26.07.2008, 21:40
Hallo allseits,
nachdem im Faulheits- und Bequemlichkeitsordner nun an mehreren Stellen der Begriff der erlebten Grenzen und deren Relativität oder auch nicht erörtert wurde, dachte ich mir, ich mache der Übersichtlichkeit halber mal ein neues Thema dazu auf, zumal ich das Thema persönlich interessant finde. (-Hallo Apis, Saturn läßt grüßen)
Zudem ist mir der Faulheitsordner gerade etwas unübersichtlich geworden, weil da viele scheinbar unbeantwortete Fragen rumschwirren und mir nicht mehr klar sind, welche eigentlich und ich picke mir jetzt einfach ein Themenrosinchen raus.
Ich hoffe in diesem Ordner wirkt sich der zweite Teil des Titels, die "Grenzüberschreitung" nicht im Sinne "Nomen est omen" aus, denn Grenzüberschreitungen der negativen Art hatten wir in letzter Zeit mehrere und die würde ich hier lieber vermeiden, es sei denn sie erweisen sich als hilfreich, förderlich und nutzbringend, was ich zu bezweifeln wage.
Wäre jetzt schön, nochmal eure diversen Postings zu diesem Thema hier reinzukopieren, aber dafür bin ich gerade zu faul
Inwieweit das Sethmaterial Grenzen hat oder nicht kann ich nicht beurteilen, da die Grenze des Materials bislang entlang meinem Verstand, dessen Aufnahme- und Verabreitungskapazität und meinem Umsetzungs- und Interpretationsvermögen verläuft und wo jenseits davon die Grenze des Materials liegt kann ich nicht einschätzen. Insofern hat das Material subjektiv erlebte Grenzen, die für jeden individuell an anderer Stelle liegen.
Der Aussage daß es keine Grenzen gibt, stimme ich so nicht zu. Für das Ego gibt es Grenzen, für das Selbst möglicherweise nicht. Grenzen haben, zumindest auf dieser Existenzebene ihren Sinn, da sie einerseits Struktur und Form vermitteln. Alles was eine Form oder Struktur hat, hat eine Grenze, sonst könnte es nicht als Form definierbar und unterscheidbar sein. Die Frage ist die, wie absolut und unverrückbar man eine Grenze erlebt. Bestimmte Grenzen (körperliche Behinderungen im Sinne fehlender Gliedmaßen, das physisch menschliche Unvermögen zu fliegen etc.) sind innerhalb einer bestimmten Existenzdimension unverrückbar in ihrem materiellen Erscheinungsbild, aber auch sie sind insofern relativ, als man selbst bestimmen kann, welche Haltung man in diesem gegebenen Kontext zu ihnen einnimmt und ob man sie als Begrenzung erlebt oder als Strukturvorgabe, die man sich ausgesucht hat um ganz bestimmte Erfahrungen zu machen. Vielleicht vergleichbar mit einem Laser als gebündeltem und somit eng begrenztem Licht, das dadurch aber eine stärkere Kraft, Intensivierung und Fokussierung erfährt.
Dann gibt es Grenzen die den Sinn haben, sich als Herausforderung zu präsentieren, die es zu überwinden gilt und deren Überwindung Entwicklungssprünge ermöglicht. Grenzüberwindung ist eine wunderbare Erfahrung und ohne empfundene Grenzen würde uns diese beglückende Erfahrung vorenthalten bleiben.
Ich stimme Tash insofern zu, als es sicherlich weit weniger Grenzen gibt, als jeder von uns vermutet und bewußt wahrnimmt, da wir alle so geprägt sind und uns so entwickeln, daß wir erst mal mit vielen Vorstellungen über Grenzen aufwachsen und idealerweise mit zunehmendem Alter und Reifung diverse dieser Grenzen relativieren und überschreiten, andererseits schaffen wir uns vermutlich auch stets neue. Für jede überwundene Grenze tauchen wieder neue am Horizont auf und vermutlich muß das so sein, um stets neue Entwicklungsreize und Herausforderungen zu schaffen und möglicherweise weil der Mensch zudem nach Strukturen und einer gewissen stabilen Verankerung verlangt und diese auch notwendig sind, um bei grenzüberschreitenden Erfahrungen ein Gegengewicht zu haben, was einen davor schützt, beispielsweise in der Psychiatrie zu landen.
Dies ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Grenze, ihre Schutzfunktion. Diese ist natürlich keine absolute Grenze und jeder muß für sich entscheiden, wie lange und in welchem Ausmaß er einen solchen Schutz benötigt und zu welchem Preis. Dabei ist es natürlich auch wichtig, sich bewußt zu machen, inwieweit der Schutz irgendwann einmal nützlich war aber vielleicht aktuell nicht mehr passend und zeitgemäß und eher hinderlich als schützend ist, weil das, wovor mal geschützt werden sollte möglicherweise garnicht mehr existiert und nur noch eine irrationale Vorstellung oder fixe Idee ist.
Ein schönes Bild von Grenzen ist für mich auch das dieser russischen Puppen, wo eine in die andere geschachtelt ist, so wie ein Ei im Ei im Ei.... und man bricht immer wieder neue Schalen/Grenzen durch.
Bin gespannt, wie sich dieses Thema weiterentwickelt und an welche Grenzen es stößt und welche es dehnt, relativiert oder überschreitet.
Liebe Grüße
Kashi
nachdem im Faulheits- und Bequemlichkeitsordner nun an mehreren Stellen der Begriff der erlebten Grenzen und deren Relativität oder auch nicht erörtert wurde, dachte ich mir, ich mache der Übersichtlichkeit halber mal ein neues Thema dazu auf, zumal ich das Thema persönlich interessant finde. (-Hallo Apis, Saturn läßt grüßen)
Zudem ist mir der Faulheitsordner gerade etwas unübersichtlich geworden, weil da viele scheinbar unbeantwortete Fragen rumschwirren und mir nicht mehr klar sind, welche eigentlich und ich picke mir jetzt einfach ein Themenrosinchen raus.
Ich hoffe in diesem Ordner wirkt sich der zweite Teil des Titels, die "Grenzüberschreitung" nicht im Sinne "Nomen est omen" aus, denn Grenzüberschreitungen der negativen Art hatten wir in letzter Zeit mehrere und die würde ich hier lieber vermeiden, es sei denn sie erweisen sich als hilfreich, förderlich und nutzbringend, was ich zu bezweifeln wage.
Wäre jetzt schön, nochmal eure diversen Postings zu diesem Thema hier reinzukopieren, aber dafür bin ich gerade zu faul
Inwieweit das Sethmaterial Grenzen hat oder nicht kann ich nicht beurteilen, da die Grenze des Materials bislang entlang meinem Verstand, dessen Aufnahme- und Verabreitungskapazität und meinem Umsetzungs- und Interpretationsvermögen verläuft und wo jenseits davon die Grenze des Materials liegt kann ich nicht einschätzen. Insofern hat das Material subjektiv erlebte Grenzen, die für jeden individuell an anderer Stelle liegen.
Der Aussage daß es keine Grenzen gibt, stimme ich so nicht zu. Für das Ego gibt es Grenzen, für das Selbst möglicherweise nicht. Grenzen haben, zumindest auf dieser Existenzebene ihren Sinn, da sie einerseits Struktur und Form vermitteln. Alles was eine Form oder Struktur hat, hat eine Grenze, sonst könnte es nicht als Form definierbar und unterscheidbar sein. Die Frage ist die, wie absolut und unverrückbar man eine Grenze erlebt. Bestimmte Grenzen (körperliche Behinderungen im Sinne fehlender Gliedmaßen, das physisch menschliche Unvermögen zu fliegen etc.) sind innerhalb einer bestimmten Existenzdimension unverrückbar in ihrem materiellen Erscheinungsbild, aber auch sie sind insofern relativ, als man selbst bestimmen kann, welche Haltung man in diesem gegebenen Kontext zu ihnen einnimmt und ob man sie als Begrenzung erlebt oder als Strukturvorgabe, die man sich ausgesucht hat um ganz bestimmte Erfahrungen zu machen. Vielleicht vergleichbar mit einem Laser als gebündeltem und somit eng begrenztem Licht, das dadurch aber eine stärkere Kraft, Intensivierung und Fokussierung erfährt.
Dann gibt es Grenzen die den Sinn haben, sich als Herausforderung zu präsentieren, die es zu überwinden gilt und deren Überwindung Entwicklungssprünge ermöglicht. Grenzüberwindung ist eine wunderbare Erfahrung und ohne empfundene Grenzen würde uns diese beglückende Erfahrung vorenthalten bleiben.
Ich stimme Tash insofern zu, als es sicherlich weit weniger Grenzen gibt, als jeder von uns vermutet und bewußt wahrnimmt, da wir alle so geprägt sind und uns so entwickeln, daß wir erst mal mit vielen Vorstellungen über Grenzen aufwachsen und idealerweise mit zunehmendem Alter und Reifung diverse dieser Grenzen relativieren und überschreiten, andererseits schaffen wir uns vermutlich auch stets neue. Für jede überwundene Grenze tauchen wieder neue am Horizont auf und vermutlich muß das so sein, um stets neue Entwicklungsreize und Herausforderungen zu schaffen und möglicherweise weil der Mensch zudem nach Strukturen und einer gewissen stabilen Verankerung verlangt und diese auch notwendig sind, um bei grenzüberschreitenden Erfahrungen ein Gegengewicht zu haben, was einen davor schützt, beispielsweise in der Psychiatrie zu landen.
Dies ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Grenze, ihre Schutzfunktion. Diese ist natürlich keine absolute Grenze und jeder muß für sich entscheiden, wie lange und in welchem Ausmaß er einen solchen Schutz benötigt und zu welchem Preis. Dabei ist es natürlich auch wichtig, sich bewußt zu machen, inwieweit der Schutz irgendwann einmal nützlich war aber vielleicht aktuell nicht mehr passend und zeitgemäß und eher hinderlich als schützend ist, weil das, wovor mal geschützt werden sollte möglicherweise garnicht mehr existiert und nur noch eine irrationale Vorstellung oder fixe Idee ist.
Ein schönes Bild von Grenzen ist für mich auch das dieser russischen Puppen, wo eine in die andere geschachtelt ist, so wie ein Ei im Ei im Ei.... und man bricht immer wieder neue Schalen/Grenzen durch.
Bin gespannt, wie sich dieses Thema weiterentwickelt und an welche Grenzen es stößt und welche es dehnt, relativiert oder überschreitet.
Liebe Grüße
Kashi