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Trauma bzw. Kindheitserlebnisse
#1
Hallo Ihr Lieben,

unter "Seth-Material" hatte ich danach gefragt, was Seth zum Thema "Trauma" schreibt, also von Glaubenssätzen, die entstanden sind vor allem durch persönliche Erlebnisse (meist in der Kindheit) ... im Ggs. zu Glaubenssätzen, welche zusammenhängen mit Religion, Geschlecht, Rasse etc.,also Überzeugungen, die meist in größeren Gruppen (Gesellschaften) vorherrschen und die Grundüberzeugungen ihrer Mitglieder prägen.

Mir ist klar, dass man diese Glaubenssätze nicht wirklich von einander trennen kann. Wenn ich mich wertlos fühle, weil mir meine Mutter gesagt hat, ich sei hässlich, dann bekommt dies wahrscheinlich erst richtige Kraft in Verbindung mit dem Glaubenssatz, eine bestimmte Form der Schönheit sei wesentlich für den Wert eines Menschen.

Dennoch:

Ich finde bei Seth bisher sehr wenig über Glaubenssätze, die aus persönlichen Erlebnissen, z.B. Kindheitserfahrungen, entstehen. Z.B. ein Kind fühlt sich durch gewisse Verhaltensweisen der Mutter verlassen, was traumatische Auswirkungen haben kann. Im späteren Leben kommt es immer wieder zu fast panischen Gefühlen der Verlassenheit ... und natürlich wird die gesamte Realität des Menschen (mit-) bestimmt durch Überzeugungen, die sich aus der kindlichen Erfahrung ableiten.

Wenn nun eine Erfahrung aus der Kindheit nicht bekannt ist (also verdrängt wurde) ... und man als "Arbeitsmaterial" nur die Gefühle hat, die sich durch's Leben ziehen (Verlassenheit in unserem Beispiel) sowie diffuse Verhaltensweisen (z.B. Klammern an Beziehungspartner) und die Manifestation im Außen (schwierige Beziehungen) ... wie gelangt man dann zu den Glaubenssätzen, die wesentlich sind für die Veränderung der Realität? Und wie arbeitet man, nach Seth, konkret mit diesen Glaubenssätzen in Richtung Heilung, damit sich die schädlichen Spuren des kindlichen Erlebnisses auflösen?

Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung, wie ich sie oben bereits angedeutet habe, ist das immer wieder kehrende Gefühl der Wertlosikgeit, das sich auf verschiedene Weise in meiner Realität bemerkbar macht. Meine Fragen hierzu habe ich im Trauma-Thread formuliert und kopiere einen Teil hier hinein:

Zitat:Was, aber, wenn es keinerlei Erinnerungen an frühere Erlebnisse (aus der Kindheit) gibt? Wenn da nur dieses ganz, ganz tiefe Gefühl der Wertlosigkeit ist (das sich manchmal wie purer Selbsthass anfühlt) ... und die ganzen "Bestätigungen" des Unwertseins (Krankheit, Versagenserlebisse und Vieles mehr), die sich durch das gesamte Leben gezogen haben und nicht aufhören, sich immer und immer wieder zu manifestieren?

Ich kenne natürlich sämtliche threapeutischen Methoden von vorn bis hinten ... und möchte mir meine Situation nun einmal NUR aus der Perspektive Sethscher Aussagen ansehen.

Ich lese gerade "Die Natur der persönlichen Realität" ... und bisher ist fast ausschließlich die Rede von Glaubenssätzen, die mit Religion, Gesellschaftsform, Rasse, Geschlecht etc. zusammenhängen. Schon hier bin ich noch voller Fragezeichen, was die tatsächliche Veränderung solcher Überzeugungen betrifft, doch kann ich mir in gewisser Weise schon vorstellen, dass es möglich ist, sobald wir die Überzeugungen in uns entdecken und fühlen.

Aber von Glaubenssätzen, die auf rein persönlichen Erfahrungen basieren (und in meinem Fall ist es ja so, dass ich die konkreten Erfahrungen gar nicht bewusst kenne), spricht Seth (hier bisher) überhaupt nicht ... außer im Fall von Augustus ... doch hier tue ich mich sehr schwer, "Anleitungen" für den eigenen Gebrauch abzuleiten.

Es ist ja nicht einmal so, dass mein "ich bin wertlos" ein klarer, allgemein gültiger Gedanke ist. Vom Kopf her weiß ich sehr wohl um meinen Wert ... doch dies ruht nicht auf einer stabilen emotionalen Basis ... denn immer und immer wieder FÜHLE (und natürlich zeigt es sich auch in meinen äußeren Manifestationen) ich diese Wertlosigkeit ganz massiv ... und diesen Selbsthass.

Also ... an welchem Glaubenssatz arbeite ich nun? Ich weiß, z.B., nicht, was mir als Kind "eingetrichtert" worden ist. Irgendetwas habe ich wohl aus dem Verhalten oder den Aussagen meiner Eltern für mich selbst übernommen, das besagt, dass ich wertlos bin ... ODER es gab konkrete Ereignisse, aus denen ich, wie es Kindher häufig tun, abgeleitet habe, dass ich wohl ziemlich wertlos sein muss.

Es ist alles so diffus und viel weniger als Gedanken vorhanden, denn als Gefühle sowie als Verhaltensmuster, deren gedanklichen Überbau ich nicht zu greifen bekomme.

Daher meine dringende Frage dazu, was Seth über Traumata sagt, da sich diese i.d.R. eben auch eher als diffuse Verhaltensweisen ausdrücken, denn als klare, fassbare Glaubenssätze.

Ich würde mich über Hilfestellung im Seth'schen Sinne sowie über persönliche Erfahrungen sehr freuen. Wie hat sich euer Leben verändert in seinen verschiedenen Manifestationsbereichen durch die Bearbeitung eurer schmerzhaften Erlebnisse auf Seth-Weise?

Herzliche Grüße
Kalindi

Liebe Grüße
Kalindi
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#2
Huhu,Kalindi...
Okay...ich versuche es nochmal anders:
Wenn ein Kind in widrige Umstände inkarniert,hat es sich sozusagen "zwischen den Leben" für diese Erfahrungen entschieden. Vielleicht,WEIL es verschiedene Glaubensätze verändern will,wobei die Erfahrungen die es macht,diese Glaubensätze "spiegeln".

Grüßchen Sanne
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#3
Hallo Kalindi,

wie schon Lane und einige andere im anderen thread schrieben, denke ich nicht, daß es nötig ist, die Ursachen für bestimmte GS herauszufinden bzw. sich an die auslösenden Erfahrungen zu erinnern.

Wie auch Matzi an irgendeiner Stelle erwähnte, denke ich, daß bei Traumata die Erinnerung, wenn überhaupt, dann freigegeben wird, wenn du die Kraft hast, damit umzugehen und daß es ansonsten auch durchaus sinnvoll sein kann, wenn manche traumatischen Ereignisse der Vergangenheit vergessen werden.

Eine Lösung von Problemen ist nicht abhägnig von der Ursache ihres Entstehens und auch Seth spricht ja vom Kraftpunkt in der Gegenwart und hält, wenn ich mich recht entsinne, nicht so viel vom linear-kausalen Denken.

Die Vergangenheit als solche gibt es nicht, es gibt nur deine Haltung zur Vergangenheit, deine subjektiv konstruierten Bilder über das, was war und die daran gekoppelten Empfindungen.
Mit diesen Empfindungen kannst du arbeiten und sie verändern, ebenso wie du die Bilder verändern bzw. durch andere ersetzen kannst.

Meiner Meinung nach erfolgt jede Veränderung immer in der Gegenwart und das hat Auswirkungen auf die eigene Vergangenheit und Zukunft.

Milton Erickson (ein berühmter Hypnotherapeut) hat mal gesagt "Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben."

Ich erlebe es jedenfalls als wesentlich hilfreicher, statt nach Problemen und vermeintlichen Problemursachen in der Vergangenheit zu forschen (was oftmals sogar die Problemtrance und das Gefühl, ihr ausgeliefert zu sein verstärken kann) zu schauen, wo du hin möchtest und was du dir stattdessen wünschst.

Du schreibst über empfundene Wertlosigkeit. Du könntest z.B. nach Ausnahmen suchen, wo und wann dieses Gefühl mal nicht da war, denn sicherlich fühlst du dich ja nicht nur rund um die Uhr jeden Tag wertlos, sondern es gibt auch Situationen, wo es mal anders war oder ist und du hast ja in dir auch noch wesentlich mehr andere Gefühle, als das der Wertlosigkeit.

Du könntest dir z.B. sagen, "ein Teil von mir, fühlt sich in bestimmten Situationen manchmal wertlos" und diese Aussage fühlt sich schon ganz anders an, als "ich fühle mich wertlos". In dem letzten Satz sind viele Informationen, die dir helfen, daran zu arbeiten, getilgt, die Information, welcher Teil sich wertlos fühlt und wann, wie oft und unter welchen Umständen sich dieses Gefühl einstellt und ebenso Informationen über andere Aspekte von dir, die sich vielleicht garnicht wertlos fühlen und auch schon diverse Erfolge hatten, die ganz und garnicht auf Wertlosigkeit hindeuten und ganz andere Schlüsse nahelegen könnten.

Ich finde es hilfreicher, auf Erfolge und das, was du anstrebst zu schauen statt auf Defizite und die eigenen Energien darauf zu verwenden, in ferner Vergangenheit Gründe und Ursachen für die eigenen empfundenen Defizite auszugraben.

Du könntest dir auch überlegen, was alles anders wäre, wenn du dich nicht wertlos fühlen würdest, wie du dich dann stattdessen fühlen würdest und was du dann anders tun und erleben würdest und wie deine Umwelt dann anders auf dich reagieren würde. Indem du dich intensiv in solche Imaginationen hinein begibst, haben sie die Chance, real zu werden, den die Realität entsteht in dir.

Liebe Grüße

Kashi
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