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Skepsis, Zweifel und Kritik
#1
lallilly schrieb:
Tash schrieb:Wie auch immer, ich werde mich irgendwann mal ja vielleicht an diese Art von Ignoranz gewöhnen ... oder mich weiterhin am Kaffee verschlucken ;-)

Das hat nichts mit Ignoranz zu tun, sondern mit gesunder Skepsis. Fragen sind niemals falsch oder schlecht, weil sie Grundlage für Diskussionen bilden. Bedenklich ist es dagegen, wenn jemand so überzeugt von etwas ist, dass er glaubt, es seien keine Fragen und Zweifel mehr nötig.

DAS ist mal eine interessante Aussage! Sie erzeugt sofort ein ganzes "Rudel" von Gegenfragen in mir:

1. Wieviel Skepsis ist noch "gesund"?
2. Wann wäre es besser, (endlich?) eine Überzeugung anzunehmen, anstatt ewig kritisierend herumzueiern?
3. Wann ist Kritik nur noch der Ausdruck von Angst und Feigheit, Farbe zu bekennen, sich zu entscheiden, auch auf die Gefahr hin, sich mit der Festlegung auf eine definitive Aussage lächerlich zu machen?
4. Wie festgelegt müssen angenommene Überzeugungen sein?

(Ich sag's lieber gleich dazu: diese Fragen stelle ich nicht, um zu provozieren, sondern ich denke gerade laut und lesbar, ich stelle mir selbst zur Zeit solche Fragen, und danke Dir daher, lallilly, für die Steilvorlage. Riecht nach neuem Thema, ich denke, ich werde hier später noch abtrennen.)

Und so ist es am Morgen des 9.2.2010 gegen 8.00 Uhr dann auch geschehen, die ersten beiden Beiträge habe ich hier aus dem Thema "Warum hat Seth Jane Robert's Tod nicht vorhergesehen?" entnommen...

kritischer
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#2
Hi kritischer apis!
Meine antworten werden wahrscheinlich nicht durch dein enges kritik - raster passen, aber ich versuch's trotzdem mal:

1. skepsis ist immer gesund. Alles kann und soll ggf. angezweifelt werden. Aber dem reinen verstand sind die allerwenigsten dinge zugänglich. Er braucht immer und in jedem fall die verbindung mit der intuition, das wissen des selbst. Ich habe in allen wichtigen dingen immer auf mein herz (oder auch bauchgefühl) gehört und bin gut damit gefahren.

2. eine überzeugung kann man nicht annehmen, wie man einen mantel anzieht oder wie man am marktstand äpfel aussucht. man ist überzeugt, dann kann man diese überzeugung nicht restlos mit rationalen argumenten beweisen, oder man ist nicht überzeugt.

3. kritische argumente sind m.e. nicht ausdruck von angst, farbe zu bekennen. Manchmal aber sind sie rationalisierungen einer angst, der wahrheit und damit sich selbst ungeschminkt zu begegnen.

4. Angenommene überzeugungen müssen niemals festgelegt sein. Sie sind aber manchmal grundlegend prägend, und dann werden sie sich wahrscheinlich nicht völlig verändern, sondern nur marginal. So finde ich z.b. die grundlegenden überzeugungen, die ich durch Seth gefunden habe, auch bei anderen channel - materialien, in religionen, in mythen, in dichtung, in kunst usw., z.t. aus etwas anderen sichtweisen und perspektiven, z.t. verzerrt, z.t. verborgen, aber dank des Seth - materials überall erkennbar.

lg morgane
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#3
Liebe morgane,

bevor ich auf Deine Antworten eingehe, und mich etwas systematischer dem neu umrissenen Thema nähere, eine einführende Frage an alle:

Was ist das Gegenteil von "Zweifel"?

möchte Apis von euch wissen ;-)
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#4
SICHERHEIT - VERTRAUEN
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#5
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.matrixseite.de/seth/texte/Schwarze_Schafe.pdf">http://www.matrixseite.de/seth/texte/Sc ... Schafe.pdf</a><!-- m -->

Als Gegenteil von Zweifel würde ich Naivität oder Blauäugigkeit bezeichnen.

