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Kampf
#76
@ morgane

Zitat:Hätten sie die anwohner vorher in die pläne involviert, wäre vielleicht eine gemeinsame lösung entstanden. Aber sie wollten uns einfach vor vollendete tatsachen stellen. Das ist eindeutig kampf,ein interessenskonflikt, und da stecke ich mitten drin. Aber mit forenmitgliedern sehe ich dennoch keine notwendigkeit für irgend eine form von kampf.

Dann lassen wir einfach das Wort Kampf weg. Ersetzen wir es durch Konfrontation. Eine Konfrontation, die eure "Gegner" in Sachen Landschaftsschutz auch feige vermieden haben, als sie euch vor "vollendete" Tatsachen stellten.

Ändert das Ersetzen des Wortes Kampf durch Konfrontation irgendetwas an euren (deinen, Annas und Gillas) Ansichten darüber, dass Yetis Aufforderung zu einer "Runde" im Gefechtsraum (oder meine Forderung, die Ignoranz sein zu lassen) von euch als Angriff gegen Cerida aufgefasst wird? Vielleicht sogar auch noch als ungerechtfertigten Angriff?

Macht das für euch einen Unterschied? DANN liegt es wirklich nur an dem Wort. Wenn nicht .... nun ja ... damit können wir einander ja anschließend konfrontieren. ;)

LG Tash
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#77
Hi tash!
Nein, leider liegt es nicht am wort :( . Das würde die sache wesentlich erleichtern. Aber hier tut sich für meine begriffe ein widerspruch auf, den ich momentan (noch) nicht lösen kann.
So weit bin ich mit meinen überlegungen aber gekommen: im persönlichen bereich, dort, wo es eigentlich nicht um die wahrung von interessen geht, finde ich kampf oder konfrontation entbehrlich. Hier würde ich auf auseinandersetzung plädieren. Interessenskonflikte, im kleinen wie im großen, sind etwas diffiziler. welche alternativen würde es geben?

Wir haben versucht, mit unserem bürgermeister vernünftig zu reden, der natürlich auch nur das beste für die gemeinde will. Nur, sein bestes sieht anders aus als unser bestes :roll: Außerdem ist die sache bereits zu weit gediehen. Die eine seite will ihr projekt durchbringen und ist am verhandeln nicht interessiert. Nur die gesetzeslage, auf die wir uns berufen und bis zur letzten instanz gehen, verhindert hier das schlimmste.

Oder, aus aktuellem anlass, das beispiel weltklimakonferenz. Das ist kampf, weil es jedem verhandler nur um die wahrung seiner, nationalen interessen geht, die er über das allgemeinwohl stellt. Muss er auch, es geht ja um sein politisches überleben. Da wird zwar vordergründig verhandelt, aber in wahrheit ist es kampf und zwar mit geschlossenem visier und bis aufs messer.

Oder damals, im jahr 1984, bei der besetzung der *hainburger au*. Wenn wir damals nicht widerstand geleistet hätten, passiv allerdings, aber dennoch, wäre die au längst geschichte.

Ich glaube, die überzeugung, im recht zu sein, einem *höheren* interesse zu dienen, ist auch eine kampfursache. Die einen setzen ihre argumente durch, die anderen unterliegen, und das ist wieder ursache für neue kämpfe. Wie könnte das gelöst werden? :?: Hier suche ich noch nach :idea:

lg morgane
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#78
Hi morgane,

als ich gestern den Bericht von der Weltklimakonferenz sah, mußte ich auch an unsere "Kampf-Disskussion" hier im Forum denken. Wenn wir es hier schon nicht mal hinbekommen, uns lediglich bei einem Wort auf dessen Legitimität zu einigen, wie sollen Staatsmänner aus so unterschiedlichen Teilen dieser Erde sich auf gemeinsame Ziele einigen können...?
Ich bin ebenso der Meinung wie Tash, (wen wundert das eigentlich noch ;) ) dass wir Begriffe mit unterschiedlichen Bildern belegen und euch daher so sehr bei dem Wort "Kampf" das Fell sträubt.

Mal so ganz nebenbei will ich auch noch darauf hinweisen, dass ich das Wörtchen Kampf in Anführungsstrichen gestellt hatte, (kuckst du hier) was eigentlich bedeuten sollte, dass ich es nicht so wörtlich meinte. Denn ein wirklicher Kampf, also einer, wo auch Blut fließt, kann in einem Forum ja gar nicht statt finden. Vielleicht hätte ich statt dessen "Auseinandersetzung" schreiben sollen. Aber dann hätte irgendein Spitzfindiger sicher bemerkt, wie sollten uns lieber zusammen statt auseinander setzten...

Die Sprache ist die Quelle aller Mißverständnisse.

