21.08.2009, 22:24
Hmmm...schon tut sich mir eine Unklarheit auf...
Zitat:Tobi schrieb:Ich will mal eben kurz etwas zu Raum und Zeit sagen. Ich bin da, so wie ich Seth verstanden habe, vollkommen einer Meinung mit ihm (ich mach darauf aufmerksam, dass das eine Gemeinsamkeit ist), zumindest was das Erkenntnistheoretische angeht. Ich konnte von Anfang an gut nachvollziehen, dass wir in Raum und Zeit erkennen müssen. Als ich dann Kants „Kritik der reinen Vernunft“ las und die Argumentation Kants bezüglich unserer apriorischen (von vornherein gegebenen) Anschauungen (daneben gibt es bei Kant die Begriffe oder Kategorien, die apriorisch sind, auch das ist nicht weit weg von Seth), dachte ich, das ist Seth. Das Subjekt, also wir (aber anzunehmen ist, dass das für jedes Subjekt gilt, beispielsweise für einen etwaigen Außerirdischen), hat nur die Möglichkeit Dinge in Raum oder in Zeit anzuschauen. Wir erkennen immer nur im Nebeneinander des Raumes oder im Hintereinander der Zeit. Raum und Zeit sind Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis (notwendig, aber nicht hinreichend). Worüber damit nichts ausgesagt ist, ist die Beschaffenheit der Welt bezüglich Raum und Zeit. Es mag sein, dass es Raum und Zeit nicht gibt, oder dass es sie gibt. Wir haben aber keine Möglichkeit darüber zu urteilen. Warum nicht? Weil wir nur in Raum und Zeit erkennen! Nur ein unbeteiligter Beobachter, etwa Gott, der nicht der Bedingung der Möglichkeit von Erkenntnis unterworfen ist, könnte uns sagen, ob es Raum und Zeit als solches gibt oder nicht. Ich erkenne Seth aber nicht als Gott an, wie ihr wisst.Seth ist für mich ebenfalls ein "Ableger" (man beachte die Füßchen...) des eingangs beschriebenen "Unbegenzten Selbstes" das gleichzeitig diesen unbeteiligten Beobachter darstellt.
Zitat:Tobi schrieb weiter:aud hierbei gehe ich mit.Bei Seth stoße ich an eine Grenze,die mir als Mensch schier unüberwindbar erscheint.Das von Tobi geschriebene gilt ja für für einen erwachsenen Menschen mit ausgebildetem Verstand und auch Ego bezw.Identitätsbewusstsein.Ein Säugling verfügt darüber(noch) nicht.Wie kann dieses kleine Menschlein sich STRUKTUREN und BEDINGUNGEN erwählt haben,unter denen es sich aus dem reinen physischem Überlebenstrieb heraus sich den grausigsten Glaubenssätzen unterwirft,nur um als erwachsener Mensch genau diese zu seinem besseren Wohl zu verändern...ODER AUCH NICHT..?
1.Eine wörtliche Gestaltung von Gegenständen, Ereignissen etc., d. h. so wie ich ein Haus baue oder ein Bild male. Ich mache (im wörtlichen Sinne) oder produziere Erfahrung.
2.Ich gestalte meine Sichtweise, d. h. ich kann (vereinfacht dargestellt) etwas positiv oder negativ wahrnehmen, wie bei einem Vexierbild, dass das Gegebene ist, auf das ich keinen Einfluss habe, aber in dessen Rahmen ich mit meiner Willenskraft entscheiden kann, wie ich etwas sehen will. Vexierbild: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vexierbild">http://de.wikipedia.org/wiki/Vexierbild</a><!-- m --> (es wird real mehr Möglichkeiten geben als zwei: es wird Schattierungen, Abstufungen, Vermischungen etc. geben.).
Beide Gestaltungsmöglichkeiten sehe ich bei Seth und ich selbst würde sie auch beide vertreten, aber ich lehne die Unbedingtheit beider Möglichkeiten ab. Dabei bleibt es. Dabei bleibt es vor allem deshalb, weil es empirisch nichts anderes gibt. Das habe ich im Gefechtsordner schon argumentiert. Nicht mal die Experten können mit Glaubenssätzen beliebig Realität verändern.
Zitat:nochmal Tobi:„Ihr bestimmt die Struktur eurer Erfahrung durch eure Glaubensüberzeugungen und Erwartungen selber. Diese persönlichen Vorstellungen, die ihr euch von euch selbst und der Natur der Realität macht, wirken sich auf die Inhalte eures Denkens und Empfindens aus. Ihr haltet eure Ideen über die Realität für wahr [sehr trivial!] und über jeden Zweifel erhaben [der zweit Teil des Satzes folgt nicht unbedingt aus dem ersten]. Sie scheinen sich von selbst zu verstehen. In eurer Einbildung sind das feststehende Tatsachen, die auf der Hand liegen, so dass sie nicht überprüfungsbedürftig zu sein scheinen.“ (S. 3Bestimmt das Kind die STRUKTUR seiner Erfahrungen? Es hält m.E.n. das zumindest teilweise für wahr,was diese Strukturen und Bedingungen ihm mitteilen.Aus diesem Fundus heraus kann oder muß es schöpfen. Aus diesem Fundus muß oder kann jedes physische INDIVIDUUM schöpfen..