Viele Grüße
Gilla
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#6
Findest Du, Gilla, dass es in der vielzitierten "Schwarze Schafe"-Sitzung noch mehr Ansatzpunkte für Antworten auf meine Frage gibt, wie "Sie waren Fragende." und "Und jetzt lauschen die Mütter und die Väter und die Schwestern und die Brüder, denn sie haben nicht den Mut schwarze Schafe zu sein, und sie nörgeln in die Stimme des Donners,..." (Hervorhebung von mir)

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#7
Tut mir leid Apis, aber Deine Frage verstehe ich wirklich nicht. Egal, wie ich Deine Worte zu lesen versuche, für mich ergeben sie leider keinen Sinn.

Viele Grüße
Gilla
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#8
Hallo Apis,

dann mal zu deinen Fragen...

Zitat:Was ist das Gegenteil von "Zweifel"?

Meine Ansicht hierzu ist astrologisch geprägt und insofern ist für mich Glaube ein Begleiter des Zweifels, quasi ein Antagonist innerhalb desselben Prinzips. Glaube bedingt immer auch Zweifel das er keine Gewissheit ist. Wäre man sich gewiss, müsste man weder glauben noch zweifeln. Das Gegenteil von Glaube und Zweifel ist also m.E. Gewissheit und Gewissheit spielt sich auf einer anderen Ebene ab und hat immer auch was Erfahrung zu tun.

Zitat:1. Wieviel Skepsis ist noch "gesund"?
2. Wann wäre es besser, (endlich?) eine Überzeugung anzunehmen, anstatt ewig kritisierend herumzueiern?
3. Wann ist Kritik nur noch der Ausdruck von Angst und Feigheit, Farbe zu bekennen, sich zu entscheiden, auch auf die Gefahr hin, sich mit der Festlegung auf eine definitive Aussage lächerlich zu machen?
4. Wie festgelegt müssen angenommene Überzeugungen sein?

Zitat:1. Wieviel Skepsis ist noch "gesund"?

1. Skepsis ist m.E. immer gesund, auch Jane Roberts verfügte über ein großes Maß an Skepsis, was sie mir sehr sympathisch macht im Gegensatz zu naiven gutgläubigen Menschen, die alles unhinterfragt bedingungslos schlucken nur weil es von einer energiepersönlichkeit gesagt wird.
Skepsis ist der Motor dafür, Dinge zu erforschen und zu prüfen und etwas völlig anderes als Mißtrauen. Mißtrauen ist m.E. ungesund und engt die Fähigkeit ein, Dinge vorurteilsfrei zu erforschen und auszuprobieren.

Zitat:2. Wann wäre es besser, (endlich?) eine Überzeugung anzunehmen, anstatt ewig kritisierend herumzueiern?

2. Diese Frage kann ich für mich nicht so ganz nachvollziehen. Niemand ist gezwungen, Überzeugungen anzunehmen. Überzeugungen fallen für mich in die gleiche Rubrik wie Glauben und Zweifel. Überzeugungen kann man haben, es sind zur sichtbaren Anschauung gewordene Vorstellungen und die können sich ändern und auch stets Zweifel auf den Plan rufen bzw. von anderen angezweifelt werden und darüber wird häufig gestritten, weil derjenige, der eine Überzeugung hat oft das Bestreben hat, auch andere zu überzeugen (m.E. eine äußerst häufige Begleiterscheinung von Überzeugungen, die damit zu tun hat, daß der Überzeugte doch irgendwo noch leise Zweifel hegt, da er sich nicht gewiss ist und diese durch Missionsarbeit kompensatorisch zu tilgen versucht).

