01.02.2012, 16:50
(30.01.2012, 18:52)Apis schrieb: Nimm' Dir ruhig die nächsten 3 Tage, an denen ich voraussichtlich eh nicht online sein werde
Hi Apis,
weil du ein so freundlicher Admin bist, der sich immer bemüht, alle unsere Wünsche zu erfüllen, habe ich auch keine Mühen gescheut und stundenlang den Thread rauf und runter gelesen, um deinen Wunsch zu erfüllen.
Mir wurde schlecht davon.
Meinem inneren Selbst wurde auch schlecht davon.
Es hat mir dir folgenden Sätze direkt in die Tastatur ge......aäh.....
gespuckt.
Essay über den Thread Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten
Dieser Essay orientiert sich nur zum Teil an den von mir gestellten, sich ständig wandelnden Fragen und den gemeinsam erarbeiteten Antworten.
Die von mir vorgenommene Trennung in Themenkomplexe ist unscharf aber m.E. trotzdem sinnvoll.
Ich erhebe in dem Essay keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, Objektivität oder korrekte Verwendung der Seth -Terminologie.
Als Quelle dienen mir hauptsächlich die Sitzungen 696 und 697 aus SudWdP.
Die von Anderen hier eingebrachten Seth-Zitate, Meinungen und Beispiele werden nur dann von mir berücksichtigt, wenn sie nach meinem Verständnis zur Beantwortung meiner Fragen beitrugen.
Idealisierungen und kollektive Arbeitspläne
Meine noch recht undifferenzierte Ausgangsfrage bezog sich auf die Idealisierungen im Sinne von Arbeitsplänen (oder Blaupausen), die die globale, kollektive, die gesamte Menschheit betreffende Ebene betreffen.
Seth sagt darüber, dass der innere Geist der menschlichen Gattung INSGESAMT über solche Arbeitspläne oder Blaupausen verfügt.
Seth schrieb:Sie existieren unabhängig von der physischen und in einer inneren Welt, und daraus bezieht ihr die Theorien, Ideen, Kulturen und Technologien, die ihr auf physischer Ebene übersetzt.
und
Seth schrieb:In euren Begriffen gesprochen stellt die innere Welt noch unverwirklichte Ideenpotentiale dar – aber diese Ideen und Potentiale existieren NICHT außerhalb des Bewußtseins. Sie sind Ideale, die dem Menschenherz eingepflanzt sind, doch in anderer Hinsicht ist der Mensch derjenige, der sie aus tieferen, die physische Zeit überspannenden Wissen seines seins heraus dort angesiedelt hat. Das Sein ist weise und MITFÜHLEND, und so hat in gewisser Hinsicht das sich selbst erkennende Bewusstsein künftige Verlängerungen seiner selbst in das Zeitsystem, das dem Mensch bekannt sein würde, ausgesandt und liebevolle Wegweiser für sich selbst aufgestellt, denen es "später" folgen kann.
Ideale, die "dem Menschenherz eingepflanzt" sind sind also ubiquitäre, antizipierende geistige Phänomene (Ideen), die jedoch wie Seth weiter ausführt " je nach Umständen" verändert werden können".
(der Editor hier lässt Fußnoten nicht zu deshalb)
Exkurs
Als Eingebung fielen mir im Zusammenhang mit Idealen der Menschheit die 10 christlichen Gebote ein. Ähnliches gibt es in allen Weltreligionen. (In manchen Kulturkreisen werden diese "Gebote" sehr restriktiv gehandhabt, in anderen liberaler.)
Und diese 10 Gebote, um in unserem Kulturkreis zu bleiben, haben letztlich auch Einfluß genommen auf unsere Gesetze und unsere Rechtssprechung.
Seth sagt irgendwo sinngemäß, dass unsere Legislative und Exekutive völlig sinnlos wären und nie funktionieren würden, wenn wir uns nicht im Großen und Ganzen daran halten würden, wenn es nicht einen inneren Konsens darüber gäbe.
Die christlichen Gebote, (und weiter führend unsere Gesetze) die noch immer hohe gesellschaftliche Akzeptanz genießen, könnten als eine Form der Wegweiser gesehen werden, von denen Seth hier spricht.
Dass diese kollektiven Ideale nichts statisches haben, zeigt sich vielleicht auch darin, dass Gesetze immer wieder neuen gesellschaftlichen Vorstellungen angepasst werden. Ein Beispiel: Die Liberalisierung des § 218 ausgelöst durch Forderungen der westlichen Frauenbewegung in den späten Siebzigern.
Exkurs Ende
Ich wollte wissen, wie es praktisch funktioniert, dass unsere globalen Probleme als Anreiz zur (kollektiven) schöpferischen Weiterentwicklung dienen, wobei die Idealisierung (bewusster Stoff mit großer Triebkraft) hier "Brüderlichkeit " ist.
