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Schuld versus natürliche Schuld und was ist Gewissen?
#51
Hallo Stella,

Stella schrieb:Die Frage mit der Schuld des Babys am Tod seiner Mutter hängt mit der Frage zusammen:Gibt es die Schuld nur in unserer Realität,oder macht man sich evtl.auch in den ausserkörperlichen Existenzen,bei der Planung der einzelnen Leben,schuldig?

Ich denke diesbezüglich, daß man sich in einer außerkörperlichen Sphäre ebensowenig "schuldig" macht, wie in dieser. Wie schon erwähnt, denke ich, daß es sich hier um eine Übereinkunft zwischen 2 Seelen (oder mehreren, denn es gibt ja z.B. auch noch einen Vater) handelt und daran geknüpft die Entscheidung für ein bestimmtes Thema von dem alle aus ihren Perspektiven heraus profitieren.

Es erscheint mir irgendwie absurd, daß ich mich durch die "Planung" einer Existenz "schuldig" machen könnte, es sei denn man definiert den Schuldbegriff neutral (wie ich es weiter oben versucht habe) im Sinne einer Ausgleichsverbindlichkeit, in die ich mich begebe. Sicherlich muß man die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen und ist verantwortlich, aber das ist ja auch was Schönes und Wertvolles.

Liebe Grüße

Kashi
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#52
Kashi schrieb:Wie schon erwähnt, denke ich, daß es sich hier um eine Übereinkunft zwischen 2 Seelen (oder mehreren, denn es gibt ja z.B. auch noch einen Vater) handelt und daran geknüpft die Entscheidung für ein bestimmtes Thema von dem alle aus ihren Perspektiven heraus profitieren.

Liebe Kashi,

kann es bei "Übereinkunft" überhaupt jemals "Schuld" geben :?: :?: :?:
(**verzweifelter u. letzter Versuch einer negativen Abgrenzung**)

Apis

P.S.: Du fleissige, mach' jetzt mal Pause! Gute Nacht! :D
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#53
Allseits einen guten Abend!

Ich bin begeistert!!! Da bin ich gerade mal einen halben Tag weg, und bei meiner Rückkehr quillt beinah der Ordner über :shock: War fast eine Stunde nur mit Lesen und Reflektieren beschäftigt, und wenn ich jetzt zu allen Passagen Stellung nehmen wollte, die mir Inspiration und Anerkennung entlockt haben, dann würd ich vermutlich morgen noch schreiben. Einfach mal nur: Respekt :!: An euch alle.

Und nun zu der für mich allerwertvollsten Aussage:

Stella schrieb:Schuld scheint erst zu entstehen,wenn wir bewusst und unnnötig Leben vernichten!

Irgendwie schien mir dieser Satz (in Kombination mit diversen anderen Aussagen von euch) der Schlüssel zu meinem persönlichen Verständnis zu sein!

Natürliche Schuld bestünde demnach in der entstandenen An/AufForderung, die freie Wahl, die mit dem "neuen" Bewusstsein einherging, so zu nutzen und handzuhaben, dass unsere bewusst gewählten Handlungen so weit wie nur irgend möglich Lebenserhaltend und Lebensfördernd sind!

Damit ließe sich nun der (mir bisher wenig sagende) Begriff "natürliche Schuld" als natürliche (weil naturgegebene) Schuldigkeit (Verbindlichkeit) gegenüber allem Lebendigen formulieren.
Das sagt für mich schon bedeutend mehr aus, und nimmt dem Wort Schuld auch den unangenehmen Beigeschmack. Da war Kashi also schon mal ganz dicht dran, aber erst Stellas Satz ließ es jetzt bei mir "funken".

Somit erhöht sich mit dem Grad der Bewusstheit auch der Grad der Verantwortlichkeit für unser Tun.

Da bin ich doch glatt mal sprachlos!

AhaErlebnis genießende Tash :)
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#54
Hallo Tash,

Tash schrieb:Damit ließe sich nun der (mir bisher wenig sagende) Begriff "natürliche Schuld" als natürliche (weil naturgegebene) Schuldigkeit (Verbindlichkeit) gegenüber allem Lebendigen formulieren.
Tash schrieb:Somit erhöht sich mit dem Grad der Bewusstheit auch der Grad der Verantwortlichkeit für unser Tun.

sehr schön geschlussfolgert! Du fasst das schön knapp zusammen.

Liebe Grüße

Kashi
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#55
Wünsche allseits einen guten Morgen :)

Zur Babyfrage:

- Niemand stribt, der nicht wirklich bereit dazu ist.
- Unabhängig davon, was andere Individuen im BS1 oder BS2 planen mögen, wird auch niemand inkarnieren, der nicht bereit dazu ist.

Das Selbst der Mutter hat also beschlossen, dass "ihre Zeit reif ist". Wobei sie sich die Sache bis zum letzten Augenblick noch anders überlegen könnte. (Diesen Umstand habe ich ebenfalls einer Aussage von Seth entnommen, weiß aber grad nicht, wo und in welchem Buch das steht ... )
Ich nehme an, das neu inkarnierende Individuum wird sich dieser Entscheidung seiner leiblichen Mutter ebenfalls bewusst sein, stellt sich also irgendwie auch als "Ausstiegshilfe" zur Verfügung. Auch der Vater muss dieser Situation zugestimmt haben, denn wollte sein Gesamtselbst die Erfahrung von gemeinsamer Elternschaft machen, hätte sein Ego eine andere Frau gewählt - eine, die nicht bereits entschieden hatte, das physische System zu verlassen.

