25.09.2014, 09:34
(25.09.2014, 07:14)Apis schrieb:Yeti schrieb:Wenn Seth hier von Tendenzen, Gefühlen und Neigungen spricht, denke ich, meint er eher Charakterzüge, als Vor-Ahnungen oder Gefühl, wie etwas richtig ist.
Warum hat er dann nicht "Charakterzüge" geschrieben?
Keine Ahnung! Vielleicht, weil sich in den Charakterzügen lediglich das ausdrückt, aber nicht wirklich das IST, was die Chromosomen uns an spezifischen Erfahrungen der Ahnen übermitteln. Sie wirken sich sozusagen auf unseren Charakter aus und gestalten ihn mit.
Vielleicht finden wir ja noch ein entsprechendes Zitat, in dem Seth vererbte Informationen und Charakterzüge in einem Satz nennt.

Apis schrieb:Yeti schrieb:Ich denke, es sind eher uns unbewusste Dinge, um die es hier geht, die wir "von Natur aus" so machen, ohne drüber nachzudenken. Schauen wir verbissen ins Leben oder lächelnd ... Ergreifen wir in Gefahrensituationen die Flucht oder kämpfen wir ... sind wir streitsüchtig oder harmoniesüchtig ...
Man könnte meinen, das alles sei anerzogen und von den Eltern "abgekuckt", aber auch Kinder, die getrennt von den Eltern aufwachsen (Adoptivkinder), weisen ähnliche Charakterzüge auf wie die Eltern, ja sogar die gleichen Gesten und die gleiche Art und Weise der Kommunikation und des Denkens, obwohl sie sich nie begegnet sind.
Die Kinder, die Du meinst, sind meist eineiige Zwillinge, Du spielst auf die Ergebnisse der Zwillingsforschung an. Hat mich immer sehr interessiert. Daraus lassen sich handliche Fragen bilden, die uns im Thema Gene weiterbringen: Warum schnallen sich direkt nach der Geburt getrennte Zwillinge beide als Erwachsene zwei Gummibänder um den Arm, stellen sich gleichartige Puppen ins Wohnzimmer, heiraten am gleichen Tag Partner mit gleichem Namen, nennen ihre Haustiere gleich oder ähnlich, und machen an gleichen Tagen im Tagebuch KEINE Eintragungen?
Ähm - Nein! Ich meinte keine nach der Geburt getrennten eineiigen Zwillinge. Obwohl ich zugeben muss, dass ich einen Moment daran gedacht hatte, als ich obiges schrieb. Aber sicherlich lassen sich auch die Ähnlichkeiten in den Vorlieben zwischen eineiigen Zwillingen mit den spezifischen Erfahrungen der Ahnen, die von unseren Chromosomen übermittelt werden, erklären.
Ich meinte tatsächlich adoptierte Kinder, die ihre Eltern gar nicht oder nur flüchtig kennen gelernt haben.
Ich weiß nicht, ob irgendein Wissenschaftler das jemals untersucht hat ...
Ich kenne zumindest einen Fall, wo ich sagen kann, ich habe den Vater als Vater erkannt, weil ich den Sohn kenne. Ich wusste, dass der Sohn (mitte 40) adoptiert ist und seinen Vater nur mal flüchtig kennen gelernt hatte und mit ihm nichts zu tun haben will, was ich verstehen kann, weil dieser grob gesagt ein absoluter Assi ist. Aber Söhnchen zeigt ähnliche Neigungen. Kämpft ziemlich erfolglos mit seinem Alkoholproblem, hat die gleiche große Klappe und kann mitunter ganz schön peinlich sein, wobei er trotzdem eine sehr charmante Art mit ins Spiel bringt. Er ist von klein auf bei einer sehr "vornehmen" Familie aufgewachsen: Vater lehrender Professor an der hiesigen Hochschule (inzwischen verstorben), Mutter ... hmm, keine Ahnung, aber eine feine, inzwischen hochbetagte Frau.
Sein ebenfalls adoptierter Bruder ist von einem ganz anderen Schlag.
Jedenfalls haben sich beide ihre Art und Weise NICHT von den Adoptiveltern "abgeschaut", sondern machen "ihr eigenes Ding", woher auch immer sie dieses haben.
Und genau hier, denke ich, kommen jene spezifischen Informationen der Ahnen zum Tragen!
Apis schrieb:Yeti schrieb:Ich glaube nicht, dass es bei Seths Aussage, dass unsere Chromosomen "SPEZIFISCHE Erfahrung der Ahnen enthalten" diese durch Eingebungen oder Ahnungen zum Ausdruck kommen oder als spontanes Bild.Warum nicht AUCH? Und wie denn dann?
Welche Ahnung oder welches spontane Bild hab ich denn, wenn ich z.B. ständig unbewusst beim Sitzen mit den Zehen wippe, beim Lesen an meinen Haaren spiele, in peinlichen Situationen hochrot anlaufe, einen Drang habe, Fußball zu spielen, schnelle Autos abgöttisch liebe, Männern mit dicken Bäuchen gegenüber grundsätzlich misstrauisch bin, gerne in aller Öffentlichkeit den Kasper spiele oder auch vor versammelten Publikum keinen vernünftigen Satz heraus bekomme, weil plötzliche mein Kopf wie leer ist und ich spontan lieber die Flucht ergreife ... ?
(Und bevor hier Mißverständnisse entstehen: Ich spreche hier nicht von meinen Charaktereigenschaften! Das sind nur ziemlich wahllos zusammengestellte Beispiele.)
Ich behaupte ja nicht, dass das nicht änderbar oder ausbaufähig wäre (je nachdem), wenn ich es mir bewusst mache und daran arbeite. Aber ich denke, dass genau in diesen "Kleinigkeiten", die in der Summe uns charakterisieren, sehr wohl die spezifischen Erfahrungen unserer Ahnen zum Tragen kommen. Dazu bedarf es aber keiner Eingebungen oder spontaner Bilder. Das sind m.M.n. Vorlieben oder Abneigungen.
Und bevor du fragst, Apsi (


Apis schrieb:Yeti schrieb:Ich glaube, du verwechselst das mit den inneren Sinnen - oder aber ich habe dich grundlegend falsch verstanden - oder aber ich habe Seth's Aussage irgendwie falsch verstanden ...
Warum machst Du denn so eine klare Abgrenzung zu den inneren Sinnen? Das schließt sich doch nicht aus, oder?
Na, das glaub ich ja jetzt nicht!

Das fragst ausgerechnet du?! Unser alles am liebsten kategorisierender und alles klar abgrenzen wollender Apsi?!!



Hut ab!
![[Bild: fig55.gif]](http://www.wuerziworld.de/Smilies/fig/fig55.gif)
Ganz einfach: Die Sinne dienen der Sammlung von Erfahrungen. Erfahrungen sind nicht gleich Sinne. Egal, ob innere oder äußere Sinne. Egal ob unsere eigenen Erfahrungen oder die unserer Ahnen.

Und wenn wir jetzt noch die beliefs mit ins Spiel bringen ... wird's noch komplizierter

Obwohl ... so kompliziert nun auch wieder nicht.

Liebe Grüße
vom Yeti

Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977