09.06.2010, 17:23
"Handlung" und "Aktion" werden teilweise auch nebeneinander verwendet:
"Viele - wiewohl nicht alle - Romane oder Filme ohne eigentliche Handlung verdanken sich diesem Glauben an die Ohnmacht des Menschen. In solchem Zusammenhang ist Handlung niemals heroisch, und der Mensch ist überall Opfer einer fremden und feindlichen Welt. Auf der anderen Seite haben eure so gewöhnlichen, literarisch wertlosen, jedoch gewalttätigen Fernsehdramen tatsächlich eine soziale Funktion, indem sie nämlich dem Gefühl generalisierter Angst in einer speziellen Situation konkreten Ausdruck verleihen, um sie dann dramatisch aufzulösen. Was zählt, ist die individuelle
Aktion. Die Handlung mag stereotyp und die Darstellung schauderhaft sein, in altbewährter Weise siegt jedoch der »Gute«.
(23.30 Uhr.) In solchen Sendungen zeichnen sich tatsächlich die generalisierten Ängste der Nation ab. Zudem aber handelt es sich bei ihnen um - von der Intelligentsia verachtete - Volksdramen, in denen der Mann der Straße heroische Züge entwickeln, auf ein klares Ziel hinsteuern und als Sieger triumphieren kann. Oft überzeichnen solche Filme die Welt eurer Kultur, und freilich kommt die Lösung meistens durch Gewalt zustande. Aber die zugrunde liegenden Glaubenssätze eurer höheren Bildung führen euch in eine noch trostlosere Szenerie, wo jegliches Handeln, auch die gewaltsamste Aktion von Menschen, die sich zum äußersten getrieben fühlen, sinnlos ist. Der einzelne Mensch braucht aber das Gefühl, daß seine Handlungen zählen. Er fühlt sich zur Gewalttätigkeit nur als zu seiner letzten Zuflucht gedrängt - und Krankheit i s t oft diese letzte Zuflucht. (Lange Pause.)
...
Im großen ganzen also haben Filme mit gewalttätiger Handlung eine Funktion zu erfüllen insofern, als sie den einzelnen Menschen in dem Gefühl bestärken, daß ihm Macht gegeben sei, in eine gegebene Situation handelnd einzugreifen."
(IuM, Si. 805, kurz vor dem Ende der Si.)
"Viele - wiewohl nicht alle - Romane oder Filme ohne eigentliche Handlung verdanken sich diesem Glauben an die Ohnmacht des Menschen. In solchem Zusammenhang ist Handlung niemals heroisch, und der Mensch ist überall Opfer einer fremden und feindlichen Welt. Auf der anderen Seite haben eure so gewöhnlichen, literarisch wertlosen, jedoch gewalttätigen Fernsehdramen tatsächlich eine soziale Funktion, indem sie nämlich dem Gefühl generalisierter Angst in einer speziellen Situation konkreten Ausdruck verleihen, um sie dann dramatisch aufzulösen. Was zählt, ist die individuelle
Aktion. Die Handlung mag stereotyp und die Darstellung schauderhaft sein, in altbewährter Weise siegt jedoch der »Gute«.
(23.30 Uhr.) In solchen Sendungen zeichnen sich tatsächlich die generalisierten Ängste der Nation ab. Zudem aber handelt es sich bei ihnen um - von der Intelligentsia verachtete - Volksdramen, in denen der Mann der Straße heroische Züge entwickeln, auf ein klares Ziel hinsteuern und als Sieger triumphieren kann. Oft überzeichnen solche Filme die Welt eurer Kultur, und freilich kommt die Lösung meistens durch Gewalt zustande. Aber die zugrunde liegenden Glaubenssätze eurer höheren Bildung führen euch in eine noch trostlosere Szenerie, wo jegliches Handeln, auch die gewaltsamste Aktion von Menschen, die sich zum äußersten getrieben fühlen, sinnlos ist. Der einzelne Mensch braucht aber das Gefühl, daß seine Handlungen zählen. Er fühlt sich zur Gewalttätigkeit nur als zu seiner letzten Zuflucht gedrängt - und Krankheit i s t oft diese letzte Zuflucht. (Lange Pause.)
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Im großen ganzen also haben Filme mit gewalttätiger Handlung eine Funktion zu erfüllen insofern, als sie den einzelnen Menschen in dem Gefühl bestärken, daß ihm Macht gegeben sei, in eine gegebene Situation handelnd einzugreifen."
(IuM, Si. 805, kurz vor dem Ende der Si.)
JUST BE - πάντα ῥεῖ
"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)