Ich möchte aber betonen, dass ich dem Kämper in mir genau so eine Legitimation gebe, wie dem Friedensstifter, dem Kontrolleur, dem Beobachter, dem Besserwisser, dem Feigling, dem Mutigen, dem Neugierigen, dem Sanftmütigen ...
Die Liste ist fast endlos. Rolf könnte dazu noch viel mehr Beispiele geben. Er hatte beim letzten Treffen dazu einen Workshop gehalten.
In mir sind so Viele ... :lol:

Liebe Grüße
Kerstin
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#79
"Unser name ist legion...." (der exorzist) :mrgreen:
Hütet euch vor denen, die mit vielen zungen sprechen :lol:

Aber im ernst, diese aspekte haben wir wohl alle in uns. In mir lebt z.b. ein flintenweib, ein partisanin und freiheitskämpferin. Sie wurde aber durch den aspekt der *spirituellen* eines besseren belehrt und hat sich zurück gezogen, um zu meditieren. Mal sehen, was sie zu sagen hat, wenn sie zurück kehrt ;)

lg morgane
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#80
@ all

Also meine Meditation hat ergeben, dass in Sachen Kommunikation schon viel gewonnen wäre, wenn nicht an Fragen konsequent vorbeigeantwortet würde. :roll: Aber es ist ja schon ein Fortschritt, wenn überhaupt darauf eingegangen wird, also lasse ich erstmal Fünf gerade sein. ;)

Anyway, das Thema fängt an, mich zu langweilen ... ein sicheres Zeichen dafür, dass es mir nichts mehr zu sagen hat, bzw. ich diesbezüglich nichts mehr "aufzuarbeiten" habe. Einstweilen. :mrgreen:

Stress- und kampffreien Endspurt auf den hohen Festtag wünscht
Tash
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#81
Ja, tash, es scheint sich ausgekämpft zu haben..... Möge also weihnachtsfriede einkehren....*salbadersalbaderusw.*

lg morgane
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#82
der Weihnachtsfriede kehret ein, der KAMPF der Weihnachtspfunden stehet aus :lol:

hütet euch von Plätzchen, Naschwerk und fettem Gänselein, damit kein handeln, kämpfen und auseinandersetzten hervorgerufet werde :mrgreen:
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#83
Amen. Dein wort in AWIs ohr, liebe magret. Wir bleiben (fast) standhaft ;)

lg morgane
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#84
Hallo,

habe in meiner Abwesenheit ja einige spannende Aspekte des hiesigen Austauschs verpasst und es gäbe diverse Punkte, auf die ich gerne eingegangen wäre und mitgesenft hätte. Nun ist es mir aber (auch bedingt durch Zeitmangel) zuviel, auf all das nochmal einzugehen und Tash hat ja ohnehin vor, sich aus diesem Ordner zu verdrücken.

Generell gehe ich weitestgehend mit Tashs und Yetis Sichtweisen zu diesem Thema konform.

Diese Aussage von Tash hat mir außerordentlich gut gefallen

Zitat:Was mich angeht habe ich es mir abgewöhnt, gegen meine Gefühle zu kämpfen. Ich "setz mich drauf" und sehe zu, wo sie mich hintragen. Und wenn es mir dort, wo sie mich hintragen, nicht gefällt, dann lasse ich sie (die Gefühle) mich weitertragen, bis wir gemeinsam bei etwas angekommen sind, das sich nach Fortschritt und Verbesserung anfühlt. Dann hat das Gefühl seinen Zweck erfüllt, löst sich auf ... oder besser gesagt, verwandelt sich in etwas anderes (in meinem Beispiel zu einem "Wohlgefühl")

Um den Begriff Kampf positiv abzugrenzen könnte man auch noch den Begriff "Gewalt" ins Spiel bringen. Kampf ohne Gewalt kann sehr förderlich sein und auch gegen Gewinnen ist ja nicht grundsätzlich was einzuwenden (wenn z.B. jemand seine Angst oder seinen inneren Schweinehund besiegt etc.). Kampf in Verbindung mit Gewalt ist wohl eher die negative Schattenseite des Kampfes und Gewalt entsteht aus angestauter Aggression und inneren Ohnmachtsgefühlen und vermutlicher lange vorangegangener Unachtsamkeit und Unbewußtheit gegenüber der eigenen Gefühlswelt, aus einer Art innerer Vergewaltigung heraus.