Die ganze Situation ist also eine absichtlich herbeigeführte Gemeinschaftsproduktion aller darin verwickelten Selbst. Dass es dann von Seiten der betroffenen Egos Schuldzuweisungen in alle Richtungen hagelt, ist eine andere Sache. Ein Mensch, der sich seiner eigenen Mitwirkung und Zustimmung innerhalb solcher Dramen bewusst ist, wird mit Schuldzuweisungen entsprechend vorsichtig sein. Er wird sich wohl eher mit der Frage beschäftigen, was seine eigenen Beweggründe gewesen sein könnten, eine solche Situation entstehen zu lassen.

Einwände?

Grüße an alle,
Tash
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#56
@ Tash

Einwände? Nein, keine.
Im Gegenteil:

Nach einem gewissen Frust-Gefühl (mitfühlende Grüße an Hologramm und die Sitzung 634 ff. :D ), , trotz vieler guter Ideen keine klare Definition vor Augen zu bekommen, überlegte ich mir gestern abend gegen 20.00 Uhr, dass ich mal versuchen sollte, die vielen tollen Ansätze von euch kurz in einem posting zusammenzufassen, um den Überblick zu behalten.
Das hast Du jetzt schon für uns erledigt. Und sehr gut!

Ich bin entzückt! [Bild: k020.gif]

Ach so, weiter: muß Leben denn gleich "vernichtet" werden?
Reicht eventuell nicht schon eine Einschränkung des anderen Lebens aus, um natürliche Schuld zu erzeugen?


@ Kashi

He, Du, ausgeschlafen? ;)
Was ist nun mit Schuld bei "Übereinkunft"?

(He he, ich ziehe grad an eurem Teppich, merkt ihr's ???)
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#57
@ Tash

Einwände? Nein, keine.
Im Gegenteil:

Nach einem gewissen Frust-Gefühl (mitfühlende Grüße an Hologramm und die Sitzung 634 ff. :D ), , trotz vieler guter Ideen keine klare Definition vor Augen zu bekommen, überlegte ich mir gestern abend gegen 20.00 Uhr, dass ich mal versuchen sollte, die vielen tollen Ansätze von euch kurz in einem posting zusammenzufassen, um den Überblick zu behalten.
Das hast Du jetzt schon für uns erledigt. Und sehr gut!

Ich bin entzückt! [Bild: k020.gif]

Ach so, weiter: muß Leben denn gleich "vernichtet" werden?
Reicht eventuell nicht schon eine Einschränkung des anderen Lebens aus, um natürliche Schuld zu erzeugen?


@ Kashi

He, Du, ausgeschlafen? ;)
Was ist nun mit Schuld bei "Übereinkunft"?

(He he, ich ziehe grad an eurem Teppich, merkt ihr's ???)
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#58
Apis schrieb:(He he, ich ziehe grad an eurem Teppich, merkt ihr's ???)
... und das gleich doppelt (auch *hehe* )

Aber nachdem mir das auch gleich ein doppeltes Lob für meine Definition eingetragen hat, soll's mir recht sein :mrgreen: Danke dafür! Mir ging es ähnlich - das Aufspüren dieser Formulierung war immens entfrustend ...

Apis schrieb:Ach so, weiter: muß Leben denn gleich "vernichtet" werden?
Reicht eventuell nicht schon eine Einschränkung des anderen Lebens aus, um natürliche Schuld zu erzeugen?
Im Sinne der endlich gefundenen Definition wäre auch die vermeidbare Einschränkung, sofern bewusst herbeigeführt, eine Verstoss gegen die an uns gestellte natürliche Forderung.

Siehst du, wie schön man mit stimmigen Formulierungen arbeiten kann?! Da stört es kein bisschen, wenn der Teppich wackelt :mrgreen:
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#59
Morgen allseits,

Apis schrieb:He, Du, ausgeschlafen? Wink
Was ist nun mit Schuld bei "Übereinkunft"?

Nicht aus- sondern verschlafen [Bild: d045.gif].

Apis, du bist echt hartnäckig im Fragenstellen :roll: :?

Meine Meinung hinsichtlich Schuld und Übereinkunft, das hatte ich doch schon in der Antwort an Stella formuliert und Tash hat auch nochmal wunderbar ausgeführt, was sie unter Übereinkunft versteht. Dem schließe ich mich an. [Bild: p015.gif]

Eigentlich ist das Thema Schuld doch nun schon von reichlich verschiedenen Facetten beleuchtet und bemunkelt worden, oder fehlt dir noch ein wichtiges Puzzleteil?

Mir fällt ehrlich gesagt auf Anhieb nichts mehr ein, was ich nicht schon ausführlich dargelegt hätte und Apis, wenn Du jetzt erwartest, daß ich dir einen knappen Satz als Erklärung liefere, kann ich damit nicht dienen, dafür ist mir das ganze zu komplex.

Liebe Grüße

Kashi
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#60
Kashi schrieb:Apis, du bist echt hartnäckig im Fragenstellen :roll: :?

