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Seth's Vier Maximen als praktische Orientierungshilfen
#15
@ Zarzanubas
Elias lese ich auch immer wieder gerne. Du hast von beiden die m.E. markantesten Leitsätze herausgegriffen.

@ Pale
Es freut mich sehr, daß ich die Passage getroffen habe, die Dich schon beim ersten Lesen so stark angesprochen hat.
Ich brauchte übrigens auch einige Zeit, bis ich die Aussage einschl. der Vorstellungen während der Übung für mich akzeptieren konnte. Heute finde ich sowohl die Aussage als auch die Übung als sehr tröstlich, wenn ich mal wieder Befürchtungen habe "abzudriften".

@ Apis @ all
Dieses Beschleunigen der Gedanken habe ich ganz vereinzelt schon bemerkt. Es willentlich herbeizuführen ist mir noch nicht geglückt.

Das Verlangsamen der Gedanken ist m.E. leichter. Mir gelingt es am ehesten beim Schreiben. Hier sollte ich ein wenig erläutern:

Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht mir 1 x wöchentlich an einem festgesetzten Tag 2 Stunden über Themen zu schreiben, die mir gerade wichtig waren oder die mich im Laufe der Woche in irgend einer Form stärker berührt hatten. Während der Woche notierte ich lediglich stichwortartig um was es ging. Vor dem Schreiben sammelte ich die Notizen ein und "arbeitete" sie durch.

In der Prxis sah das so aus, daß ich mir ein Gegenüber vorstellte, ihm schriftlich berichtete u. ggfs. Fragen stellte. Beim Schreiben achtete ich nicht auf Folgerichtigkeit, Satzstellung, Gramatik o.ä. sondern schrieb einfach die Gedanken auf, die sich mir präsentierten. Wenn ich Fragen gestellt hatte, beantwortete ich sie auch mit den Gedanken, die auftauchten. Ich versuchte, so weit wie möglich konzentriert dabei zu bleiben, ohne mich jedoch dazu zu zwingen.

Irgendwann schrieb ich über eine mir bevorstehende Prüfung, für die ich bei der Vorbereitung sehr großen Mut zur Lücke an den Tag gelegt hatte. Ich schrieb also über meine Sorgen und wollte nun eigentlich nach den Schwerpunktthemen fragen, um evtl. noch das eine oder andere durchlesen zu können. Statt dessen schrieb ich "achte auf die langsamen Gedanken".

Ab da beobachtete ich den Gedankenfluß und stellte fest, daß es nicht nur unterschiedliche Denkgeschwindigkeiten gibt, sondern daß sich manchmal die Gedanken fast im Zeitlupentempo bewegen.

Im Rückblick erinnerte ich mich an eine andere, schon länger zurückliegende mündliche Prüfung: Drei Prüfungskandidaten saßen in Reih und Glied. Der Prüfer fragte den ersten "was verstehen sie unter ...". Ich hätte schwören können, daß ich den Begriff, der erläutert werden sollte, noch nie in meinem Leben gehört hatte und so war ich sehr gespannt auf die Antwort, bis der Prüfer meinte "nein, das ist es nicht".

Die Frage wurde an den nächsten weitergegeben, wieder lauschte ich ganz aufmerksam und wieder die Antwort "nein, das ist es auch nicht".

Nun war ich an der Reihe, was mich sehr überrachte, da ich vor lauter Konzentration auf die Antworten gar nicht auf die Idee gekommen war, daß ich das auch gefragt werden könnte. In meinem Kopf herrschte absolute Leere. Der Prüfer und ich schauten uns an und irgendwann fing ich an die Worte und Satzteile zu sprechen, die mir gerade in den Kopf kamen. Erstaunlicherweise wurde ein Satz daraus. Es folgten auf die gleiche Weise 5 oder 6 weitere Sätze bis der Prüfer freudestrahlend meinte "sehen sie meine Herren, das ist unter ... zu verstehen". Daheim schlug ich in den Büchern nach, weil ich jetzt endlich wissen wollte, was unter diesem Begriff zu verstehen ist.

Wie dieses langsame Denken genau geht, weiß ich nicht, doch ich weiß, daß es geht. Es scheint eine gewisse Dringlichkeit oder Wichtigkeit dafür erforderlich zu sein und was noch wichtiger ist, die galoppierenden Gedanken müssen zur Ruhe gebracht werden. Und das läßt sich (zumindest bis zu einem gewissen Grad) lernen.

In einem Yoga-Buch, in dem es auch um Meditation etc. ging, las ich einmal eine sehr plastische Beschreibung. Die Gedanken wurde mit einem Pferdegespann verglichen und der Denker mit dem Wagenlenker. Rasende Pferde mit Gewalt zum Stillstand zu bringen, ist fast nicht möglich. Sie mit lockeren Zügeln zu beobachten, wird sie verlangsamen und zur Ruhe bringen.

Ich merke, wie sich meine Gedanken jetzt verlangsamen, weil ich gleich einschlafe.

Liebe Grüße
Hologramm
... und hätte der Liebe nicht ...
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ERSTENS und ZWEITENS - von Apis - 22.06.2007, 16:33
DRITTENS und VIERTENS - von Apis - 22.06.2007, 16:34
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