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Trauma
#1
Liebe Seth-Freunde,

obwohl ich Seths Empfehlungen für die Aufdeckung eigener Überzeugungen als in der Umsetzung eher schwierig erlebe, komme ich langsam dahinter, wie es geht. Seth spricht viel darüber, wie wir Überzeugungen nachverfolgen können, bis wir auf noch grundlegendere Überzeugungen stoßen, die wir dann auflösen müssen.

Was ich noch nicht gefunden habe, sind Äußerungen von Seth über Trauma. Wenn ich in mir die Überzeugungen finde "Ich bin wertlos. Ich bin nicht liebenswert" ... und finde dazu zwar keinen übergeordneten Glaubenssatz, vermute dahinter aber ein Trauma, also eine ganz persönliche Erfahrung mit z.B. meinen Eltern in einer frühen Phase meiner Kindheit ...

wie ist es mir dann möglich, den Glaubessatz aufzulösen oder zu verändern? Dann ist es ja ein Erlebnis, z.B. das, von wichtigen Bezugspersonen abgelehnt worden zu sein, welches auf ganz bestimmte Weise Spuren hinterlässt, die i.d.R. nicht durch reine Bewusstmachung beseitigt werden können.

Ich sehe einen großen Unterschied zwischen:
"ich bin wertlos" weil dahinter steckt "Frauen sind in unserer Gesellschaft wertlos"
und
"ich bin wertlos" weil ich dieses Gefühl aus einem frühen Trauma mitgebracht habe.

Könntet ihr mir bitte sagen, ob sich Seth irgendwo konkret zu Trauma und dessen Auflösung äußert ... oder darüber, wie wir Glaubenssätze, die auf traumatische Erfahrungen und nicht auf andere Glaubenssätze zurückzuführen sind, verändern können?

Herzliche Grüße
Kalindi
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#2
Hallo Kalindi,

zunächst mal ein paar Zitate von Seth zum Thema Trauma

Seth schrieb:Diktat: Glücklicherweise sind Geist und Körper des Menschen viel flexibler, strapazierfähiger und schöpferischer, als man ihnen allgemein zutraut. Viele Fälle wie Augustus kommen nie ans Tageslicht. Die betreffenden Leute kurieren sich selbst. Manchmal geschieht dies, wenn so ein Mensch sich entschließt, eine traumatische Erfahrung zu machen - oftmals wird das von einem Teil der Persönlichkeit ganz absichtlich geplant, während der andere Teil die Augen davor verschließt. Die entsprechenden Ereignisse können katastrophal oder nahezu katastrophal erscheinen, und doch können sie die Gesamtpersönlichkeit um der Selbsterhaltung willen mobilisieren. In einem Moment höchster krisenhafter Anspannung kann die Persönlichkeit sich rekonstituieren. Solche krisenhaften, Einheit schaffenden Episoden sind im allgemeinen nicht von langwierigen Krankheiten ausgelöst, sondern eher von schlimmen Unfällen. Die Schwierigkeit kann beispielsweise als ein gebrochenes Bein, anstelle des gebrochenen Selbst, zur Geltung kommen, und während der Körper wieder hergestellt wird, kann die erforderliche Assimilation der maßgebenden Glaubenssätze vollzogen werden.

DNdpR Sitzung 629

Seth schrieb:So wie eure Zellen ihre eigenen Erinnerungen haben, so verfügt auch euer Bewußtsein in noch offenkundigerer Weise über ein Gedächtnis. Eure bewußten Gedanken wirken als Auslöser, die beide Gedächtnisse aktivieren. Eurem physischen Wesen ist somit jedes freudige, entwicklungsfördernde oder jedes traumatische und tragische »vergangene« Ereignis unauslöschlich eingeprägt. In eurem Sinne ist dies euer Arbeitsmaterial, das Gedächtnis eures physischen Seins
seit der Zeit der Empfängnis eurer Mütter. Es sind hier [In eurem Gedächtnis] die komplexesten Ordnungsstrukturen und Assoziationsnetze vorhanden, und zwar sowohl in den Tiefen eurer Zellsubstanz als auch auf den höchsten Gipfeln eurer Bewußtseinsaktivität.

DNdpR Sitzung 632

Seth schrieb:Zum Beispiel:
Wenn ihr euch ständig auf den Glaubenssatz einstellt, daß euer Kindheitsmilieu schädlich und zerstörerisch auf euch eingewirkt hat, dann werden aus der Vergangenheit nur schädliche und zerstörerische Erfahrungen in euer jetziges Leben einfließen. Es hat keinen Wert zu sagen: »Mein Leben war aber traumatisch!« und somit den Glaubenssatz zu verstärken. Ihr müßt diese abträgliche Überzeugung ändern oder, noch besser, sie völlig ablegen; sonst werdet ihr euch ihren Folgen niemals entziehen können. Dies soll nicht heißen, daß ihr euch selbst belügen sollt;
wenn es euch jedoch so vorkommt, als hätte es in eurer Kindheit überhaupt keine Freuden, Triumphe oder Vergnügungen gegeben, so belügt ihr euch jetzt.

DNdpR Sitzung 658

Kalindi schrieb:Was ich noch nicht gefunden habe, sind Äußerungen von Seth über Trauma. Wenn ich in mir die Überzeugungen finde "Ich bin wertlos. Ich bin nicht liebenswert" ... und finde dazu zwar keinen übergeordneten Glaubenssatz, vermute dahinter aber ein Trauma, also eine ganz persönliche Erfahrung mit z.B. meinen Eltern in einer frühen Phase meiner Kindheit ...

Mit den Sätzen "Ich bin wertlos. Ich bin nicht liebenswert" hast du ja schon "Paradebeispiele" für Kernglaubenssätze gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass es zu diesen GS keine übergeordneten mehr gibt. Das ist für mich sozusagen schon das Ende der GS-Fahnenstange.

