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Egoismus
#26
Hallo Apis,

über Deine Bemerkung mit dauerfasziniert .... muß ich immer noch grinsen. Ich habe mir Hilfsmittel wie Prozac oder als Steigerung geistiges Viag.. vorgestellt. :oops:

Das Dilemma liegt m. E. tatsächlich darin, daß man glaubt, Zufriedenheit anstreben zu wollen/sollen/müssen, die, wenn erreicht, im Prinzip Stillstand bedeutet.

Dennoch glaube ich nicht, daß Unzufriedenheit DER Antrieb sein kann.

Mich hat lange Zeit der Bibelspruch "wenn ihr nicht werdet wie die Kindlein, werdet ihr nicht ins Himmelreich*) eingehen" (oder so ähnlich) beschäftigt, weil ich die kirchlichen Interpretationen nach dem Motto "ihr müsst glauben, was ich (der Pfarrer/Priester etc.) euch sage, denn ich weiß, wie die Bibel zu verstehen ist" etwas anzweifelte.

Ich denke, daß ich inzwischen das Geheimnis dieses Satzes für mich begriffen habe: Kinder, sich selbst überlassen, sind ständig mit irgend etwas jeweils ganz Wichtigem beschäftigt. Sie haben zwar eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was sie erreichen möchten, doch das Ergebnis ist letztendlich gar nicht das Wichtigste. Es ist auch nicht die Unzufriedenheit, die sie bei Mißlingen zu einem neuen Versuch anspornt. Es ist weit mehr die Freude am Tun und die Versunkenheit darin, bis 5 neue noch brillantere Ideen davon ablenken und sie ihren Impulsen (!!!) nachgeben. Das Lustbetonte steht im Vordergrund.

Wie weit dafür der Platz in der Gemeinschaft eingenommen und ausgefüllt sein muß? Wenn ich es mir recht überlege ... ich glaube nicht, daß das zwingend erforderlich ist. Oder wie meintest Du diese Aussage?

Liebe Grüße
Hologramm

Nachtrag:
*) Himmelreich setzte ich in diesem Zusammenhang mit lustvoller Versunkenheit gleich.
... und hätte der Liebe nicht ...
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#27
Hallo in die Runde,

aus meinem eigenen Erleben ist nicht Unzufriedenheit mein Antrieb, sondern Begeisterung !

Ich weiß zwar nicht warum, aber mir fällt immer wieder jede Menge ein, was mich begeistert und was ich dann verfolge und tue und was dann auch dazu führt, dass ich das kann ohne das vorher zu wissen, dass ich das können könnte ...

Also nicht Unzufriedenheit ändert wirklich was, sondern Begeisterung.
sach ich mal so ...

Liebe Grüße, Ute
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#28
Hallo Hologramm,

das ist wieder lustig: dieser Bibelspruch geht mir schon seit Tagen im Kopf herum. :D Er ist 100 % seth-kompatibel: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr das Himmelreich nicht empfangen." (Matth.18,3)

Dein Bild mit dem gedankenversunkenen Kind ging nicht im Kopf herum.
Es trifft aber den Punkt der Sache ganz genau: das Kind ist im übrigen auch so egoistisch, sein Spielzeug anderen gegenüber zunächst (solange es damit spielt, evtl. noch länger...) sehr kämpferisch zu verteidigen... ;)

Deine Himmelreichsdefinition ist wirklich sehr "niedlich" (PALE), denn wer ist nicht gerne lustvoll versunken - in was auch immer. ;)

Wegen dem Platz in der Gesellschaft: denk einmal an einen Kindergarten! Wenn das aber jedes Kind so sieht, herrscht in der Gesellschaft Anarchie :?:

@ Ute
Auch ein schöner Gedanke, Begeisterung würde ich mit Lust gleichsetzen und wäre voll auf Deiner Linie unterwegs. Aber ist es nicht die Vorfreude auf etwas, was Du noch nicht erreicht hast, die den Antrieb darstellen könnte? Das wäre doch auch eine Art Unzufriedenheit, mit dem derzeitigen Zustand nämlich. Das eine "schiebt" Dich, das andere "zieht". Ein sehr schönes Avatar, das Du da hast, ist das vielleicht Cézanne?

