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Verschwendete Gedanken [Split aus "Erinnernswertes"] - Ataraxio - 19.03.2024 (18.03.2024, 23:56)Tash schrieb:Zitat:Verschwendet keine Gedanken – niemand von euch – an Ereignisse, von denen ihr nicht wollt, dass sie eintreffen. Ein jeder solcher Gedanke, wie stark oder schwach er auch sein mag, verbindet euch mit solchen Wahrscheinlichkeiten; konzentriert euch daher auf das, was ihr wollt, und was öffentliche Ereignisse angeht, geht davon aus, dass manchmal sogar die Menschen weiser sind, als sie es wissen. Es ist immer wieder faszinierend, wie Seth es schafft, relativ kurzgefasst Wahrheiten zu vermitteln, für die nachfolgende Autoren ganze Bücher brauchten. Und manche Leser hatten es dann noch nicht kapiert. Persönliche Meinung: Der Haken an einem Statement wie 'Verschwendet keine Gedanken – niemand von euch – an Ereignisse, von denen ihr nicht wollt, dass sie eintreffen.' ist der, daß sich jeder, der wünscht, vor allen Dingen auf den Mangel konzentriert. Denn ein Wunsch bedingt, daß eine Situation derzeit nicht dem gewünschten Zustand entspricht. Wie Seth aber auch anmerkt, liegt der Kraftpunkt in der Gegenwart. Erfüllt werden also die Wünsche, die keine Wünsche, sondern im Geiste vorweggenommene Fakten sind. Auch ganz wichtig: 'Ein jeder solcher Gedanke, wie stark oder schwach er auch sein mag, verbindet euch mit solchen Wahrscheinlichkeiten.' 'Verbindet' ist das Zauberwort: die Veränderung einer Wahrscheinlichkeit bedeutet nicht, daß sich ein Wunsch en detail erfüllt - man schaltet eher auf einen anderen Realitätskanal, auf dem die Manifestation eines Wunsches wahrscheinlich ist. So wie man im Radio einen Sender je nach persönlichem Musikgeschmack auswählt. Aber leider nicht auf die Art, die manchem LOA-Fan angenehm wäre (verbunden mit dem naiven Gedanken, absolut jeder Wunsch sei erfüllbar, wie unrealistisch er auch sein mag). Um beim Radiobeispiel zu bleiben: nur weil ich auf einen Rockkanal geschaltet habe, wird nicht automatisch auch mein Lieblingslied gespielt. Wenn ich Rockfan bin, habe ich dort aber bessere Chancen als beim Klassiksender. Wenn Seth von 'Wahrscheinlichkeiten' (Probabilities) spricht, legt er damit eine Punktlandung hin. Gewisse Dinge sind in der einen Realität wahrscheinlicher als in der anderen. Und genau dieser Faktor wird in der Wunscherfüllung oft jäh vernachlässigt. Ich kann sozusagen beim Universum nur bestellen, was im Sortiment ist. Allerdings ist es geradezu tragisch, wenn Menschen wie besessen monatelang dasitzen und ihren Traumjob visualisieren, dann aber nicht mal die Stellenangebote studieren oder auf 'gut Glück' bei einem entsprechenden Arbeitgeber vorstellig werden. Oder nicht mehr alleine sein wollen, aber offenbar darauf hoffen, daß irgendwann ein Prinz oder eine Prinzessin hoch zu Ross dahergeritten kommt und an die Tür klopft. Durch Passivität (lethargisches Abwarten) entfernt man sich wieder vom Wahrscheinlichen: wenn ich Schwimmen lernen will, kann ich mittels Beliefs diese Fähigkeit in mir wecken. Sie ist dann quasi zum Greifen nah und das Schwimmtraining wird mir um einiges leichter fallen. Zugreifen (in dem Fall: ins Wasser springen) muss ich jedoch in physischer Hinsicht - ich muss meinen Allerwertesten vom Sofa heben. Es wird sich keine gute Fee mit einem Swimming Pool in meinem Wohnzimmer materialisieren. Oder - im Falle der Geldvermehrung - mit säckeweise Barem. ![]() Wir reden von Wahrscheinlichkeiten. Der wahrscheinliche Fall, über mehr Geld zu verfügen: ich habe einen besser bezahlten Job, eine lukrative Geschäftsidee. Ich ziehe in eine günstigere, aber dabei ebenso schöne oder schönere Wohnung (denn was nutzt mir mehr Geld, wenn ich in einem Kellerloch hause?). Darauf aufbauend kann ich dann auf noch mehr Geld hinarbeiten. Einen noch besseren Lebensstil visualisieren, mit entsprechenden Beliefs geistig vorwegnehmen, umsetzen. Weitermachen! Der unwahrscheinliche Fall: es regnet Penunzen vom Himmel, ich gewinne im Lotto, ich 'sprenge' die Bank eines Casinos. Der wahrscheinliche Fall, jemand kennenzulernen: ich gehe aus, mache mich interessant (ohne mich zu verbiegen), habe etwas zu erzählen, arbeite an meiner Ausstrahlung - und gegebenenfalls an meiner Figur, damit das Wahrscheinliche noch wahrscheinlicher wird. Und denke nicht krampfhaft daran, jemand kennenlernen zu wollen. Mein Bewusstsein weiß, daß ich auf der Suche bin. Daher vertraue ich (nicht nur in Liebesdingen) auf meine innere Führung. Der unwahrscheinliche Fall: der Traum meiner schlaflosen Nächte klingelt an meiner Haustür. Ist im Prinzip sogar möglich, es könnte die neue Postbotin oder Nachbarin sein. Aber wie wahrscheinlich ist dieses Ereignis im Vergleich zu anderen Möglichkeiten? RE: Erinnernswertes - Ataraxio - 19.03.2024 Ein