Meine Meinung hinsichtlich Schuld und Übereinkunft, das hatte ich doch schon in der Antwort an Stella formuliert und Tash hat auch nochmal wunderbar ausgeführt, was sie unter Übereinkunft versteht. Dem schließe ich mich an. [Bild: p015.gif]

Eigentlich ist das Thema Schuld doch nun schon von reichlich verschiedenen Facetten beleuchtet und bemunkelt worden, oder fehlt dir noch ein wichtiges Puzzleteil?

Mir fällt ehrlich gesagt auf Anhieb nichts mehr ein, was ich nicht schon ausführlich dargelegt hätte und Apis, wenn Du jetzt erwartest, daß ich dir einen knappen Satz als Erklärung liefere, kann ich damit nicht dienen, dafür ist mir das ganze zu komplex.

O.K., Kashi, ich liege doch schon auf dem Teppich, bin kurz davor, aufzugeben :D

Ich meinte lediglich, dass immer dann, wenn echte Übereinkunft besteht (wie z.B. zwischen Katz' und Maus) eine Schuld nicht entstehen kann.
Die Bilanz wäre dann sozusagen im Gleichgewicht, ohne Forderungen, ohne Verbindlichkeiten, genauer gesagt, alles ausgeglichen.

Bei echter Übereinkunft gibt es gar keinen Raum für Schuld-Diskussionen.
Das könnte Seth gemeint haben, oder?

Ganz kurz, einfach und klar ;)

Hatte ich das so irgendwo überlesen?

:D Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

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#61
Hallo Apis,

Apis schrieb:Ich meinte lediglich, dass immer dann, wenn echte Übereinkunft besteht (wie z.B. zwischen Katz' und Maus) eine Schuld nicht entstehen kann.
Die Bilanz wäre dann sozusagen im Gleichgewicht, ohne Forderungen, ohne Verbindlichkeiten, genauer gesagt, alles ausgeglichen.

Sicherlich besteht im klassischen Sinne verstanden dort keine schuld und bei Katz und Maus, wo es teil ihrer Natur ist, zu fressen und gefressen zu werden schon garnicht. Insofern hinkt dieses Beispiel etwas, weil ich mir nicht unbedingt denke, daß es für jede Katzenseele und jede Mäuseseele eine individuelle Übereinkunft und Verbindlichkeit gibt, die dort eingegangen wird. Möglicherweise handelt es sich ja dabei, sofern man von Übereinkunft sprechen mag, um eine generelle Übereinkunft zwischen den Gattungen.

Wenn ein Mensch einen anderen tötet oder quält oder eine Mutter bei der Geburt des Kindes stirbt ist das ja doch insofern eine andere Kategorie, als dies kein selbstverständlicher, allgemeingültiger Teil unserer Natur ist.
Da denke ich, daß es eine spezifische Übereinkunft zwischen den beteiligten Individuen gibt. Das würde ich erst mal nicht mit dem landläufigen Begriff der Schuld in Verbindung bringen aber nach meinem ökonomischen Ausgleichsschuldverständnis gehen die beiden damit sicherlich eine Verbindlichkeit ein, die nach irgendeiner Art von Ausgleich strebt, ob im gleichen Leben, mit der gleichen Person oder in einer anderen
Dimension oder mit anderen Personen keine Ahnung. Ich denke nur, der Ausgleichsdruck ist in irgendeiner Form da. Vielleicht ist das Ausgleichsbestreben ja relevant hinsichtlich der Ausgestaltung der Bedingungen im künftigen Leben oder einer "künftigen" bzw. anderen Inkarnation oder Wahrscheinlichkeit.

Das sehe ich auch ganz wertfrei. Plump gesagt, wenn ich sehr viel Süßes gegessen habe, habe ich anschließend Lust auf was Herzhaftes, insofern denke ich, daß wir auch für uns ein Ausgleichsbestreben haben und einseitige Erfahrungsdimensionen gerne durch ihr Gegenteil ausgleichen.

Das muß man wahrscheinlich auch, wenn man was von der eigenen Multidimensionalität haben will ;)  :)

Apis, jetzt hast du mich doch schon wieder zum Romanschreiben verführt.

Liebe Grüße

Kashi
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#62
Kashi schrieb:Sicherlich besteht im klassischen Sinne verstanden dort keine schuld und bei Katz und Maus, wo es teil ihrer Natur ist, zu fressen und gefressen zu werden schon garnicht. Insofern hinkt dieses Beispiel etwas, weil ich mir nicht unbedingt denke, daß es für jede Katzenseele und jede Mäuseseele eine individuelle Übereinkunft und Verbindlichkeit gibt, die dort eingegangen wird. Möglicherweise handelt es sich ja dabei, sofern man von Übereinkunft sprechen mag, um eine generelle Übereinkunft zwischen den Gattungen.

Wenn ein Mensch einen anderen tötet oder quält oder eine Mutter bei der Geburt des Kindes stirbt ist das ja doch insofern eine andere Kategorie, als dies kein selbstverständlicher, allgemeingültiger Teil unserer Natur ist.
Da denke ich, daß es eine spezifische Übereinkunft zwischen den beteiligten Individuen gibt. Das würde ich erst mal nicht mit dem landläufigen Begriff der Schuld in Verbindung bringen aber nach meinem ökonomischen Ausgleichsschuldverständnis gehen die beiden damit sicherlich eine Verbindlichkeit ein, die nach irgendeiner Art von Ausgleich strebt, ob im gleichen Leben, mit der gleichen Person oder in einer anderen
Dimension oder mit anderen Personen keine Ahnung. Ich denke nur, der Ausgleichsdruck ist in irgendeiner Form da. Vielleicht ist das Ausgleichsbestreben ja relevant hinsichtlich der Ausgestaltung der Bedingungen im künftigen Leben oder einer "künftigen" bzw. anderen Inkarnation oder Wahrscheinlichkeit.

