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Schuld versus natürliche Schuld und was ist Gewissen?
#1
Hallo allseits,

angeregt durch einen Satz von Hologramm, der Tash und mir ein neues Thema wert erschien (auch um Apis Sinn für adäquate Themenzuordnung zu entsprechen), hier ein neues Thema:

Hologramm schrieb:Dafür, wo die Grenzen zwischen Schuld und natürlicher Schuld liegen, habe ich aber definitiv keine exakte Vorstellung.

So geht es mir auch, daß ich keine klare Vorstellung dazu habe und es eben deshalb interessant finde, das Thema mal gemeinsam anzugehen und mich überraschen zu lassen, was euch alles so dazu einfällt.

Vielleicht inspirieren wir uns ja gegenseitig zu erhellenden Antworten.

Das Thema "Gewissen" interessiert mich in dem Zusammenhang auch.

Welche Instanz ist ein Gewissen, daß jenseits konfessioneller oder dogmatischer von außen übergestülpter restriktiver Moral ist?

Gilla, ich bin mir sicher, daß du thematisch passende Sethzitate vorkramen kannst, und seine Meinung zu diesen Dingen interessiert mich natürlich auch sehr.

Nun bin ich mal gespannt...

Liebe Grüße

Kashi
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#2
Hi Kashi

dass sieht nach "schwerst Arbeit" aus. Da bekommen unsere Gehirnzellen ordentlich was zu tun. Mal schaun, was sie so leisten können und werden.
:roll: LG Laira
Der Weise beherrscht seine Sterne.
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#3
Hallo Laira,

ja, da können die Gehirnzellen auf Trab gebracht werden.

Habe gerade in NdpR. Sitzung 634, Seite 176 was zum Thema "natürliche Schuld" gefunden und bin sehr erstaunt, daß Seth dort den Begriff "Mitleid2 verwendet.

Mir ist das jetzt zuviel, das alles abzutippen und ich muß das erst noch in Ruhe lesen.

Laut Nirvikalpa taucht auch in den Folgesitzungen 635 und 636 dieses Thema auf. Das werde ich auch nochmal durchstöbern.

Ich muß jetzt mal packen, da ich heute abend übers Wochenende wieder zum Seminar fahre.

Liebe Grüße

Kashi
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#4
Dann wünsche ich dir ein schönes Wochenende und ein erfolgreiches Seminar. G.Laira
Der Weise beherrscht seine Sterne.
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#5
Zitat:Habe gerade in NdpR. Sitzung 634, Seite 176 was zum Thema "natürliche Schuld" gefunden und bin sehr erstaunt, daß Seth dort den Begriff "Mitleid2 verwendet

Damit die Gehirnzellen schon mal was zu arbeiten bekommen, folgend ein Auszug aus der von Kashi genannten Sitzung (ich habe einiges ausgelassen, damit der "Gedankenfaden" der Schuld deutlicher sichtbar bleibt)

"Es wird oft gesagt, der Mensch glaube an Teufel, weil er an Götter glaubt. Tatsache ist, dass der Mensch an Dämonen zu glauben begann, als er Schuldgefühle entwickelte. Das Schuldgefühl als solches entstand, als das Mitleid geboren wurde.
....
Die Geburt des Bewussteins, wie ihr es versteht, bedeutete für die Gattung, dass sie Willensfreiheit auf sich nahm. Programmierte Mechanismen, die früher völlig ausgereicht hatten, ließen sich jetzt überschreiten. Gesetzmäßigkeiten wurden zu bloßen Möglichkeiten.
Das Mitleid "stieg" aus der biologischen Struktur in die emotionale Wirklichkeit auf. Das "neue" Bewusstsein nahm als manifesten Triumph seine Freiheit an und sah sich nun der bewussten Verantwortlichkeit für sein Tun und damit auch der Geburt seiner Schuld gegenüber.
Die Katze, die eine Maus spielerisch tötet .... leidet nicht unter Schuldgefühlen. ...
...
Der Mensch hat, seinen eigenen Weg wählend, sich entschieden, aus diesem Rahmen herauszutreten, und zwar ganz bewusst. Das angeborene Wissen des Tieres wurde also durch die Geburt des Mitleids ersetzt; aus dem biologischen Mitleid wurde eine gefühlsmäßige Erkenntnis.
.... Töten heißt, getötet zu werden. Wir alle werden durch das Gleichgewicht des Lebens erhalten. Der Mensch musste also auf der Bewussteinsebene wieder erlernen, was er immer schon gewusst hatte. Das ist die wesentliche und einzig authentische Bedeutung der Schuld innerhalb ihres natürlichen Rahmens.
Eure Aufgabe ist es also, Leben bewusst zu erhalten, wo die Tiere es unbewusst machen.

