04.04.2017, 02:13
(18.03.2017, 11:36)Amara schrieb: Alles ist mit allem verbunden. Alles geschieht gleichzeitig. Aus dieser Perspektive kannst du allem und alles zu jeder Zeit begegnen. Physisch gibt es allerdings Einschränkungen, die sich in den spezifischen Gegebenheiten dieser physischen Realität begründen. Das gilt allerdings nicht für deinen psychischen Anteil, der frei von Materie ist.
Abseits der eigenen Fragmente, hin zu einem tatsächlich Nächsten, dem ich als Individuum mal begegnet bin: wenn alles mit allem verbunden ist, müsste es möglich sein, daß eine Person auf meine Sehnsucht, sie wiederzutreffen, telepathisch reagiert - zumindest, sofern sie keine unangenehmen Erfahrungen mit mir gemacht hat, die sie dazu veranlassen könnte, daß Signal unbewußt abzublocken. Oder sofern sie nicht gerade hinsichtlich ihres Lebensweges just zu diesem Zeitpunkt 'etwas besseres zu tun hat'.
Weshalb ich konkret frage: ein Bekannter hatte seine erste große Liebe nie vergessen können. Sie hatten sich jahrzehntelang aus den Augen verloren. Äußerst interessante Verkettungen von 'Zufällen' führten nach dieser langen Zeit dazu, daß sich beide wiedertrafen. Sie sind nun, 1 Jahr nach ihrem Wiedersehen, frisch verheiratet.
Was ich faszinierend finde: die Frau hatte mehrere Beziehungen hinter sich, war einmal verheiratet. Ihr Job hatte sie quer über den Erdball geführt und lediglich der Besuch einer Bekannten in ihrer alten Heimatstadt gab den Ausschlag, daß sich mein Bekannter und sie auf dem Bahnhof (am Tag ihrer Anreise) wiedersahen. Mein Bekannter war laut eigener Aussage nur am Bahnhof, weil der dort am örtlichen Kiosk seine Lieblingszeitung kaufte, die er zuvor im Supermarkt vergessen hatte. Dort fand dann das Wiedersehen statt. Wäre nur ein Glied dieser Synchronizitätenkette weggefallen, hätten sie beide womöglich in ihren derzeitigen Leben nie wiedergesehen. Zumindest glaube ich nicht, daß Menschen 'karmisch' füreinander bestimmt sind und 'irgendwann zusammen findet, was zusammen gehört'. Ich kann mich aber auch (wie so oft) irren. Wenn ich nämlich ein ums andere Mal glaube, Seth verstanden zu haben, knallt er mir wieder eine Aussage vor den Latz, die mich ganz schön dämlich dreinschauen läßt.

Zurück zu meinem Bekannten: Er hatte sie nie aus dem Kopf bekommen, sie erinnerte sich erst nur sehr vage, wer da überhaupt vor ihr stand. Die Sehnsucht des Wiedersehens war somit einseitig - dennoch verliebte sich die Frau nach mehreren Treffen quasi wieder in meinen Bekannten. Sie konnten sich nämlich wieder treffen, da sie gar nicht (mehr) so weit auseinander wohnten. So, als hätte der Wunsch meines Bekannten schon vor dem konkreten Wiedersehen einige 'Vorarbeit' geleistet. Freilich mit ihrem unbewußten Einverständnis.
Der intensive Wunsch, eine Person wiederzusehen, zieht diese Person irgendwann zu mir heran (sofern es keine triftigen Gründe gibt, dies nicht oder noch nicht zu tun)? Oder müssen erst gewisse Glaubenssätze übereinstimmen, damit ich dieser Person in meiner Wahrscheinlichkeit wieder begegnen kann? Im Falle meiner obigen Geschichte: war es erst vonnöten, daß sich die Frau scheiden ließ, damit sie unbewußt dazu bereit war, meinen Bekannten zu treffen - eben weil dieser sich nicht rein platonisch, sondern sich auch sexuell zu ihr hingezogen fühlte? Laut Seth gibt es wohl keine Bestrafung fürs Fremdgehen, aber möglicherweise war es in den Augen der Frau ein absolutes No-Go.
Ich rede hier jetzt nicht über Liebeszauber: es geht nicht darum, jemand zur Begegnung zu zwingen (was ohnehin nicht möglich ist), sondern darum, die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Treffens deutlich zu erhöhen. Bringt es etwas, dahingehend mit Glaubenssätzen und entsprechenden Visualisierungen zu arbeiten?
Möglicherweise haben wir alle schon davon geträumt, eine berühmte Persönlichkeit kennenzulernen. Oder mit einer bestimmten Person, zu der wir uns körperlich hingezogen fühlen, zusammen sein zu dürfen. Der schiere Wunsch (wenn auch intensiv) scheint aber nicht der ausschlaggebende Faktor zur Realisierung zu sein. Oder doch?
Beziehungsweise (!) müssen sich zwei Personen schon gefühlsmäßig nähergekommen sein, damit dieses 'telepathische Band' überhaupt greift? Nur als Klischee-Beispiel: die schöne Blonde *, die eine gewisse Person im vorletzten Jahr aufgrund von Hemmungen an der Edeka-Kasse nicht angequatscht habe, ist nun von dannen gezogen (wohin auch immer). Diese Person möchte nun gerne nicht irgendeine Blonde ** wiedersehen, sondern eben genau diese. Deren Namen und Wohnort diese Person nicht kennt. Diese Person hätte nun das nötige Selbstvertrauen (na ja...) - aber Pech gehabt! Hätte diese Person nur entsprechend starke Sehnsucht nach dieser Lady (und sie nun WIRKLICH nichts besseres zu tun), gäbe es da noch Chancen oder müsste ich .... äh ... dieser Jemand weiter den Mond anheulen.
Sorry für den Anflug eines Anfang-Vierzigers ins Spätpubertäre. Und das Opfern dieses bislang hochanspruchsvollen Threads auf dem Altar niederer Instinkte (man stelle sich nun bitte Louis de Funes vor: "Nein!" "Doch!" "Ohhh!").
Aber es geht ja nicht so sehr konkret um mich ***
* die Blonde ist eigentlich brünett...

** Brünette.

*** Doooch, geht es!

You cannot live in a safe universe and an unsafe one at the same time. You have to make a complete choice.
- The Deleted Sessions, September 29, 1975
- The Deleted Sessions, September 29, 1975