Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Egoismus
#76
[Bild: c060.gif]
"Ist das alles, was Du dazu zu sagen hast, Kleine?"
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
Zitieren
#77
.
Zitieren
#78
Konkret: Was meinst Du zur Zwillings-Forschung?

Programmierung, ja, an dem Punkt hänge ich eben auch noch :(
Aber es ist ein für mich sehr wichtiger (siehe untenstehendes Dauerzitat)!
Nein, aber die Biene ist kein Idealbild für den Menschen.

Es ist der Grad der Freiheit, der Freiheitsgrad (Freiheitsgrad, mmh, da war doch was in Mathe oder Physik, nein Chemie, verflixt, muß mal in WIKIPEDIA suchen, nee, Dein Resort ;) ) der mich interessiert.

Die Biene kann sich entscheiden, bei schlechtem Wetter daheim zu bleiben, links über's Haus zu fliegen, rechts über's Haus zu fliegen usw. Ich kann das nicht, ich kann nicht körperlich (!) fliegen, weil keine Flügel. Sie kann sich entscheiden, zu leben, oder draußen hinzusitzen und zu sterben.
Ich hoffe, Sie hat eine Wahl. Sie ist kein hirnloser Roboter. Dem Tier werden Gefühle abgesprochen, das wird wissenschaftlich mit Instinkt erklärt. Ich glaube, jedes Tier hat Gefühle. Aber es scheitert an den Ausdrucksmöglichkeiten, kann sich nicht an uns mitteilen. Die Pflanze steht noch "blöder" da, die ist sogar ortsgebunden.

Dass unter der Fahne eines Staates durch Machthaber eventuell viel Egoismus steht und Destruktives angerichtet werden kann, ist unumstritten. Sagen wir daher mal nicht unbedingt Staat, sagen wir Mensch als Rasse. Der Mensch als kleinste Einheit seiner Rasse spielt eine ähnlich wichtige Rolle, wie eine einzelne Biene. Er ist wichtig, aber nicht der Nabel der Welt, für den er sich vielleicht hält.

Der Mensch kann viel ausrichten.
Er kann aber auch mehr anrichten.
Er hat mehr Freiheitsgrade, mehr Individualität, auch wenn er durch sein Erbe und seine Familie genetisch noch ganz schön viel "mitschleppt".

Die Biene handelt aber zum Wohl ihres Volkes.
Sie hat weniger Freiheitsgrade, weniger Individualität.

Da scheint mir ein gemeinsamer Nenner zu liegen:
(Wir nähern uns einem Höhepunkt :oops: --- des Themas "Egoismus")

Der nicht-egoistische Mensch handelt zum Wohl seiner Art.
Und wenn er dies positiv und gewaltfrei tut, dann verrät er auch seine Ideale nicht. Denn der Zweck heiligt nicht die Mittel.

Wenn also die Mittel gewaltfrei und abgestimmt auf das Wohl der Art angewendet werden, wird die Art fortbestehen und ihren Wert erfüllen – einzeln und gesamt.

Klingt irgendwie fast zu einfach, oder?
Was hab' ich vergessen :?

Ein echt fleißiger (edit: nicht "fleissiger", danke Tash)
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
Zitieren
#79
.
Zitieren
#80
Apis schrieb:Der nicht-egoistische Mensch handelt zum Wohl seiner Art.
Und wenn er dies positiv und gewaltfrei tut, dann verrät er auch seine Ideale nicht. Denn der Zweck heiligt nicht die Mittel.

Wenn also die Mittel gewaltfrei und abgestimmt auf das Wohl der Art angewendet werden, wird die Art fortbestehen und ihren Wert erfüllen – einzeln und gesamt.

Klingt irgendwie fast zu einfach, oder?
Was hab' ich vergessen :?

Ein echt fleissiger
Apis

Lieber fleißiger Apis,

ich muß Dich enttäuschen, denn ...

Einspruch :!:

1. Der egoistische Mensch handelt unter den Bedingungen, die Du für den nicht-egoistischen Menschen angeführt hast, weit mehr zum Wohl seiner Art, da er selbst für sein Wohl sorgt, während beim nicht-egoistischen Menschen die Gefahr besteht, daß das eigene Wohl auf der Strecke bleibt.
Einem seiner Art würde es damit schlechter gehen ;) .

2. Es genügt für den Bien und die Bienenvölker für die eigene Art zu sorgen. Der Mensch ist zu stark von anderen Arten abhängig, muß also auch auf das Wohl anderer Arten bedacht sein. 8)

egoistische Grüße
Hologramm
... und hätte der Liebe nicht ...
Zitieren
#81
Liebe Amazonia.

Wenn ich gehindert werde, dann muß ich mich zuerst fragen, ob ich mir vielleicht selbst im Wege stehe, meine Einstellung falsch ist.
Das wird fast immer so sein.
Wenn dem nicht so ist, dann muß ich mich einsetzen für das, was mir wichtig ist.
Ich werde dann auch das Hindernis versuchen zu bekämpfen.

(Wenn der Wert nur Geld ist, ist das traurig. Es geht aber selten um "anhäufen", es geht bei jedem um den täglichen Lebensunterhalt!
Wer viel Geld und Macht hat, hat auch viel Verantwortung!)

Wenn ich das mit Gewalt tue, dann beginnt ein Teufelskreis.
Das will keiner.

Also, suchen wir doch einmal wahre Werte.
Ich fang' mal an:

Menschlichkeit durch Verzicht,
Kampf für Meinungsfreiheit,
Gerechtigkeit für alle Menschen dieser Erde

in den Alltag eingebaut und bei Entscheidungen mitberücksichtigen.
Meinst Du das so?

Aber deswegen muß ich trotzdem zuerst für meine Familie sorgen, die hat nämlich auch Hunger.
Jeder kann nur im Kleinen beginnen.
Jeder nach seinen Möglichkeiten.

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
Zitieren
#82
Liebes Hologramm,

hast Recht, wenn die Pflanzen und Tiere vernachlässigt werden, dann wird es auch für den Menschen unmöglich, seinen Wert zu erfüllen.

Aber gegen den Einspruch muß ich Klage erheben ;)

Ich bin in der Tat ein wenig enttäuscht, weil Du uns damit wieder zum anfänglichen Dualismus zurückschaukelst. [Bild: a020.gif]


Ohne Egoismus geht es nicht.
Welches ist aber das zuträgliche Maß an Egoismus :?:

Na ja, vielleicht auch nicht :roll:

Seth gesteht uns in DNdpR Sitzung 634 immerhin die Tötung zum persönlichen Ernähren zu. Mehr allerdings auch nicht.

Reicht uns das aus? [Bild: k045.gif]

Ein hungriger
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
Zitieren
#83
Lieber Apis,

Deine Klage wird abgewiesen :!: :mrgreen:

Begründung:
Waren wir nicht schon spätestens nach den ersten 30 – 40 Beiträgen bei der Kooperation gelandet :?: Dualismus und Egoismus bedeutet nicht automatisch Antagonismus. Kooperation schließt auch die Möglichkeit des Dualismus und des Egoismus mit ein. Herrlich viele Ismen :mrgreen:

Das eigentliche Problem liegt vermutlich gar nicht so sehr im Egoismus sondern in der Definition von Egoismus. Ganze Völkerstämme scheinen sich schon den Kopf darüber zerbrochen zu haben, was unter Egoismus zu verstehen ist (s.Wikipedia) – und Seth geht klugerweise auf diesen Begriff gar nicht ein :P . Er empfiehlt, Vertrauen in sich selbst zu haben und Kooperation zu leben. Und wenn ich es mir recht überlege, wäre dadurch die Form des Egoismus ausgeschlossen, die vielfach mit Ellenbogenmentalität gleichgesetzt wird.

Ich behaupte jetzt einmal frechdreist: So wie man andere nicht lieben kann, wenn man sich nicht selbst liebt, ist man nicht zu Altruismus fähig, wenn man nicht auch Egoist ist. Punkt. :mrgreen:

Liebste Grüße
Hologramm
... und hätte der Liebe nicht ...
Zitieren
#84
...muß ja nur noch das rechte Maß zwischen den beiden Polen Egoismus und Altruismus gefunden werden ;)

Darf das der/die einzelne für sich selbst finden :?:
Oder wirkt das Kollektiv, die Masse, nicht ohnehin regulierend d'rauf ein :?:

Ist eigentlich derzeit meine letzte Frage zu diesem "Komplex" (:shock:)
Im übrigen danke ich, Euer Ehren [Bild: k040.gif] ;) , für das zusammenfassende Schlußplädoyer und werde keine Revision mehr einlegen.

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
Zitieren
#85
Hallo Apis,

Du hast genau die kritischen Punkte herausgekitzelt. :D

Um das richtige Maß zu finden, dazu gehört oft schon fast salomonische Weisheit. Ich übe noch ... 8)

mMn ist es Aufgabe des Einzelnen, die richtige Mischung zu finden. An den Konsequenzen kann er dann feststellen, wo das Kollektiv ihm Grenzen setzt.

Ein gewisser Vorentscheid, wie eng diese Grenzen sein werden, dürfte schon vorgeburtlich getroffen sein durch Wahl des Geburtslandes, der charakterlichen Grundzüge etc. Der Rest beinhaltet dann wohl den Lern- und Erkenntnisprozess, den sich der Einzelne im Rahmen der Werterfüllung vorgenommen hat. :idea: :?:

Sämtliche Revisionstüren sind nach wie vor weit geöffnet ;) .

Liebe Grüße
Hologramm
... und hätte der Liebe nicht ...
Zitieren
#86
.
Zitieren
#87
Spannende Diskussion - toll.

Diese Gedanken, Opfer einer Situation zu sein, finde ich nicht zielführend - es ist ein Blickwinkel, dem ich mich ergeben kann oder es anders betrachten. Ich kann verschiedene Blickwinkel immer konkret auf mich beziehen und sie als zutreffend akzeptieren, wenn ich mich auf die für die Bewertung dieses Blickwinkels benötigten Begrenzungen beschränke.


Ich finde den Gedanken an die "Werterfüllung" sehr spannend im Bezug auf Egoismus. Doch wie wird denn "Werterfüllung" verstanden?
In dem Augenblick, indem ich die Frage nach speziell meiner "Werterfüllung" in einen gesellschaftlich, moralischen Kontext stelle, kann es leicht passieren, dass ich einer Existenz keine Werterfüllung mehr zurechne - das finde ich falsch, denn jede Existenz bringt im Gesamtzusammenhang Erfahrung, die zu weiterem Erkennen verhilft.

Mal ein Beispiel - ich hatte mal eine Existenz, in der ich blöd war, also, wo mir als Neugeborener der Kopf solange gegen eine Tischplatte gekopft wurde, bis ich keine mentalen Fähigkeiten mehr hatte, wirklich keinen Verstand. Ich sollte nicht mehr weinen, weil das lebensbedrohend gewesen wäre - für mich und für meine Mutter. Ich kannte nur wenige Gemütszustände und konnte zwar zwischen praktisch und unpraktisch unterscheiden, aber ich konnte nichts ablehnen oder falsch finden und deshalb auch nicht leiden. Ich kannte nur den Augenblick, konnte intensiv lieben und mich sehr glücklich fühlen in den unmöglichsten Situationen. Es hat mich aber sehr wütend gemacht, dass ich nicht reden und mich nicht verständlich machen konnte, auch wenn ich intuitiv andere verstanden habe - die mich aber nicht. Und ich habe da in nem Schweinestall gelebt und wurde missbraucht und sollte erst durch Feuer getötet werden und später wurde ich dann mit 16 erstochen. Und das klingt alles ganz grauslig und unter moralischem Blickwinkel würde man einer solchen Existenz die Werterfüllung absprechen.
Ich könnte andere Existenzen aufzählen, wegen derer ich mir aus der aktuellen Realität gesehen, moralisch meine Lebensberechtigung absprechen könnte und wenn ich "Werterfüllung" unter moralsichem Aspekt betrachte, dann wären die Existenzen alle ohne Werterfüllung.

Doch der Gedanke, dass eine Existenz zu nix gut wäre, finde ich nun wieder auch völliger Blödsinn - es gibt nichts, was nicht zu irgendwas gut ist, denn sonst würde es nicht geschehen - uns fehlt nur die Erkenntnis, wozu das gut ist (und sei es, dass wir daraus lernen, ganz klar und bewusst wählen zu können, das wir das nicht wollen!!!)

Aus dieser scheinbar sinnlosen Existenz als blödes Mädchen habe ich unter anderem die Erfahrung mitgenommen, was wirkliche Unschuld ist, was damit gemeint ist, zwar zu unterscheiden, aber mit der Unterscheidung nicht auszugrenzen, sondern zu wählen - also wie sich das genau anfühlt und durch Vergleichen erkannt, an welchem Punkt beim Betrachten in meinem Bewusstsein sich der Verstand einklinkt und wie das wirkt und auch gut zusammenwirkt.

Mir ist als erstes beim Lesen Eurer Beiträge eingefallen, dass ich jede Menge Leute kenne, die sehr gerne bei einer Arbeit angeleitet werden und andere, die sich damit eingeschränkt fühlen würden, müssten sie arbeitsmäßig den Vorstellungen anderer folgen - es gibt also Mentalitäten die sich sehr wohl fühlen, wenn für sie gesorgt wird und welche, die unbedingt für sich und gern auch für andere sorgen wollen.

In dem Augenblick, wo ich das nicht ständig selbst reglementiere, ob ich jetzt jemandem den Freiraum für die eigene Entfaltung nehme, wenn ich das lebe, was mich ausmacht, kann ich offen dafür werden, wirklich intuitiv mich im Kontext von Kooperation zu leben, so dass ich also nicht dauernd Angst habe, andere in Bedrängnis zu bringen (weil ich nur den Konkurrenz-Blickwinkel ansehe) - wesentlich ist, was ich fokussiere - also ob ich mich auf Konkurrenz fixiere oder den Blick für Kooperation habe und erkenne, wie sich alles ergänzt, wenn ich nur dafür sorge, dass ich wirklich mich lebe.

Mich selbst leben ist auch ein Entwicklungsprozess - weg von den anerzogenen Mechanismen hin zu dem, was mir wirklich "schmeckt" und wirklich "meins" ist. Und allen Ernstes finde ich, dass es auch dann gut möglich ist, dass sich jemand an mir ärgert und mich für ne Egoistin schimpft und mir klar macht, dass ich "auf Kosten" anderer lebe oder herzlos wäre. Und davon kann ich mich dann entwedet unterkriegen lassen und mich verkriechen oder ich kann es mir ansehen und erkennen, wie das zustanden kommt (ist ja immerhin in meiner Erlebens-Realität), was dann aber nicht zwangsläufig dazu führen muss, dass ich zurück trete, sondern vor allem den Sinn hat, dass ich erkenne, wozu das gut ist, dass zu erleben und das dann differenziere.

... ich glaub, ich hab mal wieder zuviel geschrieben :oops:
Wünsche Euch einen schönen Tag
Ute
Zitieren
#88
Liebe Ute,

Zitat:... ich glaub, ich hab mal wieder zuviel geschrieben

Ich lese sehr gerne, was Du schreibst, zumal da immer etwas sehr klares drinsteckt. Kann für mich garnicht zuviel sein.

Liebe Grüße

Kashi
Zitieren
#89
Ute schrieb:Mich selbst leben ist auch ein Entwicklungsprozess - weg von den anerzogenen Mechanismen hin zu dem, was mir wirklich "schmeckt" und wirklich "meins" ist.
Ja, wirklich, und wie kann man von "Egoismus" sprechen, wenn man nicht einmal genau weiß
- was man selbst ist
- was man selbst mag

Oder, wie Yeti sehr treffend sagen würde:
"In mir sind so Viele - wie kann ich da ein Egoist sein... :shock: "
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
Zitieren
#90
Ich bin für ego - ismus, wenn man darunter selbstliebe versteht. Da das selbst auch das ego, als wichtige funktion beinhaltet, warum sollte ich es dann nicht lieben? Das hieße ja, einen teil von sich abzulehnen. Wir sind alle EINS, also bedeutet sich selbst zu lieben, auch andere zu lieben. Das ist für mich wirklicher egoismus.

Alles andere sind verzerrungen, die aus ungenügender selbstliebe entstehen, denn, wer sich selbst ablehnt, kann andere auch nicht annehmen und neigt dann eher zu *egozentrik*, die meist fälschlich mit dem wort egoismus bezeichnet wird.

Eine andere verzerrung wäre, egoismus zu diskreditieren, um menschen gefügig und benutzbar zu machen. Noch für meine eltern war es unschicklich, das wort ICH an den anfang eines briefes o.ä. zu setzen. Man lobte sich nicht selbst, setzte seine vorzüge nicht (offen) ins rechte licht und hatte gefälligst sich selbst hinter andere zu stellen.

*Liebe deinen nächsten, so wie dich selbst.* That's it!

lg morgane
Zitieren
#91
Genau der/die/das, das dies geschrieben hat:
westgate schrieb:ego ? ,was ist das ? ,
lg ,westgate ...

:mrgreen: morgane
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste