14.11.2010, 12:24
Zitat:eben das finde ich so schwierig, sich selbst all seine bedürfnisse zu erfüllen so dass man niemanden sonst braucht. Das ist genau das was ich nicht wirklich hinbekomme..der Mensch ist ja auch ein soziales Wesen und braucht Liebe. Nur die Liebe ist wohl überall..ich habe mir jetzt vorgenommen mehr anderen Menschen zu helfen. Schauen wie ich meine Zeit sinnvoll fürs Gemeinwohl nutzen kann. Nicht mehr so Ego-zentriert zu sein. Nich mehr so sehr meinen persönlichen Dramen nachzuhängen...
Aber gerade, was die Liebe angeht, ist es m.E. genau so wichtig, die Selbst-Liebe zu entwickeln, weil man erst dann in der Lage ist, die Liebe, die potentiell überall ist (wie du schriebst) zu erkennen und anzunehmen. Das ist die Grundlage.
Wenn man aus dem Alter raus ist, wo man als Kind auf die Liebe und Zuwendung der Eltern angewiesen ist, um zu gedeihen also erwachsen ist, dann ist man für die seelische Nährung und Unterstützung seiner selbst selber verantwortlich.
Durch die Welt zu gehen und von anderen die Liebe und Zuwendung zu erwarten, die man sich selbst nicht zu geben vermag oder meint, als Kind zuwenig von den Eltern erhalten zu haben geht fast immer schief und führt zu Enttäuschungen, eben weil andere Erwachsene nicht dafür verantwortlich sind, uns als erwachsenen Menschen DIESE Art von Zuwendung zuteil werden zu lassen. Ich denke, daß das auch ein wesentlicher Punkt ist, der häufig zu Beziehungskonflikten führt, wenn Partner in Eltern-Kind-Rollen gehen und versuchen eine Art von Liebe und Zuwendung vom Partner zu erhalten die eigentlich einer Bedürftigkeit des inneren Kindes entspricht. Ich glaube, der Begriff der Liebe ist da einfach eine potentielle Quelle vielfältiger Mißverständnisse, da es so vieles gibt, was unter diesem Begriff zusammengefasst wird und das, was z.B. Seth unter Liebe versteht ist etwas völlig anderes, als das, was oft als Zuwendung, Aufmerksamkeit, Fürsorge etc. aus einer Position der kindlichen Bedürftigkeit heraus vom Partner erwartet wird.
Ich bin mir nicht sicher, ob es bei dir darum geht, weniger "ego-zentriert" zu sein und vermehrt anderen zu helfen, das kann auch bedeuten, daß man den Spieß umdreht und statt sich mit der eigenen Bedürftigkeit zu identifizieren, sich für andere vermeintlich Bedürftige einzusetzen und sich dadurch gebraucht zu fühlen (statt andere zu brauchen) und m.E. ist das oft das gleiche Muster was dann in anderer Form fortgesetzt wird.
Vielleicht ist es für dich ja gerade gut, mal "ego-zentrierter" zu werden, dich auf dich und deine inneren Quellen zu besinnen und die Schätze zutage zu fördern, die dort schlummern und zu merken, wieviel du dir selber geben kannst. Je mehr du in dir zuhause und verwurzelt bis, von den eigenen Quellen genährt, desto mehr wirst du Liebe in deiner Umwelt erkennen und erleben auch ohne danach zu suchen oder sie zu erwarten.
Liebe Grüße
Kashi