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#29
Hallo Apis

Apis schrieb:Wegen dem Platz in der Gesellschaft: denk einmal an einen Kindergarten! Wenn das aber jedes Kind so sieht, herrscht in der Gesellschaft Anarchie :?:
Dann müsste die Natur längts in Anarchie und Chaos versunken sein. Also ich sage hierzu "NEIN" :!: , denn das was immer wirkt und viel kräftiger und durchgängiger das Zusammenlebens bestimmt, ist die von vielen nicht wahrgenommene Kooperation. Wenn wir dem folgen, was uns aus unserem Innern heraus begeistert, werden wir nicht im Chaos landen, sondern im Gegenteil - was anderes könnte denn unsere innere Begeisterung entfachen, wenn nicht das, was uns in einem umfassenderen Verständnis mit allen verbindet.
Wie stellst Du Dir denn vor, wie ein Inneres Selbst sich mensch sonst bemerkbar machen könnte, wenn mensch noch nicht weiß, dass er direkt zuhören kann oder sich auch mit dem innern Selbst beraten?

Und nein, Lust ist nicht das Gleiche wie Begeisterung und es gibt keinen Zusammenhang mit Unzufriedenheit. Lust ist eine Folge des Tuns aus Begeisterung möglicherweise. Wenn die Basis Unzufriedenheit wäre, müsste das, was mich begeistert ja irgendwie mit etwas zu tun haben, was ich schon erlebt habe und was mir als Mangel erscheint.

Ich begeistere mich für Dinge, die oft erstmal noch niemanden interessieren und die so neu sind, dass sie niemandem sonst so einfallen. Für das, was mich begeistert, gibt es dann erstmal keinerlei Feedback von außen und dennoch ist es das, was ich gerne tue und entwickle und bewege. Ich habe das schon öfter erlebt, dass sowas nach fünf Jahren dann aufblüht und auch für andere Menschen interessant wird.

Ich meine - kannst Du begründen, warum Du ein bestimmtes Hobbi hast oder warum Du Deinen Beruf gewählt hast?
So in die Richtung geht dieses Gefühl der Begeisterung ...

Ich hoffe, das das einigermaßen verständlich beschrieben ist.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Ute

PS: der Avatar ist aus einer Schülerzeichnung entstanden, bei der die Aufgabe bestand "Kubismus" als Gestaltungsmethode anzuwenden. Mich hat es an Feininger erinnert, den ich sehr mag.
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#30
@ Ute

Ich kann folgen, will aber genauer beschreiben, was ich meinte:

Zur Kooperation:
Wenn sich jeder egoistisch (siehe Thema!) verhalten würde und nur seine eigenen Ziele verfolgen würde, dann hätten wir keine demokratische Gesellschaft mehr. Die Kooperation scheint eine starke Kraft zu sein, die aber eben nicht alle gleich ausgeprägt erkennbar darstellen können. Daher wird sie auch nicht immer gut wahrgenommen, selbst wenn sie aus dem Innern kommt. Dies gilt zumindest vordergründig, denn hintergründig scheint sogar zwischen Tätern und Opfern eine starke Kooperation zu existieren, so sinngemäß Seth (wir hatten das Thema schon einmal kontrovers diskutiert ... ich verkneife mir jegliche weiteren Beispiele dazu).
Ich bin persönlich vielleicht der größte Fan von Kooperation, sonst würde ich hier kaum schreiben ;)

Das gegenwärtige weltpolitische Ergebnis gibt Dir Recht, oder auch nicht, urteile selbst :!:

ein kooperativer
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#31
Hallo Apis, Ute @ all

ich denke, daß wenn wir nur unserem "egoistischen Selbst" ausgeliefert wären, tatsächlich mehr oder weniger Chaos pur herrschen würde.

Die Anreize, zu kooperieren, dürften wohl in erster Linie die Impulse des inneren Selbst sein. Da jedoch auf der physischen Ebene das Ego das Sagen hat, wird es nur dann wirklich kooperationsbereit sein, wenn für es selbst ein Vorteil herausspringt.

Wenn ich die wenigen Erinnerungen an meine Kindergartenzeit zusammenkratze, bleiben 2 markante Bilder übrig.

