10.10.2012, 07:52
Der "Zufall" aus der Sicht meiner Erlebnisse
Kürzlich habe ich folgendes in einem Artikel (Die Modernen Götter) der Zeitschrift „Abenteuer Philosophie“ (Ausgabe Nr. 130 4/2012) gelesen:
Die Götter von heute
Der Hauptgott schlechthin ist wohl der Zufall. Ihm wird alles untergeordnet, er hat alles erschaffen und sein Wirken ist vollkommen unerklärlich, reicht aber in alle Bereiche der Wissenschaften und des täglichen Lebens hinein. Seine Mythologie basiert auf verschiedenen Ursprungstheorien (Kosmos, Leben, usw.), seine Theologie ist die Wahrscheinlichkeitsberechnung, seine Riten die verschiedenen Experimente der Wissenschaft und im täglichen Leben begegnen wir ihm im Glücksspiel.
Ich finde, dem ist nichts hinzuzufügen, es beschreibt haargenau den Zufall, wie ihn die allermeisten von uns erleben.
Ich habe völlig andere Erfahrungen mit dem „Zufall“ gemacht. Ich setze dieses Wort bewusst in Apostrophs, denn es hat mit dem mathematischen Zufall – er spricht nur über einen winzigsten Bereich des ganzen Phänomens – überhaupt nichts zu tun und versucht manchmal Erklärungen zu finden, die für mich völliger Nonsens sind.
Ich habe in meinem Leben eine sehr große Anzahl von verschiedensten und zum Teil nicht nachvollziehbaren „Zufällen“ gehabt. Dabei sind mir vor allem drei verschiedene Arten bewusst geworden:
Der bewusst herbeigewünschte „Zufall“
Der halbbewusste „Zufall“
Der völlig unbewusste „Zufall“
1. Der bewusst herbeigeführte Zufall:
Ich habe mir einfach gewünscht, die entsprechende Person oder den – meist verlorenen – Gegenstand zu treffen oder zu finden. Ich verstehe nicht, muss es auch nicht verstehen – wie es funktioniert, es funktioniert einfach. Es ist einfach ein Bestandteil, sozusagen ein Naturgesetz unserer Wirklichkeit.
Zwei Beispiele von Dutzenden:
Brille im Atlantik
Vor ca. 10 Jahren war ich (wie vor kurzem) am französischen Atlantik, etwas nördlich von Bordeaux, auf Urlaub. Ich las ein Buch über "Intuition". Es war Ebbe und das Meer ruhig. Normalerweise lege ich die Brille ab, wenn ich ins Wasser gehe, in Anbetracht des ruhigen Meeres ließ ich sie auf. Nach kurzem Aufenthalt im Wasser setzte die Flut ein, eine Zweimeter-Welle überspülte mich und die Brille war weg. Das Suchen war vergeblich. Ich kehrte, brillenlos, zu meiner Familie zurück, die darüber nicht erbaut war, da ich keine Ersatzbrille hatte und bei -8 Dioptrien ist der Tätigkeitsradius ziemlich beschränkt.
Nach einer halben Stunde besann ich mich auf das gelesene Buch, überdachte das darin Gelesene, stand auf und sagte meiner Frau und meinem Sohn, dass ich die Brille wieder hole. Beide dachten, ich hätte einen Sonnenstich und zeigten mir den "Vogel".
Während des Gehens versetzte ich mich in einen leichten "Alpha-Zustand" und ging zu dem inzwischen schon viel näheren Meer. Ich watete ins Wasser bis es mir zum Hals ging und die Wellen hie und da meinen Kopf überspülten. So ging ich, halb hüpfend, vom Wasser immer wieder empor gehoben, einige Minuten absichtslos dahin. Dann merkte ich plötzlich etwas "drahtiges" unter meinem Fuß. Ich tauchte hinunter und sah den Bügel meiner Brille aus dem Sand ragen. Die Brille war bereits im Sand vergraben. Ich zog sie heraus und setzte sie glückstrahlend auf. Ebenso glückstrahlend kehrte ich zu meiner ungläubigen Familie zurück. Die Gläser waren allerdings vom Sand so zerkratzt, dass ich, nach meiner Rückkehr, eine neue Brille kaufen musste. Die alte habe ich aber immer noch als Andenken.
Der Strand ist bei Ebbe einige hundert Meter breit und viele km lang und es gab absolut keine Anhaltspunkte mit denen ich meinen Aufenthaltsort beim Verlieren der Brille bestimmen hätte können. Im Hintergrund sieht man die Wellen, in denen ich die Brille verlor. Als ich sie wieder suchte, war der Vordergrund ca. 1mt von Wasser überschwemmt. (Bild 33)
Auf diese Weise "fand" ich auch in den letzten Jahren einige verlorene Gegenstände (von mir und von anderen) auf ganz verblüffende Weise.
Die heutige Wissenschaft würde die Strömung bestimmen, alles in Planquadrate einteilen und diese untersuchen. Die Brille würde sie wahrscheinlich nicht finden.
Im Hintergrund (die großen Wellen sind ersichtlich) fand ich meine Brille
(das Bild folgt noch)
Squash-Spieler in Santander
Vor einigen Jahren waren wir, wie schon öfters, in Santander (an der Nord-Spanischen Küste) auf Urlaub. Da ich leidenschaftlich gerne Squash spiele, war mein erster Gang zu einem Squash-Club, um mit Spielern dort einige Spiele zu verabreden. Da nach einem zweistündigem Spiel meine Ressourcen, nicht zuletzt wegen meines, für dieses Spiel doch fortgeschrittenen Alters, ziemlich erschöpft sind, versprach ich meiner Frau, nur dreimal während dieser 14 Tage zu spielen. Während der ersten beiden Spiele hatte ich einen mir zu überlegenen Spieler und er versprach mir, für den nächsten Abend einen mir gleichwertigen Spieler zu besorgen. Nun, wir hatten ein wunderschönes Match und beide hatten den Wunsch, an einem anderen Abend nochmals zu spielen. Angedenks des Versprechens an meine Frau sagte ich ihm jedoch, dass unser Urlaub leider bald zu Ende gehe und wir an den verbleibenden Abenden noch Verabredungen mit Freunden hätten. Ich zermarterte mir dann auf dem Heimweg den Kopf, wie ich meiner Frau beibringen könnte, nochmals zu spielen, ohne sie zu verärgern. In der Nacht, vor dem Einschlafen, bat ich mein "Höheres Ich" um eine mir genehme Lösung dieses Problems und ließ es dann auf sich beruhen.