Zitat:3. Wann ist Kritik nur noch der Ausdruck von Angst und Feigheit, Farbe zu bekennen, sich zu entscheiden, auch auf die Gefahr hin, sich mit der Festlegung auf eine definitive Aussage lächerlich zu machen?

3.Für mich ist Kritik in der Regel kein Ausdruck von Angst und Feigheit, allenfalls überzogenes Mißtrauen. Mißtrauen ist von Angst geprägt, sodaß es Erforschung, Überprüfung und Erfahrung verhindert, da man sich auf nichts mehr einläßt, was man nicht kennt. Mißtrauen ermöglicht insofern auch keine wirklich fundierte und berechtigte Kritik, da man nur etwas kritisieren kann, wo man zumindest weiß, worum es sich handelt, was man überprüft und womit man sich auseinandergesetzt hat und insofern weiß, wovon man spricht.
Kritik ist gut, gesund und notwendig, ermöglicht es auch, Schwachstellen und Widersprüche aufzudecken und ein Phänomen von diversen Seiten zu beleuchten und zu untersuchen.
Mißtrauen ist hinderlich, in erster Linie, weil derjenige, der mißtrauisch ist, sich in jeder Hinsicht selber limitiert und verhindert, sich offenen Geistes und unvoreingenommen mit etwas zu befassen und dazuzulernen.

Zum Thema lächerlich machen...
Ich finde es nicht schön, wenn jemand Fragen stellt, auch wenn es vermeintlich "dumme" Fragen sind und das dazu führt, daß andere sich darüber belustigen. Mangel an Wissen, Information, Einsicht und Verständnis ist m.E. kein Grund, jemanden zu belächeln. Es sind sicherlich schon viele interessante Entdeckungen gemacht und Erkenntnisse gewonnen worden, weil Menschen "dumme" und "naive" Fragen gestellt haben. Den Mut, auch "dumme" Fragen zu stellen sollte man auf jeden Fall bewahren. Schlimmer ist es, aus Angst vor eventueller Blamage sich nicht mehr zu trauen, überhaupt Fragen zu stellen, die einen beschäftigen.

Zitat:4. Wie festgelegt müssen angenommene Überzeugungen sein?

4. Finde die Frage ziemlich absurd. Das muß jeder für sich selber entscheiden bzw. ist das persönliche Geschmackssache, wie sehr sich jemand festlegen mag oder nicht, nichts und niemand "muss".
Mancher fühlt sich mit festgelegten Überzeugungen wohler (wobei m.E. eine sehr rigide Überzeugung immer auch eine gehörige Portion unterschwelligen Zweifels mit im Gepäck hat, der auf diesem Wege getilgt werden soll).
Da grenze ich wieder mal (s.o.) deutlich gegenüber Gewissheit ab, Gewissheit ist ein Wissen (beweisbar oder nicht) das jenseits von fest oder nicht fest steht, einfach verdichtete Erfahrung. Diese kann van anderen, die sie nicht teilen (mangels entsprechender Erfahrung) angezweifelt und kritisiert werden aber das tangiert die Gewissheit nicht, bzw. ist es dem, der sich einer Sache gewiss ist völlig schnurz ob andere das nachvollziehen und beweisen können oder nicht. Zudem weiß derjenige, der sich einer Sache gewiss ist, daß er andere nicht davon überzeugen kann (und hat demzufolge auch kein dementsprechendes Bestreben), da diese Gewissheit nicht aus Überzeugung heraus entsteht sondern aus Erfahrung und die kann man jemandem nicht einreden oder einimpfen.

Liebe Grüße

Kashi
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#9
Zwei - fel: entzweit sein, nicht in der einheit, weil verstand (ego) und intuition (selbst) nicht zusammen arbeiten.
Das gegenteil wäre für mich ein - sicht , wo sich die beiden wieder vereint haben und gewissheit erzeugen.

lg morgane
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#10
Jaaaa, guuuut! Gefällt mir alles! :D

Einfach nur zum Assoziieren :idea: :

Aus COSMiQ:

"Zweifel (von ahd. "zwîval" aus germanisch "twîfla" ['doppelt', 'gespalten', 'zweifach', 'zwiefältig']) ist ein emotionaler Zustand und wird als Unsicherheit in Bezug auf Vertrauen, Taten, Entscheidungen, Glauben oder Behauptung bzw. Vermutung von Tatsachen bezeichnet. Der Umkehrschluß wäre dann doch: Vertrauen

Glauben.
Hoffnung.
Sicherheit.
Vertrauen.
Wissen, Gewissheit."


Aus WOXIKON:

"zweiflerisch
misstrauisch°, ungläubig, zweifelnd, argwöhnisch, kleingläubig, kritisch, vorsichtig, bang, hoffnungslos, wachsam

Bedeutung: argwöhnisch
mit Vorsicht

Bedeutung: engherzig
kleingläubig, ängstlich, misstrauisch, kleinmütig, zaghaft

Bedeutung: kritisch
mit Argusaugen, Besorgnis erregend, katastrophal, ernst, haarig, abtrünnig, beklommen, beängstigend, verhängnisvoll, besorgt, folgenschwer, heikel, bedrohlich, bedenklich, prüfend

Bedeutung: misstrauisch
ungläubig, zweifelnd, voller Argwohn, argwöhnisch, vorsichtig, scheel, zweiflerisch, wachsam, auf der Hut

Bedeutung: mit Argusaugen
stutzig, eifersüchtig

Bedeutung: tadelnd
ablehnend, urteilsfähig, unfreundlich, kritisch, herabsetzend, anspruchsvoll, abschätzig, urteilssicher, zurückhaltend, abfällig, missbilligend, wählerisch, abwertend, verächtlich

Bedeutung: zweiflerisch
hoffnungslos, bang"


assoziativ die Intuition fördernder ;-)
Apis

P.S.: @ Kashi, eindeutig [Bild: smilie_zodiak_034.gif], oder?
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#11
Nicht zu vergessen: zwei - fel > ver - zwei - flung :mrgreen:

lg morgane
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#12
Hallo Apis,

in der Tat sehr jungfräulich dein Vorgehen.

Zitat:Bedeutung: kritisch
mit Argusaugen, Besorgnis erregend, katastrophal, ernst, haarig, abtrünnig, beklommen, beängstigend, verhängnisvoll, besorgt, folgenschwer, heikel, bedrohlich, bedenklich, prüfend

Das deckt ja nun sämtliche Bedeutungen von "kritisch" in allen möglichen anderen Kontexten ab (kritische Wetterlage, die wirtschaftliche Lage ist kritisch etc.) aber passt nicht zur Bedeutung von "kritisch" und "Kritik" wenn es um weltanschauliche Auseinandersetzung geht oder findest du Kritik katastrophal, besorgniserregend, haarig, abtrünnig, beängstigens, heikel, bedrohlich etc.
Laut Woxikon kommt das Mißtrauen ja besser weg als die Kritik. Also ich kann damit jedenfalls nichts anfangen.

Liebe Grüße

Kashi
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#13
morgane schrieb:Meine antworten werden wahrscheinlich nicht durch dein enges kritik - raster passen, aber ich versuch's trotzdem mal:
Quatsch, so schlimm bin ich nicht!

Zitat:1. skepsis ist immer gesund. Alles kann und soll ggf. angezweifelt werden. Aber dem reinen verstand sind die allerwenigsten dinge zugänglich. Er braucht immer und in jedem fall die verbindung mit der intuition, das wissen des selbst. Ich habe in allen wichtigen dingen immer auf mein herz (oder auch bauchgefühl) gehört und bin gut damit gefahren.
Weiß nicht. PALE würde das wohl verneinen. (Warum tut er's eigentlich nicht?)
Ich würde eventuell ergänzen:
"Alles kann und soll ggf. angezweifelt werden, solange man es nicht zu 100 % annehmen kann." :mrgreen:
Und das "alles" würde ich ergänzen mit ",außer Dir selbst"...

Zitat:2. eine überzeugung kann man nicht annehmen, wie man einen mantel anzieht oder wie man am marktstand äpfel aussucht. man ist überzeugt, dann kann man diese überzeugung nicht restlos mit rationalen argumenten beweisen, oder man ist nicht überzeugt.
Genau, aber widerspricht das nicht etwas Deinem "1."?

Zitat:3. kritische argumente sind m.e. nicht ausdruck von angst, farbe zu bekennen. Manchmal aber sind sie rationalisierungen einer angst, der wahrheit und damit sich selbst ungeschminkt zu begegnen.
Eine sehr gute Idee!

Zitat:4. Angenommene überzeugungen müssen niemals festgelegt sein.
... weil sie nicht ewig gelten können?

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

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#14
Kashi schrieb:Meine Ansicht hierzu ist astrologisch geprägt und insofern ist für mich Glaube ein Begleiter des Zweifels, quasi ein Antagonist innerhalb desselben Prinzips. Glaube bedingt immer auch Zweifel das er keine Gewissheit ist. Wäre man sich gewiss, müsste man weder glauben noch zweifeln. Das Gegenteil von Glaube und Zweifel ist also m.E. Gewissheit und Gewissheit spielt sich auf einer anderen Ebene ab und hat immer auch was Erfahrung zu tun.
Vortrefflich, Danke, DAS hilft mir wirklich weiter, wenn ich wiedermal auf der "Polaritätsschaukel" festklebe :!: :idea:


Zitat:1. Wieviel Skepsis ist noch "gesund"?

Zitat:1. Skepsis ist m.E. immer gesund, auch Jane Roberts verfügte über ein großes Maß an Skepsis, was sie mir sehr sympathisch macht im Gegensatz zu naiven gutgläubigen Menschen, die alles unhinterfragt bedingungslos schlucken nur weil es von einer energiepersönlichkeit gesagt wird.
Skepsis ist der Motor dafür, Dinge zu erforschen und zu prüfen und etwas völlig anderes als Mißtrauen. Mißtrauen ist m.E. ungesund und engt die Fähigkeit ein, Dinge vorurteilsfrei zu erforschen und auszuprobieren.
Ich sehe noch keinen richtig klaren Unterscheid zwischen Skepsis und Mißtrauen. Mißtrauen könnte doch auch als Vorsicht oder als rettende Zurückhaltung daherkommen, oder?

Zitat:
Zitat:2. Wann wäre es besser, (endlich?) eine Überzeugung anzunehmen, anstatt ewig kritisierend herumzueiern?

2. Diese Frage kann ich für mich nicht so ganz nachvollziehen. Niemand ist gezwungen, Überzeugungen anzunehmen. Überzeugungen fallen für mich in die gleiche Rubrik wie Glauben und Zweifel. Überzeugungen kann man haben, es sind zur sichtbaren Anschauung gewordene Vorstellungen und die können sich ändern und auch stets Zweifel auf den Plan rufen bzw. von anderen angezweifelt werden und darüber wird häufig gestritten, weil derjenige, der eine Überzeugung hat oft das Bestreben hat, auch andere zu überzeugen (m.E. eine äußerst häufige Begleiterscheinung von Überzeugungen, die damit zu tun hat, daß der Überzeugte doch irgendwo noch leise Zweifel hegt, da er sich nicht gewiss ist und diese durch Missionsarbeit kompensatorisch zu tilgen versucht).
Die Annahme der Überzeugung ist doch nur der Schlußpunkt des Entscheidungsprozesses, des Abwägens von Zuspruch und Widerspruch, oder? Was wäre, wenn man ewig skeptisch pendelnd quasi "nie" zur Annahme einer Überzeugung käme?

Zitat:
Zitat:4. Wie festgelegt müssen angenommene Überzeugungen sein?