meiner Ansicht nach ebenfalls erinnernswertes Statement findet sich in NdpR, Si. 622: Zitat:Menschen mit gleichen Ideen verstärken einander in ihren Glaubenssätzen. Ihr könntet auf Unverständnis stoßen, solltet ihr plötzlich beschließen, aufgrund völlig neuer Glaubenssätze eure Realität umzugestalten - je nachdem, wie gerade die Umstände sind, könntet ihr eine völlig andere Richtung einschlagen als die Gruppe, zu der ihr gehört. Die anderen könnten sich dann genötigt fühlen, Ideen, die ihr alle bislang als selbstverständlich vorausgesetzt hattet, gegen euch zu verteidigen. Jedes Individuum hält an seinen Vorstellungen der Realität aus triftigen Gründen fest. Sie entsprechen seinen Bedürfnissen. Wenn ihr also eure Glaubenssätze unvermittelt ändert, dann nehmt ihr innerhalb eurer Gruppe nicht mehr die gleiche Stellung ein: ihr spielt ja deren Spiel nicht mehr mit. Original: Zitat:People with like ideas reinforce each other's beliefs. You may meet with some misunderstanding when you suddenly decide to change your reality by changing your beliefs - according to the circumstances, you may be going in a completely different direction than the group to which you belong. The others may feel it necessary to defend ideas that all of you previously took for granted. In such cases your beliefs merged. Each individual has his or her own ideas about reality for reasons that seem valid. Needs are met. When you abruptly change your beliefs, then in the group you no longer have the same position - you are not playing that game any longer. RE: Erinnernswertes - Tash - 19.03.2024 Ataraxio schrieb:Der Haken an einem Statement wie 'Verschwendet keine Gedanken – niemand von euch – an Ereignisse, von denen ihr nicht wollt, dass sie eintreffen.' ist der, daß sich jeder, der wünscht, vor allen Dingen auf den Mangel konzentriert. Darin sehe ich keine Schwachstelle des Statements als solchem, denn würde es beherzigt, würde man sich ja gerade nicht auf irgendwelche vorhandenen Mängel konzentrieren, sondern sich stattdessen in Gedanken mit Erfreulichem beschäftigen – und solche erfreulichen Gedanken müssten dann noch nicht einmal zwingend mit dem Gegenteil des speziellen Mangels zu tun haben. Auch kreisen Gedanken samt zugehörigen negativen Emotionen für gewöhnlich nur dann um einen unerfüllten Wunsch oder einen vorhandenen Mangel, wenn und solange man sich außerstande sieht (und vor allem fühlt), sich den Wunsch erfüllen zu können, weshalb ich nicht pauschal sagen würde, dass – ich zitiere – "sich jeder, der wünscht, vor allen Dingen auf den Mangel konzentriert." Wenn ich mir beispielsweise Frühlingsblumen vor dem Fenster wünsche, dann konzentriere ich mich auf das Angebot im Gartencenter und nicht auf die noch winterlich leeren Blumenkästen am Fensterbrett. Nur wenn ich kein Geld hätte, um mir die Blumen kaufen zu können, und auch sonst keine Möglichkeit sähe, mir diesen Wunsch zu erfüllen, wäre jede Betrachtung und Beachtung leerer Blumenkästen eine Konzentration auf den Mangel. Aber selbst dann könnte ich die leeren Kästen zumindest theoretisch völlig unbeachtet lassen und meine Gedanken nicht daran "verschwenden". Soweit es mich betrifft, denke ich bei Seths obigem Rat ohnehin eher an Ereignisse, die noch gar nicht eingetroffen sind, als an schon vorhandene Mängel. RE: Erinnernswertes - Yeti - 20.03.2024 "Der Haken" liegt mehr darin, dass du von dir auf andere schließt, Ataraxio. ![]() Es stimmt einfach nicht, dass sich jeder, der wünscht, vor allen Dingen auf den Mangel konzentriert. Sich etwas wünschen setzt keinen Mangel voraus, sondern kann ebenso gut die Freude und Lust am Leben, am Er-leben sein. Aber auch noch vieles anderes. Mangel ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Versuch mal deine Sichtweise dahingehend zu ändern und du wirst prompt weniger im Mangel sein. Wenn ich mit meinem Auto beispielsweise auf eine rote Ampel zusteuere und mir wünsche, dass sie auf grün schaltet noch bevor ich das Bremspedal bedienen müsste, sehe ich darin keinen Mangel an grünen Ampeln, sondern den riesigen Spaß, mir meine Realität bewusst zu kreieren. ![]() Diese Sichtweise des "jeder" kommt daher, weil, wie du schon so schön das Zitat gepostet hast, sich "Menschen mit gleichen Ideen ... einander in ihren Glaubenssätzen" verstärken. Wir fokussieren uns auf Gemeinsamkeiten mit unseren Mitmenschen und bilden mehr oder weniger Sympathie-Gruppen aufgrund dieser gemeinsamen Anschauungen und schwupps haben wir den Eindruck des "jeder". RE: Erinnernswertes - Ataraxio - 20.03.2024 (20.03.2024, 06:56)Yeti schrieb: "Der Haken" liegt mehr darin, dass du von dir auf andere schließt, Ataraxio. Stimmt nicht ganz. Ist aber egal. So oder so, nicht ohne Grund hatte ich oben 'persönliche Meinung' reingetippt. Dann habt noch viel Spaß hier. |