Zwei Tage später waren wir von einem befreundeten Ehepaar zum Essen zu ihrem Hause in einem nahegelegenen Dorf eingeladen. Nach einigen Stunden wunderbaren Essens und angeregter Unterhaltung wurden wir von beiden im Auto wieder zur Stadt zurückgebracht. Da in der Stadt sehr reger Verkehr herrschte, ließen wir uns an den Stadtrand fahren, um dann zu Fuß in unsere Wohnung in der Stadtmitte zu gehen. Ich schlenderte mit meiner Frau ca. zehn Minuten dahin, als bei einer Kreuzung plötzlich ein junger Mann mir "Hola" zurief. Sie werden es erraten haben: Es war mein Squash-Partner.
Wir sprachen miteinander und er bat mich um ein Spiel am folgenden Abend. Ich schaute fragend meine Frau an und sie biss lächelnd in den sauren Apfel. Nun, Santander ist eine Stadt mit ca. 200.000 Einwohner und in der Urlaubszeit mit ca 100.000 mehr und das Zeitfenster, diese Person zu treffen, betrug nur einige Sekunden. Leider kam es trotzdem nicht zum Spiel, ich wartete vergebens auf ihn. Alles Suchen und Telefonieren nach ihm nutzte nichts, er war unauffindbar, obwohl seine Freunde in der Squash-Halle sagten, dass er sonst sehr verlässlich sei. Da ich am folgenden Tag wieder die Heimreise antrat, habe ich bis heute nicht erfahren, was passiert war. Nächstes Jahre fahren wir wieder nach Santander und hoffe dann auf eine Lösung des Geheimnisses.
2. Der halbbewusste „Zufall“
Auch solche „Zufälle“ passierten mir in großer Anzahl. Ich habe etwas über irgendeine Person gelesen und der Wunsch, diese zu sehen ist zwar unbewusst formuliert worden, hat aber in unserer Wirklichkeit ebenso Gültigkeit, wie der bewusst herbeigeführte „Zufall“.
Zwei Beispiele:
Mädchen aus dem Bregenzer Wald
Es war vielleicht Ende der 70er Jahre und ich machte mit meiner Frau eine Wanderung. Als wir uns zum Essen in eine Berghütte begaben, kam auch ein deutsches Ehepaar mit zwei Töchter herein, um sich bei einem kühlen Trunke auszuruhen. Das jüngere der beiden Mädchen, es war etwa 10 Jahre alt, faszinierte mich. Es war sehr schön, dunkel und hatte die etwas aufgeworfenen Lippen der Letitia Casta (französische Schauspielerin und Schönheitsideal). Es kam mir der Gedanke, dass dieses Mädchen mit 15 Jahre eine Schönheit sein müsste.
Diese Familie hatte ich dann bald vergessen, bis etwa 5 Jahre später wir wieder zu einer Wanderung im Bregenzer Wald aufbrachen. Nach etwa einer Viertelstunde im Auto kam ich drauf, dass ich das Büchlein, in dem diverse Wanderungen beschrieben waren, vergessen hatte. Wir wollten nicht wieder umkehren und beschlossen, vom nahen Bödele (die Grenze zum Bregenzer Wald) bis zur „Lustenauer Hütte“ zu wandern, da wir diesen Weg gut kannten. Nach einer guten Stunde kamen wir dort an und ließen uns an die, vor dem Hause abgestellten Tische und Bänke nieder, um etwas zu trinken und essen. Wir waren kaum einige Minuten dort, als eine Familie mit zwei Töchtern herankam und sich vis-á-vis von uns niederließen. Mein Erstaunen war sehr groß, als ich in einer jungen Dame, die mittlerweile sicherlich um die 15 Jahre alt war, das damalig getroffene Mädchen wiedererkannte. Es war wirklich eine Schönheit, ihre Lippen hatten ihre volle Pracht entfaltet und sie saß auch unbewusst so hin, dass ich sie betrachten und bestaunen konnte.
Nach ca. einer Stunde war unsere Pause vorbei und wir gingen weiter unseres Weges.
...
Übrigens wurde diese Geschichte – und auch eine andere – vom Bestseller-Autor Rolf Froböse in seinem Buch „Der Lebenscode des Universums“ (auf Seite 23) als Beispiel verwendet. Er ist auch Autor des Buches „Die geheime Physik des Zufalls“.
„Fischer-Dübel“
Vor ca. 20 Jahren las ich im „Bild der Wissenschaft“ einen ausführlichen Artikel über den Erfinder des „Fischer-Dübels“, der auch hundert oder mehr andere Erfindungen machte. Einige Wochen später musste ich geschäftlich nach München. In Lindau steige ich in den Speisewagen. An einem kleinen Tisch sitzt ein älterer Herr und dort ist auch der noch einzige freie Platz. Ich setze mich zu ihm. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass es eben jener Herr Fischer war. Es wurde eine überaus interessante Unterhaltung bis München.
3. Der völlig unbewusste „Zufall“
Dies ist der größte Teil der „Zufälle“, die mir zustoßen.