4. Finde die Frage ziemlich absurd. Das muß jeder für sich selber entscheiden bzw. ist das persönliche Geschmackssache, wie sehr sich jemand festlegen mag oder nicht, nichts und niemand "muss".
Mancher fühlt sich mit festgelegten Überzeugungen wohler (wobei m.E. eine sehr rigide Überzeugung immer auch eine gehörige Portion unterschwelligen Zweifels mit im Gepäck hat, der auf diesem Wege getilgt werden soll).
Da grenze ich wieder mal (s.o.) deutlich gegenüber Gewissheit ab, Gewissheit ist ein Wissen (beweisbar oder nicht) das jenseits von fest oder nicht fest steht, einfach verdichtete Erfahrung. Diese kann van anderen, die sie nicht teilen (mangels entsprechender Erfahrung) angezweifelt und kritisiert werden aber das tangiert die Gewissheit nicht, bzw. ist es dem, der sich einer Sache gewiss ist völlig schnurz ob andere das nachvollziehen und beweisen können oder nicht. Zudem weiß derjenige, der sich einer Sache gewiss ist, daß er andere nicht davon überzeugen kann (und hat demzufolge auch kein dementsprechendes Bestreben), da diese Gewissheit nicht aus Überzeugung heraus entsteht sondern aus Erfahrung und die kann man jemandem nicht einreden oder einimpfen.
Bist Du im Moment der Annahme einer Entscheidung nicht bei "Gewissheit" angekommen? Wenn jeder Zweifel ausradiert ist?
Ich finde nicht, dass man als "überzeugter" anderen seine Meinung überstülpen muss, für mich ist das kein Automatismus.
Ich kann Deinen Gedanken aber vom Sprachgefühl her nachvollziehen.

Ganz schön knifflig, ich muß weiter drüber nachdenken...

Danke einstweilen!
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#15
@ Apis
Bist Du im Moment der Annahme einer Entscheidung nicht bei "Gewissheit" angekommen? Wenn jeder Zweifel ausradiert ist?

Hallo Apis,

bei mir ist es wie ein Indizien-Urteil. Meistens sind es viele, von meiner jetzigen Sicht aus, kleine Hinweise, die mich bis zur "Gewissheit" gelangen lassen. Dies können Träume aller Arten und auch "Zufälle" sein.

LG Günter
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#16
Moin Apis,

ich gebe Dir da völlig Recht.

Ich verneine das entschieden.

Gruß

PALE
 :)
CARPE DIEM
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#17
Apis: Vorangegangene Beiträge habe ich abgetrennt und ins Thema "Seth im Original lesen" verschoben ;)


@ Günter
guenter schrieb:bei mir ist es wie ein Indizien-Urteil. Meistens sind es viele, von meiner jetzigen Sicht aus, kleine Hinweise, die mich bis zur "Gewissheit" gelangen lassen. Dies können Träume aller Arten und auch "Zufälle" sein.
Also gut, egal, ob Indizien genügen oder Beweise nötig waren: Du bist letztlich "überzeugt", "gewiss" geworden.
Bis zum nächsten Zweifel, zur nächsten Unsicherheit, die eine neue Bewegung auslösen.

@ PALE

Aha, danke für's Bekenntnis gegen den Zweifel ;)

Bsp.: Du bist jahrelang völlig sicher, dass Dein erfolgreicher Geschäftsführer-Job der richtige ist. Auf einmal bekommst Du darüber Zweifel. Du beschließt, den alten Job an den Nagel zu hängen und in einer Gasse einen esoterischen Buchladen zu eröffnen. Fortan bist Du völlig sicher, dass darin Deine Zukunft besteht, fühlst Dich sauwohl als Buchhändler.
Jahres später erkennst Du, dass aus Büchern plötzlich E-books werden. Du bekommst wieder Zweifel, ob Du noch genügend Bücher verkaufen wirst, und gehst ins Internet... usw. usw.

Was war denn nun letztlich der Antrieb Deiner Veränderungen :?:
JUST BE - πάντα ῥεῖ

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