Das eine ist der Weg zum Kindergarten: Meine ältere Schwester und ihre Freundin hatten mich auf ihrem Schulweg dort abzuliefern. Sobald wir außer Sichtweite der Erwachsenen waren, spielte ich bockig. Die beiden nahmen mich, eine an den Händen, die andere an den Füßen und gingen einfach weiter. Sie unterhielten sich über meinen Kopf hinweg während ich, wie ein Sack dazwischenhängend, aus Leibeskräften brüllte (mit Unterbrechungen, wenn ihr Gespräch für mich gerade interessant war). Ich wollte nicht in den Kindergarten, sondern bei den beiden bleiben, obwohl wir uns nicht sonderlich gut vertrugen.

Das andere Bild sind manche Erlebnisse im Kindergarten. Eigentlich fühlte ich mich dort fremd, doch bei allem (soweit das meine Erinnerung hergibt) was wir taten, war ich mit Leib und Seele dabei und die Betreuerin störte eher.

Wenn ich das erzähle, dann möchte ich damit andeuten, daß der "Vorteil" manchmal auch der geringere Nachteil sein kann, den Kinder sehr genau erspüren.

Neben der Kooperation, die durch innere Impulse aber auch durch Erfahrung gefördert wird, kommt sicherlich unterstützend hinzu, daß der Mensch ein soziales Wesen (das soziale Verhalten im Sinne von Gemeinschaft) ist und sich z.T. wie ein Rudeltier verhält :mrgreen:.

Je nachdem, wie ein Individuum diese inneren Impulse zuläßt oder unterdrückt und je nach Interpretation seiner Erfahrungen als "Rudeltier" entwickelt sich die Kooperationsneigung oder sein asoziales Verhalten. Wobei ich denke, das asoziales Verhalten weniger mit Egoismus als mit Angst zu tun hat.

So, das waren meine Gedanken auf die "Schnelle", denn eigentlich sollte ich schon längst kooperierend unterwegs sein. :|

Schönen Tag
Hologramm
... und hätte der Liebe nicht ...
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#32
@ Ute

(tolle, knifflige Begriffe, die wir hier verwenden ;), danke :D )

Ich definiere das sooo:

Zur Begeisterung:
Begeisterung, das sagt schon das Wort, hat etwas mit "Geist" zu tun, es gibt auch "beseelt". Ich verstehe das so, dass man vollständig bei einer Sache ist und eben voll und ganz sich einer Sache widmet. Dabei wirkt man oft und gerne ansteckend. Kennzeichnend ist für mich dabei, dass man dann schon damit angefangen hat oder mitten drin steckt.

Zur Lust:
Neben der offensichtlichen Bedeutung ist das für mich vielmehr ein Gefühl, das dem Beginn einer Sache meist vorgelagert sein wird. Am ehesten wird hier eine Ähnlichkeit zur Vorfreude erkennbar. Vielleicht kann man es während der Sache zwanglos mit Freude übersetzen.

Zur Unzufriedenheit:
Ist für mich das Mangelgefühl, das vorher oder hinterher kommen kann, entsteht aus dem Soll-Ist-Vergleich zwischen erhofftem Fühlen und tatsächlichem Fühlen.

Ähem, :oops: , ich habe das alles jetzt nochmal durchgelesen, das ist jetzt alles auf Seth bezogen, gell.

Es ist für mich begeisternd, wenn ich lustvoll meine Unzufriedenheit bekämpfen kann. Genügt das als Zusammenhang ? ;)

Dir ganz liebe Grüße
Apis

P.S.: Das ist ein echt lustvolles Gefühl, Dinge zu tun oder toll zu finden, die die "breite Masse" erst viel später interessieren. Das war bei mir so mit "Esoterik" vor dem Boom in 90er Jahren.
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#33
Manche sagen vielleicht, “es ist mein Recht zu sterben”, wenn sie für Selbstmord plädieren. Und obwohl dies wahr ist, ist es ebenfalls wahr, dass die Menschen auf Eurem Planeten jedes bisschen Hilfe und Ermutigung brauchen, das sie von allen lebenden Personen erhalten können. In gewissem Sinne, erhält die Energie jedes Individuums die Welt am Laufen, und wenn man Selbstmord begeht, weist man ein grundsätzliches kooperatives Wagnis zurück.
6/9 265 The Way Toward Health

Dieses Zitat passt zwar nicht ganz zum Thema Egoismus, aber das was ich suche, habe ich jetzt leider nicht gefunden. Irgendwie kann ich mich vage erinnern, dass ich einmal ein Seth Zitat gelesen habe dahingehend, dass in unserer Kultur die meisten Menschen selbstsüchtig seien und die ganz wenigen, die dies nicht sind als Beispiel dienen für die anderen.

