17.12.2008, 02:42
Zitat:Zitat: Niemand sollte für irgend jemand anderes „arbeiten“ müssen um selbst existieren zu können.
Ich denke, es ist in unserer Gesellschaft immer möglich, nicht zu arbeiten, wenn man partout nicht will, sofern man bereit ist, dann etwas asketischer zu leben. Außerdem muss man nicht für jemand Anderen arbeiten, man kann sich auch überlegen, ob man selbstständig tätig wird und dafür gibt der Staat ja sogar nicht Unterstützung, wenn man eine Ich-AG gründet.
eigentlich arbeiten die allermeisten immer in einem konglomerat für und mit anderen. es ist nicht so entscheidend, ob wir nun selbständig sind oder nicht. hauptsache, wir können uns mit unserer arbeit zu einem grossen teil identifizieren und verstehen die nützlichkeit. es hat viele vorteile, angestellt zu sein, so wie es sicherlich auch nachteile gibt.
auch der selbständige hat zuweilen mühsame kunden (=chefs) mit absurden wünschen, hehe. aber er versteht in der regel viel eher, warum er darauf eingehen will.
der vorteil des angestellten ist, dass er die verantwortung nicht alleine tragen muss.
gerade leute mit dem hang zum technischen beweisen oft ihren eher schlechten geschäftssinn.
wer keine nase für das business hat, kann sich sonst sehr viele unliebsame und hinderliche umstände schaffen.
auch ist es keineswegs falsch, sich beruflich zu betätigen. es muss ja keine 100%-stelle sein, wenn man für sich selber mehr zeit braucht.
wer sich umhört, einen wachen geist und initative zeigt, wird seine stelle finden, dessen bin ich mir sicher.
einige glorifizieren in einem verklärten sinne das selbständig erwerbende dasein. zumeist sind es auch genau diese,
die mit ihrem angestellten dasein nicht klar kommen und sich sehr schnell ausgenutzt fühlen.
sie verstehen auch nicht ihre eigenverantwortung und suchen die schuldigen immer im "aussen".
in der tat täte es solchen menschen gut, wären sie nur mal ein halbes jahr auf sich selbst gestellt.
ich kenne beides und bin momentan so in einem zwischending. allerdings habe ich nicht mehr diese enormen existenzängste wie früher, denn ich habe gelernt, mir zu vertrauen. es kommt immer wieder etwas arbeit rein. freelancer ist ein ausgezeichneter status und man hat viel abwechslung.
Zitat:Aber wir haben uns doch unsere Startbedingungen und das Gesellschaftssystem ausgesucht, in das wir geboren wurden und es liegt an uns, wieviel Bedeutung wir ihm einräumen und wieviel Macht wir ihm über uns erlauben oder nicht und abgesehen davon erschaffen wir es gemeinsam permanent.
das ist der erste punkt. annahme und erkennen der bestehenden situation. erst dann kann wirkungsvoll verändert werden.
hier tut noch aufklärung not. viele menschen nehmen sich nicht die mühe, sich breitgefächert zu informieren.
so sind sie auch viel einfacher zu manipulieren, denn sie kennen ihre eigene macht nicht, veränderungen herbeizuführen.
sie geben sich ohn-mächtig (ohne macht) der scheinbar von anderen bestummenen situation hin,
ob leise die faust in der tasche machend oder lauthals motzend ist egal. so ist es schwierig eine volkseinigkeit in den wesentlichen punkten zu erlangen.
solche veränderungen wie die gesellschaftliche sichtweise der sinnvollen arbeit und der gerechten entlöhnung sind also realistischerweise generationen-aufträge.
In der Nase verliert der erhobene Zeigefinger an Bedeutung. (Art van Rheyn)