23.11.2004, 08:48
<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Die Liebe zu sich selbst, das Annehmen des Selbst ist so nah dran am Egoismus, daß es mir immer wieder schwerfällt, die zwei Dinge auseinanderzuhalten. <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
Hallo Lia,
mit dieser Frage hatte ich auch lange zu kämpfen.... und obwohl ich daran erstarkte, ist er noch nicht eindeutig gewonnen,sondern ein Ringen. Doch lass uns beim Erstarken bleiben. Jeder kann sicher auf einem solchen Erfahrungsweg nur für sich selbst sprechen, weil es "den Königsweg" in Sachen Selbstliebe und Liebe nicht gibt. Sicher ist: Sie sind kein Gegensatzpaar sondern eine Einheit. --- Aber sie "scheinen" sich gegenüberzustehen und verwirren uns und locken mit Egoismus, der Lust und Freude oder Bequemlichkeiten, Entängstigungen usw. verspricht.
Stehe ich vor der Frage des NEINS (für andere und damit vor dem JA für mich und meine Bedürfnisse) wäge ich ab. Das kann in Bruchteilen von Sekunden geschehen, dass kann aber auch drei Nächte dauern, wenns um Schwerwiegendes dabei geht.( Einschub
rei durchschlafene Nächte sollte eine wichtige Entscheidung immer haben. EINE Nacht ist das mindeste, weil des Nachts besondere Prozesse im Bewusstsein stattfinden, die um eine optimale Klärung der Angelegenheit bemüht sind!!!.... Wichtiger Tipp.... von Rudolf Steiner, der sich hervorragend bewährt hat!)
Bei der Abwägung eines NEINS gegen "andere" untersuche ich meine Motive. Faulheit,Bequemlichkeit, Angst, Stress, Überlastung, Gefahr... weiter: sitze ich gerade einer wirklichen Unverschämtheit auf, einer Unverfrorenheit, oder geht es um eine kleinen Bitte, einer Wiedergutmachung, einer mmäßigen oder dringenden Hilfe. ... weiter: wie stehe ich zu dem Menschen....? Habe ich noch Altschulden, bin ich "schuldenfrei", bin ich nah (z.B. als Mutter oder Gefährtin), bin ich völlig fremd (die vielen Bettler an den Straßen, arme Asylanten aus fernen Ländern usw.)... Aus diesem Konglomerat entscheide ich: Dadurch, dass dies alles im Blitzverfahren (weil auch sehr geübt!) abläuft, merke ich sehr genau, ob ich im Begriff bin, einfach nur faul zu sein und bequem oder ob ich aus einer Überlastung heraus absage oder etwa aus Antipathie... Die FREIHEIT zu allem habe ich in jedem Fall.... auch das Recht auf Faulheit und Antipathie. Nehme ich es aber ohne Grund, resp. aus "niederen Gesichtspunkten des Egoismus wahr", so fühle ich mich in der Regel WENIGER gut, als wenn ich helfe, wo ich helfen kann. Dies jedoch nicht zu Lasten meiner Gesundheit. Ein bisschen anstregend darf es jedoch schon sein und ich fühle mich persönlich auch "besser" wenn ich im rechten Maß "gefordert" werde. Damit hängt eine Werterfüllung zusammen. Hierüber schreibt Seth sehr viel in allen Büchern. Aber Vorsicht: Es geht hier NICHT um die falsche, verführerische Form der Werterfüllung, die davon ABHÄNGIG ist, ein Gutmeiner, Guttuer zu sein, Schulterklopfen und Anerkennung zu bekommen und zusammenzubrechen, wenn dies dann mal alles wegbleibt... Wer aus solchen Gründen tätig wird, hat sich ein Pseudokonzept aufgebaut, wo die Persönlichkeit letztlich um mentales Überleben ringt und "geliebt werden will, indem sie tut!".... Was ich meine ist eine FREIE UND VÖLLIG KLARE SELBSTBESTIMMUNG, die nicht diese Abhängigkeitskomponente in sich trägt, sondern die auch tut, wenn nichts zurückkommt, gar Ärger als "Lohn" zurückkommen könnte. Sie tut dann, wenn es für SIE SELBST RICHTIG IST.... Und das wiederum ist durch die Motivhandlung bestimmt, die jeder nur für sich selbst alleine ehrlich untersuchen kann.
Mir fällt Nein-Sagen noch oft schwer. Aber ich lerne es. Ich lernte es umso mehr, als ich mich selbst achten und wertschätzen lernte. Ich helfe gern, viel und oft und kostenlos.... Ob es das rechte Maß ist oder Unter- oder Überhänge aufweist, kann ich selbst nicht beurteilen. Aber ich kann beurteilen, dass ich freier in der Entscheidung durch die obigen Prozesse geworden bin, was wiederum mir auch mehr Würde verleiht....
Für mich ist die Motivhaltung (das schreibt auch Seth, das sind nämlich die "moralischen Glaubenssätze!") entscheidend. Jede Selbstbelügung wäre hier fatal. Bin ich also zu faul zum helfen und sage deshalb nein, so kann das voll in Ordnung sein. Es ist zumindest tausendmal besser als innerlich zu sich selbst zu sagen: Ach, ich hab ja keine Zeit (falls man sie aber hätte!)....