Kalindi schrieb:wie ist es mir dann möglich, den Glaubessatz aufzulösen oder zu verändern? Dann ist es ja ein Erlebnis, z.B. das, von wichtigen Bezugspersonen abgelehnt worden zu sein, welches auf ganz bestimmte Weise Spuren hinterlässt, die i.d.R. nicht durch reine Bewusstmachung beseitigt werden können.

Ich habe vor einiger Zeit meine traumatsichen Erlebnisse dadurch in den Griff bekommen, dass ich mir klargemacht habe, dass diese zwar nicht einfach, aber auch nicht unsinnig waren. Früher dachte ich immer, ich sei trotz aller widriger Umstände ein netter Kerl geworden, heute sage ich, ich bin wegen aller widrigen umstände ein netter Kerl geworden. Trotz ist negativ, eine Barriere, wegen ist positiv, ein Wegweiser. Durch Änderung von Trotz zu Wegen wurden die alten Erlebnisse ihrer negativen Strahlung beraubt, und ich schaue heute sehr gelassen und auch mit Freude zurück, weil die Dinge dann so sein mussten und nicht anders sein konnten. Sie haben einen positiven Sinn bekommen.

Heute provoziere ich meine GS, in dem ich ihnen ganz bewußt und mehrmals täglich(eigentlich bei jeder Gelegenheit, wenn ich dran denke, und ich denke oft dran:Zwinker: ) wirklich das krasse Gegenteil um die Ohren haue.

"Ich bin wertlos" würde ich z.B. mit sehr tiefen positiven Emotionen mit den Worten "Ich bin ein im Werden begriffener Gott, ich kann gar nicht wertlos sein" begegnen. Wenn man das immer und immer wieder durchzieht, kapitulieren die alten GS irgendwann. Das ist aber echte Fleißarbeit, man darf quasi keine Bemerkung aus der Ecke der negativen GS unkommentiert stehen lassen, muß also sein volles Bewußtsein darauf lenken. Und ich denke auch, dass es eine Zeit lang dauert, bis sich Veränderungen einstellen. Bei mir ist momentan das Ergebnis, dass diese negativen GS nicht mehr auftauchen, ich habe sozusagen ein leeres Feld, in das ich jetzt pflanzen kann, was ich möchte, und das überlege ich mir ganz genau;).

Liebe Grüsse und viel Erfolg bei dieser "echten Maloche":Zwinker:
Michael
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#3
(07.01.2011, 15:16)mikelmfr schrieb: Früher dachte ich immer, ich sei trotz aller widriger Umstände ein netter Kerl geworden, heute sage ich, ich bin wegen aller widrigen umstände ein netter Kerl geworden.

Hallo Michael,

das gefällt mir ehrlich gesagt beides nicht. Ich gehe mal auf das "wegen" ein. Hört sich so an, als ob man widrige Umstände braucht, um ein netter Kerl zu werden. Das ist kein besonders hilfreicher GS, im Ernst.

Ich glaube auch nicht, daß es nach den Zitaten, die Du bringst, darum geht, wenn ein Unfall oder eine Krankheit beschlossen wird. Im Einzelnen kennst Du Deine Sachen nur selber genau, aber gut klingt das nicht. Schon allein, wenn man daran denkt, daß wir eine Fokuspersönlichkeit sind. Da fokussiert man doch auf etwas Wünscheswertes (so man kann). Damit meine ich, wenn Du kannst, laß es ganz weg und werte es nicht auch noch. Damit gibst Du wieder neue Energie, egal wie Du wertest.

Liebe Grüße

Lane
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#4
Hallo,Kalindi..
Ich schließe mich mikels Ausführungen an.
Dennoch ein klitzekleines "aber" :mrgreen:
Ich denke nicht,das die Grundlage hinderlicher Glaubenssätze auf Grund ausschließlich,handfester Kindheitstraumata beruhen müssen. Wenn ich als Kind eine vermeintliche Niederlage einstecken muß,kann ich mir derartig hinderlich Glaubensätze auch selbst allein einverleiben.

Um diesen dann vor mir selbst rechtfertigen zu können,na,dann ist halt ein Trauma schuld :Zwinker:
Warum ich das so schreibe? Meine Tochter ist so ein wunderbares Beispiel für ihre (echte!!) Spinnenphobie...
Als sie so im 4 Schuljahr war,glaubten die Mädels ALLE daran das sie Angst vor Spinnen hätten und sie kreischten auch alle unisono beim Anblick der kleinsten Spinne,die in ihren Erzählungen wahre Monstergrößen annahmen...
:lol:
Meiner Tochters Angst bestand damals eher daraus,von dieser Mädchengemeinschaft nicht akzeptiert und angenommen zu sein und so.....kreischte sie mit....schließlich haben ALLE Mädchen Angst vor Spinnen.
Sie spielte ein Spiel mit um sich dort angenommen zu fühlen. je weiter sie dieses Spiel spielte umso intensiver wurde auch die Angst :Zwinker:
Bis heute besteht sie darauf,das sich eine Spinne (ein Riesending,natürlich...) auf ihrer Nase niederließ und sie aus diesem Grund diese Spinnenphobie hat.
Ich selbst oder auch ihr Bruder hegen übrigens nicht im geringsten irgendwelche Ängste bezgl. Spinnen oder andere Insekten :Kopfkratz:
Doch IHRE ANGST ist absolut echt!

Wenn ich Glaubensätze,die einander widersprechen und ich kriege sie nicht so mit der "mikel"-methode auf die Reihe (und ich dachte immer ich sei krass...:groehl ) dann baue ich "Brücken" : Um bei deinem Beispiel:"Ich bin wertlos" zu bleiben kannst du folgendes tun/suggerieren (einverleiben) :"Ich GLAUBE nur,das ich wertlos bin"....hin zu:" Ich GLAUBE,das ich ein wertvoller Mensch/göttliches Wesen bin..." hin zu : "ICH BIN EIN WERTVOLLER MENSCH;EIN/E IM WERDEN BEFINDLICHE/R GÖTTIN/GOTT...."
Glaub es ruhig...es funktioniert :D
Grüßchen Sanne
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#5
Hi Lane,

so aus dem Augenwinkel raus betrachtet gebe ich dir Recht, hört sich erst mal widersprüchlich an, was ich geschrieben habe. Aber es hat bei mir dazu geführt, dass ich negative Teile meiner Vergangenheit integrieren und so sein lassen konnte. Und sie heute nicht mehr als negativ betrachte.

Früher habe ich mich oft gefragt, warum die Dinge so geschehen waren, wie sie geschehen waren. Eine Antwort konnte ich lange nicht finden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, ich saß auf dem Sofa und grübelte darüber nach. Und plötzlich bekam ich eine Antwort: ein Stimme in mir sagte: Weil es gut werden musste.
Das implizierte für mich, dass die Ereignisse, so wie sie waren, den Grund hatten, mich an den Punkt zu bringen, an dem ich heute bin. Und diesen Punkt finde ich gut. Noch nicht immer einfach, aber trotzdem gut:Zwinker:.

Zu dem Zeitpunkt, als ich auf diese Weise meine Vergangenheit änderte(und so war es, dadurch veränderte alles seine Polarität, hatte ich von Seth noch nichts gehört, und von Glaubenssätzen noch keine Ahnung. Heute verstehe ich, wovon du redest, aber Seth sagt ja auch, dass man seine Vergangenheit ändern kann, und dass das sogar sinnvoll sein kann. Es hat mir den Auftrieb gegeben, der damals notwendig war. Das dritte Zitat trifft ziemlich den Nagel auf den Kopf, und bei mir hat die Umstellung der Denkweise ausgelöst, so das ich mir heute gar keine Gedanken mehr mache, ich halte mich für gut, wie ich bin und wie ich war.

Ich hege heute keine Glaubenssätze in die Richtung, es brauche widrige Umstände, um ein netter Kerl zu werden. Das war auch ehr plakativ gemeint. Diese Ereignisse haben mich nicht aus der Bahn geworfen, sondern dazu geführt, dass ich meine Denkweise grundlegend geändert habe. Ich hege heute den Glaubenssatz: "meine Vergangenheit war, wie sie war. Sie war in Orndung, weil sie mich zu dem gemacht hat, der ich heute bin".

Lane schrieb:Schon allein, wenn man daran denkt, daß wir eine Fokuspersönlichkeit sind. Da fokussiert man doch auf etwas Wünscheswertes (so man kann). Damit meine ich, wenn Du kannst, laß es ganz weg und werte es nicht auch noch. Damit gibst Du wieder neue Energie, egal wie Du wertest.

Also, ich denke, eine positive Bewertung sorgt dafür, dass meine Vergangenheit positiv in die Zukunft strahlt. Für eine positive Gestaltung der Zukunft ist das ja nicht abträglich, oder:-))?

Matzi schrieb:Wenn ich Glaubensätze,die einander widersprechen und ich kriege sie nicht so mit der "mikel"-methode auf die Reihe (und ich dachte immer ich sei krass...Groehl_627 ) dann baue ich "Brücken" :

Um das an dieser Stelle noch mal zu verdeutlichen: die Übertreibung hat nur den Zweck, diese vermaledeiten GS hinter dem Ofen weg zu locken. Ich laufe nicht als größenwahnsinniger "Möchtegern-Gott" durch die Gegend:groehl. Sobald sich die GS zeigen, und das tun sie bei mir bei dieser Rangehensweise, reagiere ich auf jeden einzelnen in dem Geflecht einfach nur mit dem genauen Gegenteil. Bewußt und jedesmal.

Matzi schrieb:Um bei deinem Beispiel:"Ich bin wertlos" zu bleiben kannst du folgendes tun/suggerieren (einverleiben) :"Ich GLAUBE nur,das ich wertlos bin"....hin zu:" Ich GLAUBE,das ich ein wertvoller Mensch/göttliches Wesen bin..." hin zu : "ICH BIN EIN WERTVOLLER MENSCH;EIN/E IM WERDEN BEFINDLICHE/R GÖTTIN/GOTT...."

Finde ich seeehr gut....sozusagen eine langsame Überleitung, um sich selbst auszutricksen.



Liebe Grüsse
Michael
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#6
Nochmal hallo Michael,

wenn man an Seths Satz "Die Gegenwart ist euer Kraftpunkt" denkt, dann stimmt das Gesagte auch nicht (wegen - trotz). Dann würde es an Deinen Überzeugungen der Gegenwart liegen, wenn Du ein netter Kerl bist. :-D

Liebe Grüße

Lane
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#7
Lane, ich gebe dir uneingeschränkt und absolut Recht[Bild: smilie_happy_031.gif].

Aber gerade Traumatas haben die dumme Eigenschaft, dass man sich ihretwegen häufig gar nicht in der Gegenwart befindet, sondern immer wieder in der Vergangenheit rumturnt. Damit ich die Vergangenheit verlassen konnte, musste ich diese integrieren. Dazu hat meine "Wortspielerei" bei mir gereicht, jemand anderes überlegt sich vielleicht was ganz anderes, damit es aufhört, immer wieder von hinten zu nerven:Zwinker:.

LG Michael

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#8
Hallo

@ Kalinde
Zitat:Ich sehe einen großen Unterschied zwischen:
"ich bin wertlos" weil dahinter steckt "Frauen sind in unserer Gesellschaft wertlos"
und
"ich bin wertlos" weil ich dieses Gefühl aus einem frühen Trauma mitgebracht habe.
ich seh darin keinen Unterschied
die Ansage/GS lautet "ich bin wertlos" es ist eine Ansage und die wird unbewertet ausgeführt
Matzi hat ja schon eine sehr gute Suggestion geschrieben!

meine GS-Änderungs-Formel lautet:
-obwohl ich glaube dass....ich wertlos bin, muss es nicht der Wahrheit entsprechen
-ich glaube ab sofort.....dass ich........bin
-ICH BIN WERTVOLL


mikel schrieb:Und plötzlich bekam ich eine Antwort: ein Stimme in mir sagte: Weil es gut werden musste.
Das implizierte für mich, dass die Ereignisse, so wie sie waren, den Grund hatten, mich an den Punkt zu bringen, an dem ich heute bin. Und diesen Punkt finde ich gut. Noch nicht immer einfach, aber trotzdem gut.
Das kann ich nur unterschreiben.
Und ich finde, wenn ich das erkannt haben, geb ich NIEMANDEN mehr die Schuld, etwas bei/an/mit mir falsch gemacht zu haben.
Ich hab mir eine Aufgabe gestellt und die möcht ich lernen und wenn ich dafür noch so verschlungene Umwege benutze. Was nicht sein muss, aber wenn ich mich verrannt habe, muss ich eben den Ausweg finden.

Alles liegt in meiner Hand (Eigenmacht) auch wenn ich an so manchem mehr als zu kanbbern habe.
Jammern gilt nicht, Ärmel hochkrempeln und an die Arbeit :Zwinker:

lg Mag

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#9
Erst einmal ein herzliches Dankeschön an euch alle, die ihr mir von euren Erfahrungen erzählt und euch auf diese spannende Weise hier über den Umgang mit hinderlichen Glaubenssätzen austauscht.

@ Michael

Zitat:Mit den Sätzen "Ich bin wertlos. Ich bin nicht liebenswert" hast du ja schon "Paradebeispiele" für Kernglaubenssätze gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass es zu diesen GS keine übergeordneten mehr gibt. Das ist für mich sozusagen schon das Ende der GS-Fahnenstange.

zusammen mit

Zitat:Wenn man das immer und immer wieder durchzieht, kapitulieren die alten GS irgendwann. Das ist aber echte Fleißarbeit, man darf quasi keine Bemerkung aus der Ecke der negativen GS unkommentiert stehen lassen, muß also sein volles Bewußtsein darauf lenken. Und ich denke auch, dass es eine Zeit lang dauert, bis sich Veränderungen einstellen. Bei mir ist momentan das Ergebnis, dass diese negativen GS nicht mehr auftauchen, ich habe sozusagen ein leeres Feld, in das ich jetzt pflanzen kann, was ich möchte, und das überlege ich mir ganz genau

ist eine sehr große Hilfe für mich ... und ich danke dir sehr herzlich für die Schilderung deiner persönlichen Vorgehensweise.


@ Matzi

das sehe ich genau so, wie du: nicht alle hinderlichen Glaubenssätze beruhen auf traumatischen Erlebnissen. Aber für mich habe ich herausgefunden, dass so manch einer meiner Überzeugungen über mich selbst (wie das tiefe Gefühl der Wertlosigkeit) keinerlei auffindbare Grundlage hat ... und ich ziehe ein Trauma als eine Möglichkeit in Betracht. Da ich einen großen Teil meiner Kindheit in irgendeinen Winkel meiner Psyche geschoben habe und mich nicht erinnern kann, ist es mir nicht möglich, mit Fakten zu arbeiten. Ich kann entweder weitere Glaubenssätze finden, die mit dem "Arbeitsglaubenssatz" "ich bin wertlos" zusammenhängen ... oder diesen so stehen lassen und ihn allein bearbeiten. Hierfür hat Michael ja eine wunderbare Methode aus seinem Leben vorgestellt.

Zitat:Um bei deinem Beispiel:"Ich bin wertlos" zu bleiben kannst du folgendes tun/suggerieren (einverleiben) :"Ich GLAUBE nur,das ich wertlos bin"....hin zu:" Ich GLAUBE,das ich ein wertvoller Mensch/göttliches Wesen bin..." hin zu : "ICH BIN EIN WERTVOLLER MENSCH;EIN/E IM WERDEN BEFINDLICHE/R GÖTTIN/GOTT...."
Glaub es ruhig...es funktioniert

Danke dir. Ja ... das klingt auch sehr gut.


@ mag

Zitat:meine GS-Änderungs-Formel lautet:
-obwohl ich glaube dass....ich wertlos bin, muss es nicht der Wahrheit entsprechen
-ich glaube ab sofort.....dass ich........bin
-ICH BIN WERTVOLL

Auch hierfür vielen Dank.

Ich verfolge eure Diskussion weiterhin sehr interessiert und freue mich über diese konkrete Hilfestellung.

Liebe Grüße
Kalindi








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#10
Liebe Kalindi,
ähnlich wie Mag sehe ich auch keinen gr0ßen Unterschied zwischen diesen Aussagen. Der Glaubenssatz "ich bine wertlos weil Frauen in unserer Gesellschaft werlos sind" beruht evtl. nicht auf unbedingter persönlicher Erfahrung im Gegensatz zum erlebten Trauma.
Aber, GS bleibt GS solange Du ihn nicht umwandelst.
Möglicherweise trete ich jetzt tief ins Fettnäpfchen aber ich möchte meine Gedanken zu Deinem Thema trotzdem ausdrücken. Mir geht es da um die Macht der Worte. Allein die Aussage oder Feststellung:"ich habe ein TRAUMA erlebt" ist dermaßen negativ besetzt und kann viel Angst freisetzen sich diesem Erlebnis offen zu stellen. Trauma! Das suggeriert mir unterschwellig in etwa: das ist allein kaum zu bewältigen, hier liegt eine so schwere Verletzung vor, damit werde ich allein nicht fertig... Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte nur versuchen Dir verständlich zu machen, wie Du bereits durch die Kraft der Worte enkräftet werden könntest.
Vielleicht hilft es Dir, Deine schmerzvollen Erfahrungen einfach als solche zu betrachten?
Ich hoffe Dir nicht zu Nahe getreten zu sein
alles Liebe Sabine[/size]
..."denn der exakte Sinn eurer physischen Existenz ist es, daß ihr euch bewusst werdet, daß eure Gedanken Materie werden, während ihr hier seid"
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#11
Liebe Sabine,

mir persönlich trittst du da bestimmt nicht zu nahe. Was ist aber mit Menschen, die z.B. als kleine Kinder Vergewaltigungen erlebt haben (ich denke an jemanden in meinem Bekanntenkreis)? Es verändert sich so viel in der Psyche sowie in der Physis eines solchen Menschen ... (Biochemie etc.) ...

dass ich es mir als unwahrscheinlich schwer vorstelle, mit reinen Glaubenssatz-Änderungen die Hölle zu beseitigen, die im gesamten System entstanden ist.

Wenn mich jemand vom Gegenteil überzeugen kann, bin ich ausgesprochen dankbar. (An solchen Stellen erwische ich mich dabei, wie ich die Kompetenz oder Authentizität von Seth anzweifle :( und nach empirischen Beweisen suche).

LG
Kalindi
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#12
Hallo Kalindi
Zitat:die z.B. als kleine Kinder Vergewaltigungen erlebt haben
darüber haben wir hier schon mal diskutiert
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#13
Hallo,Kalindi...
Glaub es ruhig...
Man kann lernen mit Vergewaltigungstraumata der Kindheit zu leben(und gut zu leben...) und...ja...auch gegenüber dem Peiniger Vergebung zu üben.Ich weiß nicht,wie es mit den Leuten aussieht die ihre Persönlichkeit schon gesplittet haben(der Alk hat mich vor der Splitterung bewahrt...)Ich weiß nicht ob es möglich ist,das zu vergessen,aber ich weiß auch nicht,ob das komplette Vergessen sinnvoll ist. Gezielte Erinnerungen kommen erst oft hoch,wenn die Persönlichkeit "stark" genug ist,diese als ERINNERUNG zu betrachten und nicht als gegenwärtiges unmittelbares Erleben..Re-Aktive Reaktionen begleiten oft die Persönlichkeit auch auf nicht (noch nicht) erinnerbare Erlebnisse
Später mehr,ich muß erst noch was anderes arbeiten.Glaubensatzarbeit,Traumarbeit und bewusstes Üben neuer (Erlebens-)verhaltensmuster scheinen mir aber unabdingbar bei der Arbeit mit derartigen Traumata.
Grüßchen Sanne
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#14
Zitat:Wenn mich jemand vom Gegenteil überzeugen kann, bin ich ausgesprochen dankbar. (An solchen Stellen erwische ich mich dabei, wie ich die Kompetenz oder Authentizität von Seth anzweifle Icon_sad und nach empirischen Beweisen suche).

Damit wollte ich übrigens nicht sagen, dass ich nicht glaube, dass ALLES, was wir erleben, eigene Kreationen sind. Das verinnerliche ich im Moment schon ziemlich gründlich.

Nur die praktische Umsetzbarkeit, also die Heilung über Glaubenssatzarbeit ist mir noch ein Rätsel.

Vielen, vielen Dank, liebe Matzi, dafür, dass du von deinen persönlichen Erfahrungen hiermit erzählt hast. Generell würden mich eure jeweiligen Erfolge mit der Glaubenssatzarbeit gerade zu traumatischen Erlebnissen sehr interessieren. Gab es gravierende Veränderungen in euren Leben, nachdem ihr begonnen hattet, das Seth-Material umzusetzen?

Wenn ich mich als grundlegend wertlos und nicht liebenswert erlebe ... dann spiegelt sich das natürlich in allen Lebensbereichen. Gehen wir einmal davon aus, dass der Ursprung traumatischer Natur ist, um beim Thema zu bleiben. Dann finde ich keine übergeordneten Glaubenssätze, sondern arbeite, wie ihr es oben schon beschrieben habt, an dem Gefühl / Gedanken der Wertlosigkeit.

Wenn ich wirklich erfolgreich daran arbeite, zeigt sich das irgendwann im Bereich meiner Beziehungen, meiner Gesundheit und wahrscheinlich sogar in finanziellen Dingen. Habt ihr es erlebt? Besonders interessiert es mich von den Menschen, die in der Kindheit Schreckliches erlebt oder auch nur "harmlosere" Verlassenheits-Erfahrungen etc. gemacht haben.

Bin ich eigentlich noch im richtigen Unterforum mit diesen meinen Fragen, oder gehören sie eigentlich in "Umsetzung des Seth-Materials"?

LG
Kalindi
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#15
In Mags Link zum Thema Vergewaltigung etc. steht u.a. ein sehr spannendes Seth-Zitat. Leider bin ich mit euren Abkürzungen nicht vertraut (zumal ich nur die englischen Bücher lese) und wüsste gern, welches Buch "FS" ist ... ?
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#16
Hallo Kalindi,

FS > Fühere Sitzungen.

LG

Mila
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#17
Oh,ich hab erst jetzt gesehen,das Mag schon einen Hinweis geliefert hat :Verlegen:

Hallo,Kalindi..
Schau mal auch in den Tread "Perspektiven einer Wesenheit" in der Rubik "Umsetzungen des Seth-materials.
Es ist sehr schwierig für mich dir zu erklären,wie das mit der Umsetzbarkeit so geht.Es braucht auch viel Selbstdisziplin um an die Einsichten heranzukommen die letztendlich zur Selbstheilung führen,und auch ständiges Üben ist erforderlich. Nichts geht dabei von "heute auf morgen" Es gibt hier viele Treads bezgl."Glaubenssätze" und deren Umsetzung.
Der Kraftpunkt der Gegenwart ist ebenfalls so wichtig,wie das Auffinden von Glaubensätzen und deren Bearbeitung.
Wenn du weitere Fragen hast bezgl.hier nun speziell "sexueller Mißbrauch",dann frag mich ruhig.Mir wäre es nur lieb wenn das per PN geschehen könnte,da ich nur anhand detaillierter Beispiele (eben aus der eigenen Erfahrung heraus)antworten kann.Das KANN und WILL ich nicht unbedingt öffentlich tun.Ich bin sicher,das du das verstehen kannst :Zwinker:
Grüßchen von Sanne
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#18
Hallo Kalindi,

ich kann viele deiner Fragen sehr gut nachvollziehen, da ich sie mir selbst gestellt habe. Und nur mit eigener "Kopfarbeit" bin ich damals aus der Schleife nicht rausgekommen.

Ich glaube heute, um traumatische Erlebnisse verarbeiten zu können, muss ich diese zunächst mal als "vorhanden" anerkennen. Ich habe mir zu Spitzenzeiten sehr den Kopf darüber zerbrochen, warum die Dinge waren, wie sie waren. Immer wieder habe ich sie "nacherlebt", und die negativen Emotionen dabei "nachempfunden". Dadurch kommt man weit davon weg, Lösungen zu erreichen. "Warum ist ein Problem" ist sehr problemorientiert, "Was kann ich tun, damit es anders wird" ist lösungsorientiert.
Das hat aufgehört, als ich mir sagte: das war halt so, aber heute ist es ja anders. Wichtig ist dabei mMn, zu erkennen, dass man die negativen Gefühle, die zu den Ereignissen gehören, hat, aber nicht diese Gefühle ist. Man hat ein Gefühl, aber man ist es nicht. Was man hat, kann man viel leichter ändern, als das, was man ist.

Es gibt heute auch mMn sehr gute Methoden, die helfen, aus dem Kreisel rauszukommen. Ich habe damals Emoflex kennen- und sehr schätzen gelernt. Den Entwickler dieser Methode kenne ich mittlerweile persönlich, und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es hilft.

Ich will man aus meiner Erfahrung den Ablauf schildern, wie ich es erlebt habe:

Negative Ereignisse-->lange Verdrängung-->langsame Erinnerung-->Eintritt in die negative Denkschleife-->ständiges Kreisen um uralte Geschichten-->noch negativere Gestaltung der IST-Situation-->die Überlegung, aus dem Negativkreisel nie rauszukommen-->immer problemorientierter-->immer weiterer Abbau der eigenen Leistungsfähigkeit-->Bruch im Gefüge(nichts ging mehr)-->langsame Erholung-->akzeptiert, das die Dinge waren, wie sie waren-->den Ereignissen einen Sinn gegeben-->Kennenlernen von unterstützenden Maßnahmen-->Verarbeitung auch mit Hilfe von Emoflex-->Veränderung meiner Denkweise-->immer mehr lösungsorientierte Arbeit-->Seth kennengelernt-->erkannt, dass mein Bauchgefühl mich zu den richtigen Entscheidungen geführt hat-->jeden Tag gaaaanz bewußter Umgang mit meinen Gedanken(negative fliegen sofort raus)-->Siehe hier

Wenn man in der Schleife steckt, glaubt man, es geben kein Entrinnen. Das ist aber nicht so. Meiner Meinung nach der allerwichtigste Punkt: man muss wirklich wollen. Ich habe im Laufe der Jahre sehr viele Menschen kennengelernt, die sagen zwar dauernd, dass es ihnen schlecht geht, die tun aber nichts, damit es ihnen besser geht. Wenn man am Ende der Fahnenstange angekommen ist, dann will man wirklich da weg, da ist es nämlich nicht schön.

Liebe Grüsse
Michael
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#19
Hi,mikel..
:shock::shock::shock:
Boach,so kurz... jou,und so isses!!!
Aber,das ist ist bei weitem besser als mein Roman,der dabei rauskäme... :groehl:groehl
Grüßchen Sanne
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#20
Matzi und Mikel ...

herzlichen Dank für eure Schilderungen und Erklärungen.

Was, aber, wenn es keinerlei Erinnerungen an frühere Erlebnisse (aus der Kindheit) gibt? Wenn da nur dieses ganz, ganz tiefe Gefühl der Wertlosigkeit ist (das sich manchmal wie purer Selbsthass anfühlt) ... und die ganzen "Bestätigungen" des Unwertseins (Krankheit, Versagenserlebisse und Vieles mehr), die sich durch das gesamte Leben gezogen haben und nicht aufhören, sich immer und immer wieder zu manifestieren?

Ich kenne natürlich sämtliche threapeutischen Methoden von vorn bis hinten ... und möchte mir meine Situation nun einmal NUR aus der Perspektive Sethscher Aussagen ansehen.

Ich lese gerade "Die Natur der persönlichen Realität" ... und bisher ist fast ausschließlich die Rede von Glaubenssätzen, die mit Religion, Gesellschaftsform, Rasse, Geschlecht etc. zusammenhängen. Schon hier bin ich noch voller Fragezeichen, was die tatsächliche Veränderung solcher Überzeugungen betrifft, doch kann ich mir in gewisser Weise schon vorstellen, dass es möglich ist, sobald wir die Überzeugungen in uns entdecken und fühlen.

Aber von Glaubenssätzen, die auf rein persönlichen Erfahrungen basieren (und in meinem Fall ist es ja so, dass ich die konkreten Erfahrungen gar nicht bewusst kenne), spricht Seth (hier bisher) überhaupt nicht ... außer im Fall von Augustus ... doch hier tue ich mich sehr schwer, "Anleitungen" für den eigenen Gebrauch abzuleiten.

Es ist ja nicht einmal so, dass mein "ich bin wertlos" ein klarer, allgemein gültiger Gedanke ist. Vom Kopf her weiß ich sehr wohl um meinen Wert ... doch dies ruht nicht auf einer stabilen emotionalen Basis ... denn immer und immer wieder FÜHLE (und natürlich zeigt es sich auch in meinen äußeren Manifestationen) ich diese Wertlosigkeit ganz massiv ... und diesen Selbsthass.

Also ... an welchem Glaubenssatz arbeite ich nun? Ich weiß, z.B., nicht, was mir als Kind "eingetrichtert" worden ist. Irgendetwas habe ich wohl aus dem Verhalten oder den Aussagen meiner Eltern für mich selbst übernommen, das besagt, dass ich wertlos bin ... ODER es gab konkrete Ereignisse, aus denen ich, wie es Kindher häufig tun, abgeleitet habe, dass ich wohl ziemlich wertlos sein muss.

Es ist alles so diffus und viel weniger als Gedanken vorhanden, denn als Gefühle sowie als Verhaltensmuster, deren gedanklichen Überbau ich nicht zu greifen bekomme.

Daher meine dringende Frage dazu, was Seth über Traumata sagt, da sich diese i.d.R. eben auch eher als diffuse Verhaltensweisen ausdrücken, denn als klare, fassbare Glaubenssätze.

Liebe Sanne ... ich danke dir herzlich für dein Angebot, mich mit dir über PN zum Thema des sexuellen Missbrauchs auszutauschen. Es ist nicht mein Thema im Sinne dessen, dass ich ihn nicht erlebt habe ... und dennoch würde es mich sehr interessieren, wie ein Mensch mit so einer Erfahrung auf Seth'sche Weise zur Heilung gelangt. Also ... wenn es für dich auch unter dieser Voraussetzung ok ist, werde ich dich in der nächsten Zeit anschreiben ... ???

Liebe Grüße
Kalindi
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#21
Ich werde unter "Umsetzung" einen extra Thread aufmachen für den Austausch über Erfahrungen und für evtl. Hilfestellungen. Wenn jemand aber hier noch ein bisschen beitragen kann zu Seths Aussagen über Trauma bzw. das Thema der persönliche Erlebnisse, aus denen Glaubenssätze entstehen, wäre ich dafür sehr dankbar.

Kalindi
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#22
(08.01.2011, 14:01)Kalindi schrieb: Aber von Glaubenssätzen, die auf rein persönlichen Erfahrungen basieren (und in meinem Fall ist es ja so, dass ich die konkreten Erfahrungen gar nicht bewusst kenne), spricht Seth (hier bisher) überhaupt nicht ... außer im Fall von Augustus ... doch hier tue ich mich sehr schwer, "Anleitungen" für den eigenen Gebrauch abzuleiten.

.......

Also ... an welchem Glaubenssatz arbeite ich nun? Ich weiß, z.B., nicht, was mir als Kind "eingetrichtert" worden ist. Irgendetwas habe ich wohl aus dem Verhalten oder den Aussagen meiner Eltern für mich selbst übernommen, das besagt, dass ich wertlos bin ... ODER es gab konkrete Ereignisse, aus denen ich, wie es Kindher häufig tun, abgeleitet habe, dass ich wohl ziemlich wertlos sein muss.

Es ist alles so diffus und viel weniger als Gedanken vorhanden, denn als Gefühle sowie als Verhaltensmuster, deren gedanklichen Überbau ich nicht zu greifen bekomme.

Daher meine dringende Frage dazu, was Seth über Traumata sagt, da sich diese i.d.R. eben auch eher als diffuse Verhaltensweisen ausdrücken, denn als klare, fassbare Glaubenssätze.


Hallo Kalindi,

nach Seth beruhen Glaubenssätze nicht auf Erfahrungen. Das ist genau das Gegenteil von dem, was er sagt. Erfahrungen beruhen auf Glaubenssätzen. Es ist also umgekehrt. Seth propagiert eben gerade nicht die traditionelle psychologische Sichtweise. So lange Du diese anwendest, kannst Du Seths Postion nicht anwenden.
Es ist völlig egal nach Seth, was Dir als Kind ein getrichtert wurde. Entscheidend ist nur, was Du jetzt im Moment glaubst, also für wahr hältst. Also das, von dem Du überzeugt bist, daß es so IST. Denn das sind Glaubenssätze. So leid es mir tut, aber daß Obama Präsident der USA ist, ist ein GS. Nach Seth jedenfalls. Deshalb denken wir, es ist so. Weil wir diesen GS haben.

Was die Gefühle angeht: Seth sagt, die Gefühle folgen den GS und nicht umgekehrt. Aber: Er sagt, die Gefühle führen uns automatisch zu den verursachenden GS, wenn wir ihnen nachgehen. Also ist die Methode, die Gefühle zu akzeptieren, zu empfinden, ihnen nachzugehen und es wird sich automatisch zeigen, auf welchen Überzeugungen sie beruhen.
Augustus ist überzeugt, so zu sein. Es geht nur darum, was aktuell im Moment seine Überzeugungen über sich und andere sind. Ausschließlich darum. Also, was er aktuell im Moment denkt über sich und andere. Das gestaltet seine Realität. Und sonst nichts. Keine Vergangenheit, nichts. Aber schon, was er im hier und jetzt über die Vergangenheit denkt.

So. Dann gibt es eine Stelle in DNdpR, in der Seth davon spricht, daß der Client sich in einer Psychotherapie an traumatische Kindheitserlebnisse erinnert, um dem Therapeuten einen Gefallen zu tun. Traumatische Kindheitserlebnisse sind aber niemals der Grund für irgenwie geartete Schwierigkeiten. Der Schlüssel liegt einzig und allein in der Gegenwart. Also, was Du im Moment über Dich denkst oder was ich im Moment, jetzt gerade, über mich denke.

Ds ist etwas völlig Anderes als das, was die Psychologie sagt. Es ist das Gegenteil. Eine Mischung aus zwei einander entgegengesetzten Methoden kann nicht funktionieren. das dürfte wohl offensichtlich sein.

Wenn ein Kind ständig hört, daß es wertlos ist, glaubt es das irgendwann vielleicht. Und als Erwachsener hält er oder sie sich dann auch für wertlos. Aber entscheident ist, was der Erwachsene über sich denkt, aktuell.

Ich glaube auch nicht, daß es um den gedanklichen Überbau von Gefühlen geht, sondern viel mehr um die Basis, auf der sie stehen. Wenn man Gefühlen folgt, entstehen Bilder oder man hat Assoziationen. Und darum geht es.

Seth sagt über Traumata, daß es sie nicht gibt. Jedenfalls nicht im landläufigen Sinne. Es gibt den Umgang mit Erinnerungen an die Vergangenheit. Aber alles das ist haarklein in DNdpR beschieben.

Liebe Grüße

Lane
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#23
Hallo,Kalindi...
Ja,tu das man..
du schriebst:
Zitat:Was, aber, wenn es keinerlei Erinnerungen an frühere Erlebnisse (aus der Kindheit) gibt? Wenn da nur dieses ganz, ganz tiefe Gefühl der Wertlosigkeit ist (das sich manchmal wie purer Selbsthass anfühlt)
Was aber,wenn allein das Gefühl,die Erinnerung ist?...an die man sich erinnern kann? siehste,da gehts schon...los...:Kopfkratz:

du schriebst:
Zitat:Es ist ja nicht einmal so, dass mein "ich bin wertlos" ein klarer, allgemein gültiger Gedanke ist. Vom Kopf her weiß ich sehr wohl um meinen Wert ... doch dies ruht nicht auf einer stabilen emotionalen Basis ... denn immer und immer wieder FÜHLE (und natürlich zeigt es sich auch in meinen äußeren Manifestationen) ich diese Wertlosigkeit ganz massiv ... und diesen Selbsthass.
Der GEDANKE muß auch nicht da sein.Bilder auch nicht.Nicht einmal ein Geräusch..Das Gefühl ist schon mal da.Und du willst wissen,wiso du dieses Gefühl hast und nicht loswirst,trotz allem Mühen.Dieses Gefühl IST einer deiner Glaubenssätze.Das Gefühl der Wertlosigkeit IST deine Überzeugung. Lass uns wirklich per Pn,weitermachen...zu deinem eigenen Schutz.
und sorge dafür,das jemand bei dir ist,dem du absolut vertrauen kannst.
Ich meine es ernst!
Lieber Gruß Sanne
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#24
Vielen Dank, liebe Sanne.

Zitat:Der GEDANKE muß auch nicht da sein.Bilder auch nicht.Nicht einmal ein Geräusch..Das Gefühl ist schon mal da.Und du willst wissen,wiso du dieses Gefühl hast und nicht loswirst,trotz allem Mühen.Dieses Gefühl IST einer deiner Glaubenssätze.Das Gefühl der Wertlosigkeit IST deine Überzeugung.

Dies ist für mich ein Schlüsselsatz, der mir sehr hilft.

Zitat:Lass uns wirklich per Pn,weitermachen...zu deinem eigenen Schutz.
und sorge dafür,das jemand bei dir ist,dem du absolut vertrauen kannst.
Ich meine es ernst!

Vielen Dank für deine Fürsorge (oder wie ich es bezeichnen soll). Nur verstehe ich nicht, wie ich mich einer "Gefahr" aussetze, wenn ich hier öffentlich schreibe. Ich "komme aus" einem Forum, in dem die Menschen sehr offen über sich erzählen, nicht aus exhibitionistischen Gründen, sondern weil es nur so möglich ist, sich gegenseitig wirklich zu erreichen und auch Hilfestellung zu geben bzw. zu erhalten. Und, weil nichts dagegen spricht, sich ein bisschen zu zeigen, wie man ist.

Was könnte denn "passieren", wenn man solche Themen, wie dieses, in diesem Forum einigermaßen offen bespricht?

Und ... wieso muss jemand bei mir sein, dem ich vertrauen kann? Das verstehe ich in diesem Zusammenhang auch nicht so genau. Wenn du magst, besprechen wir auch das in PN-Form.

Bis dann :)

Kalindi

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#25
Hallo Kalindi,

ich könnte mir schon vorstellen, dass es manche Dinge gibt, die man nicht unbedingt der ganzen Internet-Gemeinde präsentieren möchte. Wir leben zwar in einem sicheren Universum, aber Du würdest doch auch nicht Deine Bankkonto-Nr. plus PIN hier veröffentlichen, selbst wenn Du hundertprozentig auf ein sicheres Universum vertraust.

Liebe Grüße
Gilla
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