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Selbstkritik und Selbstprüfung
#1
Hallo zusammen,

gestern abend stolperte ich zufällig über diese Zeilen über die zu erwartenden Erlebnisse direkt nach dem Tod:

"Diese »Lebenssymbolisierung« kann von denen bevorzugt werden, die sich zu Lebzeiten um Selbstkritik wenig gekümmert haben. Sie ist also ein Teil des Selbstprüfungsprozesses und besteht darin, daß das Individuum sein Leben durch ein Bild ausdrückt und sich dann mit ihm auseinandersetzt. Nicht alle wählen diese Methode. Manchmal ist eine Reihe solcher Episoden vonnöten..." (GmS, Si. 536)

Nur einen Absatz zuvor ist von Selbstannahme die Rede. :roll:
Dafür wurde auf der Seite zuvor mehrfach eine Selbstprüfung gefordert. :roll::roll:

Ja, was denn jetzt???

Mir ist völlig klar, dass das aus dem Zusammenhang gerissen ist. Das Besondere und Interessante an diesem Zitat ist für mich, dass ich Seth bisher immer so verstand, dass Selbstkritik nicht besonders erstrebenswert sei. Ist es nicht besser, sich so zu akzeptieren, wie man ist, sich selbst lieben zu lernen?

Mir ist auch bisher keine andere Stelle besonders aufgefallen, an der er das Thema "Selbstkritik" aufgreift.

Ich meine auch nur einfache Selbstkritik, und nicht Selbstzerfleischung oder gar Infragestellen der eigenen Persönlichkeit. Aber bei der Überprüfung von GS scheint mir eine hinterfragende Vorgehensweise doch angebrachter und vor allem zielführender zu sein...

Was meint ihr?

Lieben Gruß
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#2
Interesssant, dass du gerade jetzt mit diesem Thema aufwartest, weil ich erst gestern und heute drüber nachgedacht habe bzw. auch mit meinen Töchtern ein Gespräch dazu hatte.

Es ging mir dabei zum einen darum, ihnen zu vermitteln, zu sich selbst zu stehen sodass es sie nicht weiter tangiert, wenn andere Kinder mal was Blödes sagen im Sinne von "du bist dick" etc...und stattdessen die Überzeugung zu pflegen, ich bin in ordnung, so wie ich bin. gleichzeitig ging es mir aber auch darum, zu vermitteln, daß man bei aller Selbstakzeptanz offen und reflektiert bleibt, für kritisches Feedback von Anderen, sofern dies dazu angetan ist, sich weiter zu entwickeln, zu lernen ud wichtige Impulse von anderen zu erhalten.

Ich sehe das jedenfalls so, dass Selbstkritik und die Fähigkeit dazu wichtig ist, solange es konstruktive und förderliche und keine zerfleischende Kritik ist und aber die Selbstannahme auch absolut grundlegend ist.

Eigentlich ist die Selbstannahme m.E. die Vorraussetzung, um zielführend und konstruktiv mit Fremd- und Selbstkritik umgehen zu können.

Wenn die Kritik einen nicht aus der Bahn wirft (was bei mangelnder Selbstannahme der Fall ist), dann kann man sie sinnvoll nutzen. Wenn die Selbstannahme nicht da ist, wirds destruktiv.

Insofern denke ich, dass das eine ohne das andere nicht geht bzw. wenig Wert hat.
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#3
(25.05.2011, 14:15)Apis schrieb: Hallo zusammen,

gestern abend stolperte ich zufällig über diese Zeilen über die zu erwartenden Erlebnisse direkt nach dem Tod:

"Diese »Lebenssymbolisierung« kann von denen bevorzugt werden, die sich zu Lebzeiten um Selbstkritik wenig gekümmert haben. Sie ist also ein Teil des Selbstprüfungsprozesses und besteht darin, daß das Individuum sein Leben durch ein Bild ausdrückt und sich dann mit ihm auseinandersetzt. Nicht alle wählen diese Methode. Manchmal ist eine Reihe solcher Episoden vonnöten..." (GmS, Si. 536)

Nur einen Absatz zuvor ist von Selbstannahme die Rede. :roll:
Dafür wurde auf der Seite zuvor mehrfach eine Selbstprüfung gefordert. :roll::roll:

Ja, was denn jetzt???

