27.06.2007, 18:43
Hallo liebe Gilla
danke für diese Zitate - ich habe die Frühen Sitzungen noch nicht gelesen und was Du schreibst passt gerade so perfekt zu einer aktuellen Herausforderung: Ich habe gerade versucht das zu verstehen, was abgeht und habe bisher - ohne es begründen zu können - die Vorstellung vom "Schützen-müssen" nicht verstanden.
Sind mit den Teilpersönlichkeiten der innere Vater, Mutter, Kind, Perfektionist, Richter, Kritiker usw. gemeint?
*******
Hallo Apis,
ich finde Deine Rot-werd-Smileys zum Kringeln
Weichzeichnen oder Schönfärben - hmm - irgendwie denkst Du da an was anderes als ich.
Wenn ich mich darum bemühe, herauszufinden, was an einer Sache "gut" für mich ist, dann denke ich nicht über etwas nach, was mich nicht tangiert. Klingt vielleicht sehr herzlos, wenn ich das sage, dass ich nur selten Nachrichten schaue, um zu sehen, was alles in der Welt nicht in Ordnung ist - nur wenn ich objektiv nichts tun kann und es mich auch nicht emotional tangiert, dann gehört es nicht in meine aktuelle Realität.
Anders ist es, wenn mich etwas bestürzt, emotional anspricht oder ganz konkret und direkt selbst betrifft.
Ich schreibe Dir ein Beispiel: ich habe eine Freundin, die ich sehr liebe und mit der es immer mal wieder seltsame Missverständnisse gibt und wir sehen uns selten, weil wir so weit entfernt wohnen.
Naja, jedenfalls wollte ich sie einmal umarmen und bemerkte dabei, dass ich sie zwar mit meinen Armen, aber nicht mit meinem Herzen umarmen kann. Das hat mich so geschockt, weil ich immer dachte, dass es an ihr läge, weil sie es nicht so gern nah hat. Naja, jedenfalls war diese Entdeckung erstmal sehr schmerzlich für mich und ich hätte es gern geändert. Und ich habe dann in mir nachgeforscht und mich gefragt, wozu das gut ist, dass ich sie nicht umarmen konnte und habe so lange gefragt bis mir klar war, dass sich dahinter ein Trauma verbirgt, und meine unbewusste Abwehr die Funktion hatte, das Zarteste in mir zu beschützen als ich klein war. Und das hatte ich bisher nicht bemerkt und auch noch nicht umdefiniert.
Dadurch, dass ich also diese schmerzliche Situation erlebt habe, habe ich herausgefunden, was da noch in mir steckt und das diese scheinbare "Unfähigkeit" dafür gut ist, mich zu beschützen.
Ich meine, es müssen durchaus nicht schmerzliche Erlebnisse sein, die einen sich selbst näher bringen, aber es geht nur, wenn ich mich zu mir selbst befrage und nicht stellvertretend für z.B. irgendwelche Opfer eines Erdbebens da was Gutes dran suche - das finde ich eher seltsam...
Herzliche Grüße und einen schönen Abend
Ute

danke für diese Zitate - ich habe die Frühen Sitzungen noch nicht gelesen und was Du schreibst passt gerade so perfekt zu einer aktuellen Herausforderung: Ich habe gerade versucht das zu verstehen, was abgeht und habe bisher - ohne es begründen zu können - die Vorstellung vom "Schützen-müssen" nicht verstanden.
Sind mit den Teilpersönlichkeiten der innere Vater, Mutter, Kind, Perfektionist, Richter, Kritiker usw. gemeint?
*******
Hallo Apis,
ich finde Deine Rot-werd-Smileys zum Kringeln

Weichzeichnen oder Schönfärben - hmm - irgendwie denkst Du da an was anderes als ich.
Wenn ich mich darum bemühe, herauszufinden, was an einer Sache "gut" für mich ist, dann denke ich nicht über etwas nach, was mich nicht tangiert. Klingt vielleicht sehr herzlos, wenn ich das sage, dass ich nur selten Nachrichten schaue, um zu sehen, was alles in der Welt nicht in Ordnung ist - nur wenn ich objektiv nichts tun kann und es mich auch nicht emotional tangiert, dann gehört es nicht in meine aktuelle Realität.
Anders ist es, wenn mich etwas bestürzt, emotional anspricht oder ganz konkret und direkt selbst betrifft.
Ich schreibe Dir ein Beispiel: ich habe eine Freundin, die ich sehr liebe und mit der es immer mal wieder seltsame Missverständnisse gibt und wir sehen uns selten, weil wir so weit entfernt wohnen.
Naja, jedenfalls wollte ich sie einmal umarmen und bemerkte dabei, dass ich sie zwar mit meinen Armen, aber nicht mit meinem Herzen umarmen kann. Das hat mich so geschockt, weil ich immer dachte, dass es an ihr läge, weil sie es nicht so gern nah hat. Naja, jedenfalls war diese Entdeckung erstmal sehr schmerzlich für mich und ich hätte es gern geändert. Und ich habe dann in mir nachgeforscht und mich gefragt, wozu das gut ist, dass ich sie nicht umarmen konnte und habe so lange gefragt bis mir klar war, dass sich dahinter ein Trauma verbirgt, und meine unbewusste Abwehr die Funktion hatte, das Zarteste in mir zu beschützen als ich klein war. Und das hatte ich bisher nicht bemerkt und auch noch nicht umdefiniert.
Dadurch, dass ich also diese schmerzliche Situation erlebt habe, habe ich herausgefunden, was da noch in mir steckt und das diese scheinbare "Unfähigkeit" dafür gut ist, mich zu beschützen.
Ich meine, es müssen durchaus nicht schmerzliche Erlebnisse sein, die einen sich selbst näher bringen, aber es geht nur, wenn ich mich zu mir selbst befrage und nicht stellvertretend für z.B. irgendwelche Opfer eines Erdbebens da was Gutes dran suche - das finde ich eher seltsam...
Herzliche Grüße und einen schönen Abend
Ute