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Sei wie du bist
#26
(15.01.2016, 07:34)Tash schrieb: In der Theorie sind Kreise leichter zu schließen als in der Praxis. Für mich war und ist die entscheidende Frage, wie man die Angst überwindet. Die Erkenntnis, sie überwinden zu müssen, ist ja nur der Anfang. Oder um bei dem Bild zu bleiben, die Hälfte vom Kreis.

Ja, stimmt. Nur ohne Anfang geht es nicht weiter. :zwinker:

Wie die Angst überwunden werden kann, ist für mich rational allein schwer erklärbar. Hier mal ein Ansatz:

- Angst ist ein Gefühl
- Gefühle folgen den Gedanken (nicht umgekehrt laut Seth)
- Das Wissen um die Angst und ihre Zusammenhänge reicht nicht, sie loszuwerden.
- Es gibt verschiedene Strategien zur Angstbewältigung, die je nach Typus und
Indivitualität unterschiedlich greifen.
- Außer den Bewältigungsstrategien gibt es die strikte Ablehnung der Angst (auch
eine Strategie im engeren Sinne).

Letzteres kann zu veränderten Gedanken wie "Ich akzeptiere diese Angst nicht!." führen. Von diesem scheinbar dahingespukten Satz geht eine große Macht aus. Sie führt aus der Opferrolle, stärkt Willenskraft und kann Gefühle ändern.

Wie geschrieben ist es schwer erklärbar, weil damit auch eine gefühlsmässige Wandlung einher geht.
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Happy living! :Winker:


Wir sind alle unterschiedliche Teile des gleichen Ganzen.
We are all different parts of the same whole.
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#27
Hat Angst nicht auch große Ähnlichkeit zur Unsicherheit? Wir hatten ja schon das sichere Universum, das ich als angstfrei sehe.

Ich bin nach vielen Jahren Beobachtung der Angst inzwischen nicht mehr überzeugt, dass die Überwindung der Angst das alleinig wünschenswerte Ziel ist. Eine Handvoll Menschen ohne Angst und ohne etwas zu verlieren kann die halbe Welt in Angst und Schrecken versetzen. Ist es nun wirklich nur gut, angstfrei zu sein? Angst hat eine Funktion, sie soll Leben erhalten. Das Leben, das wir jetzt gerade haben, und das wir brauchen, um unsere Werte zu entwickeln. Anders ausgedrückt: ich glaube nicht, dass Seth und andere Wesen der geistigen Welt Angst fühlen. Aber als Mensch können Erfahrungen gemacht werden, die diese Wesen nicht machen können.

Angst entsteht dort, wo man etwas zu verlieren hat. Und nur dort. Der Mensch hat als materielles Wesen etwas zu verlieren. Und nur deswegen verhält er sich im Leben so, wie er sich verhält.
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#28
An angstfreie Menschen glaube ich nicht. Das nur mal so nebenbei :zwinker:

Emotional betrachtet ist eine Befürchtung auch eine Angst. Wenn du eine Gartenparty planst und wegen des Wetters besorgt bist beispielsweise. Wenn ich befürchte, doch nicht ohne Brille auszukommen auf Dauer und mich mit allen Mitteln dagegen zur Wehr setze. Jede kleine Sorge ist Angst, auch wenn wir das nicht als Angst bezeichnen. Bei dem Wort Angst denkt man meist an zitternde Knie und wirklich dramatische Befürchtungen. Das sind Ängste, vor denen wir hier im Allgemeinen verschont bleibt, mit denen man nur gelegentlich konfrontiert wird. Wenn man aber Sorge, Befürchtung und Zweifel dazu nimmt, dann kannst du getrost davon ausgehen, dass "der angstfreie Mensch" ein Mythos ist.


Apis schrieb:Angst entsteht dort, wo man etwas zu verlieren hat. Und nur dort.