Auch hier zwei Beispiele:
Bar in Hongkong
Es war anfangs der 80er und die Wirtschaftskammer hielt eine kleine Messe für hiesige Produkte in Hongkong ab. Ich ging auch dorthin. Ich erinnerte mich, dass meine Freundin aus London gesagt hatte, sie wolle nach Hongkong. Ihre Eltern gaben mir dann ihre Telefon-Nummer und wir verabredeten uns an der Bar meines Hotels. Mit großer Freude begrüßten wir uns, denn wir hatten uns ca. 15 Jahre nicht mehr gesehen. Wir saßen auf den Hockern und unterhielten uns lebhaft. Plötzlich sah ich in ihrem Gesicht ein vollkommenes Unverständnis. Ein Mann trat auf uns zu und begrüßte uns. Sie stellte mir ihn als ihren Freund vor.
Wie er dann erzählte, wusste er nichts mit dem Abend anzufangen, da ja seine Freundin nicht da war und rief einen seiner Freunde an, um mit ihm auszugehen. Dieser schlug als Treffpunkt die Bar in diesem Hotel vor...
In Hongkong gibt es tausende von Hotels und dieses war beiden völlig unbekannt. Auf einer Reklame hatte er zufällig “mein“ Hotel gesehen. Wäre dieser „Zufall“ nicht passiert, hätte ich sicherlich die Nacht bei ihr verbracht.
Conchita
Mit der Spanisch-Übersetzung meines Buches war ich schon bei ca. Seite 70 (von ca. 200) und wollte schon vor einigen Tagen einen spanischen Bekannten aufsuchen, um diese verbessern zu lassen, wo nötig. Es wurde mir dann aber gesagt, dass dieser sein Pensionisten-Dasein im warmen Spanien verbringe und man gab mir einen Zettel mit der Telefon-Nummer einer Übersetzerin. Ich wollte diese heute morgen (Montag, den 16.3.09) anrufen. Als ich den Zettel in der Hand hatte, zögerte ich jedoch und dachte, den Anruf auf später zu verschieben. Es war ja auch eine finanzielle Frage.
Am selben Vormittag hatte ich die Absicht, da ja seit langem wieder die Sonne vom Himmel lachte, mit dem Fahrrad zum nahen Hofer zu radeln, um Einkäufe zu machen. Als ich jedoch meinen Rucksack überwerfen wollte, kam ich drauf, dass ich diesen am Vorabend bei meinem Freund, mit welchem wir ausgingen, vergessen hatte. Ich war auf einer Familienaufstellung und hatte einige Utensilien darin. Nun musste ich wohl oder übel mit dem Bus erst nach Lustenau fahren, ihn zu holen.
Ich ging zur nahen Bushaltestelle und dort wartete schon eine junge Frau, die mich etwas über den zu kommenden Bus fragte. Ich stellte fest, dass sie ein vorzügliches Hochdeutsch sprach und fragte sie, woher sie denn komme. Sie sagte, sie sei halbe Spanierin und halbe Österreicherin, sei in Spanien aufgewachsen und in habe in Deutschland studiert. Ich war natürlich sehr erfreut, nachdem sie auch außerordentlich hübsch und sehr sympathisch war und sprach sie auf Spanisch an. Ich fragte sie dann, warum sie ausgerechnet diese Bus-Haltestelle genommen hatte und sie sagte, sie wohne im Lachenmahd. Ich erwiderte, dass ich auch dort wohne und zwar im Nr. 4. Sie sagte dann, sie wohne schon seit 8 Jahren im Nr. 5, nur vis-à-vis und ca. 20 mt von meiner Wohnung entfernt... Es war ein großes Unverständnis in uns, denn wir hatten uns (bewusst) nie gesehen. Sie erzählte, dass sie sonst immer mit ihrem Lebenspartner, mit dem Auto, ins nahe Zentrum fahre, wo sie ein kleines Möbelgeschäft haben. Nur heute morgen sei er schon abgefahren, da sie noch etwas zu tun hatte. Während unserer kurzen, aber sehr lebhaften Unterhaltung lud sie mich ein, dort mit ihnen gelegentlich einen Kaffee zu trinken.
Sie erzählte noch, dass sie in einem Dorf, nahe von Guernica, aufwuchs und unweit daneben fuhren wir oft vorbei, wenn wir nach Santander, gingen, um dort unsere Ferien zu verbringen.
Nachher dachte ich, sie könne ja ohne weiteres, während sie keine Möbel verkaufte, in meine Übersetzung schauen und ich würde ihnen gar zu gerne dafür ein paar Flaschen vorzüglichen Champagners (er kommt direkt von einem franz. Weinbauern und ist in keinem Geschäft erhältlich) geben.
Ein Kommentar aus dem Seth-Forum:
Guten Morgen Günter,
ein genialer Zufall
Ich liebe solche Erlebnisse, und das war wiedereinmal ein perfektes, praktisches Beispiel.
Ich werde es in meinen Zufallsordner verlinken, wenn Du erlaubst.
Genau so funktioniert oft die Wunscherfüllung:
der für Dich INDIVIDUELL passende Weg wurde Dir aufgezeigt, und Du musstest nur noch einen kleinen Schritt tun.
Deine Wesenheit gibt sich die allergrößte Mühe, Dir das Leben zu erleichtern... und Du vertraust ihr sehr!
Eventuell hätte ein anderer sich überwinden müssen, diese schöne fremde Frau anzusprechen.
Eventuell wäre sie bei einem anderen erschrocken und hätte nur "guten Morgen" gesagt.
Aber seltsamerweise hat sie sich Dir geöffnet. Was bedeutet das Treffen nun für sie?
Und was wäre gewesen, wenn sie nicht mit dem Bus hätte fahren müssen, und Du Deinen Rucksack gehabt hättest
Sehr gut, danke für dieses schöne Beispiel
Liebe Grüße
Apis
Auch unser Leben, so wie es abläuft, mit all den gemachten Erfahrungen, ist ein Wunsch. Ein Wunsch, den wir aussprachen - oder noch besser, den wir dachten - , als wir uns auf der „anderen Seite“ befanden.
Unsere Wirklichkeit reagiert also sehr empfindlich auf unsere Wünsche. Natürlich ist es genau so, wenn wir böse Gedanken haben. Diese verwirklichen sich genau so. Es ist also an uns, Gedanken und Wünsche zu haben, die nicht nur uns, sondern auch allen anderen und der ganzen Schöpfung dienlich sind.
