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Das Märchen vom unbewussten Glaubenssatz
#18
Zitat:Hast du dich denn noch niemals an seths thesen gerieben? Und steht das, was du fühlst und erlebst, niemals diesen thesen zuwider?

An Seths Thesen nicht, aber oft genug an meinen Verständnisproblemen damit.

Für mich war der Umstand, von wem diese Thesen stammen, zusammen mit der – wie du sagst – inneren Übereinstimmung, dafür verantwortlich, dass ich den „Fehler“ meinem mangelnden Verständnis zuschob und daran arbeitete – anders ausgedrückt, ich bin davon ausgegangen, dass an dem was Seth sagt nicht nur dort was dran ist, wo mir seine Aussagen in den Kram passen, sondern GERADE auch dort, wo dies nicht der Fall ist, bzw. wo ich überhaupt nur Bahnhof verstehe.

Es gibt bis heute keinen einzigen Fall, wo sich, nachdem ich endlich kapiert hatte, was Seth meint und worum es dabei überhaupt geht, nicht eindeutig und zweifellos herausgestellt hat, dass ich anfangs einfach nur ein gewaltiges Brett vor dem Kopf hatte und dass die Sache durchaus funktioniert, wenn man sich denn die Mühe macht, es nicht nur beim Lesen und Verstehen zu belassen. Das Dumme ist nur – ohne ernsthafte Versuche, so falsch sie auch angelegt sein mögen, wird man dieses Verständnis erst gar nicht erreichen, egal, was immer man sich einbildet. Und erst wenn das Verständnis da ist, werden die Versuche erfolgreich. Mittendrin aufzuhören weil andere ebenfalls Schiffbruch erlitten haben oder man deutlich spürt, dass man auf dem Holzweg ist, kam für mich jedenfalls nie in Frage; und deshalb ist auch dein Sarkasmus völlig unangebracht – weil ich nämlich nichts von all dem, was ich heute weiß und erreicht habe, geschenkt bekam sondern mir jahrelang jeden einzelnen Fortschritt mühselig erarbeitet habe.

Ich war ebenfalls Jahre in dem Irrtum befangen, dass mehr als ein paar gelegentliche, mentale Lippenbekenntnisse (zu denen ich mich auch immer nur aufraffte, wenn die Kacke gerade am Dampfen war) gar nicht nötig wäre, schon gar nicht, weil ich doch ohnehin ach so überzeugt von meinem diesbezüglichen Glauben war. „NATÜRLICH glaube ich, dass ich ein wertvolles Individuum bin, was denn sonst, also her mit den entsprechenden Erfahrungen, wo bleiben sie denn?“ und zur Vorsicht sagt man sich halt einmal täglich vor dem Schlafengehen „Ich bin ein wertvoller Mensch und werde entsprechend behandelt“.
Und wenn dann der liebe Kollege gegen mich intrigierte und dafür auch noch den einen oder anderen Job bekam, den eigentlich ich mir gewünscht hatte, obwohl er gerade ein Monat vorher einen Flieger zu Schrott gelandet hatte, während ich wie ein Idiot rackerte und der Firma zigtausend Euros eingeflogen hatte, dann war ich vor Frust außer mir, weil meine ach so gewissenhaften Suggestionen, ich würde diesen oder jenen speziellen Auftrag übernehmen können, einfach nicht greifen wollten! Dass ich vorher wochenlang innerlich gekocht hatte, weil ja Männer in dem Job sowieso ständig bevorzugt wurden und ich nur so darauf lauerte, wo sich das wieder mal bestätigen würde, dass ich den Kollegen mit völliger Überzeugung als intriganten Schwachkopf abgestempelt hatte, dass ich meinem Chef nicht zutraute, objektive Urteile abzugeben – all das habe ich dabei geflissentlich ignoriert.
Hätte man ein kleines Alarmlämpchen in seinen Hirnwindungen eingebaut, das jedes Mal dann zu leuchten und zu kreischen beginnt, wenn man sich in seinen argwöhnischen, ängstlichen, ärgerlichen oder besorgen Gefühlen suhlt und entsprechende Gedanken unzensiert durchs Hirn jagen, dann würde man sehr, sehr viel schneller dahinterkommen, wie es um seine Bewusstseinsinhalte tatsächlich bestellt ist.
Irgendwann ist mir auch ohne diesem Alarmlämpchen der Knopf aufgegangen, und dann hat es noch mal ein paar Jahre gebraucht, bis ich wenigstes diejenigen Denkfehler ein für alle mal zum Teufel gejagt hatte, die mir die größten Schwierigkeiten eingetragen hatten. Und wenn es heute in irgendeinem Bereich klemmt, dann weiß ich, wo ich hinsehen muss. Wenn ich es nicht tue und mir nicht die Mühe mache darauf zu achten, wann ich in dem Zusammenhang was denke und empfinde, dann bin ich selbst schuld und muss mich hinterher auch nicht beklagen, dass die Sache schiefgelaufen ist.