Das sehe ich auch ganz wertfrei. Plump gesagt, wenn ich sehr viel Süßes gegessen habe, habe ich anschließend Lust auf was Herzhaftes, insofern denke ich, daß wir auch für uns ein Ausgleichsbestreben haben und einseitige Erfahrungsdimensionen gerne durch ihr Gegenteil ausgleichen.

Das muß man wahrscheinlich auch, wenn man was von der eigenen Multidimensionalität haben will ;)  :)

Apis, jetzt hast du mich doch schon wieder zum Romanschreiben verführt.

Liebe Grüße

Kashi

(Verführt :?: Na na, nur zum Romanschreiben... ;) )

Und ich "muß" jetzt wieder einen Antwortroman schreiben:

Ich meine, die Übereinkunft besteht auf jeden Fall.
Egal, auf welcher Ebene, Gattung reicht auch schon.
So verstehe ich Seth, denn es macht Sinn.
Könnte er es so meinen?
Und dann erledigt sich das Thema Schuld für ihn...

Dass damit ein Energie-Ungleichgewicht entstehen könnte, das kann ich mir schon vorstellen. Und dass das zum Ausgleich strebt, auch.
Und dass der Ausgleich auch in einer anderen Dimension stattfinden könnte, auch. Und dass mit einem Energiedefizit oder -überschuss eventuell kein Ende des Reinkarnationszyklus kommt, auch.

Das passt doch wunderbar zusammen, findest Du nicht :?: :!:

Liebe Grüße
Apis

P.S.: (war nur 'ne Kurzgeschichte...)
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#63
@ Kashi

Solange er dich nur zum Romanschreiben verführt .... :mrgreen:
haben wir wenigstens alle was davon *fg*

@ Apis

Verführ sie nur brav weiter - ich mag Kashis Romane  :)
(und deine Kurzgeschichten auch)

LG Tash
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#64
Liebe tash !

Hervorragende Definition zum Begriff Schuld.Ich glaube sie deckt alle Aspekte zum Thema ab.Wäre selbst nie drauf gekommen,obwohl ich nahe dran war!!Ist bei mir halt alles mehr intuitiv.

Hey Apis !

Nach Deinem Beitrag 1...4 dachte ich erst meine Ansichten wären Dir zu banal,und ich hätte mir Deinen Unwillen zugezogen.Hab´wohl das Smily am Ende übersehen!!Sorry

Die Babysache schwirrt mir aber immer noch im Kopf herum und die Katz und Maus Geschichte haut in die gleiche Kerbe.

Möchte da auf Gms ab Sitzung 551 hinweisen.

Darin heisst es Sinngemmäss:

"Habt ihr Frauen gehasst kann es euch ein Leben als Frau einbringen,wart ihr ohne Mitgfühl für Kranke,könntet ihr mit einer schweren Krankheit wieder auf die Welt kommen."
Das würde bedeuten:Hast Du Dich schuldig (bewusst) gemacht,wirst Du ein Leben anstelle des Opfers führen.Ergo:Die Schuld wird über mehrere Leben"bearbeitet" und spielt auch bei der Planung für zukünftige Leben eine Rolle!!

Die Schuld der Katze wäre eine natürliche Schuld,weil unbewusst.
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#65
Hallo Stella

Zitat:Wäre selbst nie drauf gekommen,obwohl ich nahe dran war!!Ist bei mir halt alles mehr intuitiv.

Respekt vor deiner Intuition! Aber diese so verständlich und anschaulich auszudrücken, wie du es getan hast, ist auch eine bemerkenswerte Leistung :) Also stell dein Licht nicht unter den Schemel, es hat zu unser aller Erhellung beigetragen [Bild: z6ELGQZd.gif]


Zitat:Das würde bedeuten:Hast Du Dich schuldig (bewusst) gemacht,wirst Du ein Leben anstelle des Opfers führen.

Wozu du aber von niemandem gezwungen wirst, es sei denn, von dir selbst :!: Ich tendiere zu der Ansicht, dass ein solches sich zu einem Leben in "Buße" gezwungen fühlen und einer daraus folgenden Entscheidung für eine derartige neue Existenz, viel mit falsch verstandener Schuld zu tun hat!

Dabei dürfte die bereits erfolgte Reflektion wohl auch eine erhebliche Rolle spielen! Sobald du nämlich erkennst, dass dein Verhalten "falsch" war und du dich "natürlich schuldig" gemacht hast, liegt erstens die "natürliche Strafe" schon in deinen schmerzhaften Gefühlen der Reue, und zweitens wirst du solches Verhalten dann in Zukunft automatisch vermeiden. Eine neue Existenz als "Opfer" wäre also nur für jemanden sinnvoll, der während der "Täter-Existenz" diesen speziellen Bewusstseins- und Erkenntnisgrad noch nicht erreichten konnte/wollte.

Es könnte natürlich auch sein, dass du dich (ebenfalls bewusst) für eine solche "Lebensrolle" entscheidest, um diese spezielle Erfahrung (des Opfer seins) machen zu können - um dadurch zu Erkenntnissen zu gelangen, die dir in deiner "Sammlung" noch fehlen. Andererseits denke ich, dass wir alle, gerade in den Existenzen in denen unser "Bewusstseinsstand" eher dürftig ist/war, ebenso oft Opfer wie Täter sind/waren - und uns daher diese Rolle bekannt genug sein dürfte, um auf weitere Erfahrungen zu diesem Thema getrost verzichten zu können!

Etwas anderes wäre wiederum, wenn wir das "Opfer sein", die Ansicht, hilflos zum Leiden verurteilt zu sein, nicht überwinden können. Dann würde diese Opferproblematik uns so lange (und in so vielen Existenzen) verfolgen, bis wir endlich zu der Einsicht gelangen, dass sich diese Rolle mittels anderer Glaubenssätze weit effektiver überwinden ließe, als durch reuige Bußaktionen der vermeintlichen Täter [Bild: L13Qmqf.gif]

(@ Apis - hoffe du verzeihst mir den Smiley-Diebstahl ... konnte nicht widerstehen - ist ja ur-niedlich das Teil :mrgreen: )

LG Tash

P.S.: Stella ... Herbert ... ja wie denn nun??? Dachte, du wärst weiblich, aber nix da! :shock: :lol:
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#66
Hallo Herbert,

Stella schrieb:"Habt ihr Frauen gehasst kann es euch ein Leben als Frau einbringen,wart ihr ohne Mitgfühl für Kranke,könntet ihr mit einer schweren Krankheit wieder auf die Welt kommen."

Darauf spielte genau das an, was ich mit Ausgleichsbestreben angedeutet habe. Wenn wir irgendeine Art von Einseitigkeit gelebt haben, so streben wir anschließend nach der ungelebten Gegenseite. Da der Begriff Schuld für die meisten Menschen in unserer Kultur negativ besetzt ist (für mich zwar nicht, wenn ich ihn als Ausgleich betrachte) ist es wohl sinniger, ihn durch den begriff Ausgleich zu ersetzen um diese moralischen Assoziationen raus zu halten.
Man kann das ja auch ganz wertfrei betrachten. Wenn ich z.B. in einer Existenz mehr nehme als gebe (etwas simpel gestricktes Beispiel, aber bin gerade zu müde für interessantere), dann wähle ich mir vielleicht anschließend das Gegenteil einfach weil es mich interessiert, nach dieser Einseitigkeit mal das Gegenteil zu erleben, so wie ich, wenn ich viel Kuchen gegessen habe, anschließend Appetit auf was Herzhaftes habe, als Ausgleich.

Liebe Grüße

Kashi
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#67
tash schrieb:
Stella schrieb:Schuld scheint erst zu entstehen,wenn wir bewusst und unnnötig Leben vernichten!

Natürliche Schuld bestünde demnach in der entstandenen An/AufForderung, die freie Wahl, die mit dem "neuen" Bewusstsein einherging, so zu nutzen und handzuhaben, dass unsere bewusst gewählten Handlungen so weit wie nur irgend möglich Lebenserhaltend und Lebensfördernd sind!

Damit ließe sich nun der (mir bisher wenig sagende) Begriff "natürliche Schuld" als natürliche (weil naturgegebene) Schuldigkeit (Verbindlichkeit) gegenüber allem Lebendigen formulieren.
Das sagt für mich schon bedeutend mehr aus, und nimmt dem Wort Schuld auch den unangenehmen Beigeschmack. Da war Kashi also schon mal ganz dicht dran, aber erst Stellas Satz ließ es jetzt bei mir "funken".

Somit erhöht sich mit dem Grad der Bewusstheit auch der Grad der Verantwortlichkeit für unser Tun.

Hallo Tash und stella,

hmmm, das gefällt mir auch ganz gut.
Schönes Etappenziel :lol:

Aber Fragen habe ich noch immer:

Wäre es nicht eine Überlegung wert, lieber unbewußt zu bleiben, um die Schuld nicht sinnlos anwachsen zu lassen? :D
Anders gefragt: was treibt einen zur Bewußtheit?

Und ein weiterer Gedanke: wenn zwischen Mörder und Opfer eine stillschweigende Übereinkunft bestehen soll, wo bleibt da die natürliche Schuld?

Und was ist mit dem Wissenschaftler, der bewußt im vollem Glauben an das Gute seine Technik weiterentwickelt, aber irgendwann erkennt, dass sie nur zu Bösem mißbraucht wird? Hat er sich schuldig gemacht?