Was die rosaroten und rabenschwarzen Brillen angeht, gibt es ja glücklicherweise noch zahlreiche Zwischenschattierungen bzw. wäre weitestgehende Brillenfreiheit wohl das Erstrebenswerteste, sowohl bezühglich des Blicks nach innen als auch nach außen. 8)

Liebe Grüße

Kashi
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#85
Wir haben in diesem Ordner ja durchaus überzeugend unsere jeweilige Meinung vorgetragen, und dieses Gedankenpaket hatte ich neulich nachts zum Thema unterschiedliche Meinungen:

"Und Ihr mögt auch mit Euren Freunden zusammen ein Spiel spielen. Jeder vetritt eine Meinung mit großer Vehemenz, und es kann einfach irgendeine Meinung sein, keine die Ihr in Wirklichkeit hegt. Und wenn Ihr diese Meinung mit großer Vehemenz vertretet, werdet Ihr merken, dass Ihr immer mehr von dieser Meinung überzeugt werdet, die überhaupt nicht Eurer sonstigen Überzeugung entsprechen mag. Und das schaukelt sich dann so hoch, dass ein jeder dann von der von ihm vertretenen Meinung stark überzeugt ist. Und Ihr müsst natürlich dabei versuchen, Euer Gleichgewicht zu behalten und dies als lustiges Spiel zu sehen. Und zum Schluss könnt Ihr Euch kringeln vor Lachen über die Argumente, die Ihr vorgebracht habt, um die von Euch unterstützte Meinung zu stützen, auch wenn es eine Meinung war, die Euch ansonsten absolut gegen den Strich gehen würde."
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#86
Gefällt mir wiedermal sehr gut, Dein Gedankenpaket ;)
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#87
Das ist super. Man müsste es aber im RL spielen, im forum verlöre es viel an spaß und dynamik.

lg morgane
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#88
:groehl :groehl :groehl :groehl :groehl :groehl :groehl
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#89
Sitzung 642

Zitat:Normale Aggressivität ist, wie schon gesagt, grundsätzlich eine natürliche Kommunikationsweise, besonders im gesellschaftlichen Bereich; sie ist ein Mittel, den anderen wissen zu lassen, dass er nach euren Begriffen zu weit gegangen ist. Somit ist sie geeignet, Gewalttätigkeit zu verhindern, nicht, sie zu verursachen.
In der Tierwelt wird die natürliche Aggression mit der größten biologischen Integrität gehandhabt: einerseits ritualisiert, andererseits absolut spontan. Ihre Signale werden verstanden. Die verschiedensten Grade, Körperhaltungen und andere Anzeichen natürlicher tierischer Aggressivität kommen als eine Reihe von Mitteilungen zur Geltung, durch die Tierbegegnungen geklärt werden.
Im Prinzip wird eine Reihe symbolischer Handlungen ausgeführt, bevor schließlich ein Kampf stattfindet. Weitaus häufiger verhindert jedoch die Zurschaustellung aggressiven Gebarens die eigentliche Kampfsituation. Der Mensch hat eine schwer belastete, ambivalente Einstellung der Aggression gegenüber, und seine diesbezüglichen Glaubenssätze verursachen viele seiner kollektiven und privaten Probleme.
In eurer Gesellschaft und mehr oder weniger auch in anderen ist die natürliche Übermittlung von Aggression zusammengebrochen. Ihr verwechselt Gewalt mit Aggression und begreift nicht, dass Aggression auch kreatives Handeln sein kann und als Kommunikationsmethode den Zweck hat, Gewalt zu
v e r h i n d e r n.
Ihr macht absichtlich gewaltige Anstrengungen, die Kommunikationselemente der Aggression in Schach zu halten, und lasst deren viele positiven Werte ganz außer acht, bis ihre aufgestaute Kraft schließlich gewalttätig explodiert. Gewalt ist eine Verzerrung der Aggression.
Die Geburt ist ein aggressiver Vorgang – ein mit großer Stoßkraft erzwungener Durchbruch eines Selbst aus einem Körper in eine neue Umwelt hinein. J e d e schöpferische Idee ist aggressiv. Gewalt ist nicht aggressiv; sie ist vielmehr die passive Kapitulation vor einem Gefühl, das weder begriffen noch bewertet, sondern bloß gefürchtet und zugleich angestrebt wird.
Gewalt ist im Grunde eine der Übermacht weichende Kapitulation, und bei jeder Gewaltanwendung ist eine große Portion Suizidalgefühl mit dabei – das Gegenteil von Kreativität. Im Krieg sind Mörder und Opfer beide in die gleiche Art von Leidenschaft verwickelt, aber diese Leidenschaft ist nicht aggressiv; sie ist im Gegenteil ein Verlangen nach Zerstörung.
Ihr müsst nämlich wissen, dass Verlangen aus Gefühlen der Verzweiflung besteht, die einem Ohnmachts- und nicht einem Machtgefühl entspringen. Aggressivität führt zu Aktivität, Kreativität und Leben. Sie führt nicht zu Gewalt oder Vernichtung.
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