Nur weil man materiell nichts zu verlieren hat, wie die Handvoll Menschen, die du erwähnt hast, ist man noch lange nicht frei von Angst. Ganz im Gegenteil. Eine als sinnlos empfundene Existenz ist so ziemlich das Schlimmste, das einem Lebewesen passieren kann. Und wenn ich frei von Angst, Sorge und Zweifel bin, wozu sollte ich dann die halbe Welt in Angst und Schrecken versetzen wollen? Das macht doch keinen Sinn. Diese Leute habe Wünsche und Ziele, welcher Art auch immer, aber vor allem haben sie Angst, die auf anderem Wege als Terror niemals erreichen zu können. Was hier beileibe kein Plädoyer für Massenmörder sein soll, ich will nur hervorheben, dass solche Typen sehr viel stärkere Ängste hegen als der Durchschnittsmensch.


Amara schrieb:Wie geschrieben ist es schwer erklärbar, weil damit auch eine gefühlsmässige Wandlung einher geht.

Stimmt.

Ich wollte eigentlich auch gar keine pauschale Rezeptur von euch sondern finde nur, dass wir bei solchen Unterhaltungen nicht immer hinter dem Was den Punkt setzten sollten, sondern manchmal auch nach dem Wie fragen. Das sieht bestimmt in jedem Einzelfall etwas anders aus, oder zumindest bei jedem Individuum anders, aber zumindest kann man mal auf individuelle Methoden zu sprechen kommen, die sich in der Praxis schon bewährt haben. Sonst bleibt es immer bei einer Art Binsenweisheit mit wenig praktischem Nutzen. Selbst wenn wir keine Antwort finden ist allein schon die Frage danach gut. Finde ich halt. Weswegen ich sie ganz gerne mal aufwerfe, und sei es nur just for fun :mrgreen:
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#29
(16.01.2016, 07:56)Tash schrieb: An angstfreie Menschen glaube ich nicht. Das nur mal so nebenbei :zwinker:
Das beruhigt mich, und das sehe ich ebenso.

Zitat:Emotional betrachtet ist eine Befürchtung auch eine Angst. Wenn du eine Gartenparty planst und wegen des Wetters besorgt bist beispielsweise.
Ja, natürlich (zum Dritten :mrgreen: ).

Ich bleibe bei Deinem Beispiel: ich sehe in den Wetterbericht, und da sind ein paar Schauer im Regenradar unterwegs. Sie könnten kommen, ich halte das für möglich, oder sogar wahrscheinlich. Absagen will ich auf keinen Fall, alle haben sich den Termin freigenommen.
Jetzt male ich mir vielleicht aus, wie meine Gäste fluchtartig dem Regen entfliehen, meine Wohnung einnehmen, sauer auf mich werden. Da sind schon ein paar Befürchtungen dabei. Nennen wir sie einfach mal Erwartungen negativer Folgen.
Und jetzt kommt der Punkt: wenn mir diese Erwartungen egal sind, unternehme ich nichts. Ich lasse einfach alles laufen. Jeder kann einen Schirm mitbringen. Dann war ich angstfrei, frei von negativen Erwartungen. Aber eben auch ein schlechter Gastgeber, wenn ich auf die Witterung nicht geachtet habe. Vielleicht erwarte ich auch, dass die Gäste nie mehr zu mir kommen? Da ist schone eine ganz konkrete Angst.

Zitat:Wenn ich befürchte, doch nicht ohne Brille auszukommen auf Dauer und mich mit allen Mitteln dagegen zur Wehr setze. Jede kleine Sorge ist Angst, auch wenn wir das nicht als Angst bezeichnen. Bei dem Wort Angst denkt man meist an zitternde Knie und wirklich dramatische Befürchtungen. Das sind Ängste, vor denen wir hier im Allgemeinen verschont bleibt, mit denen man nur gelegentlich konfrontiert wird. Wenn man aber Sorge, Befürchtung und Zweifel dazu nimmt, dann kannst du getrost davon ausgehen, dass "der angstfreie Mensch" ein Mythos ist.

Dann gehört Sorge, Befürchtung, Zweifel, Angst zum Menschen dazu wie die Grundbedürfnisse?

Apis schrieb:Angst entsteht dort, wo man etwas zu verlieren hat. Und nur dort.