Wenn auch sehr oft mit dem „Zufall“ ein Hochgefühl mit mir einherging, habe ich kürzlich etwas erlebt, das alles in den Schatten stellt. Ich habe versucht, diesen Zufall einfach von höheren Mächten (ich nenne sie „jenseitige Freunde“ aber sie werden auch Engel, Höheres Ich oder sonst wie genannt) materialisieren zu lassen. Er geht tief in die Herzen der Beteiligten und hinterlässt dort Spuren der Dankbarkeit, des Erstaunen, des totalen Friedens mit den anderen und sich selbst. Solche und ähnliche Gefühle habe ich oft als Stellvertreter auf Familienaufstellungen wahrgenommen.
Die Begegnung
Gestern (3.4.12) half ich einem Kollegen, weil er mit seinem spanischen Gesprächspartner Probleme hatte. Er schenkte mir zwei Flaschen ausgezeichneten Weines und eine gedachte ich am Abend, nach dem Philosophie-Kurs in Dornbirn, mir zu „genehmigen“. Es kam aber nicht dazu, ich trank eine Flasche Champagner und der Grund dafür ist einleuchtend.
Als meine Frau mich vor ein paar Jahren verließ, gaben mir die Kinder wahrscheinlich die Schuld dafür. Sie rationalisierten die Ereignisse damit, die wahren Gründe sind in einer anderen Inkarnation zu finden. Auf jeden Fall habe ich mit dem Sohn und der Tochter seit zwei Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr.
Ein Kinderpsychologe riet mir, den Zugang über meine frühere Frau zu suchen, da jede direkte versuchte Kontaktaufnahme meinerseits sie in die Defensive drängen würde. Vor einigen Monaten zog ich ins Ried um und wie abgemacht, würden wir uns die freiwerdende Kaution und die Ablöse teilen. Da ich aber das Geld für eine Solaranlage und den Hüttenbau benötigte, beschloss ich, ihr jeden Monat eine kleinere Summe zu geben. Wir besprachen dies und sie sagte, Ende Jahres würde der Restwert ihres Autos, das sie auf Leasing hatte, fällig und bis dahin benötige sie den ganzen ihr zustehenden Betrag. Ich beschloss, den Bau der Hütte etwas zu verlangsamen, um ihr dieses Geld geben zu können. Als ich ihr vor kurzem die erste Tranche aushändigte, drückte ich ihr meinen Wunsch aus, die Kinder wieder zu treffen. Ganz böse erklärte sie mir, sie sei nicht der Postbote ihrer Kinder.
Ich gedachte schon seit langem, einen „Zufall“ zu provozieren, um sie zu treffen. Die Tochter wohnt ja nicht weit von mir, er etwas weiter, in der nahen Schweiz. Aber dann ließ ich es wieder, ich wollte den höheren Mächte, die ich um Hilfe bat, nicht durch meine Gedanken drein pfuschen.
Gestern, nach dem Kurs, gegen 21 Uhr, bestieg ich den Bus und setzte mich. Mir gegenüber saß ein junger Mann. Da es im Bus ziemlich dunkel war, erkannte ich ihn nicht sofort. Aber dann wurde mir plötzlich bewusst, dass es mein Sohn war. Ich war hocherfreut; er wusste nicht recht, wie er sich verhalten solle und ich sah ihm die Angst an. Als ob nichts geschehen sei, fing ich eine Konversation mit ihm an. Es stellte sich heraus, dass er sich bei einem Spanisch-Kurs anmeldete und dies der erste Abend war. Dann sprachen wir auch noch über „Zufälle“, die mir erst kürzlich passierten. „Zufällig“ wurde mir eine spottbillige gebrauchte Solaranlage angeboten. 10 Minuten vorher fand dieser Mann mit einer Rute, nur einige Meter von der Hütte entfernt, zwei mächtige Wasseradern. In kürze werde ich also Wasser und Strom haben.
Vor einigen Tagen besuchte ich einen Nachbar, mit dem ich früher geschäftliche Kontakt hatte. Da er auf der anderen Seite des breiten Baches sein Hütte hat, in der er seit 15 Jahren lebt, besuchte ich ihn nur einmal, vor ca. 10 Jahren. Dieses Mal sah ich, dass er gesundheitlich sehr angeschlagen war. Übrigens war er bereits etwa 80 Jahre alt. Ein Freund war bei ihm. Der Nachbar schenke mir Gemüse und als ich dann selbst Kartoffel aus einer Kiste nahm, meinte er, ich soll nur nehmen, er brauche sie nicht mehr. Diese Worte machten mich stutzig. Ich radelte dann meiner Hütte zu. Kaum dort angekommen, hörte ich die Ambulanz. Mein Nachbar war 10 Minuten, nachdem ich mich von ihm verabschiedet hatte, gestorben.
Ich sprach mit meinem Sohn noch von diesem und jenem und als unsere Wege sich trennten, sagte ich ihm, dass ich mich sehr gefreut habe, ihn wiederzutreffen und dass ich hoffe, ihn wieder zu sehen... Auch bat ich ihn, an seine Schwester herzliche Grüße von Papa auszurichten.
Ich habe viele, fast ungläubige Mails bekommen. Hier ist eins:
Hallo Günter
DAS ist ja einfach fantastisch!! Du hast wirklich deinen Sohn „zufällig“ im Bus getroffen!!!!!
Freut mich sehr für dich!!!
Wenn wir daran denken, dass es keine Zeit gibt, brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen
Ganz liebe Grüße
Birgit
Es haben mich viele angeschrieben, die es bedauerten, ihre eigenen Erlebnisse nicht aufgeschrieben zu haben. Als ich vor mehr als 39 Jahren die ersten Sethbücher las, machte er irgendwo den Vorschlag, einfach alles (Träume und andere Erlebnisse) aufzuschreiben. Ich habe es dann gemacht...