Mir ist völlig klar, dass das aus dem Zusammenhang gerissen ist. Das Besondere und Interessante an diesem Zitat ist für mich, dass ich Seth bisher immer so verstand, dass Selbstkritik nicht besonders erstrebenswert sei. Ist es nicht besser, sich so zu akzeptieren, wie man ist, sich selbst lieben zu lernen?

Mir ist auch bisher keine andere Stelle besonders aufgefallen, an der er das Thema "Selbstkritik" aufgreift.

Ich meine auch nur einfache Selbstkritik, und nicht Selbstzerfleischung oder gar Infragestellen der eigenen Persönlichkeit. Aber bei der Überprüfung von GS scheint mir eine hinterfragende Vorgehensweise doch angebrachter und vor allem zielführender zu sein...

Was meint ihr?

Lieben Gruß
Apis

Ja, ja. Das Übliche. Im Englischen steht dort "self-examination". Auswertung, Betrachtung, Kontrolle, Prüfung. Such Dir was aus. Leo hat noch mehr im Angebot. Kritik ist übrigens nicht dabei.
Würde Dir "Selbstbetrachtung" sinnvoller erscheinen? Wäre mein Vorschlag für diese Passage.
Die Selbstprüfung kannst Du auch vergessen, in so fern, als sich dort auch "self-examination" findet. Man übersetzte "self-examination" also einmal mit Selbstprüfung und ein paar Abschnitte weiter mit Selbstkritik. Aus dem selben Wort im Englischen macht man zwei verschiedene Bedeutungen im Deutschen.

Also, mein Vorschlag wäre stets "Selbstbetrachtung" zu verwenden. Das entspricht auch Deiner Auffassung, die ich im Übrigen voll und ganz teile.

Liebe Grüße

Lane

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#4
@Apis

Hi Apis,

das Übersetzen philosophischer Texte ist immer Interpretation. Und da spielt zwangsläufig auch die persönliche Sicht eine Rolle. Wenn jemand Selbstkritik für eine gute Sache hält, ist er wohl eher geneigt, dieses Wort zu verwenden als jemand der nicht so viel davon hält.

LG

Lane

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#5
Hallo,

Zitat:Lane schrieb:
Also, mein Vorschlag wäre stets "Selbstbetrachtung" zu verwenden.

In diesem Sinne habe ich es auch aufgefasst.
Denn der Abschnitt„ gewisse Phasen früherer Leben wieder erleben etc.“ „.
weist auf eine Rückschau + Reflexion hin.
…Und dann werden die Karten ,neu gemischt.;)


LGG
Ich war unablässig auf der Suche nach einer logischen Erklärung des Lebens.
Es kam mir nicht in den Sinn, dass der entscheidende Faktor, der alles verknüpft, die Liebe ist.

Jane Roberts
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#6
:a020: so hab ich es auch interpretiert, Ginny
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#7
Na dann, Lane, werde ich das nächste Mal härtere Nüsse für Dich aussuchen :mrgreen:

Wieder ein simples Übersetzungsproblem. Schade. Und ich dachte, ich hätte endlich einen echten Widerspruch im Seth-Material gefunden. :lol::groehl

Selbst-Beobachtung oder -Betrachtung ist gut. :a020:

Was soll man auch anderes tun, wenn alles IN einem ist, und alles UM einen herum AUS einem Selbst kommt :mrgreen:

Bei den aufmerksamen und bewussten Selbstbeobachtungen wird einem schon auffallen, wenn etwas, was gerade eben noch vortrefflich war, im nächsten Moment völlig deneben, unangebracht ist.

Da heißt es einfach nur handeln: "sofort ändern", "sofort verbessern".
"Zuvor kritisieren" braucht man dann im Grunde gar nicht mehr :idea:

Danke, Lane!

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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