Zitat:Dann müsste ich eigentlich die fragestellung ändern. Sie müsste lauten: *wie geht es euch in eurem persönlichen erleben mit seths theorie zu diesem thema?* Denn ich kenne seine theorie, aber ich kenne niemand, der damit an seine kernglaubenssätze heran gekommen, geschweige denn, sie wesentlich verändert hätte. Das würde nämlich die persönlichkeit grundlegend verändern.


Es war keine sonderliche Schwierigkeit an einen Kernglaubenssatz heranzukommen. „Ich bin ein wertvoller Mensch“ ist zum Beispiel einer. Und wenn der lautet „Ich fühle mich wertlos“ dann hat man dazu mindestens soviele „Neben“-Glaubenssätze, wie Haare auf dem Kopf. „Ich werde immer übergangen“, „Meine Arbeit wird/wurde nicht gewürdigt“, „mein Partner hat mich betrogen“, „die dumme Gans hat den Job ja nur deswegen bekommen, weil sie besser aussieht/größere,kleinere, sonstwie „attraktivere“ Titten hat/mit dem Chef ins Bett hüpft (weil am Hirn kann’s ja kaum liegen) ... etc.etc.“, „die Menschen sind rücksichtslos und egoistisch“ , „die Freundin trifft sich lieber mit xxx anstatt mit mir“ ... Ich habe noch nicht mal wirklich angefangen mit der Aufzählung ....

Jede einzelne dieser Annahmen belegt, dass man sich wertlos fühlt, jede kommt in einem anderen Bereich des Lebens zur Geltung, jede sorgt für andere Schwierigkeiten. Was ist schwer daran, das zu sehen? Wie blind muss man sein, um es nicht zu sehen ??? Ich war jahrelang blind wie ein Maulwurf, das darfst du mir gerne glauben!

Aber wozu ist es überhaupt nötig, diese Kern- und Begleitglaubenssätze benennen zu können? Ist es nicht völlig gleichgültig, auf welchen Kernglaubenssatz man seine diversen Schwierigkeiten reduzieren kann und auch, wie die Begleitglaubenssätze, die ihm entspringen, heißen mögen? Was hast du davon, sie beim Namen nennen zu können, solange du der Meinung bist, sie nicht loswerden zu können?

Man muss ganz einfach nur damit anfangen, sich einen einzelnen Bereich aus dem riesigen Angebot herauszufischen und sich konsequent dahinterknien, bis die diversen Ressentiments gegen Konstruktiveres ausgetauscht sind.
Und NATÜRLICH verändert sich die Persönlichkeit dadurch grundlegend, ebenso wie ihre Erfahrungen. Ist das nicht Sinn der Sache?


Zitat:Wenn also meine posts zu diesem thema angriffig rüber gekommen sind, dann tut mir das einerseits leid, weil ich niemand persönlich beleidigen will. Andererseits aber habe ich hier das gefühl, dass niemand seine deckung fallen lässt außer mir.

Ich kann dir natürlich Seiten füllen mit diversen Irrtümern und Bauchlandungen meinerseits, aber das war nicht deine Frage. Und ich sehe auch keinen Sinn darin, sich auf Misserfolge zu konzentrieren. Die Frage, was einem warum gelungen ist, ist weit interessanter und förderlicher. Und die Tatsache, dass GS-Arbeit für mich mittlerweile weder vom Verständnis noch von der Praxis her länger zu Bruchlandungen führt, IST eine Tatsache - ob mir dafür nun auf die Schuler geklopft wird oder ich deswegen angefeindet werde ist mir völlig wurscht, Hauptsache, ich bin (zumindest in diesem Bereich) die alles entscheidenden Schritte weitergekommen. :)



Zitat:Also nochmal, danke für deine mühe und entschuldige bitte, meine agressivität.

Gegessen. ^^ Ich bin dir ja nichts schuldig geblieben ;)

LG Tash
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Re: Das Märchen vom unbewussten Glaubenssatz - von Kashi - 01.08.2009, 10:08
Re: Das Märchen vom unbewussten Glaubenssatz - von Tash - 02.08.2009, 08:58
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