Ich habe mein Leben immer nach meinem Gewissen geführt. Ich bilde mir ein, damit gut gefahren zu sein. Welche Rolle spielt bei der ganzen Schuldfrage das Gewissen? Was ist das und wo kommt es her?
(Tobi darf auch mitposten... :mrgreen: )

Fragender
Apis

P.S.: Tash, danke für den Smiley-Diebstahl, jetzt darf ich mich auch endlich mal an Deinen tollen Ösi-Smilies schadlos halten :mrgreen:
Das nenne ich EU und Globalisierung...
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#68
Ich möchte nochmals auf die Sitzung 551 aus Seth Speaks the Eternal Validity of The Soul zurückkommen. Dort heißte es:

Wenn Ihr beispielsweise in einem Leben Frauen gehasst habt, könntet Ihr sehr wohl im nächsten Leben eine Frau sein. Seht Ihr, nur auf diese Weise wärt Ihr in der Lage, Euch mit der Erfahrung des Frauseins zu identifizieren, um dann als Frau der Gesinnung gegenüberzustehen, die Ihr selbst in der Vergangenheit Frauen gegenüber hattet.

Es geht lediglich um die Erweiterung der Erfahrung und nicht um Schuld oder gar Strafe.
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#69
Hallo allseits,


Apis schrieb:Damit ließe sich nun der (mir bisher wenig sagende) Begriff "natürliche Schuld" als natürliche (weil naturgegebene) Schuldigkeit (Verbindlichkeit) gegenüber allem Lebendigen formulieren.

[Bild: a020.gif]

Exakt! Sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Verbindlichkeit gegenüber dem Lebendigen" (wobei glaube ich Tash auch schon irgendwo sowas ähnliches formuliert hatte). Ein schönerer Ausdruck für Schuld.

Bewußtsein heißt dabei für mich, daß ich Einsicht habe in die Konsequenzen meines Tuns und Denkens und die daraus entstehenden Verbindlichkeiten.

Liebe Grüße

Kashi
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#70
Naja, Kashi, ich bin zwar nicht Apis, aber ich teile dein Lob gerne mit ihm! Bleibt ja sozusagen in der Familie [Bild: 9YActpLd.gif]

@ Apis

Apis schrieb:Wäre es nicht eine Überlegung wert, lieber unbewußt zu bleiben, um die Schuld nicht sinnlos anwachsen zu lassen?
Anders gefragt: was treibt einen zur Bewußtheit?

Für mich eine leicht zu beantwortende Frage: auch wenn die durch zunehmende Bewusstheit steigende Verantwortung anfangs unbequem, ja sogar verhängnisvoll erscheinen mag, macht man es sich durch die Verweigerung, diese Verantwortung (für sein Handeln) in vollem Umfang zu übernehmen, NICHT einfacher - ganz im Gegenteil!
Bewusstheit ist Macht (also das Gegenteil von Hilflosigkeit) - und zwar: Macht über das eigene Leben! Und gleichzeitig ist sie Schutz vor bewussten oder unbewussten Manipulationen anderer. Ist das alleine nicht schon Grund genug, sie zu suchen?

Apis schrieb:Und ein weiterer Gedanke: wenn zwischen Mörder und Opfer eine stillschweigende Übereinkunft bestehen soll, wo bleibt da die natürliche Schuld?

Sie liegt in der Forderung an das Opfer, zu erkennen, dass Flucht aus dem Leben keine Lösung ist, sondern nur ein Aufschub - und außerdem ziemliche Verschwendung von Energie und Potential, also der Werterfüllung krass im Wege steht. Und ferner in der Forderung an den Täter, zu erkennen, dass ein Mord ebenfalls keine Problemlösung darstellen kann (unter vielen anderen Gründen schon deshalb nicht, weil man den solcherart "Entfernten" nicht auf Dauer entrinnen kann :mrgreen: )

Apis schrieb:Und was ist mit dem Wissenschaftler, der bewußt im vollem Glauben an das Gute seine Technik weiterentwickelt, aber irgendwann erkennt, dass sie nur zu Bösem mißbraucht wird? Hat er sich schuldig gemacht?

Zumindest von mir erhält er Absolution! Auch auf dem elektrischen Stuhl sterben Menschen, und trotzdem lege ich keinen Wert darauf, in die Steinzeit zurückzukehren und alles zu verteufeln, was die Elektrizität uns an Segnungen beschert hat. Jeden Fortschritt zu vermeiden, aus Angst, er könnte durch Gewalt und Hass entarten, hieße, jede Forschung im Keim zu ersticken. Daran kann niemandem ernsthaft gelegen sein! Die Lösung hieße hier nicht die Unterbindung von Fortschritt, sondern der verantwortungsvolle Umgang mit ihr, der wiederum in der natürlichen Schuld(igkeit) jedes einzelnen liegt!

Soweit meine Ansicht :)

P.S.: Bedien' dich ruhig an den Smilies, ich bin durchaus für die gemeinsame Nutzung von Ressourcen :mrgreen:
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#71
Kashi schrieb:Hallo,

wo wir jetzt beim Thema Essen sind.

Ich bin Vegetarier und esse weder Fleisch noch Fisch. würde ich Fleisch essen, würde ich mich nicht "schuldig" fühlen, nur unwohl, weil ich dann immer vor meinem inneren Auge dem betreffenden Tier ins Gesicht schaue und das hat bei mir zur Folge, daß ich sowas nicht essen mag.