Nun: die Ausdeutungen und der Missbrauch, den diese ganz natürliche Schuld dann erfuhr, sind schreckenerregend.
Schuldgefühle sind die Kehrseite des Mitleids. Ursprünglich bestand deren Aufgabe darin, euch zu befähigen, auf der Bewusstseinsebene mit euch selbst und anderen Wesen der Schöpfung Mitleid zu haben, und so bewusst das zu lenken, was vorher rein biologisch vollzogen wurde. In dieser Hinsicht hat also Schuld eine natürliche Basis, und wenn sie pervertiert, missbraucht oder missverstanden wird, dann wohnt ihr wie jedem anderen sich verselbständigenden Grundphänomen eine gewaltige, schreckliche Energie inne.
Wenn ihr euch für schuldig haltet, weil ihr das eine oder andere Buch lest oder bestimmten Gedanken oder Gefühlen Raum in euch gebt, dann geht ihr Risiken ein. Wenn ihr glaubt, etwas an eurem Denken oder Handeln sei falsch, so wird es sich in eurer Erfahrung entsprechend niederschlagen, und ihr werdet es als negativ empfinden. Ihr legt euch also eine "unnatürliche" Schuld zu, eine, die ihr zwar nicht verdient, die ihr aber auf euch ladet und somit erst erschafft.
Normalerweise entsteht dabei nichts, auf das ihr stolz sein könntet."
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#6
Zitat:Wenn ihr glaubt, etwas an eurem Denken oder Handeln sei falsch, so wird es sich in eurer Erfahrung entsprechend niederschlagen, und ihr werdet es als negativ empfinden. Ihr legt euch also eine "unnatürliche" Schuld zu, eine, die ihr zwar nicht verdient, die ihr aber auf euch ladet und somit erst erschafft.
Normalerweise entsteht dabei nichts, auf das ihr stolz sein könntet

Speziell dieser Teil war es, der mich im Rahmen der Baumdiskussion (Macht man sich schuldig, wenn man Bäume fällt) zu folgender Bemerkung veranlasst hatte:

Tash schrieb:Ein Mensch, der aus Gründen die für ihn VERANTWORTBAR sind, Bäume fällt, macht sich nicht schuldig! Er bleibt im Gnadenzustand.
Erst der Mensch, der es tut, obwohl er es gefühlsmäßig für nicht vertretbar hält, macht sich schuldig - und zwar vor sich selbst. Das würde dann wohl unter die von Seth oft erwähnte "natürliche Schuld" fallen ...

Wobei ich den letzten Satz jetzt zurücknehme, weil ein von mir erzeugtes "künstliches" Schuldgefühl nicht dasselbe ist, was Seth als natürliche Schuld definiert.

Nachdenkliche Grüße
Tash
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#7
Hallo,

schön, Tash, daß Du die Sitzung zitierst hast.

Zunächst mal würde ich den Begriff Mitleid, den Seth verwendet gerne durch den Begriff "Empathie" ersetzen, der was ähnliches impliziert, aber wertneutraler klingt (man weiß ja ohnehin nicht, welches Wort Seth im Original verwendet, welches dann als "Mitleid" übersetzt wurde).

Empathie halte ich für eine unerlässliche Fähigkeit, die es uns möglich macht, in einem sozialen Gefüge zu leben im Sinne eines Miteinanders und nicht jeder für sich und gegen den Rest der Welt.