Michael brachte mich mit seiner Erwähnung des Zunamis in Japan, den er v.a. unter dem Aspekt der Großkatastrophe erwähnte, die bei ihm und anderen zu einem mentalen und - durch praktische Unterstützung ausgedrückten - Verbundenheitsgefühl, zu einem Brüderlichkeitsgefühl führte, darauf, dass hier ein auf der physikalisch- meteorologischen Ebene (von mir) als bedeutsam wahrgenommenes Großereignis zu Veränderungen auf der kollektiven Bewußtseinsebene hin zum Bedürfnis nach einer globalen Energiewende führte. Und wieder zurück auf die physikalische Ebene mit der Stilllegung von Atommeilern, Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien usw.
(Alles unter der Prämisse, dass wir uns der herrschenden Meinung der NaturwissenschaftlerInnen anschließen, dass Atomspaltung, die ja eigentlich eine großartige Erfindung ist, schwer beherrschbar und daher potentiell gefährlich ist.)
Die Wahrscheinlichkeit "Energiewende" wird von mir individuell analog zu meinen GS und Erwartungen als möglich, wünschenswert und bedeutsam eingeschätzt und deshalb erlebt.
Oder hat (auch?) ein kollektiver Arbeitsplan, eine Idealisierung dem ich mich als Individuum angeschlossen habe, auf Erfüllung gedrängt?
Diese Frage ist für mich noch nicht beantwortet
In diesem Zusammenhang betrachte ich als nicht beantwortet auch folgende Fragen
Wird die schöpferische Weiterentwicklung, von der Seth hier spricht von jedem Individuum je nach gewählter Wahrscheinlichkeit anders erlebt, was ja bedeuten würde, dass kollektive Arbeitspläne und Idealisierungen an Bedeutung verlieren würden?
Wie können nun global Arbeitspläne umgesetzt werden, wenn ich davon ausgehen muss, dass jedes Individuum etwas anderes für bedeutsam, erreichbar, möglich oder erfüllend hält?
Exkurs Werterfüllung
PALE geht davon aus, dass Blaupausen/Arbeitspläne ob nun individuell oder kollektiv der Werterfüllung dienen.
PALE schrieb:Wenn ich mich auf mich selbst konzentriere und meine eigene Entwicklung voran treibe und damit erfolgreich bin, habe ich ebenfalls die "Blaupause" erfüllt oder zumindest annähernd erreicht.
Man nennt es Werterfüllung!
(...) ich sehe es so: Die Blaupause des EINZELNEN ist dann erreicht, wenn er/sie völlig frei von sämtlichen belastenden GS ist und ihm alles gelingt wie es gewünscht ist. Ich halte diesen Zustand nicht für utopisch.
Das individuelle Bewusstsein IST dazu in der Lage sich derartig zu befreien.
Global lässt es sich ebenfalls herstellen. Stelle Dir mal vor, ab sofort würde jeder lebende Mensch nur Gutes tun, im wahrsten Sinne des Wortes. Ist das Vorstellbar?
Ich verstehe die Blaupause genau in dieser Art. Als Folge davon wäre jeder Mensch gesund und wie ich vermute, auch glücklich
Obwohl PALE seinen für kurze Zeit selbst gewählten Titel "Moralapostel" inzwischen wieder abgelegt hat, machte seine mMn einseitige Fixierung von Werterfüllung auf von ihm positiv bewertetes (konstruktives) Handeln eine Normenkorrespondenz zwischen uns schwierig.
Schwierig war es allgemein die Dichotomie und die implizite Wertung von "gut" und "böse" in diesem Thread zu vermeiden. Meine dahin zielenden Bemühungen wurden immer wieder von verschiedenen Seiten unterlaufen..
Apis wies darauf hin, dass Werterfüllung unabhängig von moralischer Bewertung stattfindet.
Apis schrieb:Irgendwo in einem uralten Thema meine ich, mich zu erinnern, dass die Menschheit gar nicht anders kann, als ihren Wert zu erfüllen. Das finde ich in letzter Konsequenz sehr logisch, wenn immer alle wahrscheinlichen Handlungsalternativen irgendwie und irgendwo existieren, obwohl sie nicht miterlebt werden, weil sie dem Bewusstsein irgendwie mangels Fokussierung entgehen.
Exkurs Ende
Wahrscheinlichkeiten
Eine Voraussetzung, damit Idealisierungen sich zur größtmöglichen Erfüllung entfalten können, ist dass individuell (Arbeitsplatzwechsel ist möglich)oder kollektiv (Raumfahrt ist möglich) die jeweils dafür günstigste Wahrscheinlichkeit für bedeutsam und möglich gehalten werden.