VG Günter
Kürzlich habe ich folgendes in einem Artikel (Die Modernen Götter) der Zeitschrift „Abenteuer Philosophie“ (Ausgabe Nr. 130 4/2012) gelesen:
Die Götter von heute
Der Hauptgott schlechthin ist wohl der Zufall. Ihm wird alles untergeordnet, er hat alles erschaffen und sein Wirken ist vollkommen unerklärlich, reicht aber in alle Bereiche der Wissenschaften und des täglichen Lebens hinein. Seine Mythologie basiert auf verschiedenen Ursprungstheorien (Kosmos, Leben, usw.), seine Theologie ist die Wahrscheinlichkeitsberechnung, seine Riten die verschiedenen Experimente der Wissenschaft und im täglichen Leben begegnen wir ihm im Glücksspiel.
Ich finde, dem ist nichts hinzuzufügen, es beschreibt haargenau den Zufall, wie ihn die allermeisten von uns erleben.
Ich habe völlig andere Erfahrungen mit dem „Zufall“ gemacht. Ich setze dieses Wort bewusst in Apostrophs, denn es hat mit dem mathematischen Zufall – er spricht nur über einen winzigsten Bereich des ganzen Phänomens – überhaupt nichts zu tun und versucht manchmal Erklärungen zu finden, die für mich völliger Nonsens sind.
Ich habe in meinem Leben eine sehr große Anzahl von verschiedensten und zum Teil nicht nachvollziehbaren „Zufällen“ gehabt. Dabei sind mir vor allem drei verschiedene Arten bewusst geworden:
Der bewusst herbeigewünschte „Zufall“
Der halbbewusste „Zufall“
Der völlig unbewusste „Zufall“
1. Der bewusst herbeigeführte Zufall:
Ich habe mir einfach gewünscht, die entsprechende Person oder den – meist verlorenen – Gegenstand zu treffen oder zu finden. Ich verstehe nicht, muss es auch nicht verstehen – wie es funktioniert, es funktioniert einfach. Es ist einfach ein Bestandteil, sozusagen ein Naturgesetz unserer Wirklichkeit.
Zwei Beispiele von Dutzenden:
Brille im Atlantik
Vor ca. 10 Jahren war ich (wie vor kurzem) am französischen Atlantik, etwas nördlich von Bordeaux, auf Urlaub. Ich las ein Buch über "Intuition". Es war Ebbe und das Meer ruhig. Normalerweise lege ich die Brille ab, wenn ich ins Wasser gehe, in Anbetracht des ruhigen Meeres ließ ich sie auf. Nach kurzem Aufenthalt im Wasser setzte die Flut ein, eine Zweimeter-Welle überspülte mich und die Brille war weg. Das Suchen war vergeblich. Ich kehrte, brillenlos, zu meiner Familie zurück, die darüber nicht erbaut war, da ich keine Ersatzbrille hatte und bei -8 Dioptrien ist der Tätigkeitsradius ziemlich beschränkt.
Nach einer halben Stunde besann ich mich auf das gelesene Buch, überdachte das darin Gelesene, stand auf und sagte meiner Frau und meinem Sohn, dass ich die Brille wieder hole. Beide dachten, ich hätte einen Sonnenstich und zeigten mir den "Vogel".
Während des Gehens versetzte ich mich in einen leichten "Alpha-Zustand" und ging zu dem inzwischen schon viel näheren Meer. Ich watete ins Wasser bis es mir zum Hals ging und die Wellen hie und da meinen Kopf überspülten. So ging ich, halb hüpfend, vom Wasser immer wieder empor gehoben, einige Minuten absichtslos dahin. Dann merkte ich plötzlich etwas "drahtiges" unter meinem Fuß. Ich tauchte hinunter und sah den Bügel meiner Brille aus dem Sand ragen. Die Brille war bereits im Sand vergraben. Ich zog sie heraus und setzte sie glückstrahlend auf. Ebenso glückstrahlend kehrte ich zu meiner ungläubigen Familie zurück. Die Gläser waren allerdings vom Sand so zerkratzt, dass ich, nach meiner Rückkehr, eine neue Brille kaufen musste. Die alte habe ich aber immer noch als Andenken.
Der Strand ist bei Ebbe einige hundert Meter breit und viele km lang und es gab absolut keine Anhaltspunkte mit denen ich meinen Aufenthaltsort beim Verlieren der Brille bestimmen hätte können. Im Hintergrund sieht man die Wellen, in denen ich die Brille verlor. Als ich sie wieder suchte, war der Vordergrund ca. 1mt von Wasser überschwemmt. (Bild 33)
Auf diese Weise "fand" ich auch in den letzten Jahren einige verlorene Gegenstände (von mir und von anderen) auf ganz verblüffende Weise.
Die heutige Wissenschaft würde die Strömung bestimmen, alles in Planquadrate einteilen und diese untersuchen. Die Brille würde sie wahrscheinlich nicht finden.
Im Hintergrund (die großen Wellen sind ersichtlich) fand ich meine Brille
(das Bild folgt noch)
Squash-Spieler in Santander
Vor einigen Jahren waren wir, wie schon öfters, in Santander (an der Nord-Spanischen Küste) auf Urlaub. Da ich leidenschaftlich gerne Squash spiele, war mein erster Gang zu einem Squash-Club, um mit Spielern dort einige Spiele zu verabreden. Da nach einem zweistündigem Spiel meine Ressourcen, nicht zuletzt wegen meines, für dieses Spiel doch fortgeschrittenen Alters, ziemlich erschöpft sind, versprach ich meiner Frau, nur dreimal während dieser 14 Tage zu spielen. Während der ersten beiden Spiele hatte ich einen mir zu überlegenen Spieler und er versprach mir, für den nächsten Abend einen mir gleichwertigen Spieler zu besorgen. Nun, wir hatten ein wunderschönes Match und beide hatten den Wunsch, an einem anderen Abend nochmals zu spielen. Angedenks des Versprechens an meine Frau sagte ich ihm jedoch, dass unser Urlaub leider bald zu Ende gehe und wir an den verbleibenden Abenden noch Verabredungen mit Freunden hätten. Ich zermarterte mir dann auf dem Heimweg den Kopf, wie ich meiner Frau beibringen könnte, nochmals zu spielen, ohne sie zu verärgern. In der Nacht, vor dem Einschlafen, bat ich mein "Höheres Ich" um eine mir genehme Lösung dieses Problems und ließ es dann auf sich beruhen.