Zitat:Nur weil man materiell nichts zu verlieren hat, wie die Handvoll Menschen, die du erwähnt hast, ist man noch lange nicht frei von Angst. Ganz im Gegenteil. Eine als sinnlos empfundene Existenz ist so ziemlich das Schlimmste, das einem Lebewesen passieren kann. Und wenn ich frei von Angst, Sorge und Zweifel bin, wozu sollte ich dann die halbe Welt in Angst und Schrecken versetzen wollen? Das macht doch keinen Sinn. Diese Leute habe Wünsche und Ziele, welcher Art auch immer, aber vor allem haben sie Angst, die auf anderem Wege als Terror niemals erreichen zu können. Was hier beileibe kein Plädoyer für Massenmörder sein soll, ich will nur hervorheben, dass solche Typen sehr viel stärkere Ängste hegen als der Durchschnittsmensch.
Nur eben vor anderen Dingen, einverstanden.


Zitat:Ich wollte eigentlich auch gar keine pauschale Rezeptur von euch sondern finde nur, dass wir bei solchen Unterhaltungen nicht immer hinter dem Was den Punkt setzten sollten, sondern manchmal auch nach dem Wie fragen. ... Selbst wenn wir keine Antwort finden ist allein schon die Frage danach gut. Finde ich halt. Weswegen ich sie ganz gerne mal aufwerfe, und sei es nur just for fun :mrgreen:
:a020:
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#30
(16.01.2016, 13:56)Apis schrieb: Ich bleibe bei Deinem Beispiel: ich sehe in den Wetterbericht, und da sind ein paar Schauer im Regenradar unterwegs. Sie könnten kommen, ich halte das für möglich, oder sogar wahrscheinlich. Absagen will ich auf keinen Fall, alle haben sich den Termin freigenommen.
Jetzt male ich mir vielleicht aus, wie meine Gäste fluchtartig dem Regen entfliehen, meine Wohnung einnehmen, sauer auf mich werden. Da sind schon ein paar Befürchtungen dabei. Nennen wir sie einfach mal Erwartungen negativer Folgen.
Und jetzt kommt der Punkt: wenn mir diese Erwartungen egal sind, unternehme ich nichts. Ich lasse einfach alles laufen.

Bingo. Genau das sagt das Zitat in Yetis Signatur im Grunde aus.

Was auch der Grund dafür ist, dass Events, die einem egal sind, so unfassbar selten schief gehen :lol: Je stärker die Erwartungshaltung, in diesem Fall die positive, umso stärker der Druck, dass alles unbedingt laufen muss wie erträumt. Und je stärker dieser Druck, umso mehr mögliche Gefahren werden gesucht, um sie eliminieren zu können. Wo man von der Wirksamkeit der Maßnahmen nicht überzeugt genug ist um beruhigt zu sein, keimen die Befürchtungen, die die Störung dann erst verursachen. (Hatten wir ja bei unserer Kisten-Diskussion schon mal - erinnerst du dich noch?)

Zitat:Jeder kann einen Schirm mitbringen. Dann war ich angstfrei, frei von negativen Erwartungen. Aber eben auch ein schlechter Gastgeber, wenn ich auf die Witterung nicht geachtet habe. Vielleicht erwarte ich auch, dass die Gäste nie mehr zu mir kommen? Da ist schone eine ganz konkrete Angst.

Genau. (Könnte allerdings auch eine mehr oder weniger bewusste Hoffnung sein - falls man eigentlich lieber Ruhe hätte als Gäste :mrgreen: )

Zitat:
Zitat: Jede kleine Sorge ist Angst, auch wenn wir das nicht als Angst bezeichnen. Bei dem Wort Angst denkt man meist an zitternde Knie und wirklich dramatische Befürchtungen. Das sind Ängste, vor denen wir hier im Allgemeinen verschont bleibt, mit denen man nur gelegentlich konfrontiert wird. Wenn man aber Sorge, Befürchtung und Zweifel dazu nimmt, dann kannst du getrost davon ausgehen, dass "der angstfreie Mensch" ein Mythos ist.

Dann gehört Sorge, Befürchtung, Zweifel, Angst zum Menschen dazu wie die Grundbedürfnisse?

Jein. Denk nur mal an unser Thema mit der Selbstverteidigung (oder war es im SU? :Kopfkratz: ) Essen musst du, um physisch am Leben zu bleiben. Sorgen nicht, das ist konditionierte Gewohnheit und kein Bedürfnis. Das "zu schön um wahr zu sein", die Überzeugung, dass schlechte Entwicklungen viel "realistischer" wären als positive Entwicklungen, etc.

Angst als Vermeidungs-Anreiz ist so nötig wie Essen, aber vor einem hungrigen Löwen auf den Baum zu klettern ist nicht die gleiche Angst wie jene, die mich hinter jedem Baum einen Feind befürchten lässt. Für Versicherungen und zahllose andere "kultivierte" Einrichtungen ist letzteres dann aber sehr wohl ein Grundbedürfnis, ohne das sie nicht existieren könnten. :mrgreen:

Seth's Aufforderung, sich nicht zu sorgen, ist eine ganz schöne Herausforderung. Aber es lohnt sich sehr, sich ihr zu stellen. Und weil das ebenfalls ein Lernprozess ist, wird es mit der Zeit leichter und - hoffentlich - irgendwann mal auch konditionierte Gewohnheit.

Sich all diese Abläufe bewusst zu machen, immer und immer wieder, ist ein erster guter Schritt auf diesem Weg.
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#31
Seth hat beim Lesen gerade wieder daran erinnert: Angst und Sorge entsteht durch fehlendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. :mrgreen:

Statt also Angst bekämpfen zu wollen scheint es zweckmässiger, das Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu fördern. Wie kann das geschehen? Sich selbst verbal aufzubauen oder auf die Schulter zu klopfen wäre ein Anfang. Oder kleine Tätigkeiten verrichten, die man gut kann und mit einem Erfolgserlebnis abschliesst.
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#32
Ja, das dürfte der Tipp schlechthin sein: Selbstvertrauen aufbauen. :a020:

Wo hat er das geschrieben?
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#33
(19.01.2016, 10:45)Apis schrieb: Ja, das dürfte der Tipp schlechthin sein: Selbstvertrauen aufbauen. :a020:

Wo hat er das geschrieben?

Guten Morgen lieber Apis! :Winker:

Seth hatte das an verschiedenen Stellen erwähnt. Habe es gerade wieder ins Gedächtnis gerufen bekommen als ich in der sehr persönlichen Sitzung 89 las: "For both the fear and the anxiety is based simply upon a resulting distrust of his ability..."

Wenn du dir die letzte Situation vor Augen rufst, in der du dich sorgtest und das dann mal im Zusammenhang mit obigem Satz betrachtest, was löst das in dir aus? Ich habe das gestern mal gemacht und die Sorge war wie weggeblasen, allein durch die Erkenntnis. :P

Interessant wäre noch einmal zu erfahren, wie es sich im Zusammenhang mit der Sorge um andere Lebewesen verhält. Bei mir habe ich festgestellt, dass ich mich weniger um andere sorge seit ich darauf vertraue, dass alles was geschieht so richtig ist.

Was denkt ihr oder habt ihr diesbezüglich erlebt?
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#34
'distrust' löst auch noch einige Assoziationen bei mir aus, das wäre ja eher ein "Mißtrauen" in die eigenen Fähigkeiten. Mißtrauen ist ein guter Kumpel von Angst und Sorge.

Seit ich mir keine Sorgen mehr um meine Tierchen mache, geht's ihnen besser. Eindeutig. Da zeigt sich wieder, dass Tiere die Überzeugungen ihrer Herrchen teilen. Mal sehen, ob das für alle Tierchen gilt... :zwinker:
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#35
Ja, je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir das:


Selbstvertrauen - Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Wenn einem die eigenen Fähigkeiten und auch deren Grenzen bekannt und bewusst sind, hat Angst und Sorge keinen Raum mehr: sie werden durch Überzeugung ersetzt, und fertig. Entweder ich kann das, und traue es mir zu, oder ich kann es nicht. Wenn ich es kann, mache ich es, sonst lasse ich es eben sein. Gerne auch zum Selbstschutz, aber dann nicht aus unbegründeter Sorge oder Furcht, sondern aus bewusster Überzeugung.
Das meintest Du oben, Amara, richtig?

Allerdings wird es Betätigungen im Grenzbereich geben, bei denen Zweifel bestehen, ob die eigenen Fähigkeiten schon/noch ausreichend sein werden. Im Grunde hilft, sofern dann nicht klar dagegen entschieden werden kann, nur testen und ausprobieren - trial and error.

Ob ich dann eher der Typ bin, der Grenzen ständig ausweiten will, oder ob ich mich damit begnüge, Grenzen langsam auszuweiten, ist nur noch eine Charakterfrage: will ich schnelle Fortschritte, oder reichen mir kleine? Hängt sicher auch vom Alter und vom Thema ab.

Und dann gibt ab hier auch noch einen ganz kurzen Weg zum Selbstbewusstsein, was im Deutschen gerne auch synonym verwendet wird. Ja, Bewusstsein und Bewussheit, weitere große Wörter.


@ Tash
Ja, klar hatten wir auch das schon. Aber ich erwarte keine völlig neuen Erkenntnisse mehr. Das meiste und vor allem das wichtigste dürften wir abgegrast haben, oder nicht? Und von der Textmenge bist Du auch zufrieden mit mir, bist Du? :Handkicker: :mrgreen:
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#36
Amara schrieb:Was denkt ihr oder habt ihr diesbezüglich erlebt?

Exakt das Gleiche. Kann ich nur unterschreiben.

Apis schrieb:Ja, klar hatten wir auch das schon. Aber ich erwarte keine völlig neuen Erkenntnisse mehr. Das meiste und vor allem das wichtigste dürften wir abgegrast haben, oder nicht?

Ich denke schon. Trotzdem kann es sich, wie schon gesagt, nur lohnen, sich diese Erkenntnisse immer wieder zu vergegenwärtigen. Vielleicht nicht unbedingt hier im Forum, aber im persönlichen Alltag. Eine einmalige Erkenntnis alleine macht noch keine Gewohnheit.

Zitat:Und von der Textmenge bist Du auch zufrieden mit mir, bist Du? :Handkicker: :mrgreen:

Geht so :mrgreen:

Nö, Scherz. Ich bin sehr zufrieden mit dir :zwinker:
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#37
Ahhhhh, es gibt auch noch "Selbstbejahung" (interessantes Wort, wie heißt wohl das englische Wort? ... moment... Ja, "Self-affirmation" ginge ja noch, aber Frau Langenscheidt http://de.langenscheidt.com/deutsch-engl...stbejahung meint tatsächlich "self-satisfaction" :shock::Verlegen: :groehl:groehl:groehl ) :

Seth in DNdpR, Si. 675 schrieb:Selbstbejahung bedeutet also die liebende Annahme eurer eigenen einmaligen Individualität. Sie kann mit Verneinung verbunden sein, insofern ihr euch weigert, Ansichten und Dogmen anderer zu übernehmen, um die euren deutlicher wahrnehmen und klarer herausbilden zu können.
Solche Selbstbejahung führt zu inneren Entdeckungen und zieht aus eurem tiefsten Wesensgrunde die Informationen, Wahrnehmungen und Lebenserfahrungen an, die ihr gerade benötigt. Liebende Selbstannahme ermöglicht es euch, daß ihr durch eure Glaubenssätze h i n d u r c h r e i s e n könnt wie durch die sich wandelnde Szenerie einer Landschaft. Je stärker euch ein Glaubenssatz zur Nutzung eurer Gaben und Kräfte ermutigt, desto positiver ist er.
...
Eine bestimmte Form von Selbstbejahung ermöglicht es dem Gehirn, sich auf diese großräumigeren Wahrnehmungen einzustellen, die eigentlich zu den natürlichen Wesensmerkmalen des Geistes gehören. Es gibt sehr gute Gründe, warum diese Art von Bejahung zuerst stattfinden muß. Das Gehirn (und der gesamte körperliche Organismus) hat die Aufgabe, euer körperliches Überleben zu garantieren und sich nach euren bewußten Glaubenssätzen über die Realität zu richten. Es ist immer eine harmonische, einheitliche Verbindung zwischen euren Glaubenssätzen und euren Aktivitäten vorhanden. Manche Menschen haben in bestimmten Lebensbereichen ein unerschütterliches Selbstvertrauen und sind sehr furchtsam in anderen. Manche Aspekte des Lebens können für eine gewisse Zeit ignoriert oder sogar weggeleugnet werden, während sich die ganze Aufmerksamkeit auf andere Aspekte konzentriert. Das Individuum wird sich dann mit Vorbedacht und Schläue in solchen Lebensbereichen voranpirschen, in denen es sich sicher fühlt, und zwar oft gerade dann, wenn bei ihm ein Glaubenssatzwandel im Gange ist. Ihr werdet von eurem großräumigen Geist keinen Nutzen ziehen können, solange ihr seine Realität nicht in euch selbst bejaht und bevor ihr nicht bereit seid, die zusätzlichen Daten zu verarbeiten, die eurem Bewußtsein dann mehr oder weniger zugänglich sind. Doch der großräumige Geist wirkt durch eure Kreatürlichkeit; er stellt latente Fähigkeiten eures Bewußtseins dar, die mehr oder weniger normale Funktionen sein könnten.
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#38
Nochmal zur Seth so wichtigen Disziplin:


(05.01.2016, 12:24)Amara schrieb:
(05.01.2016, 11:10)Apis schrieb: "Diszipliniert" klingt jetzt wie "unterdrückt". Denk' an das Kissen!
"Umgeleitet" gefällt mir besser.

Das habe ich zu Beginn meiner Sethstudien ähnlich empfunden bis mir klar wurde, dass es lediglich an meiner Assoziation liegt. Seth wählt den Ausdruck "Disziplin" immer und immer wieder und verdeutlicht daran, wie wichtig er ihm ist. Daher und nach Auflösung meiner eigenen Wertigkeit im Zusammenhang mit diesem Begriff, habe ich keinerlei Schwierigkeiten mehr, diesen von Seth bewusst gewählten Ausdruck genau als solchen zu akzeptieren. Versuche es mal! :zwinker:


Da habe ich eine interessante Erklärung in S. 90, TES Band 3 gefunden:

SETH schrieb:Discipline then should not only be considered, as it is by some schools of thought, as a mere mental discipline over the muscles, or various portions of the body by the inner self, but indeed a discipline in terms of training of the ego by the inner self, so that the ego as a personality achieves a well-balanced relationship with the physical universe.

Disziplin sollte dann nicht nur als als bloße geistige Disziplin über die Muskeln oder verschiedene Teile des Körpers durch das innere Selbst betrachtet werden, wie es von einigen Denkschulen wird, sondern tatsächlich als eine Disziplin bezüglich des Trainings des Egos durch das innere Selbst, so dass das Ego als Persönlichkeit eine ausgeglichene Beziehung zum physischen Universum erhält.

Macht es das plausibler für dich, Apis?
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#39
Naja, ein wenig, aber neben der Tatsache, dass die Selbstbejahung (siehe oben) für alle Leser völlig klar ist (sonst hätte ja mal jemand was dazu geschrieben...) finde ich das "Training des Egos" schon auch noch erklärenswert. Wie soll das gemacht werden? So? [Bild: smilie_sp_009.gif]

Oder so? [Bild: smilie_sp_021.gif]

Nein, ich vermute bei mir eher so: [Bild: smilie_sp_027.gif]

Am liebsten wäre mir so:
[Bild: smilie_sp_164.gif]
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#40
(25.01.2016, 19:26)Apis schrieb: Naja, ein wenig, aber neben der Tatsache, dass die Selbstbejahung (siehe oben) für alle Leser völlig klar ist (sonst hätte ja mal jemand was dazu geschrieben...) finde ich das "Training des Egos" schon auch noch erklärenswert. Wie soll das gemacht werden? So? [Bild: smilie_sp_009.gif]

Oder so? [Bild: smilie_sp_021.gif]

Nein, ich vermute bei mir eher so: [Bild: smilie_sp_027.gif]

Am liebsten wäre mir so:
[Bild: smilie_sp_164.gif]

Oder Training laut Seth:

zeitweise allein leben
getrennt von der Familie arbeiten
halbe Stunde schnelles Gehen am Tag
Balance aus uneigennütziger Hilfe für andere und ruhiges Gegenargumentieren bei nicht übereinstimmender Ideen
15 Minuten tägliche Meditation für drei Monate
danach drei Wochen keine Meditation
dann ein Monat lang täglich eine halbe Stunde Meditation
eine Woche keine Meditation
ein Jahr tägl. max. eine halbe Stunde regelmässige Meditation
Aggressionen immer kontrolliert ausdrücken, nicht aufstauen
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#41
Amara schrieb:zeitweise allein leben
getrennt von der Familie arbeiten
halbe Stunde schnelles Gehen am Tag
Balance aus uneigennütziger Hilfe für andere und ruhiges Gegenargumentieren bei nicht übereinstimmender Ideen
15 Minuten tägliche Meditation für drei Monate
danach drei Wochen keine Meditation
dann ein Monat lang täglich eine halbe Stunde Meditation
eine Woche keine Meditation
ein Jahr tägl. max. eine halbe Stunde regelmässige Meditation
Aggressionen immer kontrolliert ausdrücken, nicht aufstauen

Oh - das schreibe ich mir gleich in mein Merkbuch! Danke, Amara für die Zusammenfassung! :Knutscher:
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#42
Apis schrieb:Am liebsten wäre mir so:
[Bild: smilie_sp_164.gif]

Na mach doch! :zwinker:
15 Minuten tägliche Meditation für drei Monate
danach drei Wochen keine Meditation
dann ein Monat lang täglich eine halbe Stunde Meditation
eine Woche keine Meditation
ein Jahr tägl. max. eine halbe Stunde regelmässige Meditation

:Winker:


Gibt Seth eigentlich auch Tipps, was wir in so einer Meditation mit unseren Gedanken anfangen sollen? Ich meine, es ist ja keine Focus-Wechsel-Übung oder sowas gemeint, oder ... ? Oder ... ?! Oder etwa doch...? :?
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#43
(26.01.2016, 09:48)Yeti schrieb: Gibt Seth eigentlich auch Tipps, was wir in so einer Meditation mit unseren Gedanken anfangen sollen? Ich meine, es ist ja keine Focus-Wechsel-Übung oder sowas gemeint, oder ... ? Oder ... ?! Oder etwa doch...? :?

Hier ein paar seiner Anmerkungen dazu:


'SETH schrieb:Chapter 2, The Individual and the Nature of Mass Events
Many of my readers are familiar with private meditation, when concentration is focused in one particular area. There are many methods and schools of thought here, but a highly suggestive state of mind results, in which spiritual, mental, and physical goals are sought. It is impossible to meditate without a goal, for that intent is itself a purpose.

Viele meiner Leser sind mit privater Meditation vertraut, wenn die Konzentration auf einen bestimmten Bereich gelenkt wird. Es gibt viele Methoden und Denkschulen hier, aber ein hoher suggestiver Zustand des Geistes wird erreicht, in dem spirituelle, mentale und physische Ziele angestrebt werden. Es ist unmöglich, ohne ein Ziel zu meditieren, da die Absicht selbst das Ziel ist.


Session 586, Seth Speaks
The inner self alone, at rest, in meditation, can at times glimpse portions of these inner realities that cannot be physically expressed.

Nur das Innere Selbst kann im Ruhezustand, in Meditation manchmal Teile dieser inneren Realitäten erblicken, die physisch nicht ausgedrückt werden können.


Session 454, The Early Sessions, Book 9
Meditation is good for you, and my exercises ... At no time do you want your abilities to work full blast without control... Difficulties arise because the individual is not in control... You do not want to drive your car at 90 mph without brakes, for example …

Meditation und meine Übungen sind gut für dich… Zu keiner Zeit möchtest du deine Fähigkeiten auf Hochtouren laufen lassen ohne Kontrolle… Schwierigkeiten entstehen, weil das Individuum nicht in Kontrolle ist… Du würdest zum Beispiel dein Auto nicht mit 90 Meilen pro Stunde ohne Bremsen fahren…
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#44
:lol: Bevorzugtes Ziel der Meditation bleibt wiedermal die schwarze Leinwand, oder?
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#45
(27.01.2016, 07:50)Apis schrieb: :lol: Bevorzugtes Ziel der Meditation bleibt wiedermal die schwarze Leinwand, oder?

Aber nur als Einstieg für die Meditation, denke ich.

Die Bilder, die auf der schwarzen Leinwand erscheinen, müsstest du zu lassen und nicht wegwischen, weil du ja eigentlich mit der schwarzen Leinwand deinen Geist frei von Ego-Gedanken machen willst, oder ... ?
Aber wenn du die Bilder laufen lässt, ist die schwarze Leinwand sehr bald nicht mehr schwarz.
Vielleicht soll ja diese Leinwand letztendlich dazu dienen, um Teile dieser inneren Realitäten zu erblicken, die physisch nicht ausgedrückt werden können. :Kopfkratz:

Wo hatte er denn das mit der schwarzen Leinwand empfohlen? Bekannt kommt mir das vor. [Bild: mix40.gif]


Das Beispiel mit dem Auto und den Bremsen finde ich sehr anschaulich und einleuchtend. [Bild: mx25.gif] [Bild: spo37.gif]
Hab ich bisher noch gar nicht so betrachtet. :?
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#46
Psy-Zeit-Übung
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#47
Ja, und unbekümmert muss das das ganze Training angegangen werden.

"Seth in einer Klassensitzung am 7.1.1975 zitiert nach Dialog der Seele, Kap. 15 schrieb:Aber ich gehe noch einen Schritt weiter, denn ich sage euch, daß ihr mit eurer Energie unbekümmert* umgehen sollt, und unbekümmert mit eurem Sein, und ihr denkt sofort: Was soll unbekümmert bedeuten. Es bedeutet: unbeherrscht.

* Seth verwendet hier den englischen Ausdruck reckless, was unbekümmert, unbesorgt, aber auch leichtsinnig, verwegen, rücksichtslos bedeutet. (A. d. Ü.)


Gaaaaanz wichtig! :mrgreen:

Und: auch in dieser Sitzung sahen die Teilnehmer einen gewissen Widerspruch zwischen spontaner Unbekümmertheit und beherrschender Disziplin: "Wieder brach eine Diskussion über Seths Aussagen aus; wir landeten bei Fragen über Spontaneität und die Notwendigkeit von Disziplin." :mrgreen:
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#48
(28.01.2016, 11:57)Apis schrieb: Ja, und unbekümmert muss das das ganze Training angegangen werden.

"Seth in einer Klassensitzung am 7.1.1975 zitiert nach Dialog der Seele, Kap. 15 schrieb:Aber ich gehe noch einen Schritt weiter, denn ich sage euch, daß ihr mit eurer Energie unbekümmert* umgehen sollt, und unbekümmert mit eurem Sein, und ihr denkt sofort: Was soll unbekümmert bedeuten. Es bedeutet: unbeherrscht.

* Seth verwendet hier den englischen Ausdruck reckless, was unbekümmert, unbesorgt, aber auch leichtsinnig, verwegen, rücksichtslos bedeutet. (A. d. Ü.)


Gaaaaanz wichtig! :mrgreen:

Das bedeutet in seine Fähigkeiten zu vertrauen. Um das zu können, muss das Ego insofern diszipliniert sein, dass es nicht in Angst und Sorge verfällt. That's it!


(28.01.2016, 11:57)Apis schrieb: Und: auch in dieser Sitzung sahen die Teilnehmer einen gewissen Widerspruch zwischen spontaner Unbekümmertheit und beherrschender Disziplin: "Wieder brach eine Diskussion über Seths Aussagen aus; wir landeten bei Fragen über Spontaneität und die Notwendigkeit von Disziplin." :mrgreen:

Weshalb es umso wichtiger ist, GENAU zuzuhören was Seth sagt:

SETH schrieb:Discipline then should not only be considered, as it is by some schools of thought, as a mere mental discipline over the muscles, or various portions of the body by the inner self, but indeed a discipline in terms of training of the ego by the inner self, so that the ego as a personality achieves a well-balanced relationship with the physical universe.

Disziplin sollte dann nicht nur als als bloße geistige Disziplin über die Muskeln oder verschiedene Teile des Körpers durch das innere Selbst betrachtet werden, wie es von einigen Denkschulen wird, sondern tatsächlich als eine Disziplin bezüglich des Trainings des Egos durch das innere Selbst, so dass das Ego als Persönlichkeit eine ausgeglichene Beziehung zum physischen Universum erhält.

Da sehe ich nicht auch nur den Hauch eines Widerspruchs. Trainiere das Ego eine ausgeglichene Beziehung zum physischen Universum zu unterhalten, dann kannst du völlig frei, spontan und unbekümmert (reckless) handeln. Vertrauen ist das Stichwort.
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