Seth schrieb:Vereinfacht gesagt, ihr werdet nicht etwas zu erreichen suchen, das ihr nach euren Vorstellungen von Realität für unmöglich haltet.
Auch zum Thema Wahrscheinlichkeiten liefert uns Michael ein schönes Beispiel
Michael schrieb:In unserem Dorf gab es keine Sporthalle. Aber es gab einen Fußballverein, einen Turnverein, mehrere Schulen. Obwohl die alle unterschiedlich "gemeinsame Ideale" hatten, konnten sich doch alle für eine gemeinsame Idee zusammenschließen/verbrüdern: eine Sporthalle für alle. Und dadurch, dass sich die unterschiedlichen "Kollektive" zusammenschlossen, konnte diese Idee physisch greifbar in dieser Realität umgesetzt werden. Und das fing vielleicht damit an, dass einer oder mehrere der Sportler den Traum hatte/n, in einer Sporthalle direkt vor Ort trainieren zu können. Dort in den Träumen" wurde die Wahrscheinlichkeit mit der "vorhandenen Sporthalle" vielleicht zunächst "in den Bereich des Möglichen" gerückt.
(Wenn jetzt sagen wir mal eine "Kneipenmanschaft" dabei gewesen ist, die nicht daran glaubte, dass solch ein Unterfangen möglich ist, werden die mMn die Wahrscheinlichkeit erleben, in der keine Sporthalle gebaut wurde.)
Ich spinne dieses Beispiel aus Freude am Gedankenkonstrukt weiter
Die Kneipenmannschaft (1.FC Pennerklause) hatte nämlich auf ihr Kollektiv bezogen auch andere Idealisierungen als die anderen Vereine. Diesem Verein (natürlich alles Männer) ging es im Grunde gar nicht um
den Sport (ir Halle) Sondern denen ging es eher ums gemeinsame Saufen, Raufen, Grölen und um das Erzählen von sexistischen Witzen. Diese auf gruppenspezifischen GS beruhende Haltung führte auch dazu, dass die "unsoziale" Thekenmannschaft eine gemeinsame Sporthalle nicht für möglich und/oder bedeutsam hielt und daher diese Wahrscheinlichkeit auch nicht erfuhr.
Ganz im Gegensatz zu der Eurythmiegruppe der nahe gelegenen Waldorfschule. Die engelsgleichen Kinder, die nichts lieber taten, als in ihren pastellfarbenen Eurythmiekitteln das Wort "Werterfüllung" zu tanzen, und deren Eltern sich bei den Grünen,engagierten und die in ihrer Freizeit am liebsten Krötenwanderwege bauten, diese Waldorfkinder also hielten die gemeinsame Sporthalle aufgrund ihrer konstruktiven GS selbstverständlich für bedeutsam und möglich.
Und da nun die GS der Thekenmannschaft sich evident von denen der Waldorfkinder unterschieden, gab es auch keine Berührungspunkte und dadurch würde es, selbst wenn sich beide Gruppen in der gleichen "Wahrscheinlichkeitsblase" befänden zwischen beiden Gruppen auch nie zu Kongruenzkonflikten über die Realität kommen.
Lösungen auf verschiedenen (Bewusstseins)Ebenen
Hier ging es mir darum, die m.E. zentrale Aussage:
Seth schrieb:Die Probleme, die sich auf EINER Ebene des Bewusstseins stellen, werden automatisch zu Durchbrüchen in anderen Bereichen von Bewußtseinsaktivitäten führen, wo Lösungen gefunden werden können.
besser zu verstehen.
Seth spricht in diesen beiden Sitzungen hauptsächlich von
• Bewußtseinsebenen und davon, dass die Blaupausen auf
• biologischer,
• psychischer,
• spiritueller und
• geistiger Ebene existieren.
Tatsächlich aber ist der Begriff der Ebene weil Seth ihn in immer wieder anderen Zusammenhängen verwendet schwer zu definieren.
Hier brachte Michael den Aspekt der Traumebene als "Lösungsebene ein:
Seth DFS 3 Sitzung 87
Seth schrieb:So besaß der Traum also auf verschiedenen Ebenen Bedeutungen.
Es macht keinen Sinn, euch eine oberflächliche Analyse zu geben, da Träume normalerweise Wissen vermitteln, das von der Persönlichkeit auf mehreren Ebenen genutzt werden kann.
Michael schrieb:Dabei geht es zwar um Träume, aber das ist mMn keine Einbahnstraße...Probleme, die wir hier haben, brechen auf die Traumebene durch, und dort wird eine Lösung entwickelt. Ich selbst habe schon das eine oder andere Mal um einen Lösungsansatz gebeten. Meine Träume beinhalteten dann z.B. Lösungsansätze oder Ideen, die mich in meinem Wachbewusstsein zu einer Lösung brachten.
