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Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos
#15
Hi Omega,

Omega schrieb:Bleibt aber die Frage, warum sich das Ego so unsicher und bedroht fühlt, dass es das Gefühl der Sicherheit der Beherrschung der Aktion, und das Gefühl, dass Aktion von ihm allein ausgeht (zunächst) braucht.

Naja, unser Ego ist in dieser Dimension ja ziemlich darauf geschult und trainiert, sich mit "greifbaren" Dingen auseinander zu setzen. "Greifbar" definiere ich in der Art, als dass ich Dinge meine, die anfassbar, wiederholbar, kausal usw. sind. Klar, es gibt keine Kausalität, aber ein Ego, welches über diverse Jahre erlebt, dass ein Jahr dem anderen folgt, dass der Tank voll ist, wenn vorher Bezin reingefüllt wurde, dass ein Motor erst läuft, wenn er irgendwie gestartet wurde, tut sich vielleicht schwer damit, auf einem Mal eine vollkommen andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Es bewegt sich ja quasi auf einem Terrain, welches ihm (zumindest in den meisten Fällen, die ich so kenne) nicht mit in die Wiege gelegt wurde.

Und jetzt stell dir vor, dass Ego soll sich in etwas integrieren, was es nicht "greifen" kann. Vielleicht kommt einfach muffensausen auf. Wenn ich einen Regentropfen nehme, welcher vom Himmel fällt, der unterwegs den Wind spürt, der den Fall spürt, und sich vielleicht als Regentropfen identifizieren kann, welche Angst kommt wohl in ihm auf, wenn er in Richtung Meer fällt, wo er Angst davor hat, sich vielleicht nicht mehr als individuellen Regentropfen erkennen zu können, sondern dort vielleicht zu einem grösseren Ganzen verschmelzt. Kann sich dieser Regentropfen das vorstellen? Da lernt er den ganzen Fall vom Himmel bis nach unten, was es bedeutet, ein individueller Tropfen zu sein, und er weiß dann vielleicht nicht, was später von ihm und seinem Wissen über sich selbst übrig bleibt. Also strampelt der Tropfen vielleicht gegen seinen Fall an, weil es nicht "ent-individualisiert" werden will. Ob das tatsächlich der Fall sein wird, weiß der Tropfen ja erst mal nicht, aber vielleicht sieht er das Risiko, dass es so kommen könnte, als so schlimm an, dass er erst mal nicht ins Meer stürzen will.

Und jetzt kommt eine innere Stimme, welche dem Regentropfen sagt: "hey, du bestehst eh, genau wie das Meer, aus Wasser. Also wird dir nichts passieren, wenn du da rein fällst. Also, wehr dich nicht gegen das "unvermeidliche". Glaubst du, dass dieser Regentropfen direkt mit der absoluten Freude reagiert und sich sofort darauf einlässt, was die innere Stimme gesagt hat?

Klar, ich habe hier den Tropfen mal etwas "vermenschlicht", der Regentropfen stellt seine Integration ins Meer bestimmt nicht in Frage. Aber vielleicht kommt bei dieser kleinen Geschichte über, wie ich das meine.

Omega schrieb:Das hat dann m. E. , wie auch dein Beispiel weiter unten wieder mit Angst vor Veränderung zu tun. Denn nicht nur die Umwelt, die Ehefrau würden ihre Einstellung gegenüber dem Schenker ändern, sondern auch das gesamte Leben des Schenkenden würde sich ändern.

Ja, Angst vor Veränderung vielleicht. Aber ich glaube ehr, dass es die Angst vor "Nicht-Struktur" ist. Stellen wir uns die Situation mal ein wenig erweitert vor:

Dieser Jemand, der den Impuls hat, alles zu verschenken, trifft dabei noch jemand anderen, der ihm sagt: wenn du hier alles verschenkst, dann bekommst du von mir die Sicherheit, dass du alles, was du weggibst, viel schöner und toller wiederbekommst. Hier liegt der Haufen Geld, den wir dafür brauchen werden.
Glaubst du, der jenige hätte jetzt noch die Angst, sich oder etwas zu verändern? Ich denke nein, weil er dann schon eine Struktur hat, wie es weitergeht, wenn er diesen Schritt gegangen ist. Was ist also das Problem? Meiner Meinung nach nicht, einen "eingelaufenen Pfad" zu verlassen, sondern nicht zu wissen, wie der Weg aussieht, den das Ego dann nimmt. Also nicht die Angst vor der Veränderung, sondern die Unsicherheit davor, seine Situation durch Handlung zu verschlechtern.

Ich für meinen Teil glaube, dass unser Ego "beweisabhängig" ist, es will einen Beweis dafür, dass es kausal nachvollziehen kann, dass ihm etwas besseres passiert, wenn es etwas tut. Und selbst, wenn es schon mal den Beweis bekommen hat, dass die Zusammenhänge gar nicht kausal sein müssen, vergisst es das wieder, weil es sich das eigentlich erst mal gar nicht vorstellen kann.

Omega schrieb:Kannst du das noch mal erläutern, Michael? Wofür ist das die Lösung an sich?

Ich für meinen Teil denke, dass unser Ego hier in dieser Realität Erfahrungen macht, um diese vielleicht irgendwann als vollumfängliches und vor allem auch vollbewusstes Bewusstsein bei der Gestaltung von ganzen Welten einzusetzen. Dabei kommt es meiner Meinung nach auch darauf an, dass das Ego lernt, dass es in der Schöpfung von AWI nichts gibt, was nicht sein darf, aber schon Dinge, die es aus natürlicher Ethik heraus nicht kreiert. Ich denke, dass wir hier lernen, nicht alles zu tun, bloß, weil wir es können, also uns diese natürliche Ethik aneignen.

Wenn sich das Ego als Teil des Gesamtselbst erkennt, kommt es meiner Meinung deutlich in diese Richtung vorwärts, weil ich denke, dass das Gesamtselbst diese natürliche Ethik schon besitzt. Und ich denke, wenn das der Fall ist, ist das Ego so weit, dass es selbst zu einer Wesenheit werden kann. Dann ist das "Trainingsprogramm" komplett durchlaufen, und somit ist damit die Komplettlösung des Spiels dann da, mit allen Extra-Leveln. So ist zumindest meine Vorstellung vom Ganzen.

LG Michael
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RE: Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos - von Kashi63 - 11.08.2011, 16:45
RE: Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos - von Michael - 11.08.2011, 18:49
RE: Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos - von Michael - 11.08.2011, 23:05
RE: Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos - von Michael - 12.08.2011, 10:54
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RE: Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos - von Michael - 12.08.2011, 20:08
RE: Seperatistische Tendenzen des äußeren Egos - von Michael - 14.08.2011, 11:53

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