Hallo Kashi,

das Thema ist zwar schon einige Seiten weiter, jedoch war es mir jetzt ein Bedürfnis darauf zu antworten. Ich selbst fühle mich dem Buddhismus sehr nahe. Bin wegen unserer Tochter noch nicht konvertiert, trage mich jedoch immer noch mit dem Gedanken. Ich habe einige Zeit in einem Ashram gelebt und dort habe ich mir das laktovegetarische Essen angewöhnt. Ja, angewöhnt, denn die Konditionierungen sind auch im Alltag zu finden. Ich fand das Essen sehr schmackhaft, jedoch wurde ich irgendwann schwanger und hatte riesige Gelüste auf Hähnchen. Ich hielt es dann wie die Buddhisten. Ich bedankte mich bei dem Tier, dass es mir Nahrung bietet und aß es dann auch mit Genuß. Dies entspricht auch sehr archaischen Prinzipien und ist sowohl bei den Ureinwohnern Australiens als auch den Indianern üblich gewesen. Es stellte alles einen natürlichen Kreislauf her. Wenn man nun wieder das Thema Schuld aufgreift - da kann ich aus dieser Perspektive nur sagen, Nein, ich empfinde keine Schuld wenn ich Fleisch esse. Ist es nicht so, dass Schuld auch etwas ist, was von Menschen gemacht wurde? Wer legt denn die Maßstäbe fest - es sind doch meist die Maßstäbe die immer von der Betrachtungsweise abhängig sind. Also der Fleischesser sagt: die blöden Vegetarier - die bringen die Pflanzen um - denn wer sagt denn, dass dies ethischer ist als Tiere zu verspeisen?. Der Vegetarier sagt: die blöden Fleischesser, die bringen die Tiere um. Und dies bezieht sich jetzt nur aufs Essen. Tatsächlich denke ich, dass dies auf alle Lebensformen übertragbar ist. Ich denke, dass es wichtig ist, ethisch zu denken - also niemandem offensichtlich und bewußt ohne einen tieferen Nutzen Schaden zuzufügen, bzw. aus niederen Beweggründen.

LG Desiderata
Wir tragen den Samen Gottes in uns: Birnenkerne werden zu Birnbäumen, Haselnüsse zu Haselnußsträuchern und Gottessamen zu Gott (Meister Eckhart)
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#72
Bin mal wieder im Lande und möchte kurz auf das oben gepostete eingehen.

Apis schrieb:Wäre es nicht besser unbewusst zu bleiben?Wo bleibt die natürliche Schuld??
Mir fiel es da wie Schuppen aus den Haaren und die Erkenntnis:Der Kerl hat recht!!
Denn mir drängt sich die Frage auf:Gibt es denn überhaupt Schuld in unserem Bezugssystem??Wo findet denn unserer eigentliches Leben statt,hier auf Erden oder dort ,wo unsere Leben geplant,koordiniert und umgesetzt werden!Ich habe dabei immer im Auge,das wir irgendwann in unserer Entwicklung höhere Dimensionen,wie Seth,erreichen werden,die hier nicht mehr zentriert sind!
Unsere Realität kommt mir dabei manchmal wie ein Spielplatz vor,auf dem alle möglichen und unmöglichen Varianten des Seins durchgespielt werden und das Thema Gewalt z.B.(zu dem ich bei Gelegenheit noch einen Thread eröffnen werde) nur ein gegenseitiges(Kashi:ausgleichendes) Geben und Nehmen ist!
Schuld kann es dann gar nicht geben,weil alles was wir hier tun Folge der Entwicklungsarbeit unseres Ich ,mit allen teilnehmenden Selbst abgestimmt und sanktioniert ist!!
Wenn dem aber so ist,hätte das üble Konsequenzen für unser Zusamenleben,denn man müsste sich nicht mehr ENT-SCHULDIGEN ,weil man ja die Ursachen auf eine andere Ebene schieben könnte.
Auf welchem Holzweg befinde ich mich da wohl grad`?? :roll:

@tash Wegen meiner Namensgebug schau einfach ins Vorstellungsforum:Seth nachprüfbar.

LG stella
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#73
Hallo zusammen,

ich persönlich stelle immer wieder fest, dass gerade Kinder sich immer schuldig fühlen für die Dinge die in ihrer Umwelt gerade passieren. Da stellt sich mir schon die Frage - Wer ist schuld - bzw. könnte man diese Gefühle irgendwie verhindern, bzw. wie könnte man sie verhindern.

Tatsächlich haben Kinder ob dieser Thematik und der daraus folgenden Verdrängung oftmals noch als Erwachsene daran zu knabbern, obwohl sie gar nicht wissen warum.

Ich hatte z. B. in einer Kur ein Gespräch mit einer Psychologin und was ich aus diesem Gespräch mitgenommen habe war ein Satz der mein Leben verändert hat... sie sagte mir: Denken Sie daran: SIE SIND NICHT SCHULD! Diesen Satz hat sie mir immer wieder gesagt und immer wieder und irgendwann habe ich erkannt, dass ich mich immer wieder für / durch irgendwelche Verhalten meiner Mitmenschen schuldig gefühlt habe. Und da stellt sich natürlich die absolute Schuldfrage - was ist natürliche Schuld, was ist Gewissen - regte sich bei den Menschen die mir die Schuld verursacht haben das Gewissen? Ich glaube eher nicht, denn ich denke heute, dass dieses Problem durch mich selbst erwachsen ist. ICH habe mich durch das Verhalten schuldig gefühlt, da es mir bekannt / vertraut vorkam. Wahrscheinlich wurde mir dieses Schuldgefühl in frühester Kindheit eingeimpft und ich habe dieses Gefühl gehegt und gepflegt bis in meine Erwachsenen Jahre. Hmmm und wer hat nun Schuld - meine Eltern - vielleicht... und kann es sein, dass man auch für dieses Gefühl der Schuld doch selbst verantwortlich ist? Kann man als Kind das überhaupt erkennen oder wird man so einfach erbarmungslos konditioniert? Ich weiß es nicht wirklich, aber ich arbeite daran....

