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Keine Bedingungen - wichtigste Lektion (KW 17)
#17
Hi Apis,

ich würde mich lieber deiner Ausgangsfrage widmen, denn sofern ich da nicht was überlesen habe, steht die Antwort darauf immer noch aus – und sie kann deine obige Frage gleich mitbeantworten.


Apis schrieb:
Zitat:Das Leben muss akzeptiert werden. Du setzt die Bedingungen nicht fest.
...
Ihr stellt dem Leben keine Bedingungen. Das ist die wichtigste Lektion, die alle lernen müssen. Grundsätzlich, grundsätzlich, gibt es keine andere, denn diese eine schließt alle anderen ein.
...
Vitalität und Freude und Kreativität strömen spontan durch euch alle hindurch, wenn ihr keine Barrieren im Sinne von vorgefassten Meinungen und Bedingungen aufstellt, und alle eure Wünsche werden erfüllt, aber nur, wenn ihr sie niemals als Bedingungen für eure Existenz aufstellt. Das Leben, das in euch ist, kennt nur die folgenden Bedingungen: Fortlaufende und nicht vorherbestimmte Entwicklung und Ausdehnung; es wird nicht in vorherbestimmten Mustern oder auf Befehl fließen.

(DFS 9, Si. 440, Unterstreichungen im Original)

Was bedeutet das?
Ich dachte immer, WIR gestalten unsere Erfahrung?

Ich mag nicht einfach "akzeptieren".

Was am Leben gestalten wir denn, und wie sollen wir das tun, wenn wir nicht klar unsere Pläne, Erwartungen und Vorstellungen definieren dürfen?

Oder wird da nicht eine ganz erhebliche Flexibilität von uns gefordert?

Was ist damit gemeint?
WAS gestalten wir dann überhaupt?


Bei der Antwort auf deine Frage geht es einerseits darum, was eine Bedingung denn nun ausmacht und andererseits darum, was gemäß Seth das Leben ausmacht, beziehungsweise um die völlige Unvereinbarkeit dieser beiden Aspekte. Klingt zunächst vielleicht kompliziert, ist aber im Grunde denkbar einfach. Vielleicht hat deshalb niemand daran gedacht :Handkicker:



Du wirst mir aber zustimmen, dass es simpler nicht sein kann:

Eindeutiges Kennzeichen einer BEDINGUNG ist es, etwas Bestimmtes nur dann tun zu wollen, wenn eine definierte Forderung erfüllt ist/wird. Oder wahlweise, etwas nur dann sein zu lassen, je nach dem. Das und nichts anderes ist eine Bedingung. :!:

Wie die jeweiligen Erwartungen aussehen mögen, dass diese Bedingung erfüllt wird, oder ob sie überhaupt vorhanden sind, das spielt für ihr Stellen keine Rolle. Ich kann auch ohne jegliche Erwartung oder Hoffnung eine Bedingung stellen und an ihr festhalten bis zum bitteren Ende, das ist überhaupt kein Problem.

In der Sitzung aus der das fragliche Zitat stammt, geht es nun um Pat Norelli, eine junge, gesunde, begabte Frau, die nur dann leben will, wenn ihre klar definierte Forderung erfüllt wird, sie diesen speziellen Mann bekommt. Das Etwas, das sie von der Erfüllung ihrer Bedingung abhängig macht, ist in diesem speziellen Fall "zu leben". Und zwar buchstäblich, weil sie über Selbstmord nachdenkt.

Seth bezieht sich aber in dem fraglichen Zitat bei Weitem nicht nur auf die buchstäbliche Auslegung, also darauf, dass jemand sein Leben beendet, wenn seine Bedingung nicht erfüllt wird. Er verweist wiederholt darauf (und nicht nur in dieser speziellen Sitzung), dass "zu leben" das Ausschöpfen, Entwickeln und aktive Anwenden all unserer Fähigkeiten bedeutet. Bedingungslos! Immer. Nicht nur, so lange oder nachdem diese oder jene Bedingung erfüllt ist. Das meint er mit: "Ihr stellt dem Leben keine Bedingungen."

Weil „Leben“ nun mal per definitionem und ganz grundsätzlich das bestmögliche Ausleben/Anwenden aller verfügbaren Fähigkeiten ist, ganz egal unter welchen Bedingungen (hier im Sinn von äußeren Umständen, nicht von Ansprüchen). Weil eine Verweigerung dieses praktischen Anwendens aufgrund unerfüllter Ego-Bedingungen eine Verweigerung des Lebens selbst ist.

Wollte man es pathetisch formulieren könnte man sagen: Dem Leben seine Bedingungen aufzwingen zu wollen, indem man von seinen Fähigkeiten und seiner Kreativität NUR dann Gebrauch zu machen bereit ist, wenn der geforderte äußere Umstand gegeben ist, stellt das größtmögliche Verbrechen am Leben dar, das begangen werden kann.

„Ihr setzt die Bedingungen nicht fest“. Wohl wahr. Das Leben hat seine eigenen Bedingungen. Und das bedingungslose Annehmen dieses Lebens bedeutet die bestmögliche Anwendung aller Fähigkeiten und ist deshalb auch die wichtigste Lektion von allen, die alle anderen beinhaltet.

Und sie hat rein gar nichts damit zu tun, dass du unliebsame "Lebensbedingungen" (sprich äußere Umstände) demütig akzeptieren müsstest und jeder Versuch einer Änderung/Verbesserung erfolglos bleiben müsste oder erst gar nicht gemacht werden dürfte.

Nebenbei bemerkt ist es eine Lektion, die nur der Mensch zu lernen hat. Kein Tier würde Bedingungen stellen, um von seinen Fähigkeiten Gebrauch zu machen, keine Pflanze aufhören zu wachsen oder wenigstens versuchen zu wachsen, weil die äußeren Umstände nicht so sind, wie sie es gerne hätte.

Eine solche Verweigerung des Lebens ist nur dem Menschen möglich, aufgrund seiner speziellen (und höchst spezialisierten) Bewusstseins-Struktur.

All das behandelt Seth wiederholt und ausführlich in unzähligen Sitzungen, aber auch ziemlich eindeutig allein in dieser speziellen - wer mir obiges nicht glaubt, ist daher zum Nachlesen angehalten :mrgreen:

In der Hoffnung, deine Fragezeichen bezüglich des Zitats nun geklärt zu haben,

Liebe Grüße
Tash
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RE: Keine Bedingungen - wichtigste Lektion - von Michael - 23.04.2012, 07:21
RE: Keine Bedingungen - wichtigste Lektion (KW 17) - von Michael - 23.04.2012, 09:50
RE: Keine Bedingungen - wichtigste Lektion (KW 17) - von Kashi63 - 23.04.2012, 10:58
RE: Keine Bedingungen - wichtigste Lektion (KW 17) - von Tash - 26.04.2012, 09:32

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