Der Schuldbegriff wird im systemisch-therapeutischen Kontext (in dem ich derzeit ausbildungstechnisch unterwegs bin) anders gedeutet. 'Teilweise wird er eher ökonomisch als moralisch gedeutet.
So, wie ich jemandem Geld schulden kann, was ein Ungleichgewicht entstehen läßt, welches erst duch den Ausgleich im Sinne der Rückzahlung wieder in ein Gleichgewicht überführt wird, kann man das auch auf andere Ebenen übertragen, in dem Sinne, daß Schuld ein Ungleichgewicht in einer Beziehung schafft. Das Gefühl der Schuld gegenüber einer Person entspricht dem entstehenden Druck bzw. Bedürfnis, diese mittels eines Ausgleichs zu bereinigen.

Das Gewissen als sensible Instanz, die für eventuelle Unausgewogenheiten in Beziehungen ein Regulativ ist sorgt dafür, daß immer wieder ein zwischenmenschlicher Ausgleich zwischen Geben und Nehmen erfolgt.
Dieser Ausgleich kann sich auf alle Ebenen beziehen (materiell, seelisch, geistig, energetisch). Wobei sich die Bandbreite der Beziehungen natürlich in diesem Wechselspiel vollzieht, es also nicht nur darum geht, einen permanenten Ausgleich aufrechtzuerhalten, ohne den es kein Geben und Nehmen gäbe. Vorstellbar vielleicht eher wie eine Wippe.

Mir gefällt diese Sichtweise, da sie jenseits von moralischer Bewertung des Themas Schuld steht und es ist für mich nachvollziehbar.

Wenn ich von jemandem viel erhalten habe, zum Beispiel auch im Sinne von Hilfe und Unterstützung, dann fühle ich mich auf angenehme Art in seiner/ihrer Schuld (in dem Sinne von "du hast bei mir was gut...") und werde bestrebt sein, dies bei passender Gelegenheit auszugleichen. Das vollzieht sich wohlgemerkt nicht als kleinkrämerischer innerer Rechenprozess, wo irgendwas aufgerechnet wird sondern ich erlebe das als selbstverständliches Bedürfnis, ein Streben nach Ausgleich hinsichtlich der Ausgewogenheit von Geben und Nehmen.

Das wäre für mich ein Beispiel natürlichen "Schuldempfindens".

Die Empathie, so wie Seth sie schildert spielt natürlich auch mit hinein, in dem Sinne, daß ich mich in den anderen hineinversetze und ihm nichts antue, was ich selber auch nicht mögen würde, nach dem Motto "was du nicht willst, daß man dir tut, das füg auch keinem anderen zu". Das Gewissen hat insofern viel mit Empathie zu tun und verursacht uns negativen Druck wenn wir gegen diesen Grundsatz verstoßen bzw. wider unsere Einsicht und unsere besseres Wissen handeln. Insofern empfinde ich es als wichtiges sensibles Regulativ, welches uns darauf hinweist.

Soweit zu meinen Assoziationen zu diesem Thema.
Schuld und Gewissen werden erst dann zu problematischen Themen, wenn sie mit einem moralischen externen Zeigefinger versehen werden und zur Durchsetzung und Aufrechterhaltung dogmatischer religiöser Werte eingespannt werden und nicht mehr dazu dienen, die Eigenverantwortlichkeit zu stärken.

Liebe Grüße

Kashi
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#8
Liebe Kashi,

ich ziehe meinen Hut vor diesen, deinen Gedanken! [Bild: M0bPu6FE.gif]

Das Gewissen als sensible Instanz, und ein "natürliches Schuldempfinden", das ein Streben nach Ausgleich darstellt, DAS gefällt mir :!:

Damit unsere Diskussion nicht allzu theoretisch bleibt, plädiere ich für eine weitere Betrachtung des Themas anhand eines konkreten Beispiels. Hat dafür jemand was passendes auf Lager :?:

ausgeglichene Grüße
[Bild: jBKRnPnm.gif]
Tash
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#9
Hallo Tash,

da hast du ja den idealen Smiley zum Thema gefunden!

Liebe Grüße

Kashi
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#10
Tja, nun warten wir also auf ein repräsentatives Beispiel .... und warten ... und warten ...

... und wenn ihr noch längere Zeit nichts zu bieten habt, das für euch persönlich gerade von Interesse wäre, werde ich wohl auf die Frage zurückgreifen, die Hologramm im Thema Baumübung eingeworfen hat :twisted: Sie ist möglicherweise sehr dazu angetan, die Gemüter in Schwung zu bringen :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Noch geduldige Tash :)
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#11
Mach das mal, Tash :!: :mrgreen:

neugierige Grüße
Hologramm
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#12
Täterätääää [Bild: Gfa2nbnE.gif]
Hier nun also ganz offiziell:

Hologramm schrieb:Ich habe Seth gefragt, ob denn nun ein Baum Schmerzen fühlt oder nicht, und er hat mir in "Die frühen Sitzungen" Bd.1, Stzg.18 wie folgt geantwortet :
Zitat:
In einigen anderen Beziehungen sind die Erfahrungen eines Baums jedoch äußerst tief, indem er sich mit den inneren Sinnen befasst, welche - genaugenommen - auch Eigenschaften eines Baums sind. Es ist für mich ziemlich schwierig, diese Dinge verständlich zu erklären. Die inneren Sinne des Baums sind den Eigenschaften der Erde selbst sehr verwandt. Sie fühlen ihr Wachsen. Sie hören auf ihr Wachsen, so wie ihr auf euren eigenen Herzschlag hört. Sie erfahren diese Einheit in ihrem eigenen Wachstum und sie erleben auch Schmerz. Obwohl dieser Schmerz deutlich, unangenehm und manchmal auch quälend ist, entspricht er trotzdem nicht der emotionalen Natur, als die ihr Schmerz empfinden mögt.
In gewisser Weise handelt es sich sogar noch um etwas Tieferes. Diese Analogie ist bei weitem nicht perfekt, aber es ist, als ob es euch urplötzlich nicht mehr möglich wäre zu atmen. Dieses Bild kommt dem Schmerz eines Baums recht nahe.


Der übrigen Flora wird es wohl ähnlich ergehen. Was mach ich denn nun, wenn ich Hunger habe .

das konkrete Beispiel, bzw. die konkrete Fragestellung :!:

:?: Wie verhält es sich mit dem Umgang mit Nahrung, im Zusammenhang mit "künstlicher" und natürlicher Schuld :?:
:?:
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#13
Hallo,

wo wir jetzt beim Thema Essen sind.

Ich bin Vegetarier und esse weder Fleisch noch Fisch. würde ich Fleisch essen, würde ich mich nicht "schuldig" fühlen, nur unwohl, weil ich dann immer vor meinem inneren Auge dem betreffenden Tier ins Gesicht schaue und das hat bei mir zur Folge, daß ich sowas nicht essen mag.

Mein persönlicher Bezug zu Tieren ist noch ein stärkerer, als zu Pflanzen.
Zudem muß ich mich ja von irgendwas ernähren und das entspricht ja auch dem natürlichen Kreislauf von Geben und Nehmen.

Hinsichtlich der Baumfrage in Zusammenhang mit "Schuld" finde ich es für mich naheliegender zu betrachten, wie der Mensch mit Schlachttieren umgeht.
Der Punkt ist für mich nicht so sehr das Töten eines Tieres, um der Ernährung willen und ich finde es durchaus akzeptabel, wenn sich jemand selbstständig ein Tier erjagt, somit also sich des gesamten Prozesses bewußt ist zwischen Lebendigkeit und Steak auf dem Teller.

Den Umgang mit Schlachttieren, die grausam gehalten werden und denen es sicherlich alles andere als gut geht, finde ich persönlich ziemlich schrecklich und das weckt in mir mehr Betroffenheit als das Fällen eines Baums. Daß Tiere Schmerz und Angst fühlen ist eine Frage, für deren Beantwortung wir nicht bei Seth nachschlagen müssen, das ist offensichtlich.

Liebe Grüße

Kashi
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#14
Moin

Ich esse so ziemlich alles, außer exotischen Kram wie Ameisen, Würmer, Heuschrecken und was es da sonst noch gibt für "Feinschmeckers Gaumen".

Meine Fische fange ich mir selbst per Schlepptechnik mit Angelgeschirr auf der Ostsee. An Bord versorgen muss ich meine Fische dann selbst, tue ich dann auch.

Fleisch esse ich auch, aus unserer Region. Ich kenne den Züchter und den Landschlachter. Die gehen liebevoll mit ihren Tieren um.

Das was da als "Tiertransporte" unterwegs ist, ist nicht mal im Ansatz akzeptabel. Es geht anscheinend, wiedermal, nur darum, wo am meisten für das Vieh bezahlt wird, da wird es dann hin gekarrt.

Das Tier ist schlicht zur "Ware" degradiert worden.

Im Gemüseanbau versucht man uns nun zu entzücken. Es reicht nicht aus so wie es wächst. NEIN wir müssen noch Gene dazu tun, damit die Sache haltbarer, genießbarer etc. wird. Warum? Unternehmen produzieren und wir ,der "Verbraucher", soll es gefälligst abnehmen. Sonst `gib`s bald nix mehr.

Guten Appetit.

PALE

NS

Übrigens, an den Gedanken: "wer frisst hat Schuld", kann und will ich mich nicht gewöhnen.
CARPE DIEM
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#15
Hi Pale,

super, dass das endlich mal einer ausspricht.

,, Wer frisst hat Schuld", dann gibt es nichts auf diesem Planeten, was keine Schuld hätte, wir sind alle mehr oder weniger schuldig . Auch bei den Tieren heißt es fressen und gefressen werden, nur mit dem Unterschied, sie machen sich keinen Kopf darüber, nicht einen Gedanken verschwenden sie. Und auch bei den Tieren ist die Tötungsart nicht immer human. LG Laira
Der Weise beherrscht seine Sterne.
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#16
Hallo,

mir geht gerade nochmal auf, daß natürlich Schuld doch eine wichtige Komponente ist, die den gegenseitigen Energieaustausch (nicht nur mit anderen Menschen, auch mit der Natur) gewährleistet und uns somit zu sozialen Lebewesenesen macht, die aufeinander angewiesen sind.

Dann wäre z.B. e i n e mögliche Grenze des Übergangs von der natürlichen zur unnatürlichen Schuld die, wenn der Mensch beginnt, Andere oder die Natur einseitig auszubeuten, wo also kein gesundes ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen mehr besteht, bzw. wenn er gegen die Natur handelt (sowohl die äußere wie auch seine eigene).

Eine weitere Grenze mag darin liegen, wenn man bewußt gegen das eigene Gewissen handelt (was ich, wie ich bereits oben erwähnte, als sensibles Organ betrachte, das sich regt, wenn Ungleichgewichte entstehen).

Liebe Grüße

Kashi
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#17
Bitte erkläre mir einer mal den Unterschied zwischen Schuld und natürlicher Schuld!Steh´da irgenwie auf dem Schlauch!
Muss ich Schuldgefühle haben,wenn ich in den Supermarkt gehe und mir mein Mittagessen einfange?Werde ich schuldig,wenn ich Fleisch von einem Tier aus Käfighaltung esse?Ist ein Baby schuldig,wenn seine Mutter bei der Geburt stirbt??
Muss leider weg .Bis später
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#18
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nirvikalpa.com/search.php4?quotetext=natural+guilt&session=&page=&submit=Search&table=quotes">http://www.nirvikalpa.com/search.php4?q ... ble=quotes</a><!-- m -->

hier sind Seth-Zitate (in englischer Sprache), die den Begriff natürlicher Schuld erklären, nachzulesen in den Sitzungen 634, 635 und 636, die Natur der Pesönlichen Realität.
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#19
Hallo allerseits!

Ich bemerke gerade, dass meine Gedanken sich in den verschiedenen Auslegungen des Begriffes Schuld verheddern (oje, das wird jetzt hoffentlich nicht auch so eine Definitonsverwirrung wie schon bei der Aggression :$ ) Deshalb ein Einwurf zur Entwirrung der Begriffsfäden:

Die von Seth definierte "natürliche Schuld" ist für mich (und wohl auch für viele von euch) leider immer noch ein etwas schwammiger Begriff, den ich nicht wirklich zu fassen bekomme. EINE Hoffnung die zu diesem Thema führte, lag für mich darin, die natürliche Schuld für uns alle etwas anschaulicher zu machen, und ein konkreteres "Gefühl" dafür zu bekommen, was Seth damit tatsächlich gemeint hat. Bisher ist es (zumindest für mich) eher eine vage Ahnung, denn ein verständlicher Begriff.

Die "künstliche Schuld" ist mir da schon um einiges verständlicher und ich kann damit viel besser umgehen, beziehe mich mit diesem Begriff aber auf etwas im Sinne von "mich einer Sache schuldig machen" - d.h. eine in meinen Augen falsche Handlung begangen zu haben, was dann unwillkürlich zu einem schlechten Gewissen führt, welches widerum (danke Kashi) dafür sorgen könnte, dass ich in irgendeiner Form nach Ausgleich oder Wiedergutmachung strebe. Weiters steht diese künstliche Schuld für viele Menschen in engem Zusammenhang mit dem Befürchten von Strafe (wovon ich mich ausnehme, weil ich längst schon auch gefühlsmäßig begriffen habe, dass nur ich selbst mich strafen kann - worauf ich aber dankend verzichte, weil ich es nämlich auch mit dem "mir selbst verzeihen können" ziemlich genau nehme, und statt mich für irgendwas zu strafen die individuell empfundene "Schuld" lieber zum Anlass nehme, es beim nächsten Mal besser zu machen. Und wo läge denn der Wert von reuigem Verhalten, wenn man es nur an den Tag legt, um damit einer befürchteten Strafe zu entgehen??? Wo blieben denn da wahre Einsicht, Freiwilligkeit und Wertebildung? )

Nun gibt es aber eine weitere Bedeutung des Begriffes Schuld, die nichts mit "Fehler verschulden" oder "sich schuldig machen" zu tun hat, sondern eine Art "Verpflichtung" darstellt - nämlich dem, was man sich selbst, anderen Menschen oder der Natur, schuldig ist oder schuldig wäre.
Auf diese Art von Schuld (Verpflichtung gegenüber etwas) hat Kashi sich im obigen Eintrag bezogen.

Diese "Verpflichtung", das "etwas schuldig sein - Respekt, Rücksichtnahme, Ausgleich, Wohlwollen ... was auch immer - ist aber nicht die Art von Schuld, die man u.U. durch den Verzehr von Tieren und Pflanzen über sich verhängen würde, wenn dieses Verzehren denn nun "falsch" sein sollte.

Um nun also - bei einer umfassenden Diskussion über Schuld - die Art von Schuld, die Strafe (in welcher Form auch immer) erwarten/befürchten lässt von der Schuld im Sinne von "etwas schuldig sein/bleiben" unterscheiden zu können, wäre es vielleicht gut, sie auch begriffsmäßig zu trennen. Mir fällt zu letzterer aber derzeit nur das Wort "Verpflichtung" ein, mit dem ich nicht allzu glücklich bin. Gibt es dafür eine bessere Bezeichnung?

Wie seht ihr das?

Grübelnde Grüße
Tash
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#20
@ Stella

Genau diese Frage zu beantworten ist der Sinn dieses Themas :mrgreen:

Ich bin zuversichtlich, dass wir sie mit vereinten Kräften klären werden können!

LG Tash
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#21
Hallo allseits,

Tash, deine Ausführungen haben mir mal wieder sehr gut gefallen. Immer wieder inspierierend.

Ich glaube, einen Aspekt des landläufigen Schuldbegriffs können wir schonmal
außen vor lassen, nämlich den der Schuldzuweisung, verbunden mit der häufig aufkommenden Frage, "wer woran schuld hat", da dieser Aspekt m.E. schöner durch den Begriff der Verantwortung zu ersetzen ist und u.a. im Sethschen Sinne ja klar ist, daß jeder immer selber für seine Realitätserschaffung verantwortlich ist.



Stella schrieb:Muss ich Schuldgefühle haben,wenn ich in den Supermarkt gehe und mir mein Mittagessen einfange?Werde ich schuldig,wenn ich Fleisch von einem Tier aus Käfighaltung esse?Ist ein Baby schuldig,wenn seine Mutter bei der Geburt stirbt??

Müssen mußt du meiner Meinung nach garnichts. :)
Ich denke, alles, was du mit deinem Gewissen vereinbaren kannst ist in Ordnung und m.E. funktioniert dieses Gewissen umso reiner, sensibler und empathischer, je weniger sich darin von außen übergestülpte Normen breit machen im Sinne von übernommenen Werten, die nicht die eigenen sind.

Es kann auch gut sein, daß ich jetzt Dinge reinen Gewissens tue und irgendwann Jahre später, aufgrund eigener Weiterentwicklung und Reife dies nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Das Bewußtsein entwickelt sich ja und aufgrund von Lebenserfahrung weitet sich auch der Blick für die Konsequenzen meiner Entscheidungen und Handlungen.

Ein Baby ist nicht schuldig, wenn die Mutter bei der Geburt stirbt, da meiner Meinung nach dies auf einer Art Übereinkunft zwischen Mutter und Kind beruht und das Individuum sich für diese individuelle Startbedingung ins Leben entschieden hat. Ich kann mir zwar vorstellen, daß für dieses Kind ein grundlegendes, möglicherweise unbewußtes Schuldgefühl erst mal eine Weile Thema ist, bis das vielleicht irgendwann mal aufgedröselt wird. Aber das ist dann sicherlich Teil seiner individuellen Werterfüllung und eine Chance, ganz bestimmte Themen in seinem Leben zu erforschen.

Liebe Grüße

Kashi
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#22
Hi Kashi,

diesen Beitrag von dir finde ich ganz hervorragend. Unserem Bewusstsein entsprechend nehmen wir die Dinge war, ganz so sehe ich das auch. Was heute für uns Gültigkeit hat, kann etwas später schon ganz anders sein, auf Grund der eigenen Bewusstseinsentwicklung und den eigenen GS entsprechend. LG Laira
Der Weise beherrscht seine Sterne.
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#23
Ein Hallo in die fleißige Runde

Kashi schrieb:Ein Baby ist nicht schuldig, wenn die Mutter bei der Geburt stirbt, da meiner Meinung nach dies auf einer Art Übereinkunft zwischen Mutter und Kind beruht....

Ich denke, so ist es mit allem. Egal ob es das Essen anbelangt, Möbel, Kleidung, Heizmaterial...... Es kommt doch darauf an, wie man dem, was man "an"nimmt begegnet.
Wenn ich auf die Wertigkeit achte, ist es doch eine Übereinkunft. Oder liege ich da ganz falsch.

Lieben Gruß
Magret
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#24
Hallo Magret,

ich denke da liegst du richtig. Das respecktvolle Umgehen, ist für mich auch sehr wichtig und nicht glauben uns stünde alles wie selbstverständlich zu. Eine gewisse innere Dankbarkeit, für alles, was die Natur uns zur Verfügung stellt, egal in welcher Form. Ich denke dann erübrigt sich auch oft die Frage nach Schuld. LG Laira
Der Weise beherrscht seine Sterne.
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#25
Hi Kashi!

Kashi schrieb:
Zitat: Muss ich Schuldgefühle haben,wenn ich in den Supermarkt gehe und mir mein Mittagessen einfange?Werde ich schuldig,wenn ich Fleisch von einem Tier aus Käfighaltung esse?Ist ein Baby schuldig,wenn seine Mutter bei der Geburt stirbt??