Zwei Tage später waren wir von einem befreundeten Ehepaar zum Essen zu ihrem Hause in einem nahegelegenen Dorf eingeladen. Nach einigen Stunden wunderbaren Essens und angeregter Unterhaltung wurden wir von beiden im Auto wieder zur Stadt zurückgebracht. Da in der Stadt sehr reger Verkehr herrschte, ließen wir uns an den Stadtrand fahren, um dann zu Fuß in unsere Wohnung in der Stadtmitte zu gehen. Ich schlenderte mit meiner Frau ca. zehn Minuten dahin, als bei einer Kreuzung plötzlich ein junger Mann mir "Hola" zurief. Sie werden es erraten haben: Es war mein Squash-Partner.
Wir sprachen miteinander und er bat mich um ein Spiel am folgenden Abend. Ich schaute fragend meine Frau an und sie biss lächelnd in den sauren Apfel. Nun, Santander ist eine Stadt mit ca. 200.000 Einwohner und in der Urlaubszeit mit ca 100.000 mehr und das Zeitfenster, diese Person zu treffen, betrug nur einige Sekunden. Leider kam es trotzdem nicht zum Spiel, ich wartete vergebens auf ihn. Alles Suchen und Telefonieren nach ihm nutzte nichts, er war unauffindbar, obwohl seine Freunde in der Squash-Halle sagten, dass er sonst sehr verlässlich sei. Da ich am folgenden Tag wieder die Heimreise antrat, habe ich bis heute nicht erfahren, was passiert war. Nächstes Jahre fahren wir wieder nach Santander und hoffe dann auf eine Lösung des Geheimnisses.
2. Der halbbewusste „Zufall“
Auch solche „Zufälle“ passierten mir in großer Anzahl. Ich habe etwas über irgendeine Person gelesen und der Wunsch, diese zu sehen ist zwar unbewusst formuliert worden, hat aber in unserer Wirklichkeit ebenso Gültigkeit, wie der bewusst herbeigeführte „Zufall“.
Zwei Beispiele:
Mädchen aus dem Bregenzer Wald
Es war vielleicht Ende der 70er Jahre und ich machte mit meiner Frau eine Wanderung. Als wir uns zum Essen in eine Berghütte begaben, kam auch ein deutsches Ehepaar mit zwei Töchter herein, um sich bei einem kühlen Trunke auszuruhen. Das jüngere der beiden Mädchen, es war etwa 10 Jahre alt, faszinierte mich. Es war sehr schön, dunkel und hatte die etwas aufgeworfenen Lippen der Letitia Casta (französische Schauspielerin und Schönheitsideal). Es kam mir der Gedanke, dass dieses Mädchen mit 15 Jahre eine Schönheit sein müsste.
Diese Familie hatte ich dann bald vergessen, bis etwa 5 Jahre später wir wieder zu einer Wanderung im Bregenzer Wald aufbrachen. Nach etwa einer Viertelstunde im Auto kam ich drauf, dass ich das Büchlein, in dem diverse Wanderungen beschrieben waren, vergessen hatte. Wir wollten nicht wieder umkehren und beschlossen, vom nahen Bödele (die Grenze zum Bregenzer Wald) bis zur „Lustenauer Hütte“ zu wandern, da wir diesen Weg gut kannten. Nach einer guten Stunde kamen wir dort an und ließen uns an die, vor dem Hause abgestellten Tische und Bänke nieder, um etwas zu trinken und essen. Wir waren kaum einige Minuten dort, als eine Familie mit zwei Töchtern herankam und sich vis-á-vis von uns niederließen. Mein Erstaunen war sehr groß, als ich in einer jungen Dame, die mittlerweile sicherlich um die 15 Jahre alt war, das damalig getroffene Mädchen wiedererkannte. Es war wirklich eine Schönheit, ihre Lippen hatten ihre volle Pracht entfaltet und sie saß auch unbewusst so hin, dass ich sie betrachten und bestaunen konnte.
Nach ca. einer Stunde war unsere Pause vorbei und wir gingen weiter unseres Weges.
...
Übrigens wurde diese Geschichte – und auch eine andere – vom Bestseller-Autor Rolf Froböse in seinem Buch „Der Lebenscode des Universums“ (auf Seite 23) als Beispiel verwendet. Er ist auch Autor des Buches „Die geheime Physik des Zufalls“.
„Fischer-Dübel“
Vor ca. 20 Jahren las ich im „Bild der Wissenschaft“ einen ausführlichen Artikel über den Erfinder des „Fischer-Dübels“, der auch hundert oder mehr andere Erfindungen machte. Einige Wochen später musste ich geschäftlich nach München. In Lindau steige ich in den Speisewagen. An einem kleinen Tisch sitzt ein älterer Herr und dort ist auch der noch einzige freie Platz. Ich setze mich zu ihm. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass es eben jener Herr Fischer war. Es wurde eine überaus interessante Unterhaltung bis München.
3. Der völlig unbewusste „Zufall“
Dies ist der größte Teil der „Zufälle“, die mir zustoßen.
Auch hier zwei Beispiele:
Bar in Hongkong
Es war anfangs der 80er und die Wirtschaftskammer hielt eine kleine Messe für hiesige Produkte in Hongkong ab. Ich ging auch dorthin. Ich erinnerte mich, dass meine Freundin aus London gesagt hatte, sie wolle nach Hongkong. Ihre Eltern gaben mir dann ihre Telefon-Nummer und wir verabredeten uns an der Bar meines Hotels. Mit großer Freude begrüßten wir uns, denn wir hatten uns ca. 15 Jahre nicht mehr gesehen. Wir saßen auf den Hockern und unterhielten uns lebhaft. Plötzlich sah ich in ihrem Gesicht ein vollkommenes Unverständnis. Ein Mann trat auf uns zu und begrüßte uns. Sie stellte mir ihn als ihren Freund vor.
Wie er dann erzählte, wusste er nichts mit dem Abend anzufangen, da ja seine Freundin nicht da war und rief einen seiner Freunde an, um mit ihm auszugehen. Dieser schlug als Treffpunkt die Bar in diesem Hotel vor...
In Hongkong gibt es tausende von Hotels und dieses war beiden völlig unbekannt. Auf einer Reklame hatte er zufällig “mein“ Hotel gesehen. Wäre dieser „Zufall“ nicht passiert, hätte ich sicherlich die Nacht bei ihr verbracht.
Conchita
Mit der Spanisch-Übersetzung meines Buches war ich schon bei ca. Seite 70 (von ca. 200) und wollte schon vor einigen Tagen einen spanischen Bekannten aufsuchen, um diese verbessern zu lassen, wo nötig. Es wurde mir dann aber gesagt, dass dieser sein Pensionisten-Dasein im warmen Spanien verbringe und man gab mir einen Zettel mit der Telefon-Nummer einer Übersetzerin. Ich wollte diese heute morgen (Montag, den 16.3.09) anrufen. Als ich den Zettel in der Hand hatte, zögerte ich jedoch und dachte, den Anruf auf später zu verschieben. Es war ja auch eine finanzielle Frage.
Am selben Vormittag hatte ich die Absicht, da ja seit langem wieder die Sonne vom Himmel lachte, mit dem Fahrrad zum nahen Hofer zu radeln, um Einkäufe zu machen. Als ich jedoch meinen Rucksack überwerfen wollte, kam ich drauf, dass ich diesen am Vorabend bei meinem Freund, mit welchem wir ausgingen, vergessen hatte. Ich war auf einer Familienaufstellung und hatte einige Utensilien darin. Nun musste ich wohl oder übel mit dem Bus erst nach Lustenau fahren, ihn zu holen.
Ich ging zur nahen Bushaltestelle und dort wartete schon eine junge Frau, die mich etwas über den zu kommenden Bus fragte. Ich stellte fest, dass sie ein vorzügliches Hochdeutsch sprach und fragte sie, woher sie denn komme. Sie sagte, sie sei halbe Spanierin und halbe Österreicherin, sei in Spanien aufgewachsen und in habe in Deutschland studiert. Ich war natürlich sehr erfreut, nachdem sie auch außerordentlich hübsch und sehr sympathisch war und sprach sie auf Spanisch an. Ich fragte sie dann, warum sie ausgerechnet diese Bus-Haltestelle genommen hatte und sie sagte, sie wohne im Lachenmahd. Ich erwiderte, dass ich auch dort wohne und zwar im Nr. 4. Sie sagte dann, sie wohne schon seit 8 Jahren im Nr. 5, nur vis-à-vis und ca. 20 mt von meiner Wohnung entfernt... Es war ein großes Unverständnis in uns, denn wir hatten uns (bewusst) nie gesehen. Sie erzählte, dass sie sonst immer mit ihrem Lebenspartner, mit dem Auto, ins nahe Zentrum fahre, wo sie ein kleines Möbelgeschäft haben. Nur heute morgen sei er schon abgefahren, da sie noch etwas zu tun hatte. Während unserer kurzen, aber sehr lebhaften Unterhaltung lud sie mich ein, dort mit ihnen gelegentlich einen Kaffee zu trinken.
Sie erzählte noch, dass sie in einem Dorf, nahe von Guernica, aufwuchs und unweit daneben fuhren wir oft vorbei, wenn wir nach Santander, gingen, um dort unsere Ferien zu verbringen.
Nachher dachte ich, sie könne ja ohne weiteres, während sie keine Möbel verkaufte, in meine Übersetzung schauen und ich würde ihnen gar zu gerne dafür ein paar Flaschen vorzüglichen Champagners (er kommt direkt von einem franz. Weinbauern und ist in keinem Geschäft erhältlich) geben.
Ein Kommentar aus dem Seth-Forum:
Guten Morgen Günter,
ein genialer Zufall
Ich liebe solche Erlebnisse, und das war wiedereinmal ein perfektes, praktisches Beispiel.
Ich werde es in meinen Zufallsordner verlinken, wenn Du erlaubst.
Genau so funktioniert oft die Wunscherfüllung:
der für Dich INDIVIDUELL passende Weg wurde Dir aufgezeigt, und Du musstest nur noch einen kleinen Schritt tun.
Deine Wesenheit gibt sich die allergrößte Mühe, Dir das Leben zu erleichtern... und Du vertraust ihr sehr!
Eventuell hätte ein anderer sich überwinden müssen, diese schöne fremde Frau anzusprechen.
Eventuell wäre sie bei einem anderen erschrocken und hätte nur "guten Morgen" gesagt.
Aber seltsamerweise hat sie sich Dir geöffnet. Was bedeutet das Treffen nun für sie?
Und was wäre gewesen, wenn sie nicht mit dem Bus hätte fahren müssen, und Du Deinen Rucksack gehabt hättest
Sehr gut, danke für dieses schöne Beispiel
Liebe Grüße
Apis
Auch unser Leben, so wie es abläuft, mit all den gemachten Erfahrungen, ist ein Wunsch. Ein Wunsch, den wir aussprachen - oder noch besser, den wir dachten - , als wir uns auf der „anderen Seite“ befanden.
Unsere Wirklichkeit reagiert also sehr empfindlich auf unsere Wünsche. Natürlich ist es genau so, wenn wir böse Gedanken haben. Diese verwirklichen sich genau so. Es ist also an uns, Gedanken und Wünsche zu haben, die nicht nur uns, sondern auch allen anderen und der ganzen Schöpfung dienlich sind.
Wenn auch sehr oft mit dem „Zufall“ ein Hochgefühl mit mir einherging, habe ich kürzlich etwas erlebt, das alles in den Schatten stellt. Ich habe versucht, diesen Zufall einfach von höheren Mächten (ich nenne sie „jenseitige Freunde“ aber sie werden auch Engel, Höheres Ich oder sonst wie genannt) materialisieren zu lassen. Er geht tief in die Herzen der Beteiligten und hinterlässt dort Spuren der Dankbarkeit, des Erstaunen, des totalen Friedens mit den anderen und sich selbst. Solche und ähnliche Gefühle habe ich oft als Stellvertreter auf Familienaufstellungen wahrgenommen.
Die Begegnung
Gestern (3.4.12) half ich einem Kollegen, weil er mit seinem spanischen Gesprächspartner Probleme hatte. Er schenkte mir zwei Flaschen ausgezeichneten Weines und eine gedachte ich am Abend, nach dem Philosophie-Kurs in Dornbirn, mir zu „genehmigen“. Es kam aber nicht dazu, ich trank eine Flasche Champagner und der Grund dafür ist einleuchtend.
Als meine Frau mich vor ein paar Jahren verließ, gaben mir die Kinder wahrscheinlich die Schuld dafür. Sie rationalisierten die Ereignisse damit, die wahren Gründe sind in einer anderen Inkarnation zu finden. Auf jeden Fall habe ich mit dem Sohn und der Tochter seit zwei Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr.
Ein Kinderpsychologe riet mir, den Zugang über meine frühere Frau zu suchen, da jede direkte versuchte Kontaktaufnahme meinerseits sie in die Defensive drängen würde. Vor einigen Monaten zog ich ins Ried um und wie abgemacht, würden wir uns die freiwerdende Kaution und die Ablöse teilen. Da ich aber das Geld für eine Solaranlage und den Hüttenbau benötigte, beschloss ich, ihr jeden Monat eine kleinere Summe zu geben. Wir besprachen dies und sie sagte, Ende Jahres würde der Restwert ihres Autos, das sie auf Leasing hatte, fällig und bis dahin benötige sie den ganzen ihr zustehenden Betrag. Ich beschloss, den Bau der Hütte etwas zu verlangsamen, um ihr dieses Geld geben zu können. Als ich ihr vor kurzem die erste Tranche aushändigte, drückte ich ihr meinen Wunsch aus, die Kinder wieder zu treffen. Ganz böse erklärte sie mir, sie sei nicht der Postbote ihrer Kinder.
Ich gedachte schon seit langem, einen „Zufall“ zu provozieren, um sie zu treffen. Die Tochter wohnt ja nicht weit von mir, er etwas weiter, in der nahen Schweiz. Aber dann ließ ich es wieder, ich wollte den höheren Mächte, die ich um Hilfe bat, nicht durch meine Gedanken drein pfuschen.
Gestern, nach dem Kurs, gegen 21 Uhr, bestieg ich den Bus und setzte mich. Mir gegenüber saß ein junger Mann. Da es im Bus ziemlich dunkel war, erkannte ich ihn nicht sofort. Aber dann wurde mir plötzlich bewusst, dass es mein Sohn war. Ich war hocherfreut; er wusste nicht recht, wie er sich verhalten solle und ich sah ihm die Angst an. Als ob nichts geschehen sei, fing ich eine Konversation mit ihm an. Es stellte sich heraus, dass er sich bei einem Spanisch-Kurs anmeldete und dies der erste Abend war. Dann sprachen wir auch noch über „Zufälle“, die mir erst kürzlich passierten. „Zufällig“ wurde mir eine spottbillige gebrauchte Solaranlage angeboten. 10 Minuten vorher fand dieser Mann mit einer Rute, nur einige Meter von der Hütte entfernt, zwei mächtige Wasseradern. In kürze werde ich also Wasser und Strom haben.
Vor einigen Tagen besuchte ich einen Nachbar, mit dem ich früher geschäftliche Kontakt hatte. Da er auf der anderen Seite des breiten Baches sein Hütte hat, in der er seit 15 Jahren lebt, besuchte ich ihn nur einmal, vor ca. 10 Jahren. Dieses Mal sah ich, dass er gesundheitlich sehr angeschlagen war. Übrigens war er bereits etwa 80 Jahre alt. Ein Freund war bei ihm. Der Nachbar schenke mir Gemüse und als ich dann selbst Kartoffel aus einer Kiste nahm, meinte er, ich soll nur nehmen, er brauche sie nicht mehr. Diese Worte machten mich stutzig. Ich radelte dann meiner Hütte zu. Kaum dort angekommen, hörte ich die Ambulanz. Mein Nachbar war 10 Minuten, nachdem ich mich von ihm verabschiedet hatte, gestorben.
Ich sprach mit meinem Sohn noch von diesem und jenem und als unsere Wege sich trennten, sagte ich ihm, dass ich mich sehr gefreut habe, ihn wiederzutreffen und dass ich hoffe, ihn wieder zu sehen... Auch bat ich ihn, an seine Schwester herzliche Grüße von Papa auszurichten.
Ich habe viele, fast ungläubige Mails bekommen. Hier ist eins:
Hallo Günter
DAS ist ja einfach fantastisch!! Du hast wirklich deinen Sohn „zufällig“ im Bus getroffen!!!!!
Freut mich sehr für dich!!!
Wenn wir daran denken, dass es keine Zeit gibt, brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen
Ganz liebe Grüße
Birgit
Es haben mich viele angeschrieben, die es bedauerten, ihre eigenen Erlebnisse nicht aufgeschrieben zu haben. Als ich vor mehr als 39 Jahren die ersten Sethbücher las, machte er irgendwo den Vorschlag, einfach alles (Träume und andere Erlebnisse) aufzuschreiben. Ich habe es dann gemacht...
VG Günter