<b>Ich glaube, eine radikale Ehrlichkeit zu sich selbst, warum man was tut oder sein lässt, ist der Wegweiser in dieser Frage!!!! </b>
Lieber Gruß
Chi
Hallo Lia,
mit dieser Frage hatte ich auch lange zu kämpfen.... und obwohl ich daran erstarkte, ist er noch nicht eindeutig gewonnen,sondern ein Ringen. Doch lass uns beim Erstarken bleiben. Jeder kann sicher auf einem solchen Erfahrungsweg nur für sich selbst sprechen, weil es "den Königsweg" in Sachen Selbstliebe und Liebe nicht gibt. Sicher ist: Sie sind kein Gegensatzpaar sondern eine Einheit. --- Aber sie "scheinen" sich gegenüberzustehen und verwirren uns und locken mit Egoismus, der Lust und Freude oder Bequemlichkeiten, Entängstigungen usw. verspricht.
Stehe ich vor der Frage des NEINS (für andere und damit vor dem JA für mich und meine Bedürfnisse) wäge ich ab. Das kann in Bruchteilen von Sekunden geschehen, dass kann aber auch drei Nächte dauern, wenns um Schwerwiegendes dabei geht.( Einschub

Bei der Abwägung eines NEINS gegen "andere" untersuche ich meine Motive. Faulheit,Bequemlichkeit, Angst, Stress, Überlastung, Gefahr... weiter: sitze ich gerade einer wirklichen Unverschämtheit auf, einer Unverfrorenheit, oder geht es um eine kleinen Bitte, einer Wiedergutmachung, einer mmäßigen oder dringenden Hilfe. ... weiter: wie stehe ich zu dem Menschen....? Habe ich noch Altschulden, bin ich "schuldenfrei", bin ich nah (z.B. als Mutter oder Gefährtin), bin ich völlig fremd (die vielen Bettler an den Straßen, arme Asylanten aus fernen Ländern usw.)... Aus diesem Konglomerat entscheide ich: Dadurch, dass dies alles im Blitzverfahren (weil auch sehr geübt!) abläuft, merke ich sehr genau, ob ich im Begriff bin, einfach nur faul zu sein und bequem oder ob ich aus einer Überlastung heraus absage oder etwa aus Antipathie... Die FREIHEIT zu allem habe ich in jedem Fall.... auch das Recht auf Faulheit und Antipathie. Nehme ich es aber ohne Grund, resp. aus "niederen Gesichtspunkten des Egoismus wahr", so fühle ich mich in der Regel WENIGER gut, als wenn ich helfe, wo ich helfen kann. Dies jedoch nicht zu Lasten meiner Gesundheit. Ein bisschen anstregend darf es jedoch schon sein und ich fühle mich persönlich auch "besser" wenn ich im rechten Maß "gefordert" werde. Damit hängt eine Werterfüllung zusammen. Hierüber schreibt Seth sehr viel in allen Büchern. Aber Vorsicht: Es geht hier NICHT um die falsche, verführerische Form der Werterfüllung, die davon ABHÄNGIG ist, ein Gutmeiner, Guttuer zu sein, Schulterklopfen und Anerkennung zu bekommen und zusammenzubrechen, wenn dies dann mal alles wegbleibt... Wer aus solchen Gründen tätig wird, hat sich ein Pseudokonzept aufgebaut, wo die Persönlichkeit letztlich um mentales Überleben ringt und "geliebt werden will, indem sie tut!".... Was ich meine ist eine FREIE UND VÖLLIG KLARE SELBSTBESTIMMUNG, die nicht diese Abhängigkeitskomponente in sich trägt, sondern die auch tut, wenn nichts zurückkommt, gar Ärger als "Lohn" zurückkommen könnte. Sie tut dann, wenn es für SIE SELBST RICHTIG IST.... Und das wiederum ist durch die Motivhandlung bestimmt, die jeder nur für sich selbst alleine ehrlich untersuchen kann.
Mir fällt Nein-Sagen noch oft schwer. Aber ich lerne es. Ich lernte es umso mehr, als ich mich selbst achten und wertschätzen lernte. Ich helfe gern, viel und oft und kostenlos.... Ob es das rechte Maß ist oder Unter- oder Überhänge aufweist, kann ich selbst nicht beurteilen. Aber ich kann beurteilen, dass ich freier in der Entscheidung durch die obigen Prozesse geworden bin, was wiederum mir auch mehr Würde verleiht....
Für mich ist die Motivhaltung (das schreibt auch Seth, das sind nämlich die "moralischen Glaubenssätze!") entscheidend. Jede Selbstbelügung wäre hier fatal. Bin ich also zu faul zum helfen und sage deshalb nein, so kann das voll in Ordnung sein. Es ist zumindest tausendmal besser als innerlich zu sich selbst zu sagen: Ach, ich hab ja keine Zeit (falls man sie aber hätte!)....
<b>Ich glaube, eine radikale Ehrlichkeit zu sich selbst, warum man was tut oder sein lässt, ist der Wegweiser in dieser Frage!!!! </b>
Lieber Gruß
Chi