Liebe Grüße

Desiderate
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#74
Weisst Du desiderata.Irgendwie hab`ich das Gefühl Dich einfach in den Arm nehmen zu müssen,trösten umd zu fragen:Was ist Dir denn geschehen und wie kann ich Dir nur helfen.
Aber eins kann ich Dir sagen,und das ist die blanke Wahrheit:Kinder haben niemals Schuld.Niemals!!!!
Und da gibt es auch keine natürliche Schuld,mit der man sich rausreden könnte.Das Bewusstsein eines Erwachsenen ist immer weiterentwickelt als das eines Kindes.ER trägt die Verantwortung für sein Tun,ER wirkt auf das Schicksal eines Kindes ein!!
Wenn Du weiter oben liest,was tash formuliert hat,erkennst Du was natürliche Schuld ist,das hat mit dem was Du meinst,nichts zu tun,das ist keine natüliche Schuld,das ist einfach SCHULD!!
Irgendwie sitze ich hier vor dem dem PC meines Sohnes,die Tränen laufen mir übers Gesicht,und ich weiss nicht mal warum,obwohl ich denke das ich ein Mann bin der weiss wos langgeht.Dein Beitrag hat mich tief berührt.Suche die Schuld nicht bei Dir,nicht in Deiner Kindheit,sondern hör einfach auf nach Schuld zu suchen,wo es keine gibt!!!!

Liebe Grüsse und viel Kraft für Dich desiderata,Herbert
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#75
@ Desiderata und Herbert


Ich möchte euch dazu eine kleine Geschichte erzählen:


Ich war etwa sechs oder sieben Jahre alt, als ich auf einem Spielplatz war und in einer dieser klobigen Sitzschaukeln saß, die es damals überall gab – mit Metallrand zum Anlehnen und an Metallstangen aufgehängt. Meine Mutter und Großmutter saßen einige Meter entfernt auf einer Bank und unterhielten sich.
Ich hatte einen ziemlichen Schwung drauf, und war gerade auf dem „Rückweg“ von ganz oben, als ich das kleine Kind sah, das auf die Schaukel zugetappt kam.
Es passierte blitzschnell und trotzdem wie in Zeitlupe ... das Stocken meines Atems ... die linke vordere Kante der Schaukel, die zielstrebig auf den kleinen, blonden Kopf zuraste ... mein eisiges Entsetzen ... der Aufprall, der das kleine Kind meterweit zur Seite schleuderte ... das viele Blut, dass aus der Platzwunde auf der Stirn schoss und über das kleine Gesicht strömte ...
Ich war wie gelähmt, fühlte mich hilflos und auch schuldig und wusste nicht was ich tun sollte, also blieb ich wie erstarrt auf der Schaukel hocken.

Die Erwachsenen rannten aufgeregt herum, jemand schnappte sich das kleine, brüllende Kind ... und plötzlich waren wir wieder allein am Spielplatz und meine Mutter schrie mich an:
"Wie kannst du nur einfach weiterschaukeln, als wäre nichts geschehen?!"

Meine Gefühle? Schuld. Hilflosigkeit. Angst. Enttäuschung.
Ich tat, als hätte ich nichts gehört und schaukelte trotzig weiter.

Ich fühlte mich unverstanden, verraten und im Stich gelassen.
Später habe ich mir auch oft die Frage gestellt, ob sie wohl ein schlechtes Gewissen hätte, wenn sie spüren könnte, wie ich mich damals gefühlt hatte.
Und als ich selbst Mutter geworden war, wurde aus der Enttäuschung schließlich Verachtung.

Erst sehr, sehr viel später konnte ich erkennen, dass ihr damaliges Verhalten nur ihrer eigenen Hilflosigkeit entsprang. Dass sie ebenso Schuldgefühle hatte, wie auch ich – und mit Sicherheit auch die Mutter des verletzten Kindes.

All das ist nicht nur "künstliche" Schuld (egal ob selbstempfunden oder von anderen vorgeworfen), es ist darüber hinaus auch der falsche Weg, diese Schuld einfach weiterreichen zu wollen. Das erlöst uns nicht von ihr.

Solange wir nicht fähig sind, uns selbst zu verzeihen und anzunehmen – egal was für folgenschwere, vermeintliche Fehler wir uns auch vorwerfen - solange werden wir uns gezwungen fühlen, Schuldzuweisungen zu verteilen und anderen Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen (oder zu wünschen), weil es dann eben die einzige Möglichkeit zu sein scheint, das Schuldgefühl loszuwerden.

Deine Therapeutin hatte recht, Des - du bist nicht schuldig. Du musst nur lernen, dich selbst anzunehmen und mit dir so liebevoll und verständnisvoll umzugehen, wie du es dir von deinen Eltern gewünscht hast und wie du es mit deinen Kindern tust . Deine Liebe zu ihnen kann dich das besser lehren, als alles andere in deinem Leben.

Alles Liebe,
Tash
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