Müssen mußt du meiner Meinung nach garnichts. :)

Dem schließe ich mich völlig an! :mrgreen:

In diesem Zusammenhang wäre es sinnvoller, Stella zu fragen: "Hast du denn nun Schuldgefühle, wenn du Fleisch isst?" Und wenn ja - "Wie gehst du damit um?"

Solange man (für sich) überhaupt erst gar nicht in Frage stellt, ob Fleisch essen richtig oder falsch ist, wird man mit Sicherheit keine Schuldgefühle dabei haben. :!:
Beginnt man aber (egal aus welchem Anstoß - ob aus sich selbst heraus oder durch die Konfrontation mit dem Thema durch Mitmenschen) erst einmal, darüber nachzudenken, K A N N es sein, dass man, je nach Art der Gedanken, ein mehr oder weniger starkes Gefühl der Schuld empfindet. Dieses Gefühl des "Schuldempfindens" (sei es eher vage oder doch ziemlich intensiv) will ich jetzt mal ganz pauschal als schlechtes Gewissen bezeichnen.
Ob mich diese sensible Instanz (du merkst, Kashi, ich liiiiebe diesen Begriff von dir richtiggehend :) ) jetzt wiederum dazu veranlassen kann, auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten, wird davon abhängen, wodurch sich für mich das unangenehme Gefühl des schlechten Gewissens beseitigen lässt - und wie sehr es mich überhaupt dazu motivieren kann, der Sache gedanklich auf den Grund zu gehen, bzw. welche "Rechtfertigungen" (vor mir selbst, wohlgemerkt!) zu diesem speziellen Thema in mir (und/oder anderswo) auffindbar sind.

Bei dir, Kashi, haben deine Gefühle dazu geführt, dass du Vegetarierin wurdest. Damit warst/bist du mit deinem Gewissen im Reinen.

Bei einem anderen mag allein schon die gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema dazu führen, dass er gefühls-und verstandesmäßig zu dem Schluss kommt, sich nichts vorzuwerfen zu haben - und er sich ab diesem Zeitpunkt b e w u s s t den Verzehr von Fleisch gestatten kann, ohne dabei ein Schuldgefühl zu spüren.

Bei einem Dritten könnte der "Ruf des Gewissens" und das damit verbundene, "nicht ganz geheure" Gefühl dazu führen, dass er rigoros jeden weiteren Gedanken zu diesem Thema von sich weist, und die "Problematik" entschlossen (und ängstlich?) in den allerhintersten Winkel seines Bewusstseins verdrängt. Allerdings zu dem Preis, sich jedesmal unwohl fühlen zu müssen, sobald irgendjemand oder irgendetwas seinen "wunden Punkt" berührt.

Die dritte Reation ist offenbar dafür verantwortlich, dass so oft betretenes Schweigen einkehrt, wenn jemand ein unliebsames (weil unreflektiertes)Thema anschneidet.
(Wobei mir grad der Gedanke kommt: könnte DAS vielleicht dran "Schuld" sein, dass bei unserem hübschen Thema bisher so noble Zurückhaltung an den Tag gelegt wurde??? :twisted: )

Ist nicht gerade dieses Nichtbeachten der zarten "Gewissensinterventionen" ein Fehler, dessen man sich (vor sich selbst) schuldig macht - und der dann auch prompt das verursacht, wovor jeder "Schuldige" Angst hat: Strafe nämlich. :?:
Wobei in diesem Fall die verdiente! Strafe schlicht und einfach darin besteht, weiterhin mit dem unangenehmen Gefühl leben zu müssen,
bzw. alle Situation m e i d e n zu müssen, in denen das lästige Gefühl sich meldet :idea: (Was ja eine ziemliche Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet, wenn du mich fragst - und ich verabscheue Einschränkungen).

Ebenso besteht die "Selbst"Bestrafung dieses "Fehlers" wohl auch darin, dass man sich mit dem Davonlaufen vor schwierig erscheinenden Fragen um neue Erkenntnisse und Einsichten bringt, die mich dem "Sich-selbst-kennen/verstehen-lernen" ein gutes Stück näher bringen könnten!



Grüße an alle!

Unvermeidliche Tash :mrgreen:
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