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Grenzen und Grenzüberschreitungen
#1
Hallo allseits,

nachdem im Faulheits- und Bequemlichkeitsordner nun an mehreren Stellen der Begriff der erlebten Grenzen und deren Relativität oder auch nicht erörtert wurde, dachte ich mir, ich mache der Übersichtlichkeit halber mal ein neues Thema dazu auf, zumal ich das Thema persönlich interessant finde. (-Hallo Apis, Saturn läßt grüßen)
Zudem ist mir der Faulheitsordner gerade etwas unübersichtlich geworden, weil da viele scheinbar unbeantwortete Fragen rumschwirren und mir nicht mehr klar sind, welche eigentlich und ich picke mir jetzt einfach ein Themenrosinchen raus.

Ich hoffe in diesem Ordner wirkt sich der zweite Teil des Titels, die "Grenzüberschreitung" nicht im Sinne "Nomen est omen" aus, denn Grenzüberschreitungen der negativen Art hatten wir in letzter Zeit mehrere und die würde ich hier lieber vermeiden, es sei denn sie erweisen sich als hilfreich, förderlich und nutzbringend, was ich zu bezweifeln wage.

Wäre jetzt schön, nochmal eure diversen Postings zu diesem Thema hier reinzukopieren, aber dafür bin ich gerade zu faul :?

Inwieweit das Sethmaterial Grenzen hat oder nicht kann ich nicht beurteilen, da die Grenze des Materials bislang entlang meinem Verstand, dessen Aufnahme- und Verabreitungskapazität und meinem Umsetzungs- und Interpretationsvermögen verläuft und wo jenseits davon die Grenze des Materials liegt kann ich nicht einschätzen. Insofern hat das Material subjektiv erlebte Grenzen, die für jeden individuell an anderer Stelle liegen.

Der Aussage daß es keine Grenzen gibt, stimme ich so nicht zu. Für das Ego gibt es Grenzen, für das Selbst möglicherweise nicht. Grenzen haben, zumindest auf dieser Existenzebene ihren Sinn, da sie einerseits Struktur und Form vermitteln. Alles was eine Form oder Struktur hat, hat eine Grenze, sonst könnte es nicht als Form definierbar und unterscheidbar sein. Die Frage ist die, wie absolut und unverrückbar man eine Grenze erlebt. Bestimmte Grenzen (körperliche Behinderungen im Sinne fehlender Gliedmaßen, das physisch menschliche Unvermögen zu fliegen etc.) sind innerhalb einer bestimmten Existenzdimension unverrückbar in ihrem materiellen Erscheinungsbild, aber auch sie sind insofern relativ, als man selbst bestimmen kann, welche Haltung man in diesem gegebenen Kontext zu ihnen einnimmt und ob man sie als Begrenzung erlebt oder als Strukturvorgabe, die man sich ausgesucht hat um ganz bestimmte Erfahrungen zu machen. Vielleicht vergleichbar mit einem Laser als gebündeltem und somit eng begrenztem Licht, das dadurch aber eine stärkere Kraft, Intensivierung und Fokussierung erfährt.

Dann gibt es Grenzen die den Sinn haben, sich als Herausforderung zu präsentieren, die es zu überwinden gilt und deren Überwindung Entwicklungssprünge ermöglicht. Grenzüberwindung ist eine wunderbare Erfahrung und ohne empfundene Grenzen würde uns diese beglückende Erfahrung vorenthalten bleiben.

Ich stimme Tash insofern zu, als es sicherlich weit weniger Grenzen gibt, als jeder von uns vermutet und bewußt wahrnimmt, da wir alle so geprägt sind und uns so entwickeln, daß wir erst mal mit vielen Vorstellungen über Grenzen aufwachsen und idealerweise mit zunehmendem Alter und Reifung diverse dieser Grenzen relativieren und überschreiten, andererseits schaffen wir uns vermutlich auch stets neue. Für jede überwundene Grenze tauchen wieder neue am Horizont auf und vermutlich muß das so sein, um stets neue Entwicklungsreize und Herausforderungen zu schaffen und möglicherweise weil der Mensch zudem nach Strukturen und einer gewissen stabilen Verankerung verlangt und diese auch notwendig sind, um bei grenzüberschreitenden Erfahrungen ein Gegengewicht zu haben, was einen davor schützt, beispielsweise in der Psychiatrie zu landen.
Dies ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Grenze, ihre Schutzfunktion. Diese ist natürlich keine absolute Grenze und jeder muß für sich entscheiden, wie lange und in welchem Ausmaß er einen solchen Schutz benötigt und zu welchem Preis. Dabei ist es natürlich auch wichtig, sich bewußt zu machen, inwieweit der Schutz irgendwann einmal nützlich war aber vielleicht aktuell nicht mehr passend und zeitgemäß und eher hinderlich als schützend ist, weil das, wovor mal geschützt werden sollte möglicherweise garnicht mehr existiert und nur noch eine irrationale Vorstellung oder fixe Idee ist.