Liebe Grüße
Gilla
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#34
Liebes Hologramm,

ich muß jetzt noch herzhaft lachen wegen Deinem beschwerlichen Kindergartenweg :mrgreen: :!: Mein Widerstand war ähnlich, aber im Ergebnis effizienter. :evil: Bei den Vorbereitungen für irgendeine Vorführung habe ich die Krabbelkäferübungen erfolgreich mit Sitzstreik und Brüllen boykottiert. Ich wurde danach von meinen Eltern vom Kindergarten "befreit". (Tja, wie will man erfolgreich sitzstreiken, wenn man schon weggetragen wird? Ein aktuelles Problem einiger Bürgerinitiativen.) Vielleicht eine Frage des Timings...
Im Nachhinein bereue ich es, aber nur ein klein wenig, wegen der sozialen Erfahrungen. Ich habe meinen Impulsen damals nachgegeben. Angst und Unsicherheit waren sicherlich auch dabei. War aber gut so. Kein Rudeltier. Ich glaube nicht, dass ich wesentliche Wahrscheinlichkeiten verpasst habe. ;) Aus Sicht meiner Eltern vielleicht egoistisch :?:

Oh, vielleicht sollten wir zwischen dem Ich-Bewußtsein ("Ego") und dem inneren Selbst differenzieren, wäre vielleicht hilfreich. 8)

Revoltierend: Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#35
Danke Gilla,

Du bist genial :D

"Wenn man Selbstmord begeht, weist man ein grundsätzliches kooperatives Wagnis zurück." war das Zitat, das ich bei der Diskussion zum Thema Selbstmord gesucht hatte. Irgendwie war mir nämlich damals so, dass das auch für Seth nicht ganz o.k. wäre.
Damit ist für mich ein offener Gedankenpunkt geschlossen.

Und das andere Zitat gibt es, ich kenne es, weiß aber auch gerade nicht, wo.

Liebe Grüße
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#36
Hallo lieber Apis,

ich hoffe Du hast Freude an freundlichem Widerspruch :mrgreen:

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass Du "Begeisterung" genial auf den Punkt formuliert hast. *unterschreib*

Ich mag gern noch versuchen zu formulieren, was ich unter Kooperation verstehe und das kommt - so scheint es mir - weder bei Dir noch bei Hologramm so raus, wie ich es in mir empfinde.

Die meisten Menschen verstehen unter Kooperation die aktive, bewusste Zusammenarbeit gepaart mit dem Gefühl, den Kooperationspartner zu achten. Und die meisten können genau benennen, mit wem sie konkret in Kooperation stehen und mit wem nicht.
Das ist aus meiner persönlichen Sicht zwar eine organisatorische Form, die Menschen auf den Begriff Kooperation getauft haben, aber es ist nicht das, was ich meine, in mir empfinde und von dem ich annehme, das auch von Seth so verstanden zu haben.

Als Kooperation im ursprünglichen Sinn verstehe ich das Zusammenwirken des gesamten Bewusstseins der Wesen - also nicht nur des Tagesbewusstseins, das sich gern stark fokussieren mag, um in Details und Konzepten etwas für den Verstand zu finden - was die Gesamtheit aller Prozesse und das Ineinandergreifen von allem bewirkt.

Nehmen wir als ein Beispiel einen lebendigen Menschen-Körper - da leben (im schönsten Fall) alle Organe in perfekter Kooperation miteinander und es ist genau richtig und absolut ok, dass das Herz das sauerstoffreichste Blut bekommt und z.B. die Finger-Muskeln aus geringerer Blutsauerstoffkonzentration das Beste machen. Jedes Organ lebt sich ganz, ist sich seiner Individualität und seiner ganz ureigenen Aufgabe bewusst und kann so am Besten zu der faszinierenden Ordnung nicht nur des Universums eines Körpers beitragen, sondern dem Gesamten lebendigen Bewusstsein als Ausdruck der vollkommenen Harmonie des kooperativen Miteinanders dienen.

Ich widerspreche nicht, dass die Welt aus einer anderen Perspektive so gesehen werden kann, dass es Chaos und Anarchie und Negatives, Verwerfliches usw. gibt. Doch das ist eine völlig andere Betrachtungs- und Erlebensebene, die der Erbene der Kooperation wie ein Kleid übergestreift ist und es so etwas verkleidet, aber sie (die Kooperation) dennoch in dem Kleid steckt.

Weißt Du, ich habe da so eine Technik, wenn ich was erlebe - ich frage mich so lange, wozu das gut ist, dass ich das erlebe, bis ich weiß wozu es wirklich gut ist, selbst, wenn es erstmal sehr schmerzlich ist.
Ist so ein bißchen so ähnlich wie bei Creme Brulée, wo erst die etwas bittere harte Kruste durchbrochen werden muss, bis das weiche Süße kommt 8) Doch irgendwie kommt immer was Gutes bei raus und die Kooperation in allem wird ganz transparent sichtbar. :oops:


Apis schrieb:"Wenn man Selbstmord begeht, weist man ein grundsätzliches kooperatives Wagnis zurück." war das Zitat, das ich bei der Diskussion zum Thema Selbstmord gesucht hatte. Irgendwie war mir nämlich damals so, dass das auch für Seth nicht ganz o.k. wäre.
... ich habe Seth bisher nicht so gelesen, als würde er in irgendeiner Weise etwas "nicht ok" finden, so in der Bedeutung, dass er es als Erfahrung ablehnt. Ich verstehe es eher so, als wird aufgezeigt, welches Potential in allem liegt und was wir damit Gutes anfangen können.
Vor allem aber lerne ich davon, nicht etwas einfach nur abzulehnen, sondern ne bewusste Wahl zu treffen, die zwar wählt, aber nicht ausgrenzt.

Liebe Grüße
Ute

PS: nen speziellen Gruß an Gilla - weil mir grad so ist :oops:
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#37
Hey Ute,

Kooperation ist, nach SETH, ein Grundgesetz des Universum. Die Erklärung der Funktion der Kooperation, ist Dir mit der Analogie des Menschen Körper gut gelungen. Ein Bestandteil der Kooperation ist die natürliche Ethik. Eines ohne das Andere ist nicht denkbar.

Liebe Grüße

PALE
CARPE DIEM
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#38
Hallo,
Mit "Bekümmerten Seelen...........",ist das Thema der Besessenheit gemeint,auch Umsessenheit und Fremdbestimmung,was viele psychische Störungen betrifft!
Besonders sensible ,sensitive,medialbegabte Menschen erfahren da so manches und müssen lernen sich stark zu schützen!
Liebe Grüsse,Marianne :)
"Behandle Andere so,wie auch Du gerne behandelt werden möchtest"
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#39
Hallo liebe Ute,

ja, lieber freundlichen Widerspruch wie feindlichen :evil:
Aber mit dem feindlichen komme ich inzwischen auch klar :twisted:

Deine Ausführungen zur Kooperation sind wunderbar und richtig :!:

Ich mache das ebenso wie Du, ich suche immer das Gute.
Überall und ständig.
Auch im Schlimmsten, das man sich vorstellen kann.
Ist wohl schon eine "Sucht".

Man kann der schlimmsten Flutkatastrophe noch etwas Gutes abgewinnen:
z.B.
- schwelende Konflikte kommen "nach oben"
- Dreck wird weggespült :cry:
- Neues wird gebaut, Konjunktur wird angekurbelt 8)
- Wahlkämpfe werden gewonnen ;)
- Urvölker und Urwissen finden wieder Beachtung :D
- Hilfsbereitschaft wird gefördert :D
- Mitgefühl wird geweckt :cry:

Ich habe mich aber auch schon gefragt, ob das nicht schon eher eine Form von Zweckoptimismus ist, oder die Unfähigkeit, Schlechtes zu sehen und auszuhalten.
Oder schlicht
"Schönfärberei", "Weichzeichnerei",
"Relativismus", "Positivismus".
Eine Form von "Verdrängung" z.B. von Gefühlen der Trauer?

Oder steckt die Kooperation vielleicht zwangsweise oft "drunter" ?
Dann wäre es der Blick "unter" das Kleid (huch, :oops: )?

Apis, der Weichzeichner ?
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#40
Hallo Marianne,
soweit ich mich erinnern kann, sagte Seth in etwa, dass es so etwas wie Besessenheit nicht gibt. Interessant in diesem Zusammenhang sind folgende Zitate:

Das Unterbewusstseins enthält eine Kollektion unterschiedlicher, verschiedener und vitaler Persönlichkeiten, die die Verlierer darstellen von damals, als die Zeit gekommen war, um einen von ihnen auf die höchste Ebene oder die Oberfläche des Selbst zu schicken. Die Wahl wurde und wird immer vom Inneren Ego getroffen, das diese Ernennung entsprechend seinem Wissen über die Eigenschaften der Persönlichkeiten vornimmt. Jede dieser unterbewussten Persönlichkeiten hätte auf eine Art und Weise lernen können, ebenso gut mit der äußeren Welt zurechtzukommen wie das gegenwärtige dominante Ego, doch aus verschiedenen Gründen der inneren Entwicklung wurde ihnen dies nicht anvertraut.
119 206 The Early Sessions, Book 3

Diese Subpersönlichkeiten sind für sich selbst nicht unbewusst. Sie sind sich ihrer selbst bewusst, jedoch nicht in Beziehung zu anderen Selbst-Teilen. Sie sind sich ihrer Bedürfnisse und Antriebe bewusst und ihrer Existenz… Wenn das äußere Ego engstirnig ist und diese subdominanten Persönlichkeiten schlecht verkörpert, mucken diese auf, und wenn dann die Bedingungen günstig sind, versuchen sie, sich aufgrund einer vorübergehenden Schwäche seitens des dominanten Egos zum Ausdruck zu bringen. Auch ohne dies zu tun, können sie momentan übernehmen oder sich durch eine einzige Funktion zum Ausdruck bringen, wie durch Sprache oder Bewegung, während das äußere Ego dies glückselig nicht erkennt.
119 207 The Early Sessions, Book 3
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#41
Hallo liebe Gilla :)

danke für diese Zitate - ich habe die Frühen Sitzungen noch nicht gelesen und was Du schreibst passt gerade so perfekt zu einer aktuellen Herausforderung: Ich habe gerade versucht das zu verstehen, was abgeht und habe bisher - ohne es begründen zu können - die Vorstellung vom "Schützen-müssen" nicht verstanden.
Sind mit den Teilpersönlichkeiten der innere Vater, Mutter, Kind, Perfektionist, Richter, Kritiker usw. gemeint?

*******

Hallo Apis,

ich finde Deine Rot-werd-Smileys zum Kringeln :lol:

Weichzeichnen oder Schönfärben - hmm - irgendwie denkst Du da an was anderes als ich.

Wenn ich mich darum bemühe, herauszufinden, was an einer Sache "gut" für mich ist, dann denke ich nicht über etwas nach, was mich nicht tangiert. Klingt vielleicht sehr herzlos, wenn ich das sage, dass ich nur selten Nachrichten schaue, um zu sehen, was alles in der Welt nicht in Ordnung ist - nur wenn ich objektiv nichts tun kann und es mich auch nicht emotional tangiert, dann gehört es nicht in meine aktuelle Realität.

Anders ist es, wenn mich etwas bestürzt, emotional anspricht oder ganz konkret und direkt selbst betrifft.
Ich schreibe Dir ein Beispiel: ich habe eine Freundin, die ich sehr liebe und mit der es immer mal wieder seltsame Missverständnisse gibt und wir sehen uns selten, weil wir so weit entfernt wohnen.
Naja, jedenfalls wollte ich sie einmal umarmen und bemerkte dabei, dass ich sie zwar mit meinen Armen, aber nicht mit meinem Herzen umarmen kann. Das hat mich so geschockt, weil ich immer dachte, dass es an ihr läge, weil sie es nicht so gern nah hat. Naja, jedenfalls war diese Entdeckung erstmal sehr schmerzlich für mich und ich hätte es gern geändert. Und ich habe dann in mir nachgeforscht und mich gefragt, wozu das gut ist, dass ich sie nicht umarmen konnte und habe so lange gefragt bis mir klar war, dass sich dahinter ein Trauma verbirgt, und meine unbewusste Abwehr die Funktion hatte, das Zarteste in mir zu beschützen als ich klein war. Und das hatte ich bisher nicht bemerkt und auch noch nicht umdefiniert.
Dadurch, dass ich also diese schmerzliche Situation erlebt habe, habe ich herausgefunden, was da noch in mir steckt und das diese scheinbare "Unfähigkeit" dafür gut ist, mich zu beschützen.

Ich meine, es müssen durchaus nicht schmerzliche Erlebnisse sein, die einen sich selbst näher bringen, aber es geht nur, wenn ich mich zu mir selbst befrage und nicht stellvertretend für z.B. irgendwelche Opfer eines Erdbebens da was Gutes dran suche - das finde ich eher seltsam...

Herzliche Grüße und einen schönen Abend
Ute
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#42
Liebe Ute,

„Wenn allgemein verstanden würde, dass die Bereiche des Unterbewusstseins tatsächlich bevölkert sind von vielen verschiedenen Subpersönlichkeiten, würde man sich nicht wundern, dass der menschliche Körper manchmal so sehr von Beschwerden belagert ist, oder auch dass die dominante Persönlichkeit so oft widersprüchlich erscheint.

..Das innere Ego weiß, wann es Sicherheitsventile anwenden muss und erkennt die Gefahr, bevor das äußere Ego aufmerksam wird. Das Innere Ego ist damit beschäftigt, die äußerst wichtige Basis und Balance des Gesamtselbst aufrecht zu erhalten und ist offen für Botschaften der allumfassenden Entität. Das innere Ego empfängt Botschaften durch die Inneren Sinne und ist sich anderer Realitäten bewusst, deren Anerkennung sich das äußere Ego aufgrund seiner Spezialisierung nicht leisten kann. In einigen wichtigen Aspekten wird vom äußeren Ego erwartet, dass es in gewissem Maße die subdominanten Persönlichkeiten repräsentiert, die sich immer noch im Unterbewusstsein aufhalten“




Ich selbst würde eine solche Sub-Persönlichkeit z.B. erachten als einen eher unbegreiflichen Impuls oder Gedanken

1. bei einer sanften Persönlichkeit einen erschreckend gewalttätigen Impuls/Gedanken, der die dominante Persönlichkeit entsetzt, ihr völlig rätselhaft ist, und dem sie nicht Folge leistet

2. oder im Falle einer robusten, möglicherweise grausamen Persönlichkeit einen sanften, friedlichen Impuls/Gedanken, den die dominante Persönlichkeit als unbegreiflich schwächlich erachtet

Liebe Grüße
Gilla
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#43
Liebe Gilla,

Deine Interpretation finde ich sehr interessant.

Ich habe irgendwann spontan angefangen andere Existenzen von mir zu "sehen" und durch darin "spazieren gehen" nachzuerleben und habe dabei auch meine eigene Wahrnehmung mit öffentlich verfügbaren Informationen verglichen, um das zu verstehen, was ich da überhaupt so gesehen habe.
Warum ich das erzähle - ich weiß, dass ich nicht nur die Ute bin, sondern erlebe und identifiziere mich auch mit den ganzen anderen Persönlichkeiten, an die ich mich "erinnern" kann (also Persönlichkeiten sind da als äußere Egos gemeint, wenn ich das Zitat richtig verstehe) und begreife mich selbst dadurch anders, also nicht nur als das eine äußere Ute-Ego - geht auch nicht mehr nach diesen Wahrnehmungen.

Und da gibt es nun sowas, was Du beschreibst - einige Persönlichkeiten, die auf verschiedenen Stufen zutiefst grausam sind (was mir damals sehr zugesetzt hat zu verarbeiten), eine die komplett blöd ist (den Verstand nicht nutzen kann), dafür aber ganz und gar "unschuldig" ist und einiges mehr, was so eher im häufiger vorkommenden Erlebensfeld zu sehen ist.

Könnte es sein, dass diese von Seth gemeinten subdominaten Persönlichkeiten die Funktion haben, uns durch so andersartiges inneres Empfinden aus festgefahrenen Bewertungen/Zuordnungen zu heben, also durch Verunsichern, so dass wir Grenzen danach wieder weiter stecken können?

Ich grüße Dich ganz herzlich
Ute
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#44
@ Ute

Ja, genau, Du bringst es auf den Punkt.  :)

Ich denke auch daran, wie etwas für andere am Ende doch gut sein könnte. Das interessiert die anderen aber evtl. gar nicht. Ist es dann mein eigener Trost :?:

Der 11.9.2001 tangierte mich auch nicht unmittelbar, aber ich konnte ihn wahrnehmen, also war er auch für mich da. Und er tangiert mich mittelbar.

Und he, schon morgen könntest Du selbst betroffen sein. :idea:
Aber morgen ist eben morgen. Wem nutzt die Angst vor Morgen?

Abgrenzung schützt, das verstehe ich.

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#45
Hallo Apis,
hier ein kurzes Zitat, das zum 11. 9. passt:

So etwas wie eine zufällige Begegnung gibt es nicht. Kein Tod und keine Geburt geschieht zufällig. In der kreativen Atmosphäre von Framework 2 sind die Absichten bekannt. Gewissermaßen ist keine Handlung privat.
815 76 The Individual and the Nature of Mass Events

Ich selbst habe erlebt, dass Kollegen oder deren Angehörige bei einem Eisenbahnunglück starben, während andere, die mit dem gleichen Zug fahren wollten, bald verrückt wurden, weil sich ihnen immerzu ein anderes idiotisches Hindernis in den Weg stellte, so dass sie genau diesen Zug nicht erreichen konnten.

Liebe Grüße
Gilla
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#46
@ Gilla

Ja, genau, man hört ja oft solche Geschichten, tut sie aber als "Zufälle" ab. Außerdem interessiert sich die "große Masse" mehr für die Anzahl der Toten als für die Anzahl der Überlebenden :( , sonst würde so etwas viel deutlicher an die Oberfläche (die Medien) treten.

Kannst Du ein wenig mehr über Dein persönliches Erlebnis schreiben?
Das würde mich sehr interessieren.

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#47
Ich selbst war nicht direkt betroffen. Ich war in der Kirche auf der Hochzeit einer Freundin, als in Rüsselsheim die Sirenen losgingen. Ein S-Bahn-Unglück. Am nächsten Tag erzählten mir zwei sehr erstaunte und tief berührte Kolleginnen, welche idiotischen Dinge dazwischen kamen, so dass sie ihre planmäßige S-Bahn nicht erreichen konnten. Wenige Tage später erfuhr ich von einem älteren Kollegen, dass seine einzige Tochter (Anfang 20) bei diesem Unglück ums Leben gekommen war. Ich habe dann von Schicksal und Gottes Wille gesprochen und ihm gesagt, dass seine Tochter ganz in seiner Nähe sei, und dass es uns oft so wie der Raupe geht, die nur die verpuppte (vermeintlich tote) Raupe und nicht den Schmetterling erkennt.

Außerdem habe ich vor vielen Jahren erlebt, dass ein Raffinerie-Manager zusammen mit seiner Frau mit dem Zug nach Jugoslawien reisen wollte, um dort Gastarbeiter anzuwerben. Alles ging schief, so dass beide den geplanten Zug nicht erreichten und am nächsten Tag einen Flug nehmen musste, und dies war ihr Glück, denn es gab ein furchtbares Zugunglück im Tunnel mit vielen Toten.
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#48
Liebe Gilla,

danke, ich liebe solche Geschichten.  :)

Das wäre mal eine Idee :idea: für ein Buch, oder gibt's das vielleicht schon :?:

Kennt da jemand etwas?

Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#49
Hallo,

solche Geschichten scheinen verbreitet zu sein.

Mir hat mal jemand erzählt, daß prozentual die Anzahl der vorherigen Stornos von Flügen im Falle eines Flugzeugunglücks höher liege als sonst. Ich weiß zwar nicht, auf welche Quellen sich diese Person damals berufen hat, aber es erscheint mir vor diesem Hintergrund sehr plausibel.

Liebe Grüße

Kashi
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#50
Hallo Alle,

Was ist unter einer Subpersönlichkeit richtig zu verstehn?Schattenanteile od. Ueberlappungen anderer Reinkarnationsselbste?
Es gibt aber auch Verstorbene,die noch desorientiert hier rum sind,gemäss ihres ungenügendem Entwicklungsstandes ,sich versuchen an uns ranzumachen!
"Natürliche Ethik",was ist damit gemeint?
Dankesgrüsse,Marianne
"Behandle Andere so,wie auch Du gerne behandelt werden möchtest"
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