Auch Mila weist mit ihren Seth-Zitaten noch mal auf den Zusammenhang zwischen Träumen und Blaupausen hin (individuell):
aus NdPR – Stz 672
Seth schrieb:Es gibt jedoch ein Ausgleichssystem, und in so manchen Träumen werden euch solche Blaupausen bewußt gemacht. Sie können in Gestalt von bestimmten Wiederholungsträumen auftreten, die durch euer ganzes Leben durchziehen- Aufklärungsträume; und selbst wenn ihr euch nicht an sie erinnert, wacht ihr dennoch in euren Vorsätzen gestärkt oder mit plötzlich klaren Zielvorstellungen auf. Wenn ihr mit euren Glaubenssätzen arbeitet, versucht einmal abzuklären, was ihr eigentlich vom Traumzustand haltet, denn wenn ihr Vertrauen zu Träumen habt, können sie durch eure bewußte Mitarbeit als Verbündete für euch noch wichtiger werden.«
Und kollektiv.
Stz 881
...
Seth schrieb:Insofern sind alle Gattungen in einem gemeinsamen Unterfangen vereint, das jedoch weitgehend unsichtbar geblieben ist, und zwar aufgrund von Glaubensvorstellungen, die, allgemein gesprochen, durch eure Wissenschaften und Religionen nach außen auf die Welt projiziert wurden. Alle eure bedeutenden Kulturen haben zuerst in der Welt der Träume existiert. Man könnte sagen, das Universum habe sich selbst ins Sein geträumt.
...
Träume sind bisweilen sehr präzise. Im Traumzustand können Informationsquellen benutzt werden, die sonst nur schwer anzuzapfen sind. Ich hoffe, ihre Bedeutung zu enthüllen, die sie für die »evolutionäre Entwicklung« des Menschen hatten, aber auch ihre Anwendungsmöglichkeiten in eurem Alltagsleben aufzuzeigen. Die Antworten liegen dort, wo ihr am wenigsten nach ihnen gesucht habt. Die Schöpfung des Universums ist keineswegs abgeschlossen - und auch jeder Mensch wird, in jedem Moment, neu geschaffen.
Sie wies auch auf die Bedeutung des veränderbaren Fokus hin, sowie auf die Kraft der Phantasie und brachte mich so gedanklich fort von der physischen Realität und damit auf die Idee, wie das in der Phantasie durchgeführte Erschießen von Plastikweihnachtsmännern die Welt verbessert.
Stz. 115
...
Seth schrieb:Die Phantasie eine weitere grundsätzlich nichtstoffliche Realität darstellt, die jedoch sowohl über eine Basis in und eine Wechselbeziehung mit dem Traum als auch mit der Materie verfügt.
Die Thematik "Ebenen" wurde von Apis aufgegriffen, wo er, wenn auch von mir unerkannt, eine kollektive auf verschiedenen Ebenen stattfindende Problemlösung vorstellt.
Apis schrieb:Ich habe dazu mal eine beispielhafte Vorstellung anzubieten:
Die Menschheit hat derzeit wohl ein Problem mit der umweltfreundlichen Energieerzeugung. Wenn die Menschheit nationenübergreifend nach einer neuen Energiequelle suchen würde, die z.B. aus der Luft oder aus der Tiefe der Erde ohne große Probleme in bestimmten besonderen Regionen auf der ganzen Welt Energie für ganze Dörfer oder Städte erzeugen könnte, dann würde allein schon die gemeinsame Bearbeitung dieses Problems (ohne dabei schon eine Lösung zu erreichen) gleichzeitig viel für die Völkerverständigung oder die religiösen Differenzen tun.
Freude als Waffe
Abschließend betrachtet, finde ich es bedauerlich, dass das von Mila hier eingestellte Zitat inhaltlich wenig beachtet wurde und es letztendlich nur noch darum ging, reflexartig auf das Wort "Waffe" (und auch "Kampf")zu reagieren wobei der utilitaristische Ansatz, der darin steckt völlig ignoriert wurde
Zitat

Seth schrieb:Freude ist eine Waffe. Der Mensch der sich freuen kann, kann die Welt sehr verändern. Freude ist keine rückgratlose Idiotie. Ihr Rückgrat ist stärker als dasjenige der Bitterkeit. Freude ist der Muskel der Aktion, und ohne sie gäbe es keine Aktion.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Benutzung der Wörter Waffe und Kampf nicht automatisch zu einer Fokussierung auf einen Gegner/ Gegensatz/Unfrieden und damit auf die Zementierung/ Energieaufladung eines Konflikts hinausläuft.
Gruß
omega
Energie folgt dem Fokus.