Ein schönes Bild von Grenzen ist für mich auch das dieser russischen Puppen, wo eine in die andere geschachtelt ist, so wie ein Ei im Ei im Ei.... und man bricht immer wieder neue Schalen/Grenzen durch.

Bin gespannt, wie sich dieses Thema weiterentwickelt und an welche Grenzen es stößt und welche es dehnt, relativiert oder überschreitet.

Liebe Grüße

Kashi
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#2
Hallo Tom,

interessant, daß es in deinen Zitaten auch um Zeit geht, da astrologisch der Archetyp, der für Grenzen und Strukturen ste4ht auch für die Zeit steht (der griechische Gott Kronos= römisch Satrun und Chronos heißt auf Griechisch auch Zeit).

Folgendes Zitat klingt für mich interessant aber auch etwas kryptisch:

Zitat:Ohne Grenzen hat Zeit keine Bedeutung. Anders gesagt, hat Zeit keine
Bedeutung, wenn nicht die Notwendigkeit besteht, anderen Handlungen
entgegenzuwirken.

... Nun, während sich diese Drähte scheinbar
von Ebene zu Ebene bewegen, erschaffen sie die Grenzen jeder Ebene und
unterwerfen sich den jeweiligen Gesetzen. Daher unterwerfen sie sich auch der
Zeit auf eurer Ebene. Und sie unterwerfen sich auch anderen Gesetzen auf
anderen Ebenen, wenn es sich dabei auch nicht um solche der Zeit handelt. ...

Der Satz "Zeit hat keine Bedeutung, wenn nicht die Notwendigkeit besteht, anderen Handlungen entgegenzuwirken"
Das implitiert als, daß Zeit relevant ist, um anderen Handlungen entgegenzuwirken. Da mir jetzt der Kontext des Buches fehlt, frage ich mich, wie das genau gemeint ist und auf welche Art von Handlungen sich das bezieht oder ob es Handlungen als solche betrifft, aber das Wörtchen "andere Handlungen" impliziert ja bereits, daß es um verschiedene Arten von Handlungen geht und da ist mir nicht genau klar, worauf er hinauswill.

Geht es darum, daß Handlungen immer als lineare Abfolge erlebt werden mit Beginn und Ende und insofern an ein Erleben von Zeit gekoppelt sind?

Mich würde auch interessieren, was im zweiten Teil des Zitats mit Drähten gemeint ist. Sind damit energetische Verbindungen gemeint?

Grenzen sind übrigens auch entscheidend zur Unterschiedsbildung und Unterschiedsbildung ist die Basis jeglicher Information. Um etwas greifen oder begreifen zu können muß ich es definieren und somit von allem unterscheiden, was es nicht ist.

Grenzen sind also ein Mittel, um notwendige Strukturen und somit auch Brücken zu bauen, um überhaupt erst Räume betreten zu können, wo sie weniger relevant sind. Die Sethbücher wären nicht lesbar, würden sie nicht auf der Unterscheidung schwarz-weiß basieren und es somit möglich sein, schwarze Buchstaben auf weißem Papier zu lesen und jeder Buchstabe besitzt eine Grenze, die er braucht, um als solcher erkennbar zu sein. Dies sind nun Grenzen und Strukturen, die uns nicht hindern sondern weiter führen, die wir sogar übersehen, da sie nur die Bedeutung eines Vehikels haben. Das heißt, aus der Formlosigkeit entsteht die Unterscheidung und Abgrenzung um anschließend sich zusammenzufügen zu einer Einheit auf höherer Ebene (Bsp. Informationseinheit, von denen viele gemeinsam sich wiederum zusammenfügen, bzw. wir sie zusammenfügen und somit wiederum unsere u n t e r s c h i e d l i c h e n Realitäten konstruieren indem wir trennen, zusammenfügen, trennen, zusammenfügen etc.... Vieles, was auf einer Betrachtungsebene als getrennt erscheint ist auf der nächsten Ebene eins usw. Aber ich denke, daß wir diese unterschiedlichen Ebenen brauche, wie Stufen, die uns zu immer größerem Verstehen führen.

Ich finde das Thema höchst faszinierend! [Bild: d010.gif